Inhaltsangabe
1. Einleitung
2. Das Geheimnis des Erfolgs
Verschwörungstheorien
Vertuschungen
The Lone Gunmen
Menschenversuche
Ufo – Glauben
Roswell
Project Sign/ Project Grudge/ Project Blue Book
Area 51/ Dreamland
Entführungen
I want to believe
3. Schlussbemerkung
4. Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Die amerikanische Fernsehserie „Akte X“ („The X-Files) ist zu einem wahren Phänomen in der Fernsehgeschichte geworden, mit einem unglaublichen Erfolg, den niemand dieser eigentlichen Low-Budget-Produktion zugetraut hätte. Selbst die Produktionsfirma FOX ging anfangs eher von einer Nischen-Serie aus, die eine kleine Gruppe von Science - Fiction Fans unterhalten würde, was sicherlich auch die anfängliche Ausstrahlungszeit um 23 Uhr verdeutlicht. Ebenso ist das Fehlen eines Pilotfilms ein deutliches Zeichen dafür, dass man der Serie eher skeptisch gegenüberstand.
Regisseur Chris Carter, ebenso wie die Schauspieler David Duchovny und Gillian Anderson, waren keine Stars in der Szene. Es wurde auch auf teure Action verzichtet, wie sie in beinahe jeder anderen Krimi-Serie zu sehen war und für Einschaltquoten sorgte. Akte X ist eine Mischung aus SF und Krimi, die schnell der Mystery Kategorie zugeordnet wurde. Aber es war ein Fehler sie einfach als eine neue Polizeithriller – Serie abzutun, denn sie ist mehr als das. Sie ist anormal, besser noch paranormal.
Die Folgen der X- Files sind dunkel, düster und geheimnisvoll und nicht sexualisiert, was der Produktionsfirma wohl ein flaues Gefühl im Magen verursachen musste, war man doch programmiert auf poppige Bilder und schöne Menschen im Baywatch-Outfit, die mal eben locker und schnell Fälle lösen, auf die es eigentlich gar nicht ankommt, um sich nur wieder ihrem viel interessanteren Privatleben widmen zu können.
Chris Carter hielt sich nicht an diese veralteten Hollywood – Regeln, wie fortlaufende Handlung und das Spiel mit „Sex and Crime“. Schon in der ersten Staffel, bereits nach zwei Folgen verließ Carter den Handlungsstrang um Ufos und Außerirdische und thematisiert das verbrecherische Treiben eines Kannibalen.
Doch auch wenn die ersten Folgen wirklich nur von einer kleinen Gemeinde von SF-Anhängern gesehen wurden, kam es durch Mundpropaganda der begeisterten Zuschauer zum wachsenden Durchbruch. Keine millionenverschlingende Werbeaktion von FOX war dafür ursächlich, sondern die Begeisterung der jetzt ständig ansteigenden Zahl der Fans.
Aber nicht nur eingefleischte Genre-Fans sondern auch durchschnittliche Fernsehkonsumenten starrten jetzt auf die Bildschirme, um Mulder und Scully bei ihren Ermittlungen beizustehen.
Ufo – Verschwörungen und mythologische Gestalten brachten die Zuschauer immer mehr in ihren Bann. Es bildete sich ein wahrer Kult, der phänomenal für das Fernsehen war. Wer plumpe Spannungsmittel sehen wollte war falsch am Platz. Akte X ließ das Mysteriöse mysteriös bleiben und gab nur wenig preis. So entwickelte sich zunehmend der Glaube, dass vieles eventuell ja doch wahr sein könnte. Unterstützt durch Carters Einbindung von „realen“ Bezügen, wie Roswell, Area 51 oder das Kennedy-Attentat, bildeten sich Diskussionsforen, die die Wahrheiten und Unwahrheiten diskutierten und immer noch diskutieren. So findet man auf nahezu jeder Homepage, die sich mit Akte X befasst, eine Möglichkeit sich mit anderen auszutauschen.
Genauso wie die beiden Hauptdarsteller, verliert sich der Zuschauer in einem Wirrwarr an Wahrheiten und Dingen, die nicht wahr sind.
2. Das Geheimnis des Erfolgs
Die Serie hat sich innerhalb kürzester Zeit zum Kult entwickelt, der nur noch mit dem Trubel um Captain Kirk und das Raumschiff Enterprise vergleichbar ist. Und ähnlich wie bei Star Trek ist auch bei Akte X bereits eine Verselbständigung durch die Fans eingetreten. Was steckt also hinter Akte X - die ungelösten Fälle des FBI ?
Chris Carters erklärtes Ziel ist es, den Zuschauern eine höllische Angst einzujagen. Dazu benutzt er geschickt den Glauben seiner Landsleute an Übernatürliches - jeder dritte Amerikaner ist überzeugt, dass es Ufos gibt, und drei Prozent glauben gar, von Außerirdischen entführt worden zu sein
(Quelle: http://people.freenet.de/parapsychologie/kurzmeldungen.htm)
Der zweite Punkt ist ein tiefes Misstrauen gegenüber der Regierung. Vertuschungsaktionen wie Watergate und die Iran-Contra-Affäre führten dazu, dass die Öffentlichkeit ihrer Regierung jede Schandtat zutraut.
