Entwicklung des Lernverhaltens im Verlauf der Schulzeit


Wissenschaftliche Studie, 2004

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Ergebnisse der Untersuchung der einzelnen Klassen
A. Klasse 5
B. Klasse 6
C. Klasse 7
D. Klasse 8
E. Klasse 9
F. Klasse 10
G. Klasse 11
H. Klasse 12
I. Klasse 13

2. Gesamtergebnis der Untersuchung

3. Was haben wir bei dieser Untersuchung persönlich gelernt?

Anhang
- Fragebogen für die Untersuchung des Themas „Abfall und Aufsteigen der Lernmotivation bei Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 – 13 im Verlauf der Schulzeit“
- Umfrageergebnisse

Einleitung

Im Laufe der Veranstaltung „Einführung in die Grundlagen und Aufgaben der Psychologie“ des Wintersemesters 2003 / 2004 der Universität Dortmund wurde uns angeboten eine kleine empirische Arbeit zu schreiben, um einen Leistungsnachweis zu erwerben. Diese Chance wollen wir wahrnehmen, um einer Frage nach zugehen, die uns ernsthaft beschäftigt:

Aus eigener Erfahrung haben wir festgestellt, dass die Lernmotivation zur Hälfte der Schulzeit absinkt, einen neuen Aufschwung erhält und ggf. in der Oberstufe erneut sinkt und steigt. Daher stellt sich uns nun die Frage, ob dieses Verhalten individuell ist oder ob auch andere Schülerinnen und Schüler dieses Problem haben. Da wir zunächst eine Theorie suchen, auf die sich unsere Arbeit stützt, ist es natürlich angebracht, eine bestehende Studie aufzugreifen. Das Internet und diverse Medien zeigten aber keine übereinstimmenden Thesen, Theorien oder Studien, die sich in irgendeiner Art und Weise mit unserer Fragestellung beschäftigen. Daher haben wir für dieses Projekt eine eigene Theorie aufgestellt, die wir durch diese Arbeit prüfen wollen:

Die Lernmotivation von Schülerinnen und Schülern ist ständigen Schwankungen ausgesetzt, die bei Mädchen und Jungen unterschiedlich hoch sind. Es gibt bei jeder Schülerin und bei jedem Schüler einen absoluten Tiefpunkt innerhalb der Lernmotivation, der sich ab einem gewissen Schuljahr merkbar macht. Die Lernmotivation erreicht nach dem absoluten Tiefpunkt nicht mehr das Maximum, wie zu beginn der Schulzeit!

Diese Arbeit wird daher folgende Fragen versuchen zu beantworten:

- Gibt es mögliche Schwankungen in der Lernmotivation im Verlauf der Schulzeit?
- Sind vorhandene Schwankungen geschlechtspezifisch stärker oder schwächer?
- Wenn die Lernmotivation Schwankungen ausgesetzt ist, wie sinkt und steigt die Lernkurve im Verlauf der Schulzeit?

Um diese Fragestellung zu beantworten wendeten wir einen Fragebogen mit einer geschlossenen Fragestellung an. Dieser wurde in den Klassen 5 – 13 einer Schule ausgeteilt und unter Aufsicht der Untersuchungsleiter ausgefüllt. Die Personengruppe setzte sich aus Schülerinnen und Schülern jeweils einer Klasse pro Jahrgangsstufe zusammen. Es wurde vor allem darauf geachtet, dass die Klassen möglichst leistungs- und geschlechtsheterogen waren. Die Untersuchung verlief aufgrund der Unterschiedlichen Stundenpläne der Klassen in kleineren Etappen ab, bei denen jeweils drei Klassen pro Tag befragt werden konnten. Ort der Untersuchung waren die jeweiligen Klassenräume.

1. Ergebnisse der Untersuchung der einzelnen Klassengruppen

Die Auswertung zeigt die Ergebnisse aus drei Frageblöcken (Fragebogen siehe Anhang I), die sich mit bestimmten Bereichen des Lernens von Schülerinnen und Schülern beschäftigen. Die Fragen 1 bis 4 behandeln die Lernbereitschaft des Schülers / der Schülerin, die Fragen 5 bis 7 behandeln die Verarbeitung des Schülers / der Schülerin mit den ansteigenden Lernanforderungen und die Fragen 8 bis 9 beschäftigen sich mit den äußeren Einflüssen, die den Schüler / die Schülerin beim Lernen behindern bzw. seine Konzentrationsfähigkeit stören.

