Die Datierung des Briefes Mara bar Sarapions


Seminararbeit, 2002

23 Seiten

Aliki Adamantidis (Autor:in)


Leseprobe


1. Einleitung

Samosata, das heutige Samsat, liegt in einer fruchtbaren, bis 1200m breiten Ebene, die im Südosten vom Euphrat, im Nordwesten von Höhenzügen begrenzt wird. Sie ist, wie wir später noch sehen werden, ein wichtiger Knotenpunkt mit grossem Konfliktpotential.

Aus jener Stadt soll Mara bar Sarapion stammen, der zu irgendeinem Zeitpunkt einen philosophischen Lehrbrief an seinen Sohn Sarapion verfasst hat. Der Brief ist heute in einem Manuskript aus dem sechsten oder siebten Jahrhundert, zusammen mit Bardesans „Book of the Laws of Countries“, der „Oratio of Meliton the Philosopher“ und Ambroses „Hypomnemata”, im Britischen Museum unter der Nummer 14658 zu finden. Erstmals wurde er 1852 von Ernest Renan entdeckt.[1] Drei Jahre später, 1855, wurde das Manuskript zum einigen Mal durch William Cureton, in Serta, veröffentlicht. Alle darin enthaltenen Schriften weisen eine Gemeinsamkeit auf: Sie mischen christlichen Glauben mit hellenistisch literarischen und philosophischen Themen.[2]

Mara bar Sarapions Brief findet man heute in zwei Editionen, der englischen von Cureton[3] und einer deutschen von Schulthess[4]. Er erhält zweierlei: Einerseits zahlreiche Ermahnungen und Belehrungen an den getrennt lebenden Sohn, andererseits einige spärliche Angaben über zeitgenössische Ereignisse.

Sollte der Mara bar Sarapions Brief zum frühst möglichen Zeitpunkt verfasst worden sein, so enthält er die erste bisher bekannte Erwähnung Christi ausserhalb des Neuen Testaments, was den Brief besonders interessant macht. Da der Brief aber nicht datiert ist und nicht mehr im Original existiert, sind wir für dessen Datierung rein auf den Inhalt angewiesen. Dieser ist zum Einen teils nicht mehr leserlich und enthält zum Anderen sehr wenig Angaben zum historischen Kontext. Dennoch will ich hier durch Einbeziehen weiterer Quellen und entsprechender Sekundärliteratur versuchen, einige ausgewählte Datierungsvarianten zu erläutern. Anschliessend will ich ermitteln, wie wahrscheinlich jede einzelne Variante scheint.

Zahlreiche Historiker, wie Ewald[5], Nöldeke[6], Harnack[7], der bereits genannte Schulthess, Altheim[8], Mc Vey[9] und Millar[10] haben sich nach und nach mit Sarapions Brief auseinandergesetzt und versucht herauszufinden, wann die Quelle verfasst wurde und welche geistige und philosophische Gesinnung der Verfasser hatte. Die Frage nach der Datierung, die uns hier interessiert, konnte dabei noch nicht mit Sicherheit beantwortet werden. Vielmehr haben sich daraus zahlreiche teilweise wahrscheinliche, teilweise weniger wahrscheinliche Varianten ergeben. Die wichtigsten, zum Teil aber auch recht befremdlichen Beiträge stammen dabei aus der Hand von Cureton, Ewald, Schulthess und Mc Vey.

Je nachdem, ob man die Quelle aufgrund der geographisch historischen Angaben oder aufgrund der philosophisch rhetorischen Andeutungen zeitlich einzuordnen versucht, ergeben sich verschiedene Schwerpunkte und dem entsprechend unterschiedliche mögliche Verfassungszeitpunkte. Aus der ersten Methode resultieren drei, aus der zweiten zwei diverse Datierungen, welche ich im Verlauf der Arbeit ergründen will. Dabei werde ich zunächst den Inhalt des Briefes kurz wiedergeben und ihn in die zwei Teile „historische Informationen“ und „Geisteshaltung des Verfassers“ gliedern.

In einem weiteren Kapitel will ich einige Angaben zum Königreich Kommagene machen, um danach verschiedene Konflikte um Samosata zu beschreiben und abzuhandeln, wie wahrscheinlich eine Datierung im Kontext des jeweiligen Konfliktes ist.

Im vierten Kapitel geht es um die christliche Apologie beziehungsweise die Anti-Juden Polemik in der christlichen Literatur und auch hier wieder um die Möglichkeit einer Datierung im jeweiligen Kontext.

Schliesslich will ich im Schlusswort die wichtigsten Ergebnisse noch mal zusammenfassen, um so meine Fragestellung beantworten zu können. Natürlich kann auch ich die Frage nach der Datierung nicht mit letzter Sicherheit beantworten. Vielmehr werde ich darlegen, welche Datierung mir nach der Vertiefung in die Quelle, aber auch in die Arbeiten der oben genannten Historiker, am wahrscheinlichsten scheint.

2. Der Inhalt des Briefes

2.1. Die historischen und geographischen Angaben im Brief

Der Brief des Mara bar Sarapion ist eine Mischung aus der Beschreibung angedeuteter historischer Ereignisse und philosophischen Belehrungen an den Sohn Sarapion. Wir wollen uns hier zunächst mit Ersteren befassen.

Die geschichtlichen Daten in Mara bar Sarapions Brief sind sehr spärlich, da Sarapion, der Empfänger, die Zeitereignisse wohl kannte, und Mara dies wusste. Dennoch erfahren wir aus dem Schreiben ein bisschen etwas über das Schicksal Maras und einiger Zeitgenossen, was ich hier wiedergeben will.

Gleich in den ersten Zeilen des Briefes werden wir unterrichtet, dass Mara bar Sarapion von seiner Familie getrennt wurde.[11] Diese Trennung scheint bereits in der Kindheit des Sohnes erfolgt zu sein, so dass Letzterer von einem Lehrer statt vom Vater erzogen wurde.[12] Aber nicht nur der Vater wurde von der Familie getrennt, auch der Sohn wurde „allein von einem Orte zum andern getrieben“[13].

Weiter unten lesen wir, dass „frühere Genossen“[14] Maras und seines Sohns die Stadt Samosata bereits vor Letzteren beiden verlassen hatten. Der Satz, diese hätten sich „gleichsam über das Schicksal beklagt und so gesprochen: So sind wir nun von unsern Angehörigen abgeschieden und können nicht in die Stadt zurück und unsere Angehörigen sehen und mit Lobpreisung unsere Götter empfangen“[15], zeigt, dass sie unter Zwang aus der Stadt raus mussten, wahrscheinlich als Gefangene, wie uns die Bemerkung in Zeile 71f.[16] bezeugt. Die Gründe, aus denen diese Männer gefangen genommen wurden und sich von Stadt, Vätern, Müttern, Brüdern und Bräuten[17] trennen mussten, bleiben unklar.

