Gegenstand dieser Arbeit sind die Schriften und Thesen des Medienphilosophs Vilém Flusser. Dabei wird das besondere Augenmerk auf der Entwicklung der sogenannten Neuen Medien mit Flussers Worten gesprochen dem Universum der technischen Bilder und den damit verbundenen Folgen für die Gesellschaft und dem Menschen an sich liegen. Bei der Betrachtung darf allerdings nicht außer acht gelassen werden, dass Vilém Flusser die Entwicklung des Internets und der digitalen Technik nicht mehr erlebt hat. Will man Flussers Theorie also korrekt beleuchten, sollte dabei der Stand der Medien von 1991 berücksichtigt werden. Flusser folgend gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Medien, welche sich einmal aufgrund ihrer, durch den Menschen wahrgenommen Dimension voneinander unterscheiden. Auf die einzelnen Dimensionen und Medien werde ich im Verlauf noch genau eingehen. Zum anderen ergeben sich aus ihren divergierenden Dimensionen unterschiedliche Herangehensweisen, um die enthaltenden Botschaften deuten zu können. Um bei Flussers Denkschema zu bleiben und dieses nachvollziehen zu können soll hinzugefügt werden, dass sein Verständnis von Medien sich aus der chronologischen Entwicklung des Menschen beziehungsweise der Technik herleitet. Flusser unterteilt die Entwicklung der Medien dazu in fünf Stufen. Innerhalb der verschiedenen Stufen nimmt Flusser noch einmal eine Unterteilung vor, auf die im Verlauf noch einzugehen ist. Zum näheren Verständnis soll aber zunächst das Stufenmodell, „ein Modell der Kulturgeschichte und der Entfremdung des Menschen vom Konkreten“ im Mittelpunkt stehen. Die verschiedenen Stufen ergeben sich aus dem Verlauf der Entwicklung der Menschheit. In der ersten Stufe befinden sich Mensch und Tier „in einer vierdimensionalen Raumzeit, welche den Mensch und das Tier angeht. Es ist die Stufe des konkreten Erlebens“. In dieser Stufe hat der Mensch keine fassbare Subjekt- Objekt Wahrnehmung. Es gibt keine greifbare Verbindung zwischen Raum und Zeit. Die zweite Stufe, welche Flusser auf einen Zeitraum von 2 Millionen bis 40.000 Jahren vor Christus festsetzt, beinhaltet den Wechsel von der Vier- in eine Dreidimensionalität. Bedingt durch eine Subjekt- Objekt Trennung entdeckt der Mensch Gegenstände zu benutzen oder herzustellen. „Es ist die Stufe des Fassens und Behandelns“. In der dritten Stufe beginnt die Stufe der traditionellen Bilder [...]
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Kurzbiographie Vilém Flussers
- III. Die Entwicklung bis zu den technischen Bildern
- IV. Die Entschlüsselung der Codes
- V. Die Funktion und Problematik von Technocodes
- VI. Die Telematische Gesellschaft
- VII. Schlussbetrachtung
- VIII. Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Schriften und Thesen des Medienphilosophen Vilém Flusser und analysiert die Entwicklung der Neuen Medien, insbesondere das Universum der technischen Bilder. Die Arbeit untersucht die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Gesellschaft und den Menschen und berücksichtigt dabei den Stand der Medien bis 1991, da Flusser die Entstehung des Internets und der digitalen Technik nicht mehr miterleben konnte.
- Die Entwicklung des Medienverständnisses von Flusser, unterteilt in fünf Stufen
- Die Rolle der technischen Bilder in Flussers Theorie
- Die Problematik der neuen Medien und die Anforderungen an neue Denkmethoden
- Die Folgen des Wandels von traditionellen zu technischen Bildern für die Gesellschaft
- Mögliche Lösungsansätze für die Herausforderungen, die sich aus der Entwicklung der Neuen Medien ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Arbeit ein und stellt die Schriften und Thesen von Vilém Flusser vor. Sie beleuchtet die besondere Bedeutung der Entwicklung der Neuen Medien, insbesondere des Universums der technischen Bilder, und die damit verbundenen Folgen für die Gesellschaft und den Menschen.
Kapitel III widmet sich der Entwicklung des Medienverständnisses von Flusser. Die Arbeit beschreibt Flussers Unterteilung der Medienentwicklung in fünf Stufen, wobei jede Stufe einen neuen Entwicklungsschritt in der Beziehung zwischen Mensch und Technik repräsentiert. Die einzelnen Stufen werden in detaillierter Form dargestellt.
In Kapitel IV und V wird die Entschlüsselung der Codes und die Funktion sowie Problematik von Technocodes analysiert. Die Arbeit geht dabei auf die Eigenschaften und Besonderheiten von traditionellen Bildern und technischen Bildern ein und betrachtet die Herausforderungen, die sich aus der Veränderung der Informationsübertragung ergeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Vilém Flusser, Medienphilosophie, Neue Medien, Technische Bilder, Technocodes, Telematische Gesellschaft, Information, Kommunikation, Kulturgeschichte, Entfremdung, Subjekt-Objekt-Verhältnis, Traditionelle Bilder, Handwerk, Technik.
- Arbeit zitieren
- Anne Freimann (Autor:in), 2002, Medienphilosoph Vilém Flusser. Funktion und Bedeutung von technischen Bildern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10836