A. Klasse 5

Bei der Frage, ob die Schüler gerne zur Schule gehen antworteten 58,42% der Jungen der Klasse 5 mit Ja, wobei die Mädchen der Klasse nur zu 45,45% mit Ja geantwortet hatten. Faszinierend ist allerdings, dass sich 81,82% der Schülerinnen in dieser Jahrgangsstufe, trotz der geringen Freude an der Schule, auch außerhalb des Unterrichts mit Schulthemen beschäftigen. Bei den männlichen Schülern ist der Anstieg im Vergleich zu den Schülerinnen gering. 70,59% beschäftigen sich auch wie die Schülerinnen außerhalb der Schule mit Themen aus dem Unterricht. Die Leistung für den Pflichtteil des Schulunterrichts (Hausaufgaben, etc.) erfüllen laut Fragebogen jedoch 100,00% der männlichen Schüler. Der weibliche Anteil der Befragten ist hingegen nicht so fleißig, da lediglich 90,91% ihre Hausaufgaben regelmäßig machen. Bei der Frage nach dem regelmäßigen Lernen gaben 64,71% der Jungen an, dass sie am besten mit Freunden lernen können; bei den Mädchen sind es 72,73%. Die restlichen Jungen (34,29%) und Mädchen (27,27%) können dagegen am besten alleine Lernen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Lernanforderungen innerhalb der 5. Klasse sind für die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich hoch. Bei der Frage, ob die Lernanforderung in der jetzigen Jahrgangsstufe schwerer oder leichter ist, als in der vorherigen, gaben 47,06% der Jungen an, dass sie tatsächlich Schwierigkeiten mit dem Lernstoff der 5. Klasse haben; bei den Mädchen ist der Wert um einiges geringer. 27,27% der weiblichen Schüler sagten, dass auch sie wie ihre männlichen Mitschüler Probleme mit dem Lernstoff haben. Das Lösen von Aufgaben macht den Schülern allerdings keine großen Probleme. Die Umfrage ergab, dass 29,41% der männlichen Befragten neben den Lernanforderungen auch Probleme mit dem Lösen von Aufgaben haben. Anders als bei der Vorfrage, hatten die Jungen hier aber einen niedrigeren Wert als die Mädchen, da hier 45,45% der weiblichen Befragten zugaben, dass sie Schwierigkeiten mit dem Lösen von Aufgaben haben. Bei längerem Beschäftigen mit einer Aufgabe werden laut Angabe 35,29% der Jungen und 54,55% der Mädchen schnell müde, was die Schwierigkeiten beim Lernen bzw. beim Lösen von Aufgaben vielleicht erklären könnte. Eine andere Erklärung für die Probleme beim Lernen bzw. dem Lösen von Aufgaben ist die Tatsache, dass sich insgesamt 75,00% der Schülerinnen und Schüler leicht ablenken lassen. Im einzelnen sagen 70,59% der Jungen, dass sie sich von anderen Dingen ablenken lassen, die Mädchen hingegen zu 81,82%.

Abb. 1: Auswertung der Klasse 5 (li. Antworten der Jungen, re. Antworten der Mädchen)