Warum also nicht auch eine Verschwörung in Sachen Aliens?
Somit stellt Akte X einerseits das perfekte Symbol für den kollektiven Verfolgungswahn dar - wenn selbst Mulders Vater als Teil der Verschwörung auftritt - und ist andererseits ein Spiegelbild der neunziger Jahre: New Age meets Cyberspace. Handys und Laptops gehören genauso zu den X-Files wie Geister und Geistheiler.
Mit ihrem wissenschaftlichen Hintergrund basiert die Serie auf anerkannten Fakten, die von den Autoren zu Science Fiction umgearbeitet werden. Dass die Zuschauer die Serie für Realität halten könnten, beunruhigt David Duchovny nicht. Er findet die Vorstellung, dass es Leute gibt, die glauben , Melrose Place sei Realität, viel erschreckender.
Und gerade dieser realistische Hintergrund ist es, der auf die unzähligen Fans eine Faszination ausübt, die weit über das bloße Fernsehschauen hinausgeht.
Im folgenden möchte ich die Fakten, die der Serie in Bezug auf Verschwörungen und Ufo – Glauben zugrunde liegen, aufzeigen.
2.1 Verschwörungstheorien
Schon immer war der Gedanke, eine Regierung könnte möglicherweise hinter dem Rücken der Bevölkerung Entscheidungen treffen und diese vertuschen, in den Köpfen der Menschen jeder Generation und rief Zweifel hervor.
Betrachtet man beispielsweise die damaligen, mysteriösen Vorgänge in Roswell und die dazugehörige angebliche Autopsie eines Alien, so fällt auf, dass eigentlich nur wenige Fakten an die Öffentlichkeit kamen.
2.1.1 Vertuschungen
Das dies die Neugier der Menschen weckt, ist eine logische Folge. Vertuschungen gehören heutzutage zu jeder Regierung, wie auch ein offizieller Pressesprecher, der immer mal wieder dementieren muss.
Chris Carter bediente sich an Vertuschungsfällen in der amerikanischen Geschichte und baute diese in seine Serie ein.
Einer davon ist die „Operation Overcast (Paper Clip)“, in der Folge „Verschwörung des Schweigens“(„Paper Clip“, Season 3/2).
1946 waren die USA dabei, alle Naziverbrecher aufzuspüren, als die Geheimdienstabteilung Joint Intelligence Objectives Agency (JIOA) vorschlug, deutsche Wissenschaftler für Amerika zu gewinnen. Es wurde die „Operation Overcast“ (Codename „Paperclip“) ins Leben gerufen, dass den Wissenschaftlern Straffreiheit und die Einbürgerung garantierte, trotz der damaligen Versicherung der Regierung, dass deutsche Naziverbrecher nie einen Fuß in die USA setzen dürfen. Bis 1970 wurden so mindestens 1600 Wissenschaftler, mit ihren Familien ins Land gebracht.
Als dann doch Informationen an die Öffentlichkeit kamen, wurde der Bevölkerung die Wahrheit vorenthalten und die eigentlichen Vorgänge vertuscht.
(Quelle: http://history.msfc.nasa.gov/book/chptone.pdf und andere, siehe Literaturverzeichnis) In der Serien - Folge bringen Ermittlungen von Mulder und Scully diese zu einem Bergwerk, in dem tausende Akten und Gewebeproben von US – Bürgern lagern. Das Bergwerk trägt den Namen „Strughold Mining Company“, dessen Name wohl auf Hubertus Strughold zurückgeht, einem deutschen Wissenschaftler, der im Zuge von „Operation Paper Clip“ in die USA kam.
Der wohl größte Vertuschungsfall in der Geschichte, das „Kennedy-Attentat, wurde unter anderem in der Folge „Gedanken des geheimnisvollen Rauchers“(„Musings of a Cigarette Smoking Man“, Season 4/7) aufgegriffen. In dieser Folge wird gemutmaßt, dass der Raucher das Attentat auf Kennedy verübt hätte. Damit greift Carter eines der dunkelsten Kapitel in der amerikanischen Geschichte auf. Die Frage: „Wer erschoss Kennedy?“, geistert immer noch in den Köpfen der Amerikaner herum. Spekulationen über den Grund des Anschlags, aber auch über die Identität des wahren Mörders gibt es viele. Die Untersuchungsergebnisse der Warren Kommission, die zur Aufklärung beitragen sollten, lieferten eher neue Fragen als Antworten.
