Inhalt
Grundbegriffe
Warum Simulation?
Anwendungsgebiete von Simulationen
Arten der Simulationen
Monte-Carlo-Simulation
Ablauf von Simulationen
Simulation als strategisches Werkzeug
Quellenverzeichnis
1.Grundbegriffe
Simulation:
Entsprechend der VDI-Richtlinie 3633 versteht man unter Simulation
„das Nachbilden eines Systems mit seinen dynamischen Prozessen in einem experimentierfähigen Modell, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind”.
Modell:
„Modelle sind durch Abstraktion und Reduktion gewonnene vereinfachte Darstellungen realer Systeme. Reale Systeme werden auf einen vereinfachten Teilzusammenhang reduziert, indem man die wesentlichen Faktoren von den unwesentlichen isoliert. Neben der Struktur wird auch das Verhalten der Systemelemente im Modell durch eine Menge von näher bestimmten Variablen und Parametern sowie deren Relationen abgebildet. Hierbei kann die Formelsprache der Mathematik und der Logik verwendet werden.” [1]
2. Warum Simulationen??
Bei der Untersuchung von realen wirtschaftlichen, technischen oder biologischen Prozessen stößt man immer wieder auf eine fast unüberschaubare Komplexität und Vielfältigkei t.
Viele Probleme und Abläufe der Wirtschafts- und Industriepraxis sind so komplex, dass sie weder experimentell untersucht noch mathematisch exakt gelöst werden können oder solche Verfahren zu kostenintensiv oder zeitaufwendig sind.
Hier werden Verfahren der Modellbildung und Simulation eingesetzt.
Flexibilität und die Bereitschaft zum schnellen, kundenorientierten Um- bzw. Neugestalten von Produkten und Prozessen bei gleichbleibender Qualität sind für viele Unternehmen heute die einzige Möglichkeit am hart umkämpften Weltmarkt zu bestehen.
Simulationstechniken ermöglichen hier geplante Projekte zu analysieren, zu planen, Risikenabzuschätzen und vorab zu bewerten.
Im Projektmanagement werden Untersuchungen an durch Abstraktion gewonnenen Modellen durchgeführt
In solchen Modellen können einfach zielgerichtete Veränderungen der Eingangsgrössen vorgenommen werden und Informationen über deren Auswirkungen auf die Ausgangsgrößen gewonnen werden.
Es kann sich hierbei um physikalische Modelle handeln, wie Windkanal oder Modelleisenbahn, aber auch um abstrakte mathematische Modelle, oder Modelle, die mit Hilfe von Computern realisiert werden.
Aus den, durch die Simulation gewonnen Daten und die daraus folgenden Erkenntissen, kann man Maßnahmen ableiten, die das reale System in der gewünschten Art und Weise beeinflussen.
Die Kosteneinsparung durch Simulationen ist ein weiterer wesentlicher Grund für deren weitverbreitete Anwendung.
Je früher Fehler in der Projektdurchführung erkannt werden, desto schneller und billiger können diese behoben. Die Kosten für Fehlerbehebung steigen Untersuchungen zufolge exponentiell mit dem Zeitpunkt der Fehlerentdeckung („Rule of 10“, Bild 1)
Bild 1: Kosteneinsparung durch frühe Fehlererkennung [2]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Grund für die schnell wachsenden Kosten liegt nicht nur im Arbeitsaufwand der Fehlerbehebung. Alle Arbeiten, die auf fehlerhaften Voraussetzungen aufbauen müssen nochmals ausgeführt werden. Des weiteren werden Kosten für nicht eingehaltene Liefer- bzw. Fertigstellungstermine fällig.
Simulationen sparen jedoch nicht nur Kosten durch frühe Fehlererkennung, auch das Investitionsrisiko kann erheblich verringert werden. Ein im mit speziellen Computerprogammen erstelltes 3D-Modell ist sowohl eine optimale Grundlage für innerbetriebliche Analysen während der Projektplanung, als auch für eine anschauliche Produktpräsentation beim Kunden hervorragend geeignet. Was nützt die beste Simulation, wenn die Ergebnisse nicht so präsentiert werden können, dass sie der Kunde versteht.
Er erwartet eine realitätsnahe Visualisierung und eine dynamische Animation – das volle Spektrum moderner Computertechnik.
Während der gesamten Projektdurchführung trägt der effiziente Einsatz von Simulationen dazu bei die Planungssicherheit zu erhöhen sowie die Planungsdauer erheblich zu verkürzen.
Auch bei der Optimierung von bereits betriebenen Anlagen bietet die Simulation eine kostengünstige und leistungsfähige Möglichkeit, die Entscheidungsfindung zu unterstützen.
[...]
[1] program weg_des_betrunkenen;
Häufig gestellte Fragen
Was ist Simulation laut VDI-Richtlinie 3633?
Simulation ist das Nachbilden eines Systems mit seinen dynamischen Prozessen in einem experimentierfähigen Modell, um zu Erkenntnissen zu gelangen, die auf die Wirklichkeit übertragbar sind.
Was ist ein Modell im Kontext von Simulationen?
Modelle sind vereinfachte Darstellungen realer Systeme, gewonnen durch Abstraktion und Reduktion. Sie isolieren die wesentlichen Faktoren und bilden die Struktur und das Verhalten der Systemelemente durch Variablen, Parameter und deren Relationen ab.
Warum werden Simulationen eingesetzt?
Simulationen werden eingesetzt, um komplexe wirtschaftliche, technische oder biologische Prozesse zu untersuchen, die experimentell oder mathematisch schwer zu lösen sind oder zu hohe Kosten und Zeitaufwand verursachen.
Welche Vorteile bieten Simulationen für Unternehmen?
Simulationstechniken ermöglichen es Unternehmen, geplante Projekte zu analysieren, zu planen, Risiken abzuschätzen und vorab zu bewerten, was zu Flexibilität und schneller Anpassung an Kundenbedürfnisse führt.
Wie tragen Simulationen zur Kosteneinsparung bei?
Simulationen tragen zur Kosteneinsparung bei, indem sie Fehler frühzeitig erkennen, das Investitionsrisiko verringern und eine Grundlage für innerbetriebliche Analysen und Produktpräsentationen bieten. Die Kosten für Fehlerbehebung steigen exponentiell mit dem Zeitpunkt der Fehlerentdeckung.
Wie beeinflusst der Einsatz von Simulationen die Projektplanung?
Der effiziente Einsatz von Simulationen trägt dazu bei, die Planungssicherheit zu erhöhen und die Planungsdauer erheblich zu verkürzen.
Können Simulationen auch zur Optimierung von bereits betriebenen Anlagen eingesetzt werden?
Ja, Simulationen bieten eine kostengünstige und leistungsfähige Möglichkeit, die Entscheidungsfindung bei der Optimierung von bereits betriebenen Anlagen zu unterstützen.
- Arbeit zitieren
- F. Köhl (Autor:in), 2000, Entscheidungsfindung mit Hilfe von Simulationstechniken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108135