Als Mara und eine Gruppe von Gefährten nun von den „früheren Genossen“[18] erfahren, diese seien auf dem Weg nach Seleucia, „machten [sie sich, d. V.] verstohlen auf den Weg zu ihnen und vermischten [ihr] Unglück mit dem ihrigen.“[19] Sie sahen ihre „Brüder und Söhne als Gefangene und gedachten [ihrer, d. V.] toten Genossen, die in fremder Erde liegen.“[20] Dabei bleibt weiterhin schleierhaft, weshalb nur ein Teil der Bevölkerung Samosata verlassen musste, und warum Mara und seine Gefährten nicht zusammen mit den früheren Genossen gefangen genommen wurden. Ebenso im Dunkeln liegt, welches Seleucia Mara meinte. Während Samosata als das heutige Samsat, nördlich von Urfa, lokalisiert werden kann, gibt es drei mögliche Seleucia: jenes in Cilicia (heute: Silifke), Seleucia pieria, der Hafen von Antiochien (heute: Samandag) und Seleucia in Südmesopotamien, bei Mesopotamien.[21]

Neben diesen Gruppen von Gefährten gab es in Samosata anscheinend eine Gruppe von Gegnern. So sagt Mara schliesslich Folgendes: „Früher nämlich, als unsere Stadt in Blüte stand, konntest du vernehmen, dass von vielen Männern hässliche Reden ausgestossen wurden. Wir aber bekannten schon damals, dass sie [die Stadt] voll und ganz der Liebe würdig sei, und dass wir von ihrer Grösse Ruhm geerntet haben. Aber das Schicksal hinderte die Vollendung dessen, was in unserm Sinne vollführt war.“[22] Wieder informiert uns Mara bar Sarapion nur zur Hälfte, indem er verschweigt, was diese Männer für Reden verbreitet haben, und was hingegen in Maras und seiner Genossen Sinne war, was verhindert wurde. Wenigstens erfahren wir aber weiter unten, wie Letztere an der Ausführung ihrer Pläne verhindert wurden: Sie wurden nämlich irgendwann, vermutlich auf dem Weg nach Seleucia, gefangen genommen: „Und selbst hier im Gefängnis bekennen wir Gott, dass wir die Liebe vieler genossen haben (...).“[23] Und wir lesen auch von wem: „Wenn uns aber die Römer in unsere Heimat zurückkehren lassen, so handeln sie recht und billig als gebildete Leute und werden gut und gerecht genannt werden, mit dem ruhigen Lande, wo sie wohnen. Denn sie werden dadurch Grösse zeigen, dass sie uns freilassen. Wir werden gehorsame Untertanen des Reiches sein, das uns das Schicksal gegeben hat. Sie sollen uns nicht behandeln wie Tyrannen die Sklaven.“[24] Aus der Sicht Mara bar Sarapions besteht also noch Hoffnung, dass er und seine Gefährten freigelassen werden. Leider wissen wir aber nicht, wie begründet diese Hoffnung war, da wir auch nicht erfahren, was diese Männer aus Römer Sicht verbrochen haben.

Die Informationen aus dem Brief legen die Situation nahe, dass die Römer Gebiete um Samosata und Seleucia neu eingenommen oder eine Rebellion unterdrückt hatten.[25] Die Fliehenden können, im Fall eines Krieges, Partisanen der Verlierer, oder, im Fall einer Rebellion, mutmassliche Verräter sein. Drei militärische Kampagnen seitens der Römer sind bekannt, die aufgrund des im Brief vermittelten Wissens als Hintergründe dessen in Frage kämen. Näheres dazu folgt im Kapitel 3.

2.2. Die Geisteshaltung des Mara bar Sarapion

Die philosophischen Belehrungen des Vaters an seinen Sohn lassen sowohl den Einfluss der Philosophie spüren, als auch eine bestimmte Geisteshaltung erkennen und können so etwas über die Bildung des Verfassers verraten. Auf der anderen Seite werfen sie aber auch weitere Fragen auf.

Dem Lob an Sarapion, welcher sich scheinbar auch ohne die Erziehung seines Vaters gut verhält, folgt fast unmittelbar die erste Belehrung. So meint Mara, der Sohn solle sich bestreben, „in den Dingen, die freien Menschen geziemen, in litterarischer Gedankenarbeit nachzujagen“[26]. Auch sagt Mara im Zusammenhang mit seinen und des Sohnes unfreiwilligen Wanderungen, „dass für die Weisen jeder Ort ist wie der andere, und dass sich für die Guten in jeder Stadt viele Väter und Mütter finden“[27]. Besonderen Wert scheint Mara also auf Freiheit und Weisheit zu legen. Dabei impliziert Letzteres das Erste.

Sarapion soll Besitz und Ruhm meiden, da diese nicht von Dauer seien[28] und stattdessen nach guten Taten und Eigenschaften streben, denn „das Leben der Menschen (...) geht aus der Welt, (nur) ihr Lob und ihre Gaben bleiben in Ewigkeit“[29]. Als Belege hierzu nennt Mara eine ganze Reihe historischer, griechischer Persönlichkeiten wie Polykrates, Agamemnon, Archimedes oder Sokrates[30], deren Nachruhm bis in die damalige und auch bis in die heutige Zeit andauert.

Die Wahl oben genannter Personen zeigt uns, dass Mara bar Sarapion in die hellenistische Bildung zumindest eingeweiht war.[31] Auch wenn er im folgenden Zitat über die ungerechte Behandlung der Weisen und der göttlichen Bestrafung für die Täter den Mathematiker Pythagoras mit dem gleichnamigen Bildhauer verwechselt: „Was sollen wir noch weiter sagen, wenn die Weisen gewalthätig behandelt werden von Tyrannen, und ihre Weisheit von den Verleumdern in Bande gelegt wird, und sie in ihrer Erleuchtung verächtlich behandelt werden, ohne dass sie sich verteidigen können? Denn was hatten die Athener für einen Nutzen davon, dass sie Sokrates töteten, was ihnen [ja] mit Hungersnot und Pest vergolten wurde? oder die Samier von der Verbrennung des Pythagoras, da ihr ganzes Land in einem Augenblick vom Sand verschüttet wurde? oder die Juden von der Hinrichtung ihres weisen Königs, da ihnen von jener Zeit an das Reich weggenommen war? Denn gerechtermassen nahm Gott Rache, für jene drei Weisen: (...) Sokrates ist nicht tot: wegen Platon, noch Pythagoras: wegen der Herastatue, noch der weise König: wegen der neuen Gesetze, die er gegeben hat.“[32] Dieses Zitat ist insofern sehr interessant, als mit dem Begriff „weiser König“[33] wohl Jesus gemeint war, was im Zusammenhang mit der Datierung zu ungelösten Diskussionen geführt hat. Näheres dazu folgt aber später.

Hier sei mal nur soviel gesagt, als Mara bar Sarapion, dem obigen Zitat nach, also wohl mit dem Christentum mehr oder minder gut vertraut war, Christus aber nicht beim Namen nennt, wie es ein gewöhnlicher Christ vermutlich tun würde.[34] Ausserdem nennt Mara als Entscheidungsträger über sein aber auch über das Leben anderer das Schicksal. So wollen er und seine Gefährten nach ihrer Freilassung „gehorsame Untertanen des Reiches sein, das [ihnen, d. V.] das Schicksal gegeben hat“[35] und „wenn beschlossen ist, dass etwas geschehe, so können [sie, d. V.] nichts grösseres empfangen, als einen ruhigen Tod, der [ihnen, d. V.] aufbewahrt ist.“[36] Es ist hier also nicht mehr die Rede von einem Gott, der über die Menschen bestimmt. Die Fragen von welchem Reich die Rede ist, und wer es gegeben hat, ob Vorfahren oder Zeitgenossen, bleibt genauso bestehen wie die zahlreichen weiteren bisher behandelten Ungewissheiten.

