Der Herr ist mein Hirte. Psalm 23 ausgelegt als Bestandteil des biblischen Kanons


Hausarbeit (Hauptseminar), 1999

32 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

Vorwort

1. Textanalyse
1.1 Einbettung in den Textzusammenhang
1.2 Abgrenzung
1.3 Übersetzung und Textkritik
1.3.1 Übersetzung
1.3.2 Semantische und textkritische Anmerkungen
1.4 Poetische Analyse
1.4.1 Erklärung der Begriffe und Bilder
1.4.1.1 Jhwh als Hirte
1.4.1.2 Jhwh als Gastgeber
1.4.2 Metrum und Komposition
1.4.3 Gattung und Sitz im Leben

2. Historische Rekonstruktion
2.1 Literarkritik
2.2 Zeit, Verfasser und Redaktion

3. Psalm 23 im Gesamtkontext der Heiligen Schrift
3.1 Altes Testament (Motiv- und Traditionsanalyse)
3.1.1 Rückblick auf das Grunddatum von Israels Erwählung und Errettung
3.1.2 Psalm 23 im Rahmen der Gottesbeziehung Israels
3.1.3 Bezüge zur David-Überlieferung
3.1.4 Profetie und eschatologischer Ausblick
3.2 Neues Testament: Jesus der gute Hirte und endzeitliche Gastgeber

4. Die Bedeutung von Psalm 23 für zeitgenössischen christlichen Glauben

Literatur

Anhang: Scriptura sui Interpres

Vorwort

"Immer wieder wird die Praxis- und Lebensferne der theologischen Ausbildung beklagt. Weite Kreise von Gemeindegliedern bestätigen diesen Eindruck. Ein tiefes Mißtrauen gegenüber der Universitätstheologie ist keine Seltenheit in unseren Gemeinden. Das Unbehagen konzentriert sich dabei besonders auf die historisch-kritische Methode. Für viele Gemeindeglieder ist sie der Inbegriff akademischen Hochmuts gegenüber der Autorität der Heiligen Schrift, während sie an den Universitäten hierzulande die Standardmethode ist. Nachdem die Bibel in der Hand des Laien einst mitverantwortlich für die Schlagkraft der Reformation war, entsteht durch moderne wissenschaftliche Exegese vielfach wieder eine faktische Ausgrenzung des Laien vom Schriftgebrauch. Vom Religionsuntericht bis hinauf in die Methodenseminare der Bibelwissenschaften wird darüber gestritten. Zwischen der historisch-kritischen Methode und sowohl der persönlichen Frömmigkeit als auch der systematischen Theologie wird eine Spannung empfunden."1

In dem Aufsatz "Scriptura sui Interpres" habe ich mich auf die Suche nach einer exegetischen Methode gemacht, die die Gräben überbrücken soll, indem sie von einer dezidiert christlichen Lehre von der Heiligen Schrift ausgeht, anstatt die Schriften bloß als historische Dialogpartner aufzufassen.2 Die vorliegende Arbeit ist der Versuch, diese Methode am Beispiel von Psalm 23 durchzuführen. Es geht mir darum, zu zeigen, dass synchrone Auslegung im Kontext des Kanons, wie sie meist in Bibelkreisen betrieben wird, in klare methodische Schritte zergliedern lässt, so dass sie dem Anspruch der Wissenschaftlichkeit genügt.3

Einiges wurde in der praktischen Anwendung neu überdacht. Folgende Aspekte sind methodisch besonders wichtig: Die Endgestalt des Textes ist verbindlich; Er kann nur im Horizont des biblischen Gesamtzeugnisses richtig verstanden werden. Das führte zu einer Schwerpunktsetzung zugunsten synchroner Auslegung. Diachrone Auslegung hat ihren Stellenwert, ist aber dem Verstehen untergeordnet.4 Sie wird umso wichtiger, je mehr Bedeutung historische Daten für den Text haben. Ein weiterer Arbeitsschritt behandelt die Rolle des Textes im Gesamtbild der biblischen Theologie. Dies ist auch ein Brückenschlag zur systematischen Theologie. Die Schlusszusammenfassung erfolgt in Form eines Ausblicks auf die praktische Theologie, denn in dem Text will der lebendige Gott ja nicht nur Verstehen, sondern auch Glauben wecken.

In der praktischen Durchführung war der Unterschied zum herkömmlichen historisch-kritischen Vorgehen kleiner als erwartet. Das liegt auf der einen daran, dass der kanonische Kontext auch ein geschichtlicher ist, auf der anderen daran, dass die historische Auslegung auch kaum über die Aussagen der biblischen Texte selbst hinauskommen kann, wenn sie nicht spekulieren will. Sie hat ja kaum mehr Quellen als das Alte Testament. Das macht aber die vorliegende Arbeit nicht überflüssig, denn in wissenschaftlicher Exegese kommt es nicht nur darauf an, wie man tatsächlich auslegt, sondern auch dass man klare Rechenschaft über seine Voraussetzungen ablegen kann.5

