Gliederung:
1. Einleitung
2. Biographie
3. Inhaltsangabe
4. Auswertung
5. Öffentliche Reaktion
6. Sprachliche Gestaltung
7. Wertung
8. Quellen
Anhang
1. Einleitung
- Im Westen nichts Neues - bekannteste und einflussreichste Werk Remarques (Remarque Friedenszentrum Osnabrück)
- Roman - Gesamtauflage von über 20 Mio. - in 50 Sprachen übersetzt
- Buch Literatur der Weimarer Republik - behandelt die Desillusionierung und Zerstörung einer Generation durch den Krieg. (S. 46/)
Vorrede: -> Folie
„Dieses Buch soll weder eine Anklage
noch ein Bekenntnis sein.
Es soll nur den Versuch machen,
über eine Generation zu berichten,
die vom Kriege zerstört wurde –
auch wenn sie seinen Granaten entkam.“
(S. /9)
2. Biographie Remarque
- Erich Paul Remark 22. Juni 1898 Osnabrück
- Vater: Buchbinder Peter Franz Remark
- nach Volksschule kath. Lehrerseminar
November 1916, zwei Jahre nach Beginn des 1. Welt-Krieges, freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet
- nach halbjährlichen militärischen Ausbildung - im Juni 1917 Front in Flandern
- Schanztrupp (verlegt Stacheldrähte an vorderster Front)
- Ende Juli bei Feuerüberfall durch Granatsplitter an Arm und Bein sowie durch einen Halsschuss verwundet
- Lazarett in Duisburg –1918 gesund entlassen – Ende 1. Weltkrieg
- 1919 Volksschullehrerexamen
- Aushilfslehrer, Buchhalter und Grabsteinverkäufer erste Gedichte und Erzählungen in der Zeitschrift "Die Schönheit"
- 1920 erschien erstes Buch, der Künstlerroman "Die Traumbude"
- 1922 wurde er Redakteur des Firmenblattes "Echo Continental"
- wechselte 1924 "Sport im Bild" vom Scherlverlag Journalist
- Namensänderung in Erich Maria Remarque
- 1925 heiratete attraktive Redaktions-Kollegin Jutta Zambona -Ehe wurde 1930 geschieden, 1938 erneuert und 1951 endgültig aufgelöst
- 1927 Autofahrer-Roman "Station am Horizont"
- November 1928 Vorabdruck seines dritten Romans "Im Westen nichts Neues" in der Vossischen Zeitung (Ullstein)
- Ende Januar des darauf folgenden Jahres erschien Roman als Buchausgabe im Propyläen-Verlag
- April 1930 war die Premiere von All Quiet on the Western Front (Hollywood-Verfilmung von Im Westen nichts Neues; später Ausschnitt daraus)
- Machtübernahme durch die Nationalsozialisten – öffentliche Bücherverbrennung Mai 1933
- fünf Jahre später die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen
- Auswanderung in die USA
- 1948 Rückkehr in die Schweiz
- zehn Jahre später Heirat: Schauspielerin Paulette Goddard – Ex von Charly Chaplin
- weitere Romane, z.B. "Der Weg zurück" (1931), "Drei Kameraden" (1938) und "Die Nacht von Lissabon" (1961)
- 25.9.1970 starb nach langer Krankheit in Locarno
Quelle: Remarque Friedenszentrum Osnabrück
3. Inhaltsangabe -> Tafelbild
- Anfang 1916 im I. WK an der Westfront in Flandern
- Paul Bäumer – Erzähler – von Fronteinsatz - Feldlager
- 80 von 150 Mann der Kompanie übrig Koch
- Katczinsky „Kat“ (AG) Vater-Sohn-Beziehung
- Nach Essen Gespräch einer Gruppe Soldaten
P.B., Albert Kropp, Müller, Leer -> Klassenkameraden Thema: Kantorek (AG)
- Besuch bei Kemmerich – Klassenkamerad – Bein amputiert
- P.B. denkt an Ausbildungszeit zurück:
Himmelstoß (AG)
harte Ausbildung /Sadismus
Detering, Tjaden
- P.B. bei Kemmerich im Lazarett – Tod – Stiefel - Müller
- Kompanie – mit Rekruten aufgefüllt – Schanzen – Front
- Rückzug – Feuerüberfall – Friedhof – Gasangriff – Grausamkeiten des Krieges
- Feldlager - 3 Französinnen – Wurst und drei Brote – verbringen Nacht mit ihnen
- Heimaturlaub alles kommt ihm fremd vor
er ist nicht mehr der Kriegsfreiwillige von damals
Stammtisch (AG, Kantorek): Ratschläge
Kann nicht über Erlebtes sprechen
- wieder bei Kompanie im Feldlager: Kaiserbesuch
- Gespräch über Krieg -> Videoausschnitt
- Front: P.B. und Albert Kropp angeschossen – Lazarett – Hospital – Albert Bein amputiert – Erholungsurlaub
- Wieder bei Kompanie: Detering desertiert – gefasst
Müller (Stiefel) stirbt an Front – Stiefel -> P.B.