Das schürte natürlich weitere Spekulationen um den Grund des Anschlags, aber auch vor allem über die Identität des Täters. Aufgrund der Einschusslöcher im Wagen von John F. Kennedy musste man eigentlich von mehreren Tätern ausgehen. Allerdings kam die Warren Kommission zur Erkenntnis, dass es sich nur um einen Schützen gehandelt habe. Was einerseits durch die vielen Einschüsse und andererseits durch die kurios anmutende Flugbahn der tödlichen Kugel doch sehr fragwürdig bleibt. Man sprach deshalb in der Folgezeit von „the magic bullet“, der „magischen Kugel“ und vom „lone gunman“, dem „einsamen Schützen“, der die schreckliche Tat vollbracht hatte und in Lee Harvey Oswald Gestalt fand. (Vgl.: http://www.kennedy-attentat.de/PDF/Warren%20Commission%20Report.pdf)
2.1.2 The Lone Gunmen
In Anlehnung an das Kennedy Attentat baute Carter den „einsamen Schützen“ und auch „die magische Kugel“ in die Serie ein. Unter dem Namen „The Lone Gunmen“ verbergen sich in der Serie drei schräge Verschwörungstheoretiker und Computerfreaks, die Mulder und Scully oft mit wertvollen Informationen zur Seite stehen. Sie sind unter anderem die Herausgeber eines Magazins "Der Einsame Schütze--Der Newsletter für alle, die informiert und am Leben bleiben wollen“, es handelt sich dabei um eine paranoide Publikation, in der es um von ihnen aufgedeckte Regierungsverschwörungen geht, so genannt in Bezug auf das Kennedy - Attentat. In der Folge „Musings of a Cigarette-Smoking Man (4/7)“ ist das Gebäude zu sehen, in dem ihr Büro untergebracht ist. Es liegt in einer heruntergekommenen Gegend und es wird ein Türschild gezeigt, auf dem steht: The Lone Gunmen – Publisher of „The Magic Bullet Newsletter“. Womit ein weiterer Hinweis auf das Kennedy Attentat eingebaut wurde.
Außer den drei, die man immer sieht, gab es noch ein viertes Mitglied mit dem Spitznamen „Der Denker“, der allerdings nur einmal aufgetaucht ist, in der Folge „Anasazi“ (Season 2/ 25). Er war ein genialer Computerhacker und verschaffte sich Zugang zu streng geheimen Dateien des Verteidigungsministeriums, aus denen er höchst brisante Informationen über Aktivitäten der Regierung in Zusammenhang mit Außerirdischen abrief. Dieser Datenzugriff führte letztendlich zu seiner Ermordung. Die Lone Gunmen sind bis zur Besessenheit von ihrer Sache überzeugt und exzentrisch. Sie haben Mulder und Scully in gleichem Maß paranoide Theorien wie objektive Fakten geliefert.
2.1.3 Menschenversuche
Einem weiteren großen Vertuschungsfall aus der Vergangenheit widmete sich Carter in der Doppelfolge „Die Autopsie („Nisei“, Season 3/9) und „Der Zug“ („731“ Season 3/10). Wie der Originaltitel des zweiten Teils dieser Doppelfolge zeigt, geht es um 731, genauer um die „Einheit 731“, einer Spezialeinheit der japanischen Armee vor und während des zweiten Weltkriegs. Diese Einheit stand unter dem Befehl des Arztes Dr. Shiro Ishii und betrieb zwischen 1934 und 1946 eine Forschungsanstalt im damaligen besetzten Nordosten Chinas, zur Entwicklung und Erprobung biologischer und chemischer Waffen. Nachdem bekanntlich 1925 das Genfer Abkommen unterzeichnet wurde, waren derartige Unternehmungen den Unterzeichnerstaaten nicht erlaubt, doch hatten Japan und die USA eine Unterschrift verweigert.
Im Laufe der Zeit waren viele Einzelheiten der Arbeit von „Einheit 731“ an die Öffentlichkeit gelangt. Doch trotz dieser Belege weist die japanische Regierung noch heute alle Schuld von sich.
Nach Berichten lag der Hauptschwerpunkt auf der Entwicklung und Erprobung von biologischen Waffen. Es wurde mit allerlei Erregern experimentiert, unter anderem Ruhr-, Cholera- und Typhusbakterien. Es blieb dabei nicht bei Laborversuchen, bei denen an lebenden Menschen, abwertend nur „Marutas“(Holzklötze) genannt, Experimente durchgeführt wurden, sondern es gab zwischen 1941 und 1946 sechs Feldversuche, bei denen mehr als 20000 chinesische Stadt- und Landbewohner umkamen.
Bemerkenswert ist, dass bis heute alle beteiligten Personen, seien es Ärzte oder auch normale Soldaten, unbestraft davon kamen. In erster Linie hatten sie das Den USA zu verdanken, die sich in einem Abkommen die wissenschaftlichen Ergebnisse sicherten und im Gegenzug den Tätern Immunität gewährten.
Doch mit mehreren tausend Zeugenaussagen über die Feldversuche und drei Aussagen von japanischen Tätern, kämpft der japanische Menschenrechtsanwalt Keiichiro Ichinose seit 1997 für 180 chinesische Kläger vor einem Tokioter Gericht um eine Entschädigung und eine Entschuldigung seitens der japanischen Regierung. Aber es wurde bis heute noch kein Urteil gefällt.