1. Textanalyse

1.1 Einbettung in den Textzusammenhang

Obwohl nur eine Handvoll Psalmen in der Bibel Gebete genannt werden, kennzeichnet die Unterschrift unter Ps72 die vorhergehenden Psalmen als tvlpt, Gebete.6 Sie sind Gebete, auch wenn sie didaktischer oder hymnischer Art sind, weil sie Antwort auf die Anrede Gottes sind. Darum sind sie Zeugnisse und Modelle alttestamentlicher Frömmigkeit, der gelebten Beziehung des Volkes Israel zu seinem Gott. Der Psalter ist das Gebetsbuch der Bibel, schriftgewordene Antwort auf Gottes Offenbarung, die zum Mitbeten einlädt.7

Im Psalter sind Gebete aus verschiedenen Jahrhunderten und Epochen gesammelt. Diese Sammlungen waren für den Gebrauch im Kultus bestimmt und entstanden durch ihn.8 Psalmen wurden gesungen, vorgelesen (arq), und wohl auch meditiert (vgl. Ps1,2).

Viele der Psalmen tragen Überschriften, die sie bestimmten Autoren und Anlässen zuweisen oder musikalische Angaben machen. Ihre Authenzität und Zuverlässigkeit sind umstritten, jedoch gehören sie mit zum Text und werden darum in die folgende Exegese miteinbezogen.

Ps23 findet sich gegen Anfang des Psalters, als Teil einer Sammlung von Davidspsalmen (Ps3- 41). Er steht in innerem Zusammenhang mit den beiden benachbarten Psalmen. Ps22 schildert zuvor die Tiefe der Gottverlassenheit. Er wurde quasi "im Tal der Finsternis" (Ps23,4) geschrieben. Auch hier kommt dem Beter die Hoffnung auf Gottes Hilfe nicht abhanden (Ps22,26ff). Man kann Ps22 gut als eine Vorrede zu Ps23 lesen. "It is one such as the lamenter of Psalm 22, transformed by God's saving grace into a loud and joyous witness to the goodness and steadfast love of God, who sings the twenty-third Psalm. If one wishes to know whence comes such abiding confidence and conviction of God's care, read Psalm 22 as a preface to Psalm 23."9 Interessant, dass Ps22,27 sogar auf das in Ps23,5f geschilderte Gastmahl hofft.10 In Ps22,13f klingt eine der gefährlichen Situationen an, vor denen sich Weidetier11 und Hirt fürchten müssen.12 Auch der nachfolgende Psalm passt gut: Ps23 endet mit den Worten "Und ich werde wiederkommen in Jhwhs Haus für immer"; Ps24 besingt den Einzug in Jhwhs Heiligtum.13

1.2 Abgrenzung

Die Abgrenzung von Ps23 ist durch die beiden Überschriften (Ps23,1 u. 24,1), sowie seine relative inhaltliche und metrische Geschlossenheit eindeutig.

1.3 Übersetzung und Textkritik

1.3.1 Übersetzung

(1) Ein Psalma Davidsb.

Jhwh ist mein Hirtec - mir mangelt nichts.

(2) Auf Weiden von frischem Grüna lässt er mich lagern.

Zum Wasser der Ruhe führt er mich.

(3) Mein ganzes Wesena lässt er wieder auflebenb.

Er leitet mich auf Pfaden des Rechtsc um seines Namens willen.

(4 ) Auch wenn ich gehe im Tal der Finsternis, fürchte ich kein Unheil,

denn du bist mit mir.

dein Stecken und dein Stab sie machen mir Muta.

(5) Du bereitest vor mir einen Tischa im Beisein meiner Feinde.

Du hast mein Haupt mit Öl gesalbt. Mein Becher ist Überflußb.

(6) Nur Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen alle Tage meines Lebens

Und ich werde wiederkommena in Jhwhs Hausb für immer.

1.3.2 Semantische und textkritische Anmerkungen

1a. Das Wort rmzm stellt wohl eine Gattungsbestimmung dar,14 deren genaue Bedeutung nicht mehr klar ist. Die Übersetzung folgt hier der seit der LXX eingeführten Bezeichnung yalmo". 1b. Die Bedeutung der Präposition l ist hier umstritten. Es könnte bedeuten: "von David", "für David", "David gewidmet" oder "zu (einer Sammlung von) David(spsalmen) gehörig".15 Der Kontext, der über die Bedeutung von l entscheiden müsste, fehlt hier. Es handelt sich wohl um eine geprägte Wendung. Deren Bedeutung ist in Hab3,1 und Ps18,1 eindeutig: Sie bezeichnet den Autor oder Sänger des Liedes.16

1c. Koehler 228f weist darauf hin, dass der Satz yir hvhy ein invertierter Nominalsatz ist, und deutet ihn als Nebensatz von rsca~al: 'Weil Jhwh mein Hirte ist, mangelt mir nichts.' Bei dieser Übersetzung würde jedoch das Gewicht, das jede der beiden Aussagen hat, nicht zum Ausdruck kommen. Die Inversion könnte auch einfach dazu dienen, hvhy zu betonen und an den Anfang zu stellen (vgl.1.4.2). Darum folgt unsere Übersetzung nicht Koehler. Allerdings soll festgehalten werden, dass die erste Aussage die zweite inhaltlich begründet.