3. Datierungsvarianten aufgrund der historischen und geographischen Angaben

Wie der Titel bereits erklärt, geht es im Folgenden darum, aufgrund der historischen und geographischen Anhaltspunkte, die der Text liefert, verschiedene mögliche Kontexte zu ermitteln. Diese will ich anschliessend jeweils einer kritischen Betrachtung unterziehen. Dabei möchte ich herausfinden, wie wahrscheinlich es ist, dass der Brief tatsächlich zum jeweiligen Zeitpunkt geschrieben wurde.

3.1. Die römische Eroberung von Kommagene um 72 n. Chr.

3.1.1. Die historischen Fakten

Das Königreich Kommagene, mit seiner Hauptstadt Samosata, dem heutigen Samsat, lag im Südosten der heutigen Türkei, an den oberen Regionen des Euphrat. Samosata, Maras vermutete Heimatstadt, war aufgrund seiner Lage direkt am Euphrat sehr wichtig.[37] Das Königreich war Pufferstaat und Handelspartner für Römer und Parther und hielt mit beiden ein gutes Verhältnis aufrecht. Dennoch blieb Kommagene aufgrund seiner Positionierung zwischen den kriegerischen Römern und den herrschsüchtigen Parthern Spannungen ausgesetzt.[38]

In den Jahren 38 bis 72 n. Chr. war Kommagene ein Klientelkönigreich und wurde von Antiochus IV oder Antiochus Epiphanes regiert. In seiner Regierungszeit hat Antiochus sechs Kaiser miterlebt und kannte sowohl das römische Reich mit seinen Turbulenzen, als auch das siegreiche parthische Reich, zu welchem er vermutlich auch Kontakte pflegte, um seine Werke und Städte vor allfälligen Zerstörungen zu bewahren. Aufgrund dieser Kontakte wurde er im Jahre 72, begründet oder unbegründet, von Caesennius Paetus, dem römischen Statthalter, beschuldigt, eine Revolte gegen Rom zu planen.[39] Wegen des Risikos einer allfälligen Rebellion in Kommagene, dessen Hauptstadt Samosata direkt am Fluss liegt und den Parthern so den Übergang erleichtern würde, erhielt Paetus von Vespasianus eine Handlungsvollmacht. Er bekam den Auftrag, die nötigen Schritte zur Unterdrückung der Revolte zu unternehmen. Paetus zögerte nicht, sondern fiel, ohne dass Antiochus und die Seinen eine Ahnung davon hatten, mit der sechsten Legion sowie einigen Kohorten und Reiterschwadronen in Kommagene ein.[40]

Als der überraschte Antiochus Paetus mit der sechsten Legion aber auch Aristobulos von Chalcidice und Sohaemus mit kriegerischen Absichten auf sich zukommen sah, floh er mit Frau und Kinder nach Cilicia, um einen Krieg mit den Römern zu vermeiden und diese stattdessen von seiner Unschuld zu überzeugen.[41]

Paetus stiess mit seinen Truppen so auf keinerlei Widerstand. Er entsandte eine Abteilung seiner Truppen, um Samosata zu besetzen und brach mit dem Rest des Heeres gegen Antiochus auf, welcher sich noch immer nicht zur Wehr setzen wollte. Ganz anders seine Söhne Kallinikos und Epiphanes: Des Harrens überdrüssig rüsteten sich diese, den Gegner zu empfangen. Doch der Rückzug Antiochus, und die Annahme, dieser habe den Thron aufgegeben, hat die Soldaten so entmutig, dass sie zu den Römern übergingen. Kallinikos und Epiphanes ihrerseits begaben sich mit den wenigen Reitern, die noch bei ihnen geblieben waren, zum Partherkönig Vologaesus.[42]

Indessen liess Paetus Antiochus in Cilicia durch einen Centurion gefangen nehmen, um ihn gefesselt nach Rom entsenden. Aber Vespasianus erinnerte sich nun der alten Freundschaft mit Antiochus und liess ihn deshalb in Ehre nach Griechenland und anschliessend nach Rom führen, wo er den Rest seines Lebens ehrenvoll mit seinen Söhnen gelebt hat. Kommagene und somit natürlich auch die Stadt Samosata kamen unter römische Verwaltung und wurden zur Provinz Syrien geschlagen.[43]

3.1.2. Wahrscheinlichkeit der Datierung des Briefes um 72 n. Chr.

Das erste Argument, welches für die Datierung des Briefes um 72 n.Chr. spricht, ist die Eroberung Kommagenes und seiner Hauptstadt Samosata durch die Römer, zwei Jahre nach der Einnahme Jerusalems, von der im Brief ja auch die Rede ist.[44] Im Zusammenhang mit der Besetzung Kommagenes mussten neben dem König weitere Leute, wie zum Beispiel antirömische Parteigänger, fliehen.[45] Ewald geht sogar so weit, anzunehmen, dass Mara bar Sarapion wohl „zu den angesehensten und treuesten Dienern des Königs gehörte und dann seine Ungunst und Gefangenschaft, sowie alle seine Schicksale theilte“[46], wofür die Flucht des Königs nach Tarsus, das gleich neben dem einen Seleucia liegt, spreche. Diese These halte ich aber für zu weit hergeholt.

Kommen wir daher zurück auf die Datierung: Ein weiterer Punkt, der diese unterstützen kann, ist der oben genannte Unterschied zwischen der Reaktion Antiochus auf den Angriff der Römer, im Gegensatz zur Reaktion seiner Söhne. Wie Mara, der irgendwann von seinem Sohn getrennt wurde, hat sich auch Antiochus von seinen Söhnen verabschieden müssen. Ausserdem spiegelt diese Haltung des Regentenhauses wahrscheinlich auch die Haltung des Volkes wider. Dies wiederum passt recht gut auf Maras Aussage betreffend die Männer, welche die Stadt im gegenwärtigen Zustand bemängelten[47], im Gegensatz zu Mara und seine Gefährten, welche der Meinung sind, dass die Stadt so wie sie war, also wohl unter Antiochus „der Liebe würdig sei“[48]. Weiter habe ich mir beim Lesen der entsprechenden Quellen überlegt, dass man in den früheren Genossen Maras, welche Samosata vor Mara verlassen mussten, Menschen sehen könnte, welche sich offen zu ihrer antirömischen Haltung bekannten und daher gefangen genommen und weg geführt wurden. Mara und seine Gefährten hingegen, sind weniger antirömisch, als eher „pro-königlich“ gesinnt. Wie Antiochus widersetzen sie sich daher zuerst nicht und werden so erst gefangen genommen, als sie sich auf den Weg zu ihren früheren Genossen machen, also ebenfalls eine Gefahr für die Römer darstellen.

Genauso in diese Zeit passt auch die Rede Maras, über sein Verhalten nach einer allfälligen Freilassung. Dann nämlich würden sie „gehorsame Unterthanen des Reiches sein, das [ihnen, d. V.] das Schicksal gegeben hat“[49]. Dieses vom Schicksal gegebene Reich wäre in diesem Fall das römische Reich, dessen Teil Kommagene nach der Annektierung durch die Römer erstmals wurde.