Doch, „...es geht den Chinesen in dieser Sache längst nicht mehr ums Geld, wie viele Japaner oft behaupten. Es sind junge Chinesen, die sich für diese Fragen erwärmen, und sie sind heute an einer "wahren Geschichte" interessiert", sagt Ichinose. Er hofft, das Gericht gibt ihm heute Recht.“ (Kunz, 2002, S.6)
Abschließend lässt sich sagen, dass unterschiedlichste Verschwörungstheorien immer wieder in den Köpfen der Menschen umhergeistern, zum Beispiel ganz aktuell Theorien um die Ereignisse vom 11. September 2001 und die Beteiligung verschiedenster Geheimdienste an diesen Anschlägen. Solche Theorien schüren immer wieder aufs neue die Neugier der Menschen auf geheime Bünde und dunkle Machenschaften von Regierungen. Und es ist eben diese Neugier, die in Akte X zwar nicht befriedigt, aber dennoch erneut geweckt wird und es dem Zuschauer ermöglicht, sich in einem Wirrwarr an vielfältigsten Verstrickungen zu verlieren.
2.2 Ufo – Glauben
Ähnlich wie mit der Neugier auf Verschwörungen und geheimen Machenschaften der Regierungen verhält es sich mit dem Glauben an Ufos und Außerirdischem. Nach den "Allensbacher Berichten" (Nr. 13/2001 vom 13. Juni 2001) glaubten in Deutschland 1995 noch 18 % an Unbekannte Fliegende Objekte, während es 2001 nur noch 13 % waren, dennoch zeigen diese Zahlen, dass es auch in Deutschland Menschen gibt, die an Ufos glauben. Kaum ein anderes Phänomen hat sich so hartnäckig in den Köpfen der Menschen gehalten und die Neugier auf Unbekanntes immer wieder aufs neue geweckt. Seien es die Pyramiden in Ägypten, von denen man behauptet, sie hätten so, in der Art, zu der damaligen Zeit nicht gebaut werden können oder aber die geheimnisvollen Vorgänge in Roswell, auf die ich im folgenden noch eingehen werde. Auch Niedergänge von Meteoriten schürten häufig wilde Spekulationen, unter anderem über die Auswirkungen, die ein solcher Einschlag nach sich ziehen könnte. Ein solches Meteoritenereignis diente auch Chris Carter als Hintergrund zu einer Doppelfolge. In „Tunguska“ („Tunguska“, Season 4/9) und „Tunguska – Teil 2“ („Terma“, Season 4/10) liegt das Tunguska – Ereignis zugrunde.
Am 30. Juni 1908 soll sich in Sibirien, über dem Fluss „Steinige Tunguska“, in einer Höhe von 6 bis 14 Kilometern eine Explosion ereignet haben, bei der nach Zeugenaussagen, im Umkreis von mehreren Kilometern Bäume entwurzelt wurden, in einer fast 70 Kilometer entfernten Stadt Fenster eingedrückt worden sein und noch 500 Kilometer weit sei ein riesiger Feuerball zu sehen gewesen. Erst im Jahre 1927 wurde das Gebiet von einer Expedition unter der Leitung von Professor Leonid Kulik untersucht. Bis heute ist unklar, was diese Explosion hervorrief. Am wahrscheinlichsten ist die Theorie eines Kometenabsturzes, dennoch fand man bis heute keine Spuren, beziehungsweise Übrigbleibsel des Kometen und auch keinen Krater. Manche Spekulationen gehen auch in die Richtung einer Explosion eines Ufos. (Vgl.: Steel, D., 1995, S. 136)
Ufo ist die Abkürzung für ein „unidentifiziertes fliegendes Objekt (englisch: unidentified flying object)“, welches sich in der Luft befindet oder bewegt und dessen Identität zum Zeitpunkt der Sichtung nicht bekannt ist. Missverständlich, aber leider allzu oft gebraucht, ist hingegen der Ausdruck „unbekanntes Flugobjekt“. Ebenso definitionsgemäß falsch ist die Meinung, ein Ufo hätte seinen Ursprung außerhalb der Erde und wäre ein Raumschiff von Außerirdischen.
Sichtungen von Ufos gibt es seit Menschengedenken. In den Mythen fast aller Religionen finden sich Ausdrücke wie „fliegende Wagen“, „fliegende Glocken“ oder auch „geflügelte Menschen“. In der indischen Mythologie finden sich ausführliche Berichte über „Vimanas“, himmlische Wagen, mit denen Göttersöhne gereist seien. (Vgl.: Thomas Ritter, veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr.63 (3/2004))
Selbst in der Bibel finden sich verschiedene Ausdrücke, die Himmelsobjekte benennen. Zum Beispiel „fliegende Schriftrollen“ (Prophet Sacharja, 5,1) oder „fliegende Wagen“ (Ezechiel 40, 3-4). Was die antiken Beobachter genau sahen, ist bis heute ungeklärt. Fest steht nur, dass es sie nachhaltig beeindruckt hat, vom Himmel kam und kein einmaliges Phänomen war.
Dennoch möchte ich mich nicht bei den Ufos aufhalten, denn obwohl es in der Serie oft um Außerirdische geht, spielen Ufos eher eine untergeordnete Rolle. Vielmehr und meines Erachtens viel interessanter ist die Mythologie zu betrachten, die sich um dieses Thema rankt.