2a. Nach Gesenius 170 bedeutet awd "junges, frisches Grün, Gras". Die hier gewählte Übersetzung ist stimmungsvoller als die herkömmliche.

3a. Die Übersetzung soll im Unterschied zum gängigen "Seele" den ganzheitlichen Gehalt von wpn wiedergeben.17

3b. bbvw wpn wörtl. etwa "die Lebenskraft, die Vitalität zurückbringen".18

3c. Obwohl mißverständlich ist "Recht" das dt. Wort, das das Bedeutungsspektrum von qdx am besten wiedergibt, zumal der Begriff in neuerer Zeit statt auf absolute Prinzipien immer mehr auf

Werte bezogen wird, und sich damit der hebräischen Bedeutung annähert.19

4a. Mcn wörtl. "trösten". Trost jedoch wäre die Antwort auf Leid oder Niedergeschlagenheit, nicht auf Angst.20

5a. Koehler, S.233 vertritt die These, der ganze Psalm bliebe in der Bilderwelt des Hirten. Darum deutet er dgn Nclw als Dittographie von dgn clw (Speer). Koehlers These muss jedoch den Text zu oft ändern, um ernstgenommen werden zu können (außer hier noch in V6). Der Psalm arbeitet mit zwei Bildern.

5b. Die wörtliche Übersetzung ist am ehesten offen für die Konnotation von "Becher" als Los oder Schicksal.21

LXX übersetzt ungenau: "dein Becher"

6a. die Konstruktion bvw + b ist ungewöhnlich - wenn auch nicht unmöglich.22 Darum liest LXX Infinitiv von bwy und übersetzt etwas holprig "mein Bleiben", was besser zum Nachsatz "für immer" zu passen scheint. Die Differenz liegt dabei lediglich in der Vokalisation des gleichen Konsonantentextes. Die altsyrische Übersetzung glättet offensichtlich.

MT ist lectio difficilior,23 während LXX nach Ps27,4 geglättet haben könnte. Allerdings liegt LXX ein Text zugrunde, der viel älter ist als die masoretische Punktation. Zudem ist leicht vorstellbar, dass ein Abschreibfehler aus einem Chiräk ( ) ein Patach ( ) macht. Da es sich bei den Varianten von MT und LXX nur um Aussprachevarianten handelt, können auch beide als richtig gelten, und im Gebrauch gewesen sein. Aus inhaltlichen Gründen24 wird hier MT der Vorzug gegeben.

6b. Köhler 234 muß hier eine weitere Konjektur vornehmen, um seine Theorie halten zu können: hvhy dyb (in Jhwhs Hand) statt hvhy tybb. Wie gesagt wird Kohlers Theorie hier abgelehnt.

1.4 Poetische Analyse

1.4.1 Erklärung der Begriffe und Bilder

1.4.1.1 Jhwh als Hirte

Der Psalm beginnt im Brustton des Gottvertrauens und der Zuversicht: Jhwh ist mein Hirte - mir wird nichts mangeln. - Eine Art Überschrift, die fast alles enthält: die Hoffnung und deren Grundlegung.

Die Metapher vom Hirten ist nichts neues in Ps23. Sie wird immer wieder auf Gott angewandt.25 Das Volk versteht sich als die Herde seines Gottes. Das besondere an der Verwendung in Ps23 ist der Singular "mein Hirte". Gewöhnlich hat die Metapher eine große Herde im Blick, wie sie von ihrem Hirten versorgt, geschützt, geführt wird. Hier ist die Perspektive anders. Ein einzelnes Tier der Herde preist den Hirten der Herde als "seinen" Hirten. Dadurch kommt das persönliche Verhältnis zwischen dem Psalmbeter und Jhwh, der sich persönlich um ihn kümmert, in den Blick.26 Die Darstellung aus der Sicht des Tieres lenkt zudem die Aufmerksamkeit ganz auf den Hirten und auf das, was er für das Herdentier tut.27 Auf diese Beziehung gründet28 sich die Zuversicht: "Mir mangelt nichts." - Keine Einschränkung. Der Beter ist restlos zufrieden mit Jhwhs Fürsorge. Das ist eine Glaubensaussage, denn der Beter weiß ja, dass Notzeiten kommen (V4), und er hat Feinde (V5), aber er geht dennoch davon aus, dass Jhwhs Fürsorge für ihn vollständig ausreicht.29

Unter diesem Vorzeichen wird in den folgenden Versen beschrieben, was der göttliche Hirt für seinen Schützling tut. Er führt (V2-3) und er beschützt (V4). In V2-3a hat die Führung materielle Fürsorge zum Ziel. Die Verse atmen eine Atmosphäre des zur-Ruhe-Kommens und Verschnaufens. Es ist die Rede vom Lagern auf saftigem Grün und im Parallelismus dazu von einer stillen angestauten Tränke30. Die Wirkung wird lautmalerisch unterstützt durch das Auslauten der zwei entsprechenden Halbverse31 (2a u. 2b) auf ein langezogenes - nî.32 Als ein kleines Fazit folgt V3a. Die wpn wird wieder zurückversetzt in ihren (guten) Ausgangszustand (faktitives Polel von bvw)33. Die Formulierung malt mit ihren Zisch- und Lippenlauten lautlich das Bild von Verschnaufen und Trinken aus.34 Ins Bild paßt auch die ursprüngliche Bedeutung von wpn, "Gurgel", "Kehle", "Atem"35, die mitschwingt.

