Ralph Waldo Emerson - Leben und Werk


Hausarbeit, 2002

21 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Biographie
2.1. Die Anfangsjahre 1803-1836
2.2. Der schöpferische Höhepunkt 1837-1855
2.3. Der letzte Lebensabschnitt 1856-1882

3. Werke
3.1. Charakteristische Merkmale
3.2. Nature
3.2.1. Einleitung
3.2.2. Natur
3.2.3. Dienstlichkeit
3.2.4. Schönheit
3.2.5. Sprache
3.2.6. Schulung
3.2.7. Idealismus
3.2.8. Geist
3.2.9. Ausblicke
3.2.10. Zusammenfassung
3.3. The American Scholar
3.4. Divinity School Adress

4. Der amerikanische Transzendentalismus

5. Schluss

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Oliver Wendell Holmes nannte die Rede „The American Scholar“, die Ralph Waldo Emerson 1837 vor der Phi Beta Kappa Society in Cambridge, Ma hielt, „unsere geistige Unabhängigkeitserklärung“.[1]

Damit lässt sich erahnen, welchen großen Einfluss Emerson auf die amerikanische Gesellschaft hatte und immer noch hat: Emerson, als dessen wichtigster Vertreter, begründet mit dem Transzendentalismus die erste originäre philosophische Schule der amerikanischen Kultur. Zusammen mit Margaret Fuller und Henry David Thoreau rief er eine Bewegung ins Leben, deren Ideen und Lebensentwürfe bis heute bestehen. Umweltschützer nehmen Emersons „Nature“ als Vorbild, Menschenrechtler zitieren Fullers Essays zur Sklavenhaltung und die Studentenbewegung in den 1960er Jahren ließ sich von Thoreau’s „Civil disobedience“ inspirieren.[2]

Doch was macht diese Ideen so zeitlos? Welche Rolle spielte die Kirche der damaligen Zeit? Was waren Emersons Kritikpunkte an dieser Religion? Welche Bedeutung misst Emerson der Natur zu? Wie erfährt der Mensch Gott nach Emersons Vorstellung? Welche Ausprägungen hatte der Transzendentalismus in den USA? Welchen Einfluss hat Emerson auf die Literatur in den USA?

Diese Fragestellungen sollen in der vorliegenden Hausarbeit bearbeitet werden, wobei sich die Gliederung wie folgt darstellt:

Als erstes wird die Biographie Emersons anhand wichtiger Eckdaten vorgestellt, darauf folgt eine ausführliche Vorstellung eines seiner wichtigsten Werke, des Essays „Nature“. Danach wird die Bedeutung dieses Werke analysiert und ein Überblick über die philosophische Schule des Transzendentalismus gegeben- Abschließend wird Emersons Einfluss auf die Gegenwart beleuchtet und bewertet.

Diese Arbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und eine detaillierte Vorstellung aller Werke würde den Rahmen der Arbeit sprengen. Ich führe also stellvertretend anhand des Essays „Nature“ die wichtigsten Ideen Emersons vor.

2. Biographie

Im Folgenden wird das Leben Emersons beleuchtet, sein familiärer Hintergrund erläutert und dargestellt, wie sein philosophisches Werk geschaffen wurde. Dabei wird eine Dreiteilung unternommen: Zuerst die schwierigen Anfangsjahre bis zu der Ansprache „American Scholar“, darauf die Zeit seines schöpferischen Höhepunkts und abschließend sein Leben als Berühmtheit bis zu seinem Tod 1882. Diese biographischen Ausführungen sind keineswegs vollständig. Zur weiteren Vertiefung ist die angegebene Literatur heranzuziehen.