Leer verblutet – nach Granatsplitter
Kat verletzt – P.B. trägt ihn zu Sani – Kat gestorben
- P.B. resümiert: letzter Klassenkamerad an Front ->stirbt
- Schluss: -> S. 197 vorlesen
4. Auswertung
Generationenkonflikt
- Generation: nach Schulausbildung in den Krieg geschickt
- von Kantorek (AG) zum Krieg verführt – Heldentum, Vaterland
- von Himmelstoß ausgebildet(AG): ehem. Briefträger, demütigt und schleift sie
- Zerfall der Illusionen, nur Gehorsam zählt
- Front: Verfall des idealistischen Menschenbildes (S. 39/) Soldaten verhalten sich nur noch wie Tiere –töten- get. werden Soldaten sehen im Zivilleben keine Zukunft: „Jahre hindurch war unsere Beschäftigung Töten – es war unser erster Beruf im Dasein. Unser Wissen vom Leben beschränkt sich auf den Tod. Was soll danach noch geschehen? Und was soll aus uns werden?“ (S. 72/178)
- Alte Generation hat Familie und Arbeit, kann also nach dem Krieg in ihr altes Leben zurück --> Junge Generation steht vor dem Start ins Berufs- und Familienleben, zu dem sie durch den Krieg aber nicht mehr fähig sind.
Kriegsfrage
Wie entsteht ein Krieg? Wer ist schuld am Krieg? -> Frage an Klasse -> Filmszene: Kriegsschuldfrage(nach der Szene, die im Buch Kapitel 1 beschrieben wird)
Film & Buch keine Antwort. Wir solle selbst darüber nachdenken.
5. Öffentliche Reaktion
- 1929
- Liberal-demokratische Kritik (S. 88 ff/)
- positiv
- lobten pazifistischer Charakter/ realistische Darstellungsweise
- mit Vorrede nicht einverstanden
- Kommunistische Ecke (S. 91 f/)
- negativ
- die wahre Ursache des Krieges würde verheimlicht: kapitalistische Gesellschaftsstruktur
- Konservative und nationalistische Lager (S. 92 ff/)
- Verrat an Ehre und Heldentum der Soldaten durch eindimensionale Betrachtungsweise
6. Sprachliche Gestaltung
Aufbau:
- 12 Kapitel
- durch Episoden Tagebuchform:
Handlungsberichte, innere Monologe, Erinnerungen, Dialoge alle Stationen des Soldatenlebens werden dargestellt: Ausbildung, Front, Lazarett, Heimaturlaub
Erzähler:
- Erzählperspektive wechselt zwischen Wir- und Ich-Form, am Ende auktorialer Erzähler
- aus der Sicht eines einfachen Soldaten geschrieben, nicht wie andere Kriegsliteratur dieser Zeit: Offiziersperspektive
Ort:
- Front – Feldlager – Heimat; keine geographischen Angaben; Assoziationen: Krieg – Entspannung – alte Zeiten
Zeit:
- zeitdehnend (Friedhof), zeitdeckend (Großteil), gegen Ende starke Zeitraffung
Sprache:
- einfach, Umgangssprache, Soldatendeutsch, Militärfachsprache („Spanische Reiter“(S. /83), „englische Artillerie“ (S./11) , „Gulaschkanone“(S. /11) )
- direkte Rede nur sparsam eingesetzt: -> Folie
„Die Hand schüttelt mich, ich wend den Kopf, in sekundenkurzem Licht starre ich in das Gesicht Katczinskys, er hat den Mund weit offen und brüllt, ich höre nichts, er rüttelt mich, nähert sich; in einem Moment des Abschwellens erreicht mich seine Stimme: „Gas – Gaaas – Gaaas! – Weitersagen!“ (S. /53)
- Aufzählungszeichen statt Punkte am Satzende: beschleunigt Lesevorgang
- Sprachstil hat zum Teil expressionistische Züge:
„Neben mir wird einem Gefreiten der Kopf abgerissen. Er läuft noch einige Schritte, während das Blut ihm wie ein Springbrunnen aus dem Halse schießt.“ (S. /84)
- Dieses Zitat wird ohne weitere Erläuterungen oder Wertungen vom Erzähler gesagt. Es macht die Abgestumpftheit der Frontsoldaten deutlich. Dort sind derartige Verletzungen alltäglich.
- Symbol:
Schmetterling auf Totenschädel – Hoffnung (S. /93)
Friedhof – Totenruhe als ethischer Wert – Zerstörung
Ratten in Bunkern - Verderben
- Ständiger Wechsel zwischen grausamen Worten: Tod, Gas und Blut und idyllischen Beschreibungen: „blühende Wiese“, „zarte Rispen“ (S. /16) – Spannungswelle (S. 123/)– Unterschied zu Drama
- Leitmotiv: Stiefel (besser als die Normalen)
Kemmerich von Onkel -> Kemmerich stirbt-> Müller-> stirbt (S. /188)-> Paul Bäumer -> stirbt – Das beste Material und die größten Mengen an Material können ein Soldatenleben nicht vor dem Tode schützen.
7. Wertung
- Erzähler möchte verstanden werden
- Buch als Medikament für Kriegsgeneration – Aufarbeitung – gibt Gedanken Ordnung
- Humane Qualität: 20 Mio. Tote (Zahl)– ein Schicksal (S. 97/)
- Internationaler Rang: Das Antikriegsbuch des 20. Jahrhunderts (Remarque Friedenszentrum Osnabrück)
8. Quellen
(Seitenangabe in Oldenbourg Interpretation / Seitenangabe in IWnN von T. Westphalen)
- Erich Maria Remarque: „Im Westen nichts Neues“ – mit Materialien und einem Nachwort von Tilman Westphalen, KiWi-Verlag Köln, 1999
- Peter Bekes: „Erich Maria Remarque – Im Westen nichts Neues“, Oldenbourg Interpretationen, Oldenbourg Verlag München, 1998
- Friedenszentrum Osnabrück: http://www.remarque.uos.de
- www.Hausarbeiten.de: diverse Seiten für eine Einarbeitung in das Thema genutzt
Wer weitere direkte oder indirekte Zitate findet schreibt mir bitte.