V3b beschreibt nun Gottes Leitung im allgemeinen. Der Ausdruck "Recht" findet kaum noch Platz in der Bildebene, sondern weist ganz hinüber zur Sachebene. Überhaupt wird gerade in Konstruktus-Verbindungen wie "Wasser der Ruhe"36 und "Wege der Gerechtigkeit" die "Doppelbödigkeit der Sprachebene"37 sichtbar. Die Wurzel qdx beschreibt gemeinschaftsgemäßes Verhalten, das die Voraussetzung für heilvolles Zusammenleben ist, und zwar sowohl unter den Menschen als auch bezogen auf Gott.38 Das Substantiv qdx bezeichnet in den Psalmen einen derartigen Zustand, der oft als eigene Größe, evtl. sogar persönlich vorgestellt wird.39 Dieser qdx kommt von Gott40 auf den Menschen und begabt ihn zum Tun des Guten, was ihm heilvolles Leben ermöglicht.41 Die Vorstellung rechnet "mit einem gleichsam naturgegebenen Drang zu selbstzerstörerischem Egoismus bei Menschen. Das Moralische muß regelmäßig neu geweckt werden."42 Martin Luther lag also völlig richtig, als er in V3b eine von außen zugeeignete iustitia aliena erkannte.43 Allerdings beeinflusst der qdx sehr praktisch den Lebenswandel und sorgt für Wohlergehen im Sinne eines Tun-Ergehens-Zusammenhangs.44 Dies wird deutlich an dem Begriff lgim, einem Parallelbegriff von Krd - Weg. Er umfasst Lebenswandel und Lebenslauf, und damit auch den Zusammenhang von Tun des Guten und Wohlergehen.

In diesem rechten Wandel leitet Jhwh um seines Namens willen, d.h. "er hat sich als den Gnädigen offenbart und als solcher will er sich auch an der Bedürftigkeit dessen der sich seiner Leitung untergiebt bewähren und verherrlichen."45 Gottes Zuwendung geschieht allein aus Gnade, sola gratia. Gnade, atl. dsc (vgl. V5), gehört zu Gottes Wesen - und der Name bezeichnet das Wesen -, so dass Gott seinen Namen verherrlicht, wo er seine dsc zeigt.46

Hatte der Beter bisher die ruhigere Normalität seines Lebens beschrieben, so richtet er in V4 den Blick nach vorne.47 Er weiß, dass er, auch wenn Jhwh mit ihm ist, in angst- und gefahrvolle Situationen kommen kann. Das Bild vom finsteren Tal ist folgendes: Die Herde geht durch ein enges Tal - so eng, dass kein Sonnenlicht in den Talgrund fällt. Dabei zieht sich die Herde weit auseinander und kann leicht angegriffen werden von Räubern oder Raubtieren, die hinter Felsen lauern können. tvmlx bedeutet zwar ursprünglich schlicht "Finsternis",48 die masoretische Vokalisierung des Begriffes folgt jedoch einer Volksetymologie, die tvmlx als zusammengesetztes Substantiv "Schatten des Todes" deutet. Auch die LXX folgt schon dieser Lesart.49 Wir werden darum "Schatten des Todes" als Konnotation im Auge behalten.

V4ab überrascht nun mit einem unvermittelten und betonten (hta) Wechsel in die (Gebets-) Anrede: Du bist mit mir. Wir befinden uns am Klimax genau in der Mitte des Psalms. Nach zwei weiteren Drittelversen (V4b) wird der zweite Teil des Psalms mit einem neuen Bild beginnen. V4b expliziert noch einmal im Bild des Hirten. Der Hirt trägt den bekannten Hirtenstab und dazu eine mit Eisen beschlagene Keule,50 denn er hat nicht nur seine Herde zu führen, sondern sie auch zu verteidigen.51

Die Verwendung der Wurzel Mcn (mutmachen) zeigt noch einmal, was schon an anderer Stelle hindurchschien (v.a. "fürchten" V4a): dass mit dem Perspektivenwechsel auf den Einzelnen in seiner Gottesbeziehung auch dessen Inneres in den Blick kommt.