Im Zusammenhang mit dieser frühest möglichen Datierung des Schreibens will ich ausserdem auf die berühmte Aussage Maras betreffend die ungerechte Behandlung weiser Männer und die Strafe für die Täter.[50] In dieser Gelegenheit fragt sich Mara unter anderem, was denn die Juden „von der Hinrichtung ihres weisen Königs [hatten], da ihnen von jener Zeit an das Reich weggenommen war“[51], und „der weise König [sei nicht tot] wegen der neuen Gesetze, die er gegeben hat“[52]. Das Zitat ist insofern sehr interessant, als es zeigt, dass Mara von Christus zumindest schon gehört hat. Dies bedeutet allerdings nicht, dass er ein Christ war, sonst hätte er Jesus wohl auch beim Namen genannt. Vergleicht man diese Aussage aber mit den Zeilen über Jesus in Josephus „Antiquitates Judaicae“,[53] so kann man, unter der Annahme, dass sowohl Josephus als auch Maras Zeilen echt sind, folgern, dass „weiser Mensch“ oder „weiser König der Juden“ wohl die Bezeichnungen waren, die ein gebildeter nicht Christ in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts für Jesus benutzte.[54] Wie Josephus in den um 93 n.Chr. erschienenen „Antiquitates Judaicae“[55] verurteilt auch Mara Jesus Tod und betrachtet die Vertreibung der Juden als göttliche Bestrafung.[56] Allerdings muss man für diese Argumentation, wie bereits gesagt, annehmen, Josephus „Testimonium Flavianum“ sei echt. Genau diese Authentizität wird heute aber oft mit gewichtigen Argumenten in Frage gestellt. Vielmehr vermutet man, dass die Passage von einem christlichen Apologeten später eingeschoben wurde.[57]

Die oben genannten Gemeinsamkeiten zwischen Josephus und Mara könnten aber auf jeden Fall ein Beleg dafür sein, dass sie Zeitgenossen waren. Ausserdem meint Cureton, man könnte die Vermeidung des Namens Christi auch als Vorsichtmassnahme verstehen in einer Zeit kurz vor der Christenverfolgung um 95 n.Chr. unter Domition.[58] Beides spricht also dafür, dass Mara den Brief im Zusammenhang mit der Eroberung Kommagenes durch die Römer im Jahr 72 n.Chr. verfasst hat.

Andererseits wird in Josephus Werk „Bellum Judiacum“ Seleucia, wo sich Mara und seine Gefährten mit den früheren Genossen treffen wollten[59], im Gegensatz zu Tarsus, nicht genannt, obwohl eine allfällige Eroberung Seleucias wohl eine ebenfalls erwähnenswerte Tatsache gewesen wäre.[60] Ausserdem ist im Brief nie die Rede von einer Einnahme Samosatas durch eine römische Armee. In jenem Fall hätte Mara nämlich wohl auch über römische und samosatenische Persönlichkeiten geredet. Auch kann man sich im Falle einer Eroberung nicht erklären, warum nur ein Teil der Einwohnerschaft weg geführt wurde.[61]

Der Frage, warum Mara im Brief keine Armee nennt, wenn er diesen im Kontext der Eroberung Kommagenes geschrieben hat, kann man entgegenhalten, dass er seinem Sohn viele Ereignisse wohl kaum beschreiben musste, war Letzterer doch ein Zeitgenosse und wusste daher Bescheid.

Daneben verweist Schulthess aber darauf, dass das Elend, welches Antiochus aufgrund seiner Flucht ertragen musste, nicht von Dauer war. Er wurde nur kurz in Lacedaemon gefangen gehalten und dabei gut behandelt. Mara schreibt hingegen von „schwerem Kummer“[62] und einer Trennung von Vater und Sohn, welche bereits seit dem Kindesalter des Letzteren andauert. Ausserdem befand sich Antiochus wohl einige Zeit in der Verbannung, aber nicht im Gefängnis wie Mara und seine Gefährten.[63]

Einen letzten Kontrapunkt sieht Cureton darin, dass Mara mit seiner Ausführung über die Verschüttung Samos durch Sand wohl auf die sibyllinischen Verse „estai kai SamoV ammoV, eseitai DhloV adhloV, kai ’Rwmh rumh ta de Jesfata panta teleitai“[64] anspielt, welche erst in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts oft gelesen und zitiert wurden.[65] Dem hält Ewald aber entgegen, dass die sibyllinischen Verse auch im ersten Jahrhundert bereits viel gelesen wurden.[66]

3.2. Der Römisch-parthische Krieg zwischen 161-166 n. Chr.

3.2.1. Die historischen Fakten

Leider ist die Quellenlage für die Zeit zwischen 161 und 166 n.Chr. schlecht. Vieles bleibt daher unklar. Dennoch will ich im Folgenden versuchen, in Anbetracht einiger Quellen, namentlich Cassius Dio[67], der Historia Augusta[68] und Lukian[69], sowie Günthers Dissertation zu diesem Thema[70], den ungefähren Ablauf des Konflikts zu skizzieren.

Nach dem Zusammenbruch des Seleucidenreichs war im Osten eine neue Grossmacht entstanden: das Partherreich. Dieses pflegte mit Rom vorerst friedliche Beziehungen, da beide im armenischen Grosskönigtum einen gemeinsamen Feind sahen. Doch die Situation änderte nach der Einbeziehung des Fürstentums Edessa in römische Klientel.[71] Der Partherkönig Vologaesus IV nutzte den Kaiserwechsel in Rom aus und liess seinen Feldherrn Chosroes in Armenien einrücken, um den von ihm als Herrscher für dieses Land bestimmten Prinzen Pacorus auf den Thron zu setzen.[72]

Rom unterlag damals der Führung Marcus Aurelius und Lucius Verus, von denen Letzterer im Einvernehmen mit dem Senat in den Partherkrieg entsandt wurde.[73] Als die Parther nach der Besetzung der Araxes Ebene auf der grossen armenischen Heerstrasse westwärts über Carana hinaus vorgedrungen waren, trafen die Heere der beiden Reiche an den Quellen des nördlichen Euphratzu-flusses zusammen. Die Römer wurden dabei eingeschlossen und vernichtend geschlagen, worauf die Parther in Syrien einfielen.[74]

Verus traf wohl im Laufe des Jahres 164 in Antiochia ein, schlug dort sein Hauptquartier auf und leitete von dort aus den gesamten Feldzug, dessen erstes Ziel es war, Armenien zurückzuerobern. Nachdem die Römer zunächst schwere Niederlagen erlitten hatten, gelang es den beiden römischen Befehlshabern Avidius Cassius und Statius Priscus, Armenien wieder zu erobern. Der Hauptangriff wurde vom römischen General Cassius geleitet und folgte dem Lauf des Euphrats. Dura-Europos wurde nach schweren Schlachten eingenommen und blieb von nun an römisch. Cassius marschierte in Richtung Babylonien und eroberte 164 Seleucia und Ctesiphon, wonach er Mesopotamien besetzte. In den folgenden zwei Jahren wechselte die Herrschaft noch zwei Mal, indem zuerst die Parther, dann die Römer die Kontrolle über Armenien wiedergewannen, bis schliesslich der von Rom bestimmte König Sohaemos durch Martius Verus eingesetzt wurde und die besiegten Parther Syrien räumten.[75]

Ein Kampf um oder in Samosata geht aus den Quellen nicht hervor. Allerdings liegt Kommagene mitten in den Kampfzonen zwischen Armenien, Nordmesopotamien und Syrien.