Anhang:
Arbeitsblatt für Mitschüler:
„Im Westen Nichts Neues“
von Erich Maria Remarque
Thema: Desillusionierung und Zerstörung einer Generation durch den Krieg
Veröffentlichung: 1928 als Vorabdruck in der Vossischen Zeitung
1929 als Buch im Propyläen-Verlag
1930 als Film „ All Quiet on the Western Front” in den USA
Textsorte: Erlebnisroman
Epoche: Literatur der Weimarer Republik
1. Biographie
- geboren am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Erich Paul Remark
- Sohn des Buchbinders Peter Franz Remark
- November 1916 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet
- Juni 1917 Fronteinsätze in Flandern – Ende Juli schwer verwundet ins Lazarett
- 1919 Volksschullehrerexamen; Arbeit als Aushilfslehrer, Buchhalter und Grabsteinverkäufer
- ab 1922 journalistische und redaktionelle Tätigkeiten bei Continental® und „Sport im Bild“
- 1938 Auswanderung nach Amerika
- 1948 Rückkehr in die Schweiz
- gestorben am 25. September 1970 nach langer Krankheit in Locarno
- weitere Werke: “Die Traumbude“ (1920), „Station am Horizont“ (1927), „Der Weg zurück“ (1931), „Drei Kameraden“ (1938), „Arc de Triomphe“ (1945) und „Die Nacht von Lissabon“ (1961)
2. Inhalt
Der 19-jährige Paul Bäumer gehört zu einer Gruppe von Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. In der Ruhestellung hinter der Front erinnert er sich zurück an seine Schulzeit. Die patriotischen Reden seines Lehrers Kantorek hatten die ganze Klasse überzeugt, sich freiwillig zu melden.
Unter dem Drill ihres Ausbilders Unteroffizier Himmelstoß mussten sie bereits in der Grundausbildung lernen, dass alle ihnen bislang in der Schule vermittelten Werte auf dem Kasernenhof ihre Gültigkeit verlieren.
Sie wurden an die Westfront verlegt, wo sie von einer Gruppe alter Frontsoldaten um den erfahrenen Katczinsky in die Gefahren an der Front eingewiesen wurden. Zwischen "Kat" und Bäumer hat sich ein Vater-Sohn ähnliches Verhältnis entwickelt. Paul lernt, zu überleben, die verschiedenen Geschosse schon am Klang zu unterscheiden, auch unter widrigsten Bedingungen etwas zu essen zu finden, und sich gegen den wirklichen Feind zu wehren - den Tod.
Bei einem kurzen Heimataufenthalt stellt Bäumer fest, wie sehr ihn die Erlebnisse an der Front verändert haben. Es ist ihm unmöglich, seiner Familie die grausamen Erfahrungen aus dem Schützengraben mitzuteilen. Enttäuscht kehrt er zurück zu den Menschen, die ihm nun am nächsten sind, seinen Kameraden an der Front.
Bei einem Angriff wird er durch Splitter verwundet und verbringt ein paar Wochen im Lazarett. In den nächsten Monaten zurück an der Front zerfällt Bäumers Gruppe. Einer nach dem anderen stirbt durch die Gas- und Granatenangriffe, im Trommelfeuer oder im Kampf Mann gegen Mann. Bis zuletzt auch er, nachdem er Verwundung und Wochen im Lazarett überlebt hat, als letzter seiner Gruppe kurz vor Ende des Krieges tödlich getroffen wird, "an einem Tag, der so ruhig und so still war, dass der Heeresbericht sich auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden."
(Quelle: Remarque Friedenszentrum Osnabrück)
Folie für Polylux:
„Dieses Buch soll weder eine Anklage noch ein Bekenntnis sein. Es soll nur den Versuch machen, über eine Generation zu berichten, die vom Kriege zerstört wurde – auch wenn sie seinen Granaten entkam.“
(Quelle: Erich Maria Remarque: „Im Westen nichts Neues“ – mit Materialien und einem Nachwort von Tilman Westphalen, KiWi-Verlag, 1999; Seite 9)
„Die Hand schüttelt mich, ich wend den Kopf, in sekundenkurzem Licht starre ich in das Gesicht Katczinskys, er hat den Mund weit offen und brüllt, ich höre nichts, er rüttelt mich, nähert sich; in einem Moment des Abschwellens erreicht mich seine Stimme:
„Gas – Gaaas – Gaaas! – Weitersagen!“
(Quelle: Erich Maria Remarque: „Im Westen nichts Neues“ – mit Materialien und einem Nachwort von Tilman Westphalen, KiWi-Verlag, 1999; Seite 53)
Tafelbild:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
- Arbeit zitieren
- Florian Holler (Autor:in), 2004, Remarque, Erich Maria - Im Westen nichts Neues, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108619