1.4.1.2 Jhwh als Gastgeber

V5. Das Metrum wechselt in 3+2.52 Die Beschreibung wendet sich dem zweiten Bild des Psalms zu: Jhwh als Gastgeber. Es ist die Rede von einem festlichen (hyvr - Überfluß) Mahl, bei dem Jhwh im Beisein der Feinde53 des Beters "demonstrativ den Tisch deckt und ihn auf diese Weise in seine Schutzsphäre hineinnimmt."54

Auch die Salbung mit Öl steht in diesem Zusammenhang. Gegenüber cwm, das Salbung im kultischen Sinn bezeichnet, meint Nwd hier "salben,um zu ehren und und erfreuen"55 mit der Grundbedeutung "fett machen" > "stärken"56. Nwd steht im Perfekt, ist also vorzeitig. D.h. die Salbung ging als Begrüßungsgeste den anderen Akten der Gastfreundschaft voraus. Am Anfang aller Gnadenerweise steht Gottes grundsätzliches Ja zum Menschen. Alle anderen Zuwendungen Gottes werden in der Zeit des Imperfekt geschildert, sind also zukünftig oder gegenwärtig erhofft - wenn auch mit Gewissheit. Es geht hier nicht um einen letzten Unsicherheitsfaktor, sondern um das, was die spätere Dogmatik als rechte Unterscheidung von Gewissheit und falscher Sicherheitfesthalten sollte.57 Der Erweis der göttlichen Huld aber ist erfahrenes Unterpfand für alles weitere.

Vor dem Hintergrund der sprichwörtlichen orientalischen Gastfreundlichkeit wird Jhwh als freigiebiger Gastgeber geschildert.58 Gastfreundschaft bedeutetete, dass ein Fremder, der sonst nahezu rechtlos und vogelfrei war, als Gast in den Schutz des Hauses und der Familie aufgenommen wurde.59 Martin Luther weist auf die Ironie in diesem Vers hin: "Das ist ein schöner Schutzherr. Sie sitzen zu Tische, und streiten also wider ihre Feinde. Es sollte heißen: 'Du bereitest Waffen und Mauern'; so sagt er: 'einen Tisch'."60 Zumindest wenn der Beter sich von seinen Feinden direkt bedroht weiß, ist dieses Tafeln vor ihren Augen ein ganz besonderer Ausdruck seines Vertrauens auf die Macht seines Gastgebers, ihn zu schützen.

Die Erwähnung des "Bechers" mit ihren Konnotationen weist wieder deutlich über die Bildebene hinaus. Im AT ist oft vom Kelch des Zorns, vom Kelch des Heils, oder vom "Taumelbecher" die Rede.61 Dahinter steht vermutlich ein "drinking ordeal", bei dem ein Getränk je nach Schuld oder Unschuld Schaden anrichtete, oder nicht.62 Wohl von daher kann "Becher" im AT mit der übertragenen Bedeutung von "Schicksal", "Los" gebraucht werden.63

Auch die Rede von den Feinden deckt sich bestimmt mit der Erfahrung des Beters. Viele andere Psalmen reden von Feinden. Auch weiß die Überlieferung viel von den Feinden Davids, nach der Überlieferung Verfasser des Psalms, zu berichten.64

Im Psalter werden die Feinde oft "Verfolger" genannt.65 V6a stellt ihnen "Gutes und Barmherzigkeit" gegenüber. Diese werden ihn, so wörtlich, sein Leben lang "verfolgen".66 Damit setzt er Zuversicht an die Stelle der Furcht. Die beiden Begriffe sind theologisch stark aufgeladen. "Gutes" kann auch "Güte" bedeuten. Für den Begriff dsc ist wohl von einer Grundbedeutung "Güte", "Gnade" auszugehen.67 dsc geschieht in einer konkreten Situation greifbar, beschreibt aber eine Eigenschaft, die der Täter über den Einzelerweis hinaus hat.68 Damit legt sich, vor allem im theologischen Gebrauch, die Übersetzung "Barmherzigkeit" nahe.69 Beide Eigenschaften Gottes sind hier hypostasiert und "verfolgen" den Beter.

In V6b ist vom Haus Jhwhs die Rede, ein Begriff, der im AT normalerweise den Jerusalemer Tempel bezeichnet. Das würde der Verfasserschaft Davids widersprechen. Jedoch gehört in der Gastgeber-Metaphorik das "Haus" des Gastgebers zunächst ganz natürlich dazu. Aus diesem Grund ist wohl die Lesart "und ich werde wiederkommen" vorzuziehen. Der einmal freundlich aufgenommene Gast merkt sich den guten Gastgeber. Bleiben im Hause des Herrn (so die LXX), passt nicht so gut ins Bild, was die textkritische Waage zugunsten der masoretischen Lesart ausschlagen lässt.70

Auf der Sachebene ist damit nicht viel anderes gemeint, als wenn das Weidetier aus V1-4 bekräftigen würde, dass es bei seinem Hirten bleiben will. Der Beter verspricht, sich sein ganzes Leben zu Gott zu halten, hofft und erbittet, für immer in dessen Machtbereich zu bleiben. tyb kann ja im AT viel mehr bedeuten als nur ein Gebäude. Der Begriff bezieht sich auf die ganze Hausgemeinschaft, oder Sippe,71 bis hin zu Volksgemeinschaften.72