3.2.2. Die Wahrscheinlichkeit der Datierung des Briefes um 161-166 n.Chr.

Wenn man beachtet, dass Mara das Christentum lediglich vom Hören sagen kannte, so ergibt sich laut Schulthess ein möglicher Zeitraum für die Abfassung des Schreibens bis zum Ende des 3. Jahrhunderts.[76] Wenn man weiter den Satz über die Zerstörung Samos[77] als eine Andeutung auf die oben genannten sibyllinischen Verse versteht, welche laut Cureton vor allem ab Mitte des 2. Jahrhunderts oft zitiert wurden, könnte der Brief auf die Ereignisse und die Unterdrückung der Länder um den Tigris und den Euphrat durch die Römer deuten, als Konsequenz auf die Rebellion dieser Gebiete unter Vologaesus. Samosata wird dort zwar nicht speziell genannt, aber Seleucia wurde von den Römern geplündert und nieder gebrannt.[78]

Wurde der Brief tatsächlich damals verfasst, so könnte der Adressat Sarapion[79] sogar der achte Bischof Antiochiens sein, welcher um 190 lebte und gemäss Cureton oft selbst kurze Briefe mit ähnlicher Tendenz und Absicht verfasste.[80] Diese Annahme scheint mir aber ein bisschen zu weit hergeholt, war der Name Sarapion in Syrien doch zu weit verbreitet, als dass hier tatsächlich vom Bischof die Rede sein müsste.

Auch eine Datierung des Briefes während des römisch-parthischen Krieges an sich kann bezweifelt werden, da im Zusammenhang mit dem Krieg weder eine Erwähnung Samosatas, noch einer Situation gemacht wird, in welcher die Einwohner, oder ein Teil davon, vor den Römern nach einem der Seleucia fliehen mussten.[81] So weist Schulthess darauf hin, dass die Römer eine politische Agitation beizeiten entdeckt zu haben scheinen, so dass es genügte, nur einen Teil der Bevölkerung gefangen zu nehmen.[82] Auch passt die Beschreibung der Ereignisse im Brief kaum in die Zeit des Krieges zwischen Römern und Parthern, in der die Machtsituation immer wieder von einem Reich zum anderen wechselte.

3.3. Der sasanidisch-römische Krieg um 253-260 n. Chr.

3.3.1. Die historischen Fakten

Wie oben, ist auch hier die Quellenlage äusserst schlecht. Den Grossteil der Informationen liefert hier Kettenhofen, der die römisch-persischen Kriege des 3. Jahrhunderts anhand einer dreisprachigen Inschrift in parthisch, mittelpersisch und griechisch in Naqsh-e Rustam in Fars rekonstruiert hat.[83]

Shapur I nennt demnach als Begründung dieser erneuten Auseinandersetzung zwischen Römern und Sasaniden eine Lüge des Kaisers und ein an Armenien begangenes Unrecht. Angefangen hat die Konfrontation, nachdem Shapur I den römischen König des Klientelstaates Armenien ermorden liess und ihn ersetzte. Im Jahr 252 n.Chr. eroberte Shapur Armenien, wodurch er seine strategische Position an der Nordwestgrenze des Reiches wesentlich verbessern konnte. Durch diesen Erfolg ermutigt, sah er nun Chancen, militärisch gegen Rom vorzugehen. Als Kaiser Decius in Rom starb, brach Shapur schliesslich in Syrien, Mesopotamien und Kleinasien ein. 253 kann man deshalb als Beginn eines erneuten sasanidisch-römischen Krieges sehen.[84]

Da die Lage ernst war, musste Valerian Rom verlassen und nach Osten reisen, wo er vermutlich um 256 angekommen ist. Da Shapur I aber nicht mehr bereit schien, die römische Überlegenheit anzuerkennen, schickte Valerian seine Armee. Doch diese konnte aufgrund einer ausgebrochenen Seuche keine Siege verzeichnen.[85]

Nachdem Shapur I Karrhai und Edessa belagert hatte, zog Valerian gegen ihn aus, wurde aber, wie Shapur schreibt, im Kampf eigenhändig von ihm festgenommen und später hingerichtet. Im Verlauf dieser drei Heereszüge konnte Shapur I in sieben Jahren (253-260) insgesamt 36 Städte in den römischen Provinzen Syria, Ilikia und Kappadokia erobern, darunter auch Samosata und Seleucia am Belos, sowie Seleucia im Orontestal. Viele Orte wurden verwüstet und zahllose Menschen gefangen genommen.[86] Aus den Quellen wird aber leider nicht ersichtlich, wie die Städte des Nahen Ostens in jener Periode zu den Römern standen.[87]

3.3.2. Die Wahrscheinlichkeit der Datierung um 253-260 n.Chr.

Diese Datierungsvariante wird vor allem von Franz Altheim in seiner Weltgeschichte Asiens im griechischen Zeitalter unterstützt. Er kommt darin zum Schluss, dass die „früheren Genossen“[88] Parteigänger Roms waren, welche nach der Eroberung Samosatas durch Shapur I nach Seleucia geführt wurden. Mara und seine Gefährten hingegen, wurden als Gegner Roms nach der Rückeroberung Samosatas durch die Römer oder Odeanath von Palmyra festgenommen.[89] Die Abfassung des Briefes falle demnach frühestens um die Zeit Aurelians, als Rom wieder als „ruhiges Land“[90] bezeichnet werden konnte und Mesopotamien wieder zum Reich gehörte.[91]

Da Dauer und Auswirkungen der persischen Besetzungen in den verschiedenen Regionen, sowie die Haltung der Bevölkerung gegenüber den Persern nicht bekannt sind, scheint diese These möglich. Aufgrund der schlechten Quellenlage ist es aber sehr schwierig, den Brief in diese Zeit zu datieren. Ausserdem scheint ein Widerstand der lokalen Bevölkerung gegen die Römer in jener Zeit unwahrscheinlich, wenn man annimmt, dass sich die römische Herrschaft zu jenem Zeitpunkt bereits durchgesetzt hatte.[92]

4. Datierungsvarianten aufgrund der rhetorischen und philosophischen Angaben

In diesem Kapitel geht es schliesslich um die zwei Möglichkeit der Datierung aufgrund der rhetorischen und philosophischen Anhaltspunkte im Text.

4.1. Die Datierung des Briefes im Kontext der christlichen Apologie

Aufgrund der schlechten Quellenlage ist es leider schwierig, Angaben über die Verbreitung der Christen oder die Entstehung einer Christengemeinde in Samosata zu machen.[93] Wir wissen aber, dass die „Verfolgung der Weisen“, wie sie in Maras hier oft zitierter Passage[94] genannt wird, auch in der griechisch christlichen Apologie seit dem 2. Jahrhundert als Thema oft auftaucht.[95]

Mara bar Sarapions Aussage über die Juden, welche seit der Hinrichtung Christi aus ihrem Reich vertrieben wurden,[96] während „der weise König: wegen der neuen Gesetze, die er gegeben hat“[97] weiterlebt, hat, Kathleen Mc Vey, neben anderen Thesen auch zu jener These veranlasst, im Zweck des Briefes eine mögliche Unterstützung christlicher Ansprüche zu sehen. Als Beleg nennt sie zum Beispiel, dass diese Idee, dass Jesus uns „neue Gesetze“ gab, auch in der frühen Apologie eine zentrale Rolle gespielt hat.[98]