2.2.1 Roswell
Der wohl bekannteste und mysteriöseste Vorfall ist der „vermeintliche“ Absturz eines Ufos in Roswell und die darauf folgende Bergung eines überlebenden Außerirdischen. Kaum ein anderes Ereignis hat so viele kontroverse Diskussionen hervorgerufen als dieses.
Im Juni 1947 stürzte in der Nähe des Ortes Roswell ein Luftfahrzeug ab.
Wichtig zu wissen, in Bezug auf die Betrachtung dieses Vorfalls, ist die Tatsache, dass es sehr wenige Zeugen gab, die den Absturz „live“ gesehen haben, wodurch viel Spielraum zu Spekulationen um Verschwörungen und ähnlichem blieb. Der wichtigste Zeuge ist Mac Brazel, ein Farmer, der auf seinem Feld Trümmerteile fand, die er für die Überreste eines Wetterballons hielt. Die Wetterstation vermisste aber keinen ihrer Ballons. Er wandte sich anschließend an den örtlichen Sheriff. Doch auch danach wusste man nicht so recht, was wirklich abgestürzt war.
Just zu der Zeit des Absturzes hatte angeblich gerade ein Geheimprojekt der Air Force mit Namen „Mogul“ begonnen, bei dem man sich Wetterballons bediente, um in einer bestimmten Höhe Auswirkungen von Raketen zu messen. Und die Flugrichtung von einem dieser Ballons, bei dem der Kontakt abgebrochen war, stimmte, laut eines Wissenschaftlers, der an diesem Projekt arbeitete, mit der Absturzstelle überein. Auf einer eiligst angesetzten Pressekonferenz, gab die Air Force, die sich sehr schnell dafür interessierte, bekannt, dass es sich bei dem abgestürzten Objekt um einen Ballon handle, um damit die Sache zu beenden.
Dies ist die allgemeine Version der Vorgänge in Roswell, die von offizieller Seite auch immer wieder so wiedergegeben wird. (Vgl.: http://www.af.mil/lib/roswell/index.asp)
Allerdings gibt es auch noch eine andere Version dieser Vorgänge.
Dass sich die Air Force für diesen Fall interessierte, ist wahr. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass schon vor der besagten Pressekonferenz „andere“ Wahrheiten öffentlich wurden. Denn noch bevor der offizielle Befehl an die beteiligten Air Force Soldaten erging, nicht mit der Presse zu sprechen, hatte der diensthabende Presseoffizier schon ein Exklusivbericht über den Vorfall an die Presse weitergegeben, der beinhaltete, dass die Regierung eine „fliegende Scheibe“ in ihren Besitz brachte. Solche Neuigkeiten verbreiten sich verständlicherweise sehr schnell und schon wenige Zeit danach unterbrach eine Radiostation in Albuquerque ihr aktuelles Programm und verlas diese „Sensation“. Doch noch während diese Neuigkeit über den Äther ging, bekam die Sendeleitung Nachricht vom FBI, sie solle unverzüglich die Sendung beenden. Einen Tag später beraumte die Air Force die besagte Pressekonferenz ein. (Vgl.: Vankin/Whalen, 1999, S. 92) Anzumerken ist hierbei noch, dass durch diese Vorgänge der Begriff „fliegende Untertasse“ entstand, der bekanntlich bis heute noch existiert. Angeblich hatte der Presseoffizier von „untertassenförmigen Objekten“ berichtet, was von einem Journalisten in „fliegende Untertasse“ geändert wurde.
Chris Carter greift diese Vorgänge mehrmals in seiner Serie auf, unter anderem in der Folge „Ex“ („The Unnatural“, Season 6/20). In dieser Folge entdeckt Mulder beim blättern in alten Zeitungen einen Bericht über mysteriöse Vorgänge bei einem Baseballspiel, und zwar am 27. Juni 1947 in Roswell.
2.2.2 Project Sign/ Project Grudge/ Project Blue Book
Ende der fünfziger Jahre häuften sich Berichte über Sichtungen von „fliegenden Untertassen“. Daraufhin startete 1947/48 ein Projekt der Air Force mit dem Namen „Project Sign“, um solche Vorfälle gezielt zu untersuchen. Etwa ein Jahr lang wurden zweihundert Fälle untersucht, von denen aber nur 30 Prozent als natürliche Erscheinungen entlarvt wurden, der Rest blieb unklar. Im Zuge dieses Projekts wurde übrigens der Begriff UFO geboren. Im Abschlussbericht von Project Sign ist zu lesen, dass man spekuliert, Außerirdische wären durch die Atombombenexplosionen im zweiten Weltkrieg auf uns aufmerksam geworden und hätten uns daraufhin besucht.
1949 wurde das Projekt in „Project Grudge“ umbenannt. Dieses hatte nun zum Ziel, für jede Sichtung eine konventionelle, nichtaußerirdische Erklärung zu finden. Was im Widerspruch zum vorangegangenen Abschlussbericht steht. Obwohl jetzt praktisch alle Ufosichtungen offiziell auf irgendwelche Spinner zurückgingen, unterlagen diese Meldungen ab 1950 der Geheimhaltung.