2.1. Die Anfangsjahre 1803-1836

Am 25. Mai 1803 wird Emerson als Sohn des Priesters William Emerson und Ruth Haskins Emerson in Boston, Mass. geboren. Schon sieben Generationen vor seinem Vater waren die Vorfahren Priester in dieser Gegend. Seinen Vater beschreibt er als sozialen Mann, der seine Kinder aber ausgesprochen streng erzieht.[3]

Nach dem Tod des Vaters 1811 sorgt die Mutter für den Lebensunterhalt der fünf Kinder und wird dabei von der Schwester des Vaters, Mary Moody Emerson, finanziell unterstützt. Diese sorgt sich auch um die humanistische Bildung von Emerson und seinen vier Brüdern und übt großen Druck auf die Geschwister aus: Schon als Kinder müssen sie griechische und römische Dichter lesen und besuchen gemeinsam die Boston Latin School. Abends, vor dem Kamin in Decken gehüllt, liest Emerson Platon und so verbindet sich der Geruch der Decke untrennbar mit dem alten Philosophen, der ihn in dieser Zeit für immer prägte – was der Briefwechsel Emersons mit seiner Tante belegt. Ebenso brannte sich ihm der strenge Wahlspruch seiner Tante ins Gedächtnis: „Tue immer, was du zu tun fürchtest“.[4]

1813 besucht Emerson die Bostoner Lateinschule, ohne sich jedoch besonders hervorzutun. 1817 wird er in das Harvard College aufgenommen. Dort ist er Mitglied in einer literarischen Gesellschaft und erhält erste Preise für seine Reden. Seinen Aufzeichnungen nach hinterließen ihm die Studienjahre wenig, außer die Begeisterung für die modernen Sprachen, Altgriechisch und die englische Stilkunde. Ab 1820 führt er Tagebuch, was er bis ins hohe Lebensalter beibehält. Hier notiert er Ideen, Gedanken und Kernsätze, die sich später in seinen Essays, Gedichten und Reden wieder finden.

In den Sommermonaten unterrichtet er an der Schule seines Bruders Willliam in Boston. Im Anschluss an sein Studium betätigt er sich als Privatlehrer und verdient so seinen Lebensunterhalt, später übernimmt er die Leitung der Schule seines Bruders.[5]

Im Februar 1825 tritt Emerson in die Theologische Hochschule Cambridge ein und erhält dort im Oktober 1826 die Approbation zum Prediger. Eine Lungenkrankheit zwingt ihn, den Winter im Süden zu verbringen, wo er in vielen Städten Predigten hält. 1829 folgt er einer Berufung zum Pfarrer an die Second Church der Unitarier in Boston. Er zieht nach Concord und heiratet Ellen Louisa Tucker, die nach 18monatiger Ehe an Tuberkulose erkrankt stirbt. In diesem Jahr gibt Emerson sein Priesteramt auf, dieser Bruch mit der Kirche war „tief und radikal“[6] und war zum einen Ausdruck einer persönlichen Krise nach dem Tod seiner jungen Frau, zum anderen aber auch ein Abschluss seiner theologischen und philosophischen Probleme, die er von Anbeginn mit dem presbyterianischen Glauben der Unitarischen Kirche hatte.[7]

Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich und er findet kein neues Betätigungsfeld, so reist er nach Europa. Dort trifft er auf Walter Savage Landor, Samuel Coleridge, William Wordsworth, John Stuart Mill und Thomas Carlyle. Er reist durch Italien, England und Frankreich, wo ihm in Paris besonders der „Jardin du Plants“ imponierte und Emersons Interesse an Geologie und Biologie belegt, sicherlich die Basis für seine Naturbetrachtungen. Intellektuell hatte es ihm vornehmlich der deutsche Idealismus angetan.

Nach seiner Rückkehr beginnt er seine umfangreiche Vortragstätigkeit, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Emersons rhetorische Fähigkeiten begeisterten sein Publikum und er war zum ersten Mal finanziell unabhängig. 1835 heiratet er Lydia Jackson und ein Jahr später wird sein Sohn Waldo geboren.[8]

Sein Erstlingswerk „Nature“ [9] wird 1836 veröffentlicht und es wird als richtungweisend in die amerikanische Literaturgeschichte eingehen. Emerson ist auch Hauptfigur des „Transcendental Club“, der sich kurz nach der Veröffentlich zum ersten Mal traf. Ihm gehörten Leute wie Theodore Parker, Bronson Alcott und Margaret Fuller an. Die Zusammensetzung dieses Kreises änderte sich zwar im Laufe der Zeit, jedoch war jeder, der im Zusammenhang mit amerikanischem Transzendentalismus genannt wird, irgendwann mal Teil dieser Gruppe. Emerson war keineswegs als Präsident dieses Clubs zu sehen, dafür war er zu sehr Individualist, aber er war die Lichtgestalt, um die sich die anderen scharten.[10]

2.2. Der schöpferische Höhepunkt 1837-1855

Nachdem Emerson eine Familie gegründet, seine Finanzen konsolidiert und seine Berufung gefunden hatte, begann seine produktivste Schaffensperiode.