Ein christlicher Verfasser könnte, laut Mc Vey, ausserdem den Begriff „weiser König der Juden“[99] absichtlich an Stelle des Namen Christi verwenden, um so zu tun, als sei er ein philosophisch gebildeter Heide des ersten Jahrhunderts. Indem nun so getan wird, als hätten damals sogar die Heiden Jesus so bewundert, sollen Nichtchristen von der göttlichen Abstammung Christi überzeugt werden. Zwischen dem 2. und dem 4. Jahrhundert waren nämlich ähnliche pseudographisch religiöse oder philosophische Verteidigungen verfasst worden.[100] Schliesslich wurde Josephus Passage über Jesus als „weisen Menschen“[101], in der christlichen Apologetik als Beweis für Jesus göttlicher Abstammung benutzt.[102]

Ausserdem sprach man sich in der christlichen Apologetik verbreitet gegen das Aussetzen ungewollter Kinder aus und fand Bewunderung für Leute, welche fremde Kinder aufziehen. In Maras Aussage über sein Staunen über die vielen, die ihre Kinder aussetzen und seine Verwunderung über jene, die fremde Kinder adoptieren[103], kann man laut Mc Vey auch als Andeutung der oben genannten Einstellung sehen.[104]

Dennoch bleibt diese Hypothese äusserst unwahrscheinlich. Schliesslich erklärt sich die Nennung Christi aus dem Kontext der von Gott gerächten Weisen. Jesus wird dabei nicht mehr betont als Sokrates und Pythagoras.[105] Ausserdem würde ein Christ Jesus wohl beim Namen nennen und nicht einmal von „Gott“, dann wieder von „den Göttern“ reden, wie Mara dies tut[106]. Weiter fällt in Maras Schreiben auf, dass er, wo ein Christ bei Gott Trost suchen würde, diesen bei der Weisheit und Philosophie sucht[107].

Auch scheint Mc Veys Hypothese, der Brief könnte ein Schulaufsatz zur Unterstützung christlicher Zwecke sein, unwahrscheinlich. Denn ein Aufsatzschreiber müsste die historischen Ereignisse dem Leser viel besser beschreiben, als dies hier der Fall ist.

Zudem wurde mit dem Mailänder Toleranzdelikt von 313 das Christentum zur Staats- und Volkskirche und im Laufe der Regierungszeit von Konstantin dem Grossen (325-337) wurde das römische Reich fortlaufend christianisiert[108]. Ob ein Brief zu jener Zeit irgendeinen Nutzen als apologetisches Dokument gehabt hätte, ist zu bezweifeln. Auch bemerkt Schulthess richtig, dass es sich für einen christlichen Apologeten im Schreiben Gelegenheit genug geboten hätte, seine Religion durch zahlreichere und direktere Andeutungen aufzuzeigen.[109]

Am wahrscheinlichsten scheint, dass Mara kein Christ, sondern höchstens ein Bewunderer Christi war. Nach Harnack deutet die gemeinsame Erwähnung des „weisen Königs“ mit Sokrates und Pythagoras und der Name „Sarapion“ auf ägyptische Abstammung und eine Zugehörigkeit des Verfassers zu einer Sekte wie der karpokratianischen hin.[110] In Mara sollte man aber wohl nicht den Juden, Christen oder das Mitglied einer Sekte sehen, sondern den hellenistischen Gebildeten.

4.2. Die Datierung des Briefes im Kontext der christlichen Anti-Juden-Polemik

Die Lehre von der christlichen Überlegenheit über die Juden führt weit zurück. Bereits Tertullian hat Ende des 2. Jahrhunderts die beiden Stämme in Rebekkas Leib, nach dem 1. Buch Mose 25,23, mit Juden und Christen gedeutet. Demnach bedeute die Aussage "und der Ältere wird dem Jüngeren dienen", dass die Juden als älterer „Stamm“, den Christen unterlegen sein werden.[111]

In der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurden die Auseinandersetzungen zwischen Juden und Christen immer aggressiver. Die Christen begannen nun, die Juden als Gottesmörder zu beschimpfen[112] und in christlichen Quellen fand sich das Konzept der göttlichen Bestrafung. Dabei verstand man zuerst unter „Bestrafung“, den Verlust des eschatologischen Königreichs. Erst im 4. Jahrhundert n.Chr. und vor allem zur Zeit Konstantins, wurde der Verlust nationaler Selbständigkeit und die Zerstreuung unter alle Völker dann als Beweis für den Willen Gottes und als Bestrafung der Übeltäter gedeutet.[113]

Dieses Konzept der göttlichen Bestrafung, welches wir nur in christlichen Quellen finden, taucht nun auch im vielzitierten Abschnitt von Maras Brief. Auch er benutzt die Aufzählung der Schicksale dreier „Weiser“ dazu, um eine Lehre von göttlicher Rückzahlung in der Geschichte aufzuzeigen. Dabei versteht er unter dieser Bestrafung bereits den Verlust der eigenen Heimat, was laut Kathleen Mc Vey, nicht nur christliche Autorschaft, sondern auch einen Schreibzeitpunkt im vierten Jahrhundert n.Chr. vermuten lässt.[114]

Für diese Datierung spreche ausserdem die Wahl Sokrates und Pythagoras als weitere Beispiel. Diese lassen nämlich annehmen, dass der Verfasser Neo-Platoniker war und frühestens im 3. Jahrhundert gelebt hat. Ein Stoiker hätte nämlich mindestens Zeno noch erwähnt und ein Neo-Pythagorist hätte den Philosophen Pythagoras sicherlich nicht mit dem Bildhauer verwechselt. Maras Worte zeigen weiter, dass er Pythagoras kannte und wusste, dass er hoch angesehen war, was seit dem 3. Jahrhundert der Fall war.[115]

Doch auch diese Datierung erweist sich bei genauerem Hinsehen nicht als stichfest. So könnte die Passage vom „weisen König“ auch ein Nachtrag von Christen sein. Ausserdem wird Christus auf die selbe Stufe wie Sokrates und Pythagoras gestellt. Indem Christus also ein blosses Beispiel aus dreien bleibt, erscheint die Verwendung des Textes als Anti-Judenpolemik undenkbar.

Die Erwähnung Christi als Beispiel göttlicher Bestrafung ist wohl eher weniger ein Beispiel syrischen Christentums, als ein Beleg wie gebildete Leute im Mittleren Osten von griechischer Tradition bestimmt waren. So werden neben den genannten drei Weisen auch Darius, Polycrates, Achilles, Agamemnon, Priam, Archimedes und Palamedes genannt, was darauf hin deuten könnte, dass der syrische Raum zweisprachig und bikulturell war.[116]

5. Schlusswort

Im Verlauf dieser Arbeit konnte ich aufzeigen, dass Mara bar Sarapions Brief, aufgrund eines Mangels an genauen Angaben über zeitgenössische Ereignisse und augrund der schlechten Quellenlage damaliger Geschehnisse, noch immer nicht mit letzter Sicherheit datiert werden kann.

Am besten passen die im Brief geschilderten Ereignisse, meiner Meinung nach, und da schliesse ich mich Ewald an, in den Kontext der Eroberung Kommagenes durch die Römer. Diese sind uns dank Josephus ziemlich gut bekannt. Demnach war die Haltung der Bevölkerung gegenüber den Römern damals gespalten. Diese Spaltung spiegelt auch der Brief wider, in dem Mara schildert, dass nur ein Teil der Bevölkerung Samosata verlassen musste. Mara selbst muss in diesem Fall zu den antirömischen Anhängern des Königtums gehört haben. So weit wie Ewald, der in Mara einen engen Vertrauten des Königs sieht, würde ich allerdings nicht gehen.