B. Klasse 6

Innerhalb der 6. Klasse kommen ähnliche Tendenzen der Ergebnisse vor, wie in der 5. Klasse. Hier kommt allerdings hinzu, dass die Schülerinnen und Schüler manche Fragen mit keinem konkreten Entschluss beantworten konnten. So ergab die erste Frage bei den Jungen, dass 50,00% manchmal gerne zur Schule gehen und nur 28,57% sehr gerne. Bei den Mädchen ist es nicht anders: der größte Teil (60,00%) geht nur manchmal gerne zur Schule, 30,00% allerdings gerne. Ebenso unschlüssig waren die Fragen nach den Hausaufgaben und dem Lernen außerhalb der Schule. Bei der Frage, ob sie regelmäßig ihre Hausaufgaben machen, sagten 85,71% der Jungen und 70,00% der Mädchen, dass sie regelmäßig Hausaufgaben machen würden. Außerhalb der Schule beschäftigen sich 14,29% der Jungen und 50% der Mädchen mit Themen aus dem Unterricht; auch hier gaben einige Schülerinnen (12,5%) und Schüler (14,29%) zu, dass sie sich nur manchmal außerhalb der Schule mit Unterrichtsthemen beschäftigen. Was das Lernen anbelangt, so können, 78,57% der Jungen zusammen mit Freunden lernen. Auch bei den Mädchen ergab diese Frage einen recht hohen Wert; 80,00% der Mädchen können wie die Jungen am besten mit Freunden lernen. Einige Schülerinnen und Schüler kreuzten aber auch beide Antworten an, was bedeutet, dass 71,43% der Jungen und 40,00% der Mädchen auch alleine lernen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Meinung bezüglich der Lernanforderungen schwanken auch hier zwischen Jungen und Mädchen: die Befragung des männlichen Klassenanteils zum Beispiel ergab zu 50,00% bei beiden Antworten, dass sie die Lernanforderungen weder leichter noch schwerer empfinden, als in der vorherigen Jahrgangsstufe. Die Mädchen allerdings empfinden zu 60,00% die Lernanforderungen als schwerer wie in der Klasse 5. Erstaunlich ist nur, dass 57,14% der Jungen sagen, dass sie manchmal Schwierigkeiten mit dem Lösen von Aufgaben haben, die Mädchen zu 70,00% (21,43% der Jungen und 20,00% der Mädchen haben nach Angaben nie Schwierigkeiten mit dem Lösen von Aufgaben). Auch hier kann man die Konzentrationsschwäche so erklären, dass sich der größte Teil von anderen Dingen ablenken lässt. Für die Jungen gilt zudem, dass 42,86% der Befragten sehr leicht müde wird. Bei den Mädchen hingegen sind es nur 10,00%.

Abb. 2: Ergebnisse der Klasse 6 (li. Jungen, re. Mädchen)

C. Klasse 7

Bei der Frage, ob die Schüler gerne zur Schule gehen, sagten 40,91% der befragten Jungen, dass sie gerne zur Schule gehen; ebenso viele der Befragten (40,91%) waren unentschlossen und antworteten mit manchmal. Bei den befragten Mädchen, ergab sich, dass 50,00% gerne zur Schule gehen, wobei 37,50% anderer Ansicht waren und mit „Nein“ geantwortet haben. 12,50% gaben an, dass sie nur manchmal gerne zur Schule gehen. Erstaunlich ist allerdings, dass bei der Frage, ob sie regelmäßig ihre Hausaufgaben machen, mehr Jungen „Ja“ ankreuzten (75,00%), als die Mädchen (68,75%). Zudem beschäftigt sich der Großteil der Befragten Jungen auch außerhalb der Schule mit Themen aus dem Unterricht, 22,73% hingegen nicht. Bei den Mädchen ist es genau umgekehrt, der Großteil der Befragten (62,50%) gaben an, dass sie sich nicht außerhalb der Schulzeit mit Themen aus dem Unterricht beschäftigen. 25,00% sagten, dass sie sich mit Themen beschäftigen, der Rest beschäftigt sich gelegentlich mit Themen aus dem Unterricht. Bei der Frage, wie sie am besten lernen können, kann man keine exakte Auswertung bekommen, da einige der Schülerinnen und Schüler sowohl alleine, als auch zusammen mit Freunden gleich gut lernen können. Aus diesem Grund ergab sich folgende Auswertung. Bei den Jungen können 40,91% am besten mit Freunden lernen und 77,27% alleine. Das Ergebnis bei den Mädchen ist da schon etwas ausgeglichener, da 50,00% der Befragten mit Freunden und 62,50% am besten alleine lernen können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die doch unterschiedlich hohen Schwankungen in der Lernbereitschaft bei Jungen und Mädchen sind aber nicht mit Lernproblemen zu erklären. Die Frage nach Problemen oder Schwierigkeiten beim Lösen von Aufgaben wurde sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen mit relativ hohen Werten verneint (Jungen 86,37%, Mädchen 81,25%). Vielmehr ist die Antwort nach den Schwankungen der Werte in dem Empfinden der Lernanforderungen erkennbar. 68,18% der Jungen sagen, dass ihnen die Lernanforderungen nun leichter fallen als in der vorherigen Jahrgangsstufe. Dieser Wert ist bei den Mädchen wesentlich geringer, da lediglich 12,50% der Befragten angeben, dass die Lernanforderung leichter ist, als in der 6. Klasse. Ebenso ist die Konzentration ein Faktor, der die Lernbereitschaft beeinträchtigt. So gaben 27,27% der männlichen Schüler an, dass sie schnell müde werden, wenn diese sich länger mit einer Aufgabe beschäftigen; 13,64% besitzen hingegen eine stärkere Konzentrationsfähigkeit und werden nicht so schnell müde. Bei den Mädchen ist es ähnlich, dass der Großteil (50%) nicht schnell müde werden, wohingegen 37,50% schnell und 12,50% nicht so schnell müde werden. Obwohl der Großteil der Befragten Schülerinnen und Schüler nicht schnell müde wird, lassen sich diese doch sehr schnell von äußeren Faktoren ablenken. Obwohl die Jungen nicht so häufig müde werden wie die Mädchen, sind die Werte der „Ablenkfaktoren“ relativ gleich. 86,36% der Jungen lassen sich leicht von äußeren Faktoren ablenken, ebenso wie 87,50% der Mädchen.

