Die Verbriefung von Forderungen (Asset Securitisation) ist eine sich seit drei Jahrzehnten entwickelnde Tendenz an den internationalen Finanzmärkten. Die Asset Securitisation hat ihren Ursprung in den siebziger Jahren, als amerikanische Kreditinstitute zunehmend bankeigene Forderungen verbrieften. Einige Gründe hierfür waren Liquiditätsprobleme zwischen Banken einzelner Bundesstaaten und der notwendig gewordene Abbau von Zinsänderungs- und Fristentransformationsrisiken. Um das Ziel - den gewünschten Kapitalausgleich und die Übertragung der o. g. Risiken - zu erreichen, musste ein Sekundärmarkt für Hypothekenkredite eingerichtet werden. Nun begannen die Banken Hypothekarkredite aufzukaufen, zu bündeln und mit diesem Pool unterlegte Wertpapiere auszugeben. Somit entstand ein Sekundärmarkt für die vorher illiquiden Mortgages. Die staatliche GNMA nahm hierbei die wichtigste Rolle ein, da sie als Pionier auf dem Gebiet der Securitisation die ersten MBS (Mortgage Backed Securities)-Konstruktion initiierte. Anfang der achtziger Jahre ergab sich aufgrund verschiedener Ursachen ein nachhaltiger Strukturwandel auf den Finanzmärkten. Von diesem Zeitpunkt an bedienten sich immer mehr Nichtbanken dieser Finanzierungsform, indem beispielsweise Tochterunternehmen von Automobilherstellern, Leasinggesellschaften und Kreditkartenunternehmen Forderungen zu einem Pool bündelten und sich durch Wertpapierbegebung refinanzierten. "In Deutschland fristete die Asset Securitisation bis Mitte 1997 lediglich ein Schattendasein, da ihre wichtigsten Träger, die Kreditinstitute, bis dahin kaum Transaktionen durchgeführt hatten, bei welchen sie ihre eigenen Forderungen verbrieften." Das Ziel der folgenden Arbeit ist es, die Grundstruktur und die beteiligten Parteien dieser innovativen Finanzierungsform darzustellen. Dabei soll hauptsächlich auf die klassische Verbriefung eingegangen werden. Anschließend folgt eine Risiko- und Chancenanalyse, um die Vor- und Nachteile transparent zu machen. Abschließend werden noch kurz die aus deutscher Sichtweise geäußerten aufsichtsrechtlichen Stellungnahmen zu einer Asset Backed-Finanzierung betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakteristika und Gestaltung von Asset Backed Securities
- Grundkonzeption und Definition
- Beteiligte Parteien und deren Funktionen
- Strukturvarianten und Arten von Asset Backed Securities
- Risikoanalyse und Sicherungsmöglichkeiten
- Risiken der Asset Securitisation
- Träger der Kreditrisiken
- Besicherungsformen (Credit Enhancement)
- Bewertung von ABS
- Vor- und Nachteile aus Sicht des Originators
- Aufsichtsrechtliche Problembereiche in Deutschland
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Verbriefung nicht handelbarer Risiken, insbesondere im Kontext von Asset Backed Securities (ABS). Die Arbeit analysiert die Struktur, die Risiken und die Bewertung dieser Finanzinstrumente. Sie beleuchtet die verschiedenen Arten von ABS, die Beteiligten im Sektor und die relevanten Aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen.
- Charakteristika und Gestaltung von Asset Backed Securities
- Risikoanalyse und Sicherungsmöglichkeiten von ABS
- Bewertung von ABS
- Aufsichtsrechtliche Rahmenbedingungen
- Bedeutung von Asset Backed Securities im Kontext der Finanzierungstheorie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik der Asset Backed Securities und beleuchtet die Grundkonzeption und Definition dieser Finanzinstrumente. Darüber hinaus werden die beteiligten Parteien und deren Funktionen innerhalb des ABS-Marktes vorgestellt.
Im zweiten Kapitel wird eine detaillierte Analyse der Risiken von Asset Securitisation durchgeführt. Dabei werden die verschiedenen Risikobereiche beleuchtet, die sich aus dem Verbriefungsprozess ergeben, sowie die möglichen Träger der Kreditrisiken und verschiedene Sicherungsmöglichkeiten, die zur Risikominderung eingesetzt werden können.
Kapitel drei befasst sich mit der Bewertung von ABS. Hier werden die Vor- und Nachteile aus Sicht des Originators, der die Vermögenswerte verbriefen möchte, analysiert. Zudem werden wichtige aufsichtsrechtliche Aspekte, die in Deutschland für die ABS-Verbriefung relevant sind, behandelt.
Schlüsselwörter
Asset Backed Securities (ABS), Securitisation, Risikomanagement, Kreditrisiko, Bewertung, Aufsichtsrecht, Finanzmärkte, strukturierte Finanzprodukte, Finanzierungstheorie, Credit Enhancement, Originator, Investor.
- Quote paper
- Patrick Witzmann (Author), 2002, Verbriefung nicht handelbarer Risiken - Strukturierung, Risiken und Bewertung von Asset Backed Securities, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10887