1952 änderte man den Namen schließlich in „Project Blue Book“.
Die Berichte 1 bis 12 von Project Grudge und Project Blue Book enthalten keine klassifizierten Informationen, der Abschlußbericht Grudge 14 wurde sogar in Buchform veröffentlicht, um Bericht Grudge 13 ranken sich jedoch die Mythen, denn er wurde nie veröffentlicht.
1969 wurde Project Blue Book eingestellt. (Vgl.: Berliner, Don, The U.S. Air Force’s Project Blue Book UFO Investigation, A Fund for UFO Research White Paper, 1996)
Im Zuge des „Freedom of Information Act“ („Informationsfreiheitsgesetz“ der USA) wurde allerdings zugegeben, dass viele Daten nach wie vor Geheimsache sind.
2.2.3 Area 51/ Dreamland
Eine Besonderheit an den veröffentlichten Blue Book - Berichten ist, dass die Vorgänge in Roswell nie erwähnt werden. Und genau das brachte viel Wirbel um dieses Ereignis. Mit ursächlich war eine geheime Gruppe von zwölf wichtigen Personen aus Militär, Geheimdienst und Wissenschaft, die angeblich gegründet wurde, um „...das wichtigste Ereignis der menschlichen Geschichte zu verbergen: den Kontakt mit Außerirdischen-...“(Vankin/Whalen, 1999, S. 94). Diese Gruppe hatte den Namen „Majestic 12“ (MJ-12). „Laut einer Aktennotiz, die MJ-12 für den Präsidenten Dwight Eisenhower erstellte, ...“ (Vankin/Whalen, 1999, S. 94) fand man in Roswell neben Trümmerteilen auch außerirdische Wesen, die in Los Alamos, New Mexico, tiefgefroren aufbewahrt werden. Diese brachte man dann später zur wohl berühmtesten aller Militärstützpunkte der Welt, der Area 51, von vielen auch „Dreamland“ genannt. Der Name geht zurück auf alte Gebietseinteilungen des Nevada Testgeländes. Um diese streng bewachte Anlage ranken sich allerlei Mythen und Legenden, woran die US-Regierung auch mitschuldig ist. Denn diese Anlagen, rund um den Lake Groom, einem ausgetrockneten Salzsee, werden von der Regierung bis heute nicht eindeutig bestätigt. Es existieren keine offiziellen Luftaufnahmen von diesem Gebiet und es taucht ebenfalls auf keiner Landkarte auf. Dennoch ist es einigen Privatpersonen gelungen, russische Satellitenbilder zu kaufen und zu veröffentlichen, die die Existenz von Area 51 zweifelsfrei belegen. Die Area 51 umfasst ein Gebiet von etwa 155 km2 in Lincoln County, Nevada. Innerhalb dieses Gebiets befindet sich zusätzlich eine nochmals extra gesicherte militärische Anlage, deren Existenz von der US-Regierung bis vor wenigen Jahren geheim gehalten wurde. (Vgl.:http://www.fas.org/irp/overhead/groom.htm, http://www.whitehouse.gov/news/releases/20010201-4.html, 15.09.2004)
In dieser, innerhalb des Gebietes, befindlichen Anlage, sollen sich angeblich die sterblichen Überreste von vier, bei Roswell abgestürzten, Außerirdischen befinden. Die dort auch autopsiert wurden. Der in den 90er Jahren aufgetauchte Film, über die angebliche Alien Autopsie in einem Raum auf der Area 51, war eine Fälschung, was nachgewiesen werden konnte (Vgl.: Vankin/ Whalen, 1999, S. 116 f.). Dennoch hält sich die Vorstellung, dass so etwas stattgefunden hat, hartnäckig in den Köpfen vieler Verschwörungstheoretiker. Die davon ausgehen, dass unter anderem durch solche Autopsien nach Möglichkeiten gesucht wird, außerirdisches Leben mit dem Menschen zu kreuzen (Vgl.: http://www.ralf-fuchs.de/ufos/embryo/embryo01.html).
Chris Carter greift in seiner Serie das Thema Roswell und auch Area 51 mehrmals auf. In der Doppelfolge „Dreamland 1“ („Dreamland 1“, Season 6/4) und „Dreamland 2“ („Dreamland 2“, Season 6/5) bringen Ermittlungen Mulder und Scully zur Area 51. Carter verbindet hier eindrucksvoll Mythos und Realität. Einerseits versucht er die Realität darzustellen, indem er Area 51 zeigt, wie sie wirklich existiert, als eine streng bewachte Militäranlage, ohne dabei zu übertreiben. Auf der anderen Seite aber, fliegt in dem Augenblick, als Mulder und Scully am Eingang zur Area 51 eintreffen und von einem Area 51-Mitarbeiter abgewiesen werden, ein Ufo über sie hinweg, durch dessen Strahlung Mulder und der Mitarbeiter die „Persönlichkeit tauschen“. Am Ende des zweiten Teils schafft es ein Area 51 – Wissenschaftler, die beiden in ihren ursprünglichen Körper zurück zu bringen, was sicherlich als ein Hinweis auf die teilweise überirdischen Fähigkeiten dieser Wissenschaftler gesehen werden kann, die in „Dreamland“ angeblich hin und wieder Unmögliches vollbringen.
