Das Oktett für Blasinstrumente steht am Anfang der neoklassizistischen Werke Strawinskys. Nach seiner russischen Periode, deren Werke wesentlich von der russischen Folklore bestimmt waren, beginnt mit der Komposition der Pulcinella-Suite eine neu Phase seines Schaffens: Zu seiner Kompositionsweise tritt die Dimension der Musikgeschichte hinzu. Klassizismus, der Rückgriff auf Klassisches war zur Zeit Strawinskys keine neu Idee. Die Nachahmung klassischer Vorbilder diente vielen Komponisten als Hilfe, den eigenen Werken klassische Geltung zu verleihen. Das grundsätzlich Neue des musikalischen Neoklassizismus Strawinskys liegt aber gerade dort, nicht nachzuahmen, sondern sich von klassischen Werken zu Neuem inspirieren zu lassen. Ganz im Sinne des russischen Formalismus geht es nicht um Verschmelzung von Elementen zu einer natürlichen und vollkommenen Einheit, sondern Strawinsky will das Geschlossene sprengen und die einzelnen Elemente freilegen und sichtbar machen. Der Eindruck des künstlich Gemachten und des unnatürlich Zusammengebauten soll dem Hörer auffallen und ihm helfen, die Machart des Werkes zu hören.
In dieser Arbeit werde ich zuerst auf die Form des Finales eingehen, im zweiten Teil die Elemente der neoklassizistischen Musik Strawinskys, die in diesem Satz auftreten, darlegen. Zum Schluß sei mir noch ein Versuch gestattet, die Gesamtanlage zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Formaler Aufbau des Satzes
- Elemente der neoklassizistischen Musik Strawinskys
- Folkloristische Elemente
- Barocke Elemente
- Neoklassizistische Elemente bzw. Verfremdungstechniken
- Zur Gesamtanlage des Satzes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Finale des Strawinsky-Oktetts für Blasinstrumente (1923) und untersucht dessen neoklassizistische Merkmale. Die Analyse fokussiert auf die formale Struktur des Satzes und die darin enthaltenen folkloristischen, barocken und neoklassizistischen Elemente.
- Formale Analyse des Finales
- Neoklassizistische Elemente in Strawinskys Kompositionsstil
- Einfluss von Folklore und Barockmusik
- Verfremdungstechniken und deren Wirkung
- Gesamtanlage des Satzes und die Interaktion der musikalischen Elemente
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und kontextualisiert das Oktett innerhalb von Strawinskys Schaffen im Kontext des Neoklassizismus. Der Abschnitt Formaler Aufbau des Satzes beschreibt die Struktur des Finales, unterteilt in verschiedene Abschnitte wie Refrains und Couplets, und analysiert deren musikalische Gestaltung.
Der Abschnitt Elemente der neoklassizistischen Musik Strawinskys untersucht den Einfluss von folkloristischen, barocken und neoklassizistischen Elementen auf die Komposition. Die Arbeit beleuchtet die Verwendung von Verfremdungstechniken und ihre Wirkung auf den Hörer.
Schlüsselwörter
Igor Strawinsky, Oktett für Blasinstrumente, Neoklassizismus, Finale, Formale Analyse, Folkloristische Elemente, Barocke Elemente, Verfremdungstechniken, musikalische Struktur, Satzbau.
- Arbeit zitieren
- Ivano Abetini (Autor:in), 1995, Das Finale des "Oktett für Blasinstrumente" 1923, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108872