Schulthess Gegenargument, dass im Brief von keiner Armee die Rede ist, kann entkräftigt werden. So wissen wir, dass Mara seinem Sohn wohl nicht alle Einzelheiten schildern musste, da dieser vieles miterlebt oder erfahren hat. Auch Curetons Anmerkung, wonach die Passage über die Verschüttung Samos auf die sibyllinischen Verse anspricht, und dem entsprechend erst auf die 160er Jahre zu datieren ist, als die Letztere oft gelesen und zitiert wurden, überzeugt mich nicht ganz. Entstehungs- und Rezeptionszeit der einzelnen Orakel lassen sich gemäss der aktuellen Forschung nämlich nicht genau ermitteln.

Ein weiteres, nicht minder wichtiges Argument für die Datierung um 72 n.Chr. schliesslich, ist Maras Aussage in den Zeilen 232-234 über ihr künftiges Reich. In Folge der Eroberung Kommagenes durch die Römer im Jahr 72 n.Chr. wurde Kommagene nämlich erstmals zum Teil des römischen Reiches. Und diese Situation passt gut zu Maras Aussage: „Wir werden gehorsame Unterthanen des Reiches sein, das uns das Schicksal gegeben hat.“[117]

Aufgrund der abermals zitierten Formulierung „weiser König der Juden“ für Jesus spricht sich Schulthess für die Datierung im persisch-römischen Krieg aus. Darauf kommt er, indem er meint, die Formulierung deute darauf hin, dass Mara das Christentum nur vom Hören Sagen her kannte. Daraus ergebe sich ein Zeitraum bis Ende des 3. Jahrhunderts. Da sich Schulthess nun gegen die zwei ersten Datierungsvarianten ausspricht, kann der Brief, seiner Meinung nach, nur in den 250er Jahren verfasst worden sein.

Diese Argumentation scheint mir indes aus der Luft gegriffen. Schliesslich können wir den Brief mit Hilfe eben dieser Formulierung auch ins Jahr 72 n.Chr. datieren, was mich eher überzeugt. Wer Josephus, liest, merkt nämlich, dass, vorausgesetzt, er sei wirklich der Verfasser des Testimonium Flavianum, die Bezeichnung „weiser Mensch“[118], wie wir sie ähnlich bei Mara antreffen, zu jener Zeit der geläufige Begriff der Nichtchristen für Jesus gewesen sein muss.

Kathleen Mc Vey, welche sich vor nicht allzu langer Zeit ebenfalls mit dem Brief beschäftigt hat, liefert weitere Datierungsvarianten. Auch bei ihr steht das Zitat um den „weisen König der Juden“, seinen Leiden und seiner Rächung im Zentrum. Zum Einen kommt sie aufgrund der Verschweigung von Christi Namen zum Schluss, im Dokument wollte ein Christ einen gebildeten Heiden imitieren, um damit christliche Wahrheitsansprüche zu unterstützen. Zum Anderen sieht sie in der Quelle das Konzept göttlicher Bestrafung der Juden, wie man es sonst nur in der christlichen Anti-Juden Polemik des 4. Jahrhunderts findet.

Beide Varianten scheinen mir aber nicht sehr wahrscheinlich. So kann man gegen beide einwenden, dass die Passage über Christus vergleichsweise sehr kurz ausfällt. Hätte man mit dem Schreiben irgendwelche christliche Ziele verfolgt, so hätte man viel mehr Gelegenheit gehabt, viel mehr und direktere Andeutungen zu machen. In unserem Fall hingegen, erklärt sich die Nennung Christi aus dem Kontext.

Eine entgültige, sichere Datierung von Sarapions Brief ist zum jetzigen Zeitpunkt indes nicht möglich. Dazu müsste der Brief mehr Informationen zum Umfeld beinhalten, und die Ereignisse, in deren Kontext man ihn eingliedern will, müssten besser bekannt und belegt sein. Was aus Mara bar Sarapions Brief aber auf jeden Fall sichtbar wird, ist die Beeinflussung des Verfassers durch griechische Traditionen[119] und damit die Bedeutung griechischen Gedankenguts in der syrischen Literatur.

6. Bibliographie

6.1 Quellen

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Flavius Josephus. Geschichte des Jüdischen Krieges. Übersetzt und mit Einleitung und Anmerkungen versehen von Clementz, Heinrich. 12. Auflage. Wiesbaden 1997.

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6.2. Darstellungen

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[...]


[1] Renan, Journal, S. 328-333.

[2] Vgl. McVey, S.257 und Millar S. 461.

[3] Cureton, Spicilegium, S. 70-76.

[4] Schulthess, Brief, S. 366-375.

[5] Ewald, Spicilegium by Cureton.

[6] Nöldeke, Mommsens Darstellung.

[7] Harnack, Altchristliche Litteratur.

[8] Altheim, Weltgeschichte Asiens.

[9] Mc Vey, Fresh Look.

[10] Millar, Roman Near East.

[11] Vgl. Mara, Brief, Z.19-21 zit. Schulthess, Brief, S. 367.

[12] Vgl. Mara, Brief, Z. 3 und 5 zit. Schulthess, Brief, S. 366.

[13] Mara, Brief, Z. 73f. zit. Schulthess, Brief, S. 369.

[14] Mara, Brief, Z. 57 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[15] Mara, Brief, Z. 47-52., zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[16] „Was hatten die Gefangenen für Nutzen davon, dass sie sich so geberdeten?“ Mara, Brief, Z. 71f. zit. Schulthess, Brief, S. 369.

[17] Vgl. Mara, Brief, Z. 55f. zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[18] Mara, Brief, Z. 57 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[19] Mara, Brief, Z. 58-60 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[20] Mara, Brief, Z. 66-68 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[21] Vgl. Mc Vey, S. 258.

[22] Mara, Brief, Z. 214-220. zit. Schulthess, Brief, S. 374.

[23] Mara, Brief, Z. 220f. zit. Schulthess, Brief, S. 374.

[24] Mara, Brief, Z. 227-234 zit. Schulthess, Brief, S. 374f.

[25] Vgl. Cureton, Spicilegium, S. xiii.

[26] Mara, Brief, Z. 13-15 zit. Schulthess, Brief, S. 366.

[27] Mara, Brief, Z. 76f. zit. Schulthess, Brief, S. 369.

[28] Vgl. Mara, Brief, Z. 20-47 zit. Schulthess, Brief, S. 367f.

[29] Mara, Brief, Z. 106f. zit. Schuthess, Brief, S. 370.

[30] Vgl. Mara, Brief, Z. 100-105 zit. Schulthess, Brief, S. 370.

[31] Vgl. Ewald, Spicilegium by Cureton, S. 662.

[32] Mara, Brief, Z. 139-155 zit. Schulthess, Brief, S. 371f.

[33] Vgl. Mara, Brief, Z. 148 und 154 zit. Schulthess, Brief, S. 371f.

[34] Vgl. Ewald, Spicilegium by Cureton, S. 662.

[35] Mara, Brief, Z. 232f. zit. Schulthess, Brief, S. 375.

[36] Mara, Brief, Z. 234-236 zit. Schulthess, Brief, S. 375.

[37] Vgl. Millar, Roman Near East, S. 437.

[38] Vgl. Kommagene, URL.