Dabei ist natürlich auch mit an das reale Heiligtum als besonderer Ort der Gottesbegegnung gedacht. Nach dessen Bau wurde der Text sicher auf den salomonischen Tempel bezogen. Für die Zeit davor wäre an andere Heiligtümer zu denken.73

Viel diskutiert wird die Frage, ob die V5.6 überhaupt bildlich reden, oder ob sie eine kultische Mahlfeier beschreiben, in der Ps23 vorgetragen wurde. Dies sind in der hebräischen Dichtung jedoch nicht unbedingt Alternativen. Bild- und Sachebene können ineinander verwoben sein. Der Dichter steht am Schnittpunkt der beiden "panels" und focusiert abwechselnd beide.74 Im Bild kommt die Sache zur Sprache. Auch dass ein Psalm mehrere Bilder verwendet, ist nicht ungewöhnlich.75 Damit lautet die Frage nur noch, wie konkret hier eine bestimmte Institution gemeint ist. Dies ist die Frage nach dem Sitz im Leben, der weiter unten nachgegangen werden wird. Jedenfalls passt das Bild des Gastgebers zu einem Speisopfer-Festmahl, denn dort wird verzehrt/geopfert, was letztlich Gottes Gabe ist.

1.4.2 Metrum und Komposition

Die Analyse des Metrums erfolgt nach dem akzentuierenden System. Teilt man die Verse ein wie oben in der Übersetzung und zieht man alle Partikel zum jeweils folgenden Wort, so zeigt sich ein recht symmetrisches Schema:76 Zwischen zwei Teilen mit je vier Versen à 3+2 Hebungen befinden sich zwei Verse mit 2+2+2 Hebungen.77 Lediglich V2a fällt mit drei Hebungen aus der Reihe. Das hat wohl inhaltliche Gründe. Er steht mit V2b im parallelismus membrorum während V1b als eine Art Überschrift das Thema vorgibt (vgl. Anm. 79).

Die Metrumsanalyse ist aber, vor allem in V1-4, keineswegs eindeutig. Sie konnte deswegen für die Erklärung des Psalmes nicht vorausgesetzt werden. Klar und vorausgesetzt ist allerdings die Abgrenzung der Halbverse, sowie die Verseinteilung in V5f.

Ps23 arbeitet in zwei Abschnitten mit je einem Bild: Jhwh als Hirt und Jhwh als Wirt.78 Beide Abschnitte enthalten eine Schilderung der Fürsorge Jhwhs, gefasst im Parallelismus zwischen dreihebigen Halbversen,79 die in zweihebigen Halbversen jeweils kommentiert werden.80 Darauf folgt jeweils eine Art Ausblick, der die Zuversicht des Beters ausdrückt. Die Hoffnung wird beide Male verbunden mit der Gemeinschaft zwischen dem Beter und Jhwh. In V4 ist es Jhwh, der mit ihm ist, und in V6 der Beter, der darauf antwortend verspricht, sich auch zu seinem Gott zu halten.

Der Wechsel zwischen zweiter und dritter Person verklammert die beiden Abschnitte zu einem schönen Chiasmus. Der schildernde Teil des ersten Abschnittes steht in der dritten Person, der Ausblick in Gebetsanrede. Im zweiten Abschnitt ist es genau umgekehrt. In Ps23 kommt der Gottesname nur zweimal vor: einmal am Anfang und einmal am Ende, gefolgt nur noch von dem "für immer", das dadurch besonders betont wird. Diese beiden Bögen unterstreichen die Climax in der Mitte des Psalmes "Ja/Denn Du bist mit mir".

Ein zweiter Bogen verläuft quer dazu auf den Schlusspunkt "für immer" zu. Zwischen den beiden Hauptabschnitten ist formal eine gewisse Steigerung in Richtung des Ausblicks in die Zukunft erkennbar. Die Schilderung bringt im ersten Abschnitt drei Parallelformulierungen,81 im zweiten zwei. Der Ausblick hat im ersten einen, im zweiten jedoch zwei Aspekte. Dadurch wird die gegenwärtige Gewissheit ausgeweitet bis in eine unbegrenzte Zukunft.

[...]


1 So der Anfang meines Aufsatzes "Scriptura sui Interpres", der die Vorarbeit zu dieser Untersuchung darstellt. Ich habe ihn als Anhang vollständig wiedergegeben.

2 Mir ist bewusst, dass manche gerade letzteres als christliches Schriftverständnis ansehen. Diese Meinung teile ich nicht. Vgl. Anhang.

3 Ich habe in der Arbeit auch auf sog. "vorkritische" Kommentatoren zurückgegriffen, weil sie in der Regel mehr Gewicht auf synchrone Arbeit legten als moderne, und oft auch besser mit den Texten vertraut waren. - Martin Luther konnte bekanntlich nicht unerhebliche Teile der Heiligen Schrift auswendig. - Deswegen stellt die Arbeit auch einen Versuch der Synthese zwischen beiden Arbeitsweisen dar. Immer wieder wird sich am Ende eines exegetischen Weges zeigen lassen, dass eine Aussage, die auf den ersten Blick wie eine allegorische Assoziation aussah, intuitiv aus einem theologisch richtigen Koordinatensystem und kongenialer Vertrautheit mit der Schrift heraus völlig richtig gemacht wurde.