Am 31. August 1837 hält er seine berühmt gewordene Ansprache in Harvard: „The American Scholar“[11]: Holmes bezeichnete diese Rede als „our intellectual Declaration of Independence“, Lowell bewertet sie als „an event without any former parallel in our literary annals.“ Daran lässt sich erkennen, welchen Eindruck dieser Vortrag bei Zuhörern und späteren Lesern hinterlassen hat.[12]

Das war nach Nature der zweite Pfeiler in dem Emersonschen Selbstverständnis. Der dritte folgte im Jahr 1838, als er einen Vortrag vor der Senior Class des Divinity College in Harvard hielt. Dieser Vortrag war eine Art Selbstrechtfertigung und fasste seine Argumente gegen Unitarismus und institutionalisierte Religion zusammen.

Ab 1840 gibt Margaret Fuller die Zeitschrift „The Dial“ heraus, das Organ der Menschen um Emerson. Diese Medium war für vier Jahre das wichtigste Publikationsorgan für die Transzendentalisten und schuf eine breitere Öffentlichkeit für die Ideen dieser Menschen. Nach dem Ausscheiden Fullers gibt Emerson die Zeitschrift selbst heraus, obwohl das erhebliche finanzielle Einbußen bedeutete. 1841 erschien der erste Band der „Essays“, worin Emerson „Nature“ und seine Vorträge abdruckte. Nach dem Tod seines Sohnes ließen die intellektuellen Aktivitäten Emersons nach und er veröffentlichte den zweiten Band der „Essays“, der weniger transzendental als vielmehr erfahrungsbezogen war.[13]

Er engagierte sich für sozialreformerische Projekte wie George Ripley’s „Brook Farm oder Bronson Alcott’s „Fruitlands“ und beschäftige sich mit der Sklavenfrage. 1846 gibt er seinen ersten Gedichtband „Poems“ heraus.

Im Jahre 1847 begab er sich auf seine zweite Europareise und traf diesmal auf literarische Größen der neuen Generation (beispielsweise Thackery, Dickens und George Eliot). Emerson hielt in Liverpool und Manchester Vorträge und traf sich wieder mit Carlyle.

Nach diesem Europaaufenthalt wendete Emerson sich stärker dem Praktisch-Alltäglichen zu, wie an der Vortragsreihe „The Conduct of Life“ zu sehen ist. Diese markiert seine „Wandlung vom Transzendentalphilosophen zum pragmatischen Ethiker“.[14]

Auch seine literarischen Interessen veränderten sich in dieser Zeit: Emerson wandte sich von der deutschen Klassik ab und las von nun an vornehmlich zeitgenössische Literatur aus England und den USA. Er wurde zum Mentor für junge Autoren wie Walt Whitman, dem er eine große literarische Zukunft voraussagte.[15]

2.3. Der letzte Lebensabschnitt 1856-1882

Die letzten Lebensjahre Emersons waren vom Verfall seiner geistigen Kräfte überschattet: Er veröffentlichte 1867 noch den Gedichtband „May-Day and Other Pieces“ und 1870 das Buch „Society and Solitude“, danach bedurfte er der Hilfe seiner Tochter Ellen und seines Freundes und späteren Biographen Lames Elliot Cabot um beispielsweise die Zusammenstellung von „Letters and Social Aims“ abzuschließen. Emersons Vortragstätigkeit litt ebenfalls unter dem intellektuellen Abbau, der Essayist John Borrows bemerkte stellvertretend hierzu: „Nothing can be more irrelevant or pitiful than those lectures he is now delivering.“[16]