[39] Vgl. Sullivan, Commagene, S. 792 und Josephus, Jüdischer Krieg, VII,(7),1.

[40] Vgl. Josephus, Jüdischer Krieg, VII,(7),1.

[41] Vgl. Josephus, Jüdischer Krieg, VII,(7),1.

[42] Vgl. Josephus, Jüdischer Krieg, VII,(7),2.

[43] Vgl. Sullivan, Commagene, S. 793f.

[44] Vgl. Mara, Brief, Z. 148f. zit. Schulthess, Brief, S. 371.

[45] Vgl. Cureton, Spicilegium, S. xiv.

[46] Ewald, Spicilegium by Cureton, S. 661.

[47] Vgl. Mara, Brief, Z. 215 zit. Schulthess, Brief, S. 374.

[48] Mara, Brief, Z. 217 zit. Schulthess, Brief, S. 374.

[49] Mara, Brief, Z. 232f. zit. Schulthess, Brief, S. 375.

[50] Vgl. Mara, Brief, Z. 139-155 zit. Schulthess, Brief, S. 371f.

[51] Mara, Brief, Z. 147-149 zit. Schulthess, Brief, S. 371.

[52] Mara, Brief, Z. 139-155 zit. Schulthess, Brief, S. 372.

[53] „Ginetai de kata touton ton cronon IhsouV sojoV anhr, eige andra auton legein crh.” Josephus, Antiquitates Judaicae, XVIII, 3, Z. 63f. zit. Baras, Testimonium, S. 338.

[54] Vgl. Ewald, Spicilegium by Cureton, S. 662.

[55] Vgl. Josephus Antiquitates Judaicae, XI, Z. 297-305 zit. Baras, Testimonium, S. 339.

[56] Vgl. Mara, Brief, Z. 149-153 zit. Schulthess, Brief, S. 371f.

[57] Vgl. Feldman, Josephus, S. 5-57.

[58] Vgl. Cureton, Spicilegium, S. xiv.

[59] Vgl. Mara, Brief, Z. 57-60 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[60] Vgl. Mc Vey, Fresh Look, S. 259.

[61] Vgl. Schulthess, Brief, 378f.

[62] Mara, Brief, Z. 54 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[63] Vgl. Schulthess, Brief, 378f.

[64] 3, 365f. zit. Kurfess, Sibyllinische Weissagungen, S.

[65] Vgl. Cureton, Spicilegium, S. xiv.

[66] Vgl. Ewald, Spicilegium by Cureton, S 663:

[67] Dio, Römische Geschichte, Buch LXXI.

[68] Capitolinus, Marcus Antoninus und Capitolinus, Verus, H. A. S. 79-121.

[69] Lukian, Geschichte.

[70] Günther, Kriege.

[71] Vgl. Günther, Kriege, S. 2.

[72] Vgl. Günther, Kriege, S. 114.

[73] Vgl. Historia Augusta, 8. (9), zit. Capitolinus, S. 87.

[74] Vgl. Dio, Römische Geschichte, LXXI, 2.

[75] Vgl. Günther, Kriege, S. 115-119.

[76] Vgl. Schulthess, Brief, S. 379.

[77] Vgl. Mara, Brief, Z. 146f. und 151 zit. Schulthess, Brief, S. 371.

[78] Cureton, Spicilegium, S. xivf.

[79] Vgl. Mara, Brief, Z. 2 zit. Schulthess, Brief, S. 366.

[80] Cureton, Spicilegium, S. xv.

[81] Mc Vey, Fresh Look, S. 259:

[82] Schulthess, Brief, S. 379.

[83] Kettenhofen, römisch-persiche Kriege.

[84] Vgl. Kettenhofen, römisch-persische Kriege, S. 38 und Heichelheim u.a., Roman People, S. 413.

[85] Vgl. Kettenhofen, römisch-persische Kriege, S. 38.

[86] Vgl. Heichelheim u.a., Roman People, S. 413 und Kettenhofen, römisch-persische Kriege, S. 38, 58 und 67.

[87] Vgl. Millar, Roman near east, S. 164.

[88] Mara, Brief, Z. 57 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[89] Vgl. Altheim, Weltgeschichte, S. 146.

[90] Mara, Brief, Z. 231 zit. Schulthess, Brief, S. 375.

[91] Vgl. Altheim, Weltgeschichte, S. 147.

[92] Vgl. Millar, Roman Near East, S. 461.

[93] Heichelheim, Roman people, S. 399.

[94] Vgl. Mara, Brief, Z. 139-155 zit. Schulthess, Brief, S. 371f.

[95] Vgl. Mc Vey, Fresh Look, S. 271.

[96] Vgl. Mara, Brief, Z. 148f. zit. Schulthess, Brief, S. 371 und Mara, Brief, Z. 152f. zit. Schulthess, Brief, S: 372.

[97] Mara, Brief, Z. 155 zit. Schulthess, Brief, S. 372.

[98] Vgl. Mc Vey, Fresh Look, S. 271.

[99] Vgl. Mara, Brief, Z. 148 zit. Schulthess, Brief, S. 371 und Mara, Brief, Z. 154 zit. Schulthess, Brief, S. 372.

[100] Vgl. Mc Vey, Fresh Look, S. 271.

[101] Vgl. Josephus, Antiquitates Judaicae, XVIII, 3, Z. 63f. zit. Baras, Testimonium, S. 338

[102] Vgl. Baras, Testimonium, S. 338.

[103] Vgl. Mara, Brief, Z. 86f. zit. Schulthess, Brief, S. 369.

[104] Vgl. Mc Vey, Fresh Look, S. 271.

[105] Vgl. Mara, Brief, Z. 139-155 zit. Schulthess, Brief, S. 371f.

[106] Vgl. z.B. Mara, Brief, Z. 5 zit. Schulthess, Brief, S. 366 im Ggs. zu z.B. Mara, Brief, Z. 52 zit. Schulthess, Brief, S. 368.

[107] Vgl. z.B. Mara, Brief, Z. 202-206 zit. Schulthess, Brief, S. 374.

[108] Vgl. Dassmann, Konstantinische Wende, S. 53.

[109] Vgl. Schulthess, Brief, S. 381.

[110] Vgl. Harnack, Altchristliche Litteratur, S. 763.

[111] Vgl. Bültermann, Flavius Josephus, URL.

[112] Vgl. Dassmann, konstantinische Wende, S. 138-140.

[113] Vgl. Dassmann, konstantinische Wende, S. 137.

[114] Vgl. Mc Vey, Fresh Look, S. 268f.

[115] Vgl. Mc Vey, Fresh Look, S. 270.

[116] Vgl. Millar, Roman Near East, S. 462.

[117] Mara, Brief, Z. 232-234 zit. Schulthess, Brief, S. 375.

[118] Josephus, Antiquitates Judiacae, XVIII, 3, Z. 64 zit. Baras, Testimonium, S. 338.

[119] Vgl. z.B. Mara, Brief, Z. 100-107 zit. Schulthess, Brief, S. 370.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Die Datierung des Briefes Mara bar Sarapions
Hochschule
Universität Zürich
Autor
Jahr
2002
Seiten
23
Katalognummer
V108698
ISBN (eBook)
9783640068937
Dateigröße
499 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Datierung, Briefes, Mara, Sarapions
Arbeit zitieren
Aliki Adamantidis (Autor:in), 2002, Die Datierung des Briefes Mara bar Sarapions, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108698

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