4 Hier liegt der entscheidende Unterschied zur historisch-kritischen Methode. Bei ihr ist die historische Arbeit Voraussetzung für das Verstehen.

5 Darum ist es m.E. ungeschickt, den Studenten im exegetischen Proseminar eine Methode zu lehren und durchführen zu lassen, die sie weder von ihren geistesgeschichtlichen Voraussetzungen, noch von ihrer Kenntnis der Texte her begründen oder hinterfragen können. Dieses Versäumnis will ich in dieser Hauptseminararbeit nachholen.

6 Vgl. Delitzsch 4.

7 Vgl.v.a. die häufigen Aufforderungen in Hymnen, mit ins Lob einzustimmen (z.B.Ps150).

8 Vgl. Gerstenberger 27.

9 Miller 118.

10 Vgl. Delitzsch 221.

11 Die schönere Übersetzung wäre freilich "Schafe", jedoch ist die Hirtenmatapher auf kein bestimmtes Weidetier festgelegt.

12 Vgl. Spurgeon 413.

13 Vgl. Seybold 101.

14 Gerstenberger 86.

15 Craigie 34f.

16 So Dillard-Longman 216. Seybold 35 entscheidet genauso; gegen Craigie 35.

17 Vgl. Westermann, Dpn 88.

18 Kraus 338.

19 Vgl. Koch 515.

20 Vgl. Brockhaus XXVIII/3, 3458. Die Übersetzung folgt Kraus 335 u. Morgenstern 17. Seybold 102 erwägt den Text in hcn oder ghn zu ändern.

21 So Spurgeon, 420. Vgl. Luther 1556 u. Mayer 110. Vgl.u.

22 Vgl. Ps7,17 u. Hos 12,7. Vgl. Gesenius 810f.

23 Wie Beyerlin, Kontinuität nachgewiesen hat, macht MT Sinn.

24 S.u.

25 Vgl. die Motiv- und Traditionsanalyse zur Hirtenmetapher.

26 Vgl. Seybold 101 u. Craigie 206.

27 Seybold 102.

28 Vgl. zu 1c.

29 So bemerkt Spurgeon 416: Der Sünder ohne Gott ist nie befriedigt, wer dagegen im Glauben wandelt, der "wohnt in dem Palast der göttlichen Zufriedenheit."

30 So deutet Kraus 338 "Wasser der Ruhe".

31 Im folgenden beziehen sich die Versangaben mit der Abkürzung V... auf die biblische Verszählung, das ausge- schriebene Wort "Vers" auf Verse nach dem unten ermittleten metrischen Schema.

32 Seybold 102.

33 Vgl. Soggin, bvw 886.

34 Seybold 102.

35 Westermann, Dpn 71f.

36 Zur theologischen Tiefe des Begriffs hcvnm vgl. unten.

37 Seybold 102.

38 Eine Diskussion der Bedeutung der Wurzel qdx findet sich bei Koch 515-518. Dort auch Belegstellen.

39 Über den qdx vgl. Koch 519f. Vgl. Ps89,17;97,2; 85,17.

40 Vgl. Ps9,5;89,15-17;99,4;103,17-19.

41 Vgl. Ps65,6ff;72,1ff;103,6;Hos10,12;Js45,8;Jo2,23f; Ps48,11f;129,4f;Mi7,9f;Ri5,11;Dt33,20f;Ps99,4;Hos2,21; Js1,21.27;33,5;Hi33,26. (nach Koch 519f)

42 Koch 520.

43 Luther 1554.

44 Koch 521.

45 Delitzsch 222.

46 Vgl. Luther 1630.

47 Dies scheint mit einem Metrumswechsel verbunden zu sein.

48 Niehr 1056f.

49 Vgl. Niehr 1059.

50 Kraus 339

51 Siehe 1Sam17,34-36! Vgl. dazu einen Reisebericht aus dem Hl. Land von J. L. Porter (1867), den Spurgeon 425f zitiert: "...Die Hirten hatten nichts von dem friedlichen, sanften Aussehen, das wir uns mit dem Hirtenleben verbunden zu denken gewohnt sind. Sie sahen eher aus wie Krieger, die zum Kampf ausrücken..."

52 Vermutlich kehrt das Metrum damit zum Anfangsmetrum zurück, was gut dazu passt, dass hier das zweite Bild des Psalmes beginnt.

53 Die Präposition dgn ist wohl nicht so zu verstehen, dass die Feinde auch mit zu Tische säßen, etwa bei einem kultischen Dankopfermahl (vgl. unten zum Sitz im Leben). Gesenius 482f.

54 Kraus 339.

55 Negoita 332. Gegen Koehler 232 hat Nwd hier auch nichts mit Wundheilung zu tun. Koehler führt als Beleg Js1,6 an, wo allerdings auch nicht Nwd steht. Über die Bedeutungsbreite von Nwd vgl. Kutsch, Salbung 11.