Dennoch war er eine hoch geachtete – beinahe sakrosankte – Persönlichkeit, die viele Freunde, Bewunderer und Gönner hatte. Als 1872 sein Haus niederbrannte, konnte innerhalb kürzester Zeit die für damalige Verhältnisse stattliche Summe von $17.000 gesammelt werden. Mit diesem Geld wurde nicht nur das Haus wiederaufgebaut, sondern Emerson konnte sich eine letzte Europareise leisten. Zwar erschwerte der Gesundheitszustand Emersons die Reise mitunter erheblich und war nur mit Hilfe der Fürsorge seiner Tochter möglich, aber Emerson konnte sich einen lang gehegten Wunsch erfüllen und das Niltal und die Insel Phylae besuchen. Des Weiteren besuchte er die ihm vertrauten Stätten in England Frankreich und Italien.[17]

Die letzten Lebensjahre verbrachte Emerson fast völlig zurückgezogen und in geistiger Umnachtung. Nach kurzer Krankheit starb er 1882 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Sleepy Hollow Cementery in Concord bestattet.[18]

3. Werke

Im Folgenden soll zuerst allgemein auf für Emerson charakteristische Merkmale und die Sprache der Texte und Vorträge eingegangen werden. Danach soll anhand des Textes „Nature“ die philosophische Ideenwelt Emersons vorgestellt werden und die Basis des amerikanischen Transzendentalismus erforscht werden. Abschließend werden die Kernpunkte weiterer Werke vorgestellt.

3.1. Charakteristische Merkmale

In seinen poetischen Werken verwendet er nicht die traditionellen Formen, sondern flexible, seinem Denken ähnliche Gedichtformen. Emerson sind die starren Formen in die Gedichte in dieser Zeit gepresst werden, zuwider, er arbeitet mit dem flexiblen Einsatz von Vierhebern – mal steigend, mal fallend – und setzt Blankvers ein. Diese formale Freiheit benutzen Kritiker, um ihm die Fähigkeit abzusprechen, „korrekte“ Verse zu schreiben.[19]

Die von Emerson oft verwendete Textform des ‚Essays’ ist zurückzuführen auf Michel de Montaigne, der diese literarische Form erstmals 1580/88 in seinem Werk „Essais“ behandelt. Dabei geht der Name auf das französische „essai“ zurück, das oftmals mit „Versuch“ übersetzt wird. Ein „Versuch“ ein Problem zu formulieren, Fragen zu stellen und die Antworten nur teilweise zu geben, so dass sie den Leser zum Weiterdenken anregen.[20]

Emersons Essays spiegeln die dem Autor eigentümliche Kompositionsweise wider: Die kleinste Einheit seiner Texte ist der einzelne Satz, der, bis zur Qualität eines Aphorismus oder einer Metapher geschliffen, eine Einsicht darstellen kann, die schon die ganze Wahrheit umfasst – quasi ein Mikrokosmos des Ganzen, das sich wiederum in jedem seiner Teile widerspiegelt. In ihrer Kombination bilden die Sätze größere Einheiten, welche schließlich ein Buch bilden; das gleiche gilt für die damit repräsentierten Gedanken: Der erste Satz gleicht einem Kerngedanken, der, weiter entwickelt, gleich einem Schneeball immer größere Dimensionen annimmt, wobei neue Gedanken zugleich der Interpretation und der kontrastiven Beleuchtung der vorhergehenden dienen.

Seine Essays sind strukturell alle gleich aufgebaut: Zuerst identifiziert er einen Ist-Zustand und zeigt alle Mängel an diesem zustand auf, danach beschreibt er Ideen, welche diesen Zustand verbessern könnten und gibt abschließend konkrete Anweisungen, wie einzelne Ideen umgesetzt werden können.[21]