Auch dem Thema der Autopsie widmet sich Carter in vielfältiger Weise. In der Folge „Autopsie“ („Nisei“, Season 3/9) entdeckt Mulder ein Video, das die scheinbare Autopsie von Außerirdischen zeigt. Es sind dabei japanische Wissenschaftler zu sehen, die diese Untersuchung durchführen. Chris Carter verbindet auch hier wieder Mythos mit Realität. Eine angebliche Außerirdischen Autopsie und die Experimente der „Einheit 731“ (vgl.: Kapitel 2.1.3).
Über die ganze Serie hinweg wird der Zuschauer mit dem Thema Autopsie konfrontiert. Scully untersucht in fast jeder Folge den Körper eines oder einer Toten, um dabei einen „natürlichen“, vielleicht besser noch, einen „normalen“ Grund für den meist mysteriösen Tod der Person zu finden. Dabei stellt sie aber sehr häufig fest, dass sich doch einige Male keine eindeutige wissenschaftliche Erklärung der Todesart finden lässt. Während Scully, dessen unbeirrt, dennoch den paranormalen Erklärungen Mulders eher skeptisch gegenüber steht, obwohl sie oft eigentlich eines besseren belehrt wird, bleibt Mulder seiner Linie, dass „die Wahrheit irgendwo da draußen“ ist, und dass es tatsächlich nicht erklärbare Phänomene gibt, immer treu.
2.2.4 Entführungen
Des Weiteren ist interessant, dass in vielen Erzählungen über Entführungen durch Außerirdische von mysteriösen medizinischen Untersuchungen berichtet wird, bei denen nicht Aliens, sondern Menschen untersucht werden. Eine Entführung dieser Art, bildet meines Erachtens auch eine wichtige Grundlage für den Inhalt von „Akte X“. Denn in Mulders Kindheit wurde Samantha, seine Schwester, in seinem Beisein, von Außerirdischen entführt, was bei Mulder den unglaublichen Drang zum „Finden der Wahrheit“ ausgelöst hat. Seine Schwester ist nie mehr wieder aufgetaucht. Mulder selbst sagt sehr oft, dass er sie immer noch suche. Das Phänomen der Entführung durch Außerirdische bleibt somit immer präsent und wird letztlich auch mysteriös bleiben, wie vieles andere in der Serie. Carter spielt mit diesem Thema, zum einen durch Mulders Suche, zum anderen lässt er mit Scully eine Hauptperson im Laufe der Serie entführen. Und mit dieser Entführung paart Carter ein Thema, dass im Anschluss die von den Fans „Mythologie-Folgen“ („Verschwörungsfolgen“) genannten Serienteile, zur Folge hatte.
In Bezug auf Entführungen wurde auch des Öfteren von Mikrochips berichtet, die den Opfern während einer Untersuchung eingepflanzt wurden, ebenso das Entfernen von Organen und das Infizieren mit geheimnisvollen Krankheiten. Chris Carter fügt dies bei Scullys Entführung mit ein.
In der Folge „Seilbahn zu den Sternen“ („Ascension“, Season 2/6) wird Scully entführt und taucht in der Folge „An der Grenze“ („One Breathe“, Season 2/8) in einem Krankenhaus in Washington wieder auf, halb tot und nur von Maschinen am Leben erhalten. In der Folge „Das Ritual“ („The Blessing Way“, Season 3/1) bemerkt Scully dann einen Mikrochip unter der Haut, der ihr eingepflanzt wurde und lässt diesen entfernen und vom FBI untersuchen. Man stellt dabei fest, dass dieser Chip Gehirnströme messen und aufzeichnen kann. Bei der Untersuchung verschwindet der Chip. In “Die Autopsie” („Nisei“, Season 3/9) und in “Der Zug” („731“, Season 3/10) trifft Scully auf die „MUFON” - Gruppe („Mutual UFO Network”), deren Mitglieder behaupten, von Außerirdischen entführt worden zu sein. Und auch sie hatten Mikrochipimplantate unter der Haut, die sie sich entfernen ließen. Später sterben alle Mitglieder der Gruppe an Krebs. Im weiteren Verlauf der Doppelfolge führen die Ermittlungen Scully zu einem geheimen Güterwaggon der Regierung und sie hat das Gefühl, dass sie nach ihrer Entführung in einem solchen Waggon untersucht wurde. Sie erinnert sich dann auch an das Gesicht eines Regierungsbeamten, der die Untersuchung mit durchgeführt hat, was sie davon überzeugt, von Menschen entführt worden zu sein und nicht von Außerirdischen.