56 Kutsch, Salbung 5.

57 Anders lässt sich m.E. nicht erklären, warum der Psalm nicht im Perfekt (vergangene Erfahrung schildernd) oder in Partizipien (andauerndes Handeln schildernd) geschrieben ist. Luther 1634 deutet vom NT her als richtig: "Wenn du fragen und entgegensetzen wolltest: Wie ist Christus denn bei dir, David, da er nirgends vor Augen erscheint [...]? so antwortet er: Freilich nicht nach dem Fleische und nach der Erfahrung ist er bei mir, sondern mit seinem Wort und Sakrament."

58 Fohrer, Psalmen 202.

59 Rienecker 436. Dort viele Belegstellen.

60 Luther 1555.

61 Mayer 110. Vgl. Ps75,9;116,13;Js51,17.22;Jer25,15-18;1,7;Hab2,16;Sach12,2.

62 Van der Toorn 40f. Im AT finden sich allerdings außer in Num5 nur Anspielungen.

63 Ps11,6. Vgl. Luther 1556.

64 Z.B. Saul, Absalom, Schimi, Scheba usw.

65 Vgl. Ps7,2.6;18,38;31,16;35,3;69,27;71,11;119,84. 86.150.157.161;142,7;143,3.

66 Vgl. Alonso Schökel 124 u. Beyerlin, Rettung 112.

67 Stoebe 600.

68 Stoebe 610f.

69 So auch die LXX: eleo". (Stoebe 621)

70 Vgl. o. die Textkritik zu V6b.

71 Jenni 331. Vgl. Gn7,1;15,2;Ex2,1; Js,7,2.13;Jer35,2 u.ö.

72 Ri10,9;Ex19,3;Js2,5f u.ö.

73 Jos6,24;1Chr6,16f;9,23 beziehen hvhy~tyb eindeutig auf die Stiftshütte. In Ps27,5, einem Psalm Davids, steht "Zelt" als Parallelbegriff zu "Haus Jhwhs" in 26,4. hvhy~tyb in 1Sam1,7.24;3,15 meint das Heiligtum in Silo. 2Sam12,20;Ex23,19;34,2;Dt23,19 sind entweder Anachronismen, oder auch auf diese oder andere ältere Heiligtümer außerhalb Jerusalems zu beziehen. Hinzu kommen die vielen Nennungen des in den Pss, die sich auch nicht explizit auf den Jerusalemer Tempel beziehen.

74 Alonso Schökel 114. Seybold 102 nennt dies die "Doppelbödigkeit der Sprachebene".

75 Alonso Schökel, 115-7.

76 Mit Kraus 335. Ein anderes Metrum finden in V1-4 Seybold 101f (V1b:2+2, V2-3a:2+2,2+2|2, V3b- 4:2+2+2,2+2+2|2|2+2) u. Craigie 203 (V1b:2+2, V2:3+3, V3:2+2?+2, V4:2+2+2,2+2+2). Kraus' Vorschlag wird bevorzugt, weil er aufgrund einer Zählung von Versfüßen zustande kommt, die eindeutig definiert werden kann, ganz anders als etwa Craigies "units" (d.h. Wörter oder Wortverbindungen, s.Craigie 38). Weiterhin erhält Kraus ein besonders gleichmäßiges Metrum.

77 In der Übersetzung oben sind die Zweier jeweils eingerückt.

78 Dies ist gelegentlich bestritten worden, aber der Textbefund ist eindeutig. Vgl. Kraus 335f.

792a parallel zu 2b und 3ba; 5aa parallel zu 5ba.

803a ist eine Art Fazit von 2a und 2b. Die anderen Nachsätze sind 3bb, 5ab, 5bb.

81 Jeweils 3-hebig mit den 2-hebigen Teilversen als Ergänzungen u.ä.

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Der Herr ist mein Hirte. Psalm 23 ausgelegt als Bestandteil des biblischen Kanons
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Veranstaltung
HS "Segen" (AT/ SY)
Note
1
Autor
Jahr
1999
Seiten
32
Katalognummer
V108851
ISBN (eBook)
9783640070428
ISBN (Buch)
9783640882144
Dateigröße
594 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine Studie zur Methodik biblischer Exegese: 1. Kritik der historisch-kritischen Methode, wie ich sie in Erlangen gelernt hatte und Entwurf einer eigenen: glaubensmäßig-subjektive Lektüre, die wissenschaftlichem Anspruch genügt und die Brücke zur syst. Th. schlägt. Vgl. B. Childs' Canonical Criticism. 2. Vorführen der Methode an Psalm 23. Der Professor fand besonders meine Erkenntnisse zur literarischen Stellung des Psalms in seinem kanonischen Kontext bemerkenswert.
Schlagworte
Hirte, Segen, synchrone Analyse, kanonische Exegese, Psalm 23, Psalmenauslegung, hebräische Lyrik, exegetische Methode
Arbeit zitieren
Otto Guggemos (Autor:in), 1999, Der Herr ist mein Hirte. Psalm 23 ausgelegt als Bestandteil des biblischen Kanons, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108851

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