Abb. 3: Ergebnisse der Klasser 7 (li. Jungen, re. Mädchen)

D. Klasse 8

Im Vergleich zur vorherigen Jahrgangsstufe fällt in der Klasse 8 die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler die Schule zu besuchen, bzw. haben die Schülerinnen und Schüler offensichtlich weniger Freude an der Schule. Bei der Frage, ob die Schüler gerne zur Schule gehen, sagten 21,43% der männlichen Befragten, dass sie gerne zur Schule gehen und 71,43% antworteten mit „Nein“. Der Rest war sich nicht so sicher und kreuzte „manchmal“ an. Bei den Mädchen der 8. Klasse zeigt sich ein etwas größerer Unterschied, was die Antworten anbelangt. Die Frage „Ja“ beantworteten 37,50% und die Frage „Nein“ 50,00% der Befragten. 12,50% war sich nicht ganz sicher. Anders als in der Klasse 7 antworteten nun mehr Mädchen (87.50%) auf die Frage, ob sie regelmäßig ihre Hausaufgaben machen mit „Ja“, als die Jungen (64,29%). Obwohl die Zahl der regelmäßig gemachten Hausaufgaben bei den Mädchen nun höher gestiegen ist als bei den Jungen, ist dennoch bei beiden Geschlechtern eine Steigerung zu erkennen. Ähnlich wie bei der vorher gegangenen Frage, ist das Ergebnis der Frage, ob sich die Schüler auch außerhalb der Schule mit Themen aus dem Unterricht beschäftigen, fast gegenteilig zu dem aus der 7. Klasse. Die männlichen Befragten antworteten zu 35,71% mit „Ja“ und 50,00% mit „Nein“. Der Rest der Befragten gab an, sich manchmal mit Themen zu beschäftigen. Bei den Mädchen gaben 62,50% an, sich mit Unterrichtsthemen zu beschäftigen und 37,50% kreuzten „Nein“ an. Die Frage, wie sie am besten lernen können, hat folgendes Ergebnis. 50,00% der befragten Jungen gaben an, dass sie am besten mit Freunden lernen können und 64,29% sagten, dass sie am besten alleine lernen. Ähnlich wie in der Klasse 7 kann man hier keine exakte Auswertung bekommen, da manche Schüler beide Antworten ankreuzten. Bei den Mädchen der 8. Klasse hingegen gab es keine, die mehrfach angekreuzt hatten und so ergibt sich folgendes Ergebnis; lediglich 25,00% sagten, dass sie am besten mit Freunden lernen können und die restlichen 75,00% lernen besser alleine.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Ähnlich wie in der 7. Klasse ist die Antwort auf die Schwankungen der Lernbereitschaft nicht in den Schwierigkeiten beim Lösen von Aufgaben erkennbar, sondern im Empfinden der Lernanforderungen. Der Hauptteil der befragten Jungen (82,16%) und Mädchen (75,00%) gab an, dass sie keine Schwierigkeiten mit dem Lösen von Aufgaben haben. Allerdings gab auch 71,43% der Jungen so wie 62,50% der Mädchen an, dass ihnen die Lernanforderungen in der hiesigen Jahrgangsstufe schwerer vorkommen als in der 7. Klasse. Die Werte bezüglich der Konzentrationsfähigkeit sind jedoch geringer als in der Klasse 7. So sagten 25,00% der Mädchen, dass sie nicht schnell müde werden, wenn sie sich länger mit einer Aufgabe beschäftigen und 75,00% sagten, sie werden schnell müde. Bei den Jungen hingegen waren die Werte gleich hoch: je 50% (werden sowohl schnell müde als auch nicht schnell müde). Die Tendenz bezüglich des Verlusts der Konzentrationsfähigkeit durch äußere Faktoren ist zwar zur vorherigen Klasse gefallen, weist aber noch extrem hohe Werte auf; 78,54% der Jungen und 75,00% der Mädchen verlieren demnach durch äußere Einflüsse ihre Konzentrationsfähigkeit.