In der Folge „Memento Mori“ („Memento Mori“, Season 4/15) wird ihr mitgeteilt, dass ihr bei der Untersuchung die Eierstöcke entfernt wurden und diese nun der Befruchtung von Klonen dienen, was sich später als Lüge herausstellt, und sie erfährt, dass sie an Krebs erkrankt ist, wie auch die anderen Entführungsopfer. Ob dies mit der Entfernung des eingepflanzten Mikrochips zu tun hat, wird zwar nie vollständig geklärt, dennoch scheint dieser den Krankheitsprozess zu verlangsamen, beziehungsweise zu unterdrücken. Mulder versucht dann ein Heilmittel für Scully zu finden, er verschafft sich dazu Zutritt zu einem geheimen Lager des Pentagons, wo er einen identischen Chip findet. Dieser lässt er Scully wieder einpflanzen, um so die Krankheit aufzuhalten, oder zurück zu bilden (siehe: Dreiteiler „Redux“ in Season 4/24, 5/02, 5/03). Woraufhin sich ihr Zustand bessert. Später in der Serie wird eine Beteiligung der Regierung an den Ereignissen um diese geheimnisvollen Mikrochips aufgedeckt.
2.2.5 I want to believe
Diese und andere anfangs nicht erklärbare Ereignisse führen zu dem Zwiespalt in dem sich Fox Mulder die ganze Serie über befindet. Was soll er glauben? Gibt es paranormale Phänomene, sind die Geschichten um Außerirdische und Entführungen wahr? Oder lässt sich alles auf eine Verschwörung der Regierung zurückführen. „I want to believe“, das Poster, das Mulder in seinem Büro an die Wand gehängt hat, ist das zentrale Symbol, das alle Handlungen Mulders charakterisiert. Er befindet sich immerwährend auf der Suche nach der Wahrheit, er möchte glauben. Doch er erleidet auf seinem Weg immer wieder Rückschläge, weil sich das ein oder andere als vom Schattensyndikat geschickt eingefädelt herausstellt und nichts mit paranormalen Ereignissen zu tun hat.
In mehreren Situationen wird er von Scully darauf hingewiesen, dass er durch seine Arbeit, die Wahrheit herauszufinden, nur als Werkzeug für andere fungiere, um damit die eigentliche Wahrheit zu verschleiern. In der Folge „Gethsemane“ („Gethsemane“, Season 4/24) gibt es zwischen Mulder und einem Angestellten des Pentagon, Kritschgau, folgenden Dialog:
Kritschgau: „Die Lüge, an die sie glauben, die zu glauben man sie auf raffinierte Weise verführt hat, ist die, dass es intelligentes Leben außer dem unseren gibt, und dass wir schon einmal Kontakt mit dieser Lebensform hatte.“
Mulder: „Soll das heißen, dass das alles nur inszeniert wurde und ein Schwindel ist?”
Kritschgau: „...für dessen Fortbestand sie benutzt wurden.“
Solche und andere Bemerkungen lassen Mulder das ein oder andere Mal resignieren, so dass er hin und wieder Scullys Charaktereigenschaften übernimmt, wie zum Beispiel in der Folge „Cassandra 1“ („Patient X“, Season 5/13), in der er dem Unerklärlichen eher skeptisch gegenübersteht.
3 Schlussbemerkung
Chris Carter sagte in einem Interview: „I want to believe und vor allem der X – Slogan: Trauen Sie niemandem! ist ein Teil meiner Philosophie. Ich bin ein Kind der Watergate - Ära und habe ein natürliches Misstrauen gegenüber Autoritäten.“ Auch ohne „zwingende Beweise für Ufos“ hält Carter es für „denkbar“, dass die Regierung Fakten darüber unterschlägt. Diese Meinung teilt er mit Millionen Amerikanern. Egal, ob Gläubige oder Skeptiker, alle finden in Akte X eine Figur, die ganz zuverlässig ihre Meinung vertritt: Mulder vermutet hinter jedem Fall das Übersinnliche, Scully vertraut dagegen nur der Naturwissenschaft. Als Mulder Scully fragt: „Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?“, meint diese nur: „Ich wäre mit einem Leben hier schon sehr zufrieden.“ Die Serie wirft die Frage „Was wäre, wenn...?“ ständig effektvoll auf - beantwortet sie aber nie ganz. Ufos und Aliens werden selten im Bild gezeigt. „Vieles bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen. Das ist wirkungsvoller als die plumpen Effekte anderer Produktionen“, findet Thomas Löder vom European X-Files Fanclub. Zudem kann das Publikum nach Herzenslust spekulieren, ob Dana und Fox auch eine private X-Akte führen. Die Serie schweigt dazu diskret. Wie dem auch sei, we want to believe!
Literaturverzeichnis:
- Berliner, Don, The US Air Force's Project Blue Book Ufo Investigation - Mount Rainier, Md. : Fund for UFO Research, 1996
- Bord, Janet und Colin Bord, X-Akte: Außerirdische, Rastatt : Moewig, 1997
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- Arbeit zitieren
- Marco Schwier (Autor:in), 2004, The X-Files, Verschwörungstheorie und Ufo - Glauben - Hintergründe der Serie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109056