Abb. 4: Ergebnisse der Klasse 8 (li. Jungen, re. Mädchen)

E. Klasse 9

Bei der Frage, ob die Schülerinnen und Schüler gerne zur Schule gehen, antworteten 38,46% der männlichen Befragten, dass sie gerne zur Schule gehen. Die restlichen 61,54% konnten sich dieser Meinung nicht anschließen. Bei den weiblichen Befragten hingegen, sagten 71,43%, dass sie gerne zur Schule gehen. Anders als in Klasse 8, scheinen die Schülerinnen und Schüler nun wieder lieber zur Schule zu gehen. 61,54% der Jungen aus der 9. Klasse gaben an, dass sie regelmäßig ihre Hausaufgaben machen. Die befragten Mädchen aus der Klasse liegen mit 57,15% nur knapp unter dem Wert der Jungen. Dennoch ist bei den männlichen Schülern ein knapper Abfall, bei den weiblichen Schülern allerdings ist im Vergleich zur 8. Klasse ein riesiger Abfall zu erkennen. Die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler sich auch außerhalb der Schule mit Themen aus dem Unterricht beschäftigen, kam zu dem Ergebnis, dass nur 23,08% der Jungen mit „Ja“ antworteten. Hier ist ein deutlicher Abfall seit der 7. Klasse zu erkennen, da der Wert ständig sinkt. Die weiblichen Befragten, antworteten mit 35,71% auf diese Frage mit „Ja“. Auch hier ist ein Abfall zu erkennen, was bedeuten könnte, dass die Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit keine Lust mehr haben, sich auf die Schule zu konzentrieren. Bei der Frage, ob die Befragten besser alleine, oder mit Freunden lernen können, antworteten 38,46% der Jungen, dass sie am besten mit Freunden lernen können. Der Rest lernt lieber alleine. Bei den Mädchen ergibt sich ein fast gegenteiliges Bild. Hier antworteten 35,71%, dass sie am besten alleine lernen können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Vergleich zur 8. Klasse scheinen die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9 motivierter zu sein. Die Frage, ob ihnen die Lernanforderungen schwerer oder leichter fallen beantworteten 76,92% der Jungen mit „Schwerer“ und 23,05% mit „Leichter“. Den Mädchen hingegen fallen die Lernanforderungen weder leichter noch schwerer (je 50,00%). Auch die Probleme mit dem Lösen von Aufgaben zeigen bei den Mädchen einen Rückgang. 17,86% der befragten Schülerinnen gaben an, auch in der 9. Klasse noch Probleme mit dem Lösen von Aufgaben zu haben. Bei den Jungen hingegen stieg der Wert von 17,84% in der 8. Klasse auf 30,77%. Erstaunlich ist jedoch, dass die Konzentrationsfähigkeit der Jungen offensichtlich gestiegen ist, sie aber dennoch Probleme mit dem Lösen von Aufgaben bzw. den Lernanforderungen haben. Im Vergleich zu den Mädchen, die aufgrund ihrer Lernbereitschaft eine hohe Konzentrationsfähigkeit aufweisen müssten, sind die Werte der Jungen wesentlich besser. 38,46% der befragten Schüler gaben an, dass sie schnell müde werden, wenn sie sich längere Zeit mit einer Aufgabe beschäftigen (im Vergleich zur vorherigen Klasse 8 [50,00%] eine Verbesserung). Zudem lassen sich 61,54% der männlichen Schüler nicht mehr durch äußere Einflüsse vom Lernen ablenken. Obwohl die Mädchen eine höhere Lernbereitschaft und weniger Schwierigkeiten mit den Lernanforderungen aufweisen, fällt ihre Konzentrationsfähigkeit im Vergleich zur vorherigen Jahrgangsstufe rapide. Waren es in der 8. Klasse nur 25,00% der Mädchen, die schnell beim längeren Arbeiten müde wurden, sind es in der 9. Klasse fast 3mal so viele (71,43%). Auch ist der Wert der Mädchen angestiegen, die sich schnell von äußeren Einflüssen ablenken lassen (von 75,00% in Klasse 8 auf 78,57%).

Abb. 5: Ergebnisse der Klasse 9 (li. Jungen, re. Mädchen)

F. Klasse 10

Die Frage, ob die Schülerinnen und Schüler gerne zur Schule gehen, ergab, dass 45,45% der männlichen Befragten gerne zur Schule gehen. Die restlichen 54,55% hingegen weniger. Bei den weiblichen Befragten zeigte sich, dass lediglich 21,05% von ihnen gerne zur Schule gehen, 63,16% überhaupt nicht gerne und 15,79% waren sich unschlüssig und antworteten mit „manchmal“. 36,36% der Jungen aus der 10. Klasse sagte aus, dass sie regelmäßig ihre Haus-aufgaben machen. Ganze 63,64% waren von ihren Hausaufgaben abgeneigt. Bei den Mädchen ist die Sache ein wenig ausgeglichener. 47,37% machen regelmäßig ihre Hausaufgaben, wobei die anderen 52,63% sie nicht erledigen. Im Vergleich zu den vorherigen Jahrgangsstufen, in denen die Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler noch ihre Hausaufgaben erledigten, ist in der Klasse 10 nun das Gegenteil. Dies könnte man damit begründen, dass die Schülerinnen und Schüler, die ja nun am Ende der Regelschulzeit stehen, es nicht mehr für nötig halten, ihre Hausaufgaben zu machen. Die Frage, ob sie sich auch außerhalb der Schule mit Themen aus dem Unterricht beschäftigen beantworteten 36,36% der männlichen und nur 21,05% der weiblichen Befragten mit „Ja“. Dies hängt unter anderem auch mit der Aussage über die gemachten Hausaufgaben zusammen, da ein Großteil der Schülerinnen und Schüler nach der langen Schulzeit anscheinend die Lust verloren haben. Bei der Frage, ob sich die Schülerinnen und Schüler lieber alleine, oder zusammen mit Freunden lernen gaben nur 9,09% der Schüler an, dass sie zusammen mit Freunden lernen. Der Rest lernt lieber alleine. Bei den Schülerinnen ergab die Umfrage, dass lediglich 15,79% zusammen mit Freunden lernen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Entwicklung des Lernverhaltens im Verlauf der Schulzeit
Hochschule
Technische Universität Dortmund
Veranstaltung
Grundlagen der Psychologie
Note
1,7
Autoren
Jahr
2004
Seiten
23
Katalognummer
V108989
ISBN (eBook)
9783640939183
Dateigröße
1455 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Querschnittsstudie an einer Schulform. Es handelt sich hierbei um eine kleine empirische Arbeit im Rahmen einer Einführungsveranstaltung des Fachbereichs Psychologie.
Schlagworte
Psychologie, Entwicklungspsychologie, Lernpsychologie, Seminararbeit
Arbeit zitieren
Dominik Marchewka (Autor:in)Kai Schürings (Autor:in), 2004, Entwicklung des Lernverhaltens im Verlauf der Schulzeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/108989

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