Eine Kernvorstellung Emersons ist, einen Text als Versuch und Provisorium zu sehen: Die Welt in seiner Vorstellung ist organisch, befindet sich immer im Wandel und besitzt niemals etwas Perfektes. Dieses Bild auf den Text zu übertragen bedeutet, dem Leser Denkanstöße zu geben und keine Ideen zu oktroyieren. Ein Emerson-Essay ist zugleich autobiographisch-subjektivistisch, als auch unpersönlich. Die Hauptaufgabe eines solchen Textes ist es, tradierte Wertvorstellungen, Konventionen und gefestigte Denkgewohnheiten aufzubrechen und den Kern des Ichs – die Seele – freizulegen.[22]

Ein solcher Text kann im Idealfall als „natürlich“ bezeichnet werden und die Natur hat bei Emerson Modellcharakter, da sie täglich stetige Erneuerung und endloses Wachstum vorführt.

3.2. Nature

Emerson veröffentlichte seinen Essay „Nature“ 1836 auf eigenes Risiko und brachte 500 Exemplare binnen eines Monats an den Mann. Allgemein wurde das Buch gut aufgefasst und 1849 erneut – mit einigen Änderungen – aufgelegt. Dabei ist für Emerson charakteristisch, Analogien bei Natur- und Moralgesetzen zu verwenden, Denken in polaren Bezügen zu beschreiben und Wechselbeziehungen (beispielsweise: innen – außen oder Geist – Materie) darzustellen. Sein Stil ist klar strukturiert, er benutzt einfaches Vokabular und prägnante Bilder und Metaphern. Emerson wechselt im Text zwischen Passagen mit knappen abstrakten Ausführungen und Passagen mit detaillierten Veranschaulichungen.[23]

Im Folgenden werden zuerst die einzelnen Kapitel samt Inhalt vorgestellt und anschließend die Hauptthesen nochmals zusammengefasst.

3.2.1. Einleitung

Emerson legt das grundlegende Problem, dass er in „Nature“ lösen möchte, dar: Er kritisiert, dass wir die Welt nur durch Theorien über die Natur zu verstehen suchen, anstatt sie selbst zu beobachten und zu entdecken. Er fordert die Menschen auf, sich von alten Theorien und der traditionellen Weltsicht zu lösen und somit die Natur ohne jegliche Distanz selbst zu erleben.

Weiterhin versucht Emerson „Natur“ zu definieren: Er unterscheidet zwischen „Nature“ und „Soul“ und zwischen Natur und Kunst.[24]

3.2.2. Natur

Emerson beginnt mit dem Bild eines nächtlichen Sternenhimmels als Metapher für die universelle Welt. Blickt ein einzelner Mensch in diesen Sternenhimmel, entdeckt er die Natur immer wieder neu. Er betont aber auch die Gefahr, die Natur als etwas Selbstverständliches anzusehen: Die Sterne sind zwar immer vorhanden und sichtbar, aber dennoch unerreichbar. Indem er die Sterne und die Landschaft auf der Erde miteinander in Verbindung setzt, bestärkt Emerson seine „Great Chain of Being“. Kaum ein Mensch vermag die Natur wirklich, also nicht nur oberflächlich zu sehen. Am ehesten kann dies der Dichter, der sic die kindliche, nicht manipulative Sichtweise bewahrt hat. Emerson erklärt weiter, dass er, wenn er im Wald steht, die „Over-Soul“ (Gott) durch sich fließen spürt und sich als Teil Gottes empfindet. Nur indem er sich selbst verliert, findet er sein wirkliches Selbst, also die Teilhabe am Göttlichen durch schwindendes Ich-Bewusstsein.[25]

3.2.3. Dienstlichkeit

Unter Dienstlichkeit versteht Emerson all jene Dinge, die der Mensch der Natur verdankt, vor allem den physischen Nutzwert. Für ihn arbeiten Wind, Meer, Regen, etc… für den Nutzen des Menschen. Gleichzeitig betont Emerson, dass der Mensch nicht mehr auf die Hilfe der Natur angewiesen ist, da er sich durch Fortschritt auch selbst helfen kann. Seine Erfindungen spiegeln aber letzten Endes jedoch nur die Natur wider.[26]

3.2.4. Schönheit

Nachdem die Dienstlichkeit als physische Notwendigkeit angesehen wurde, gilt Schönheit dagegen als „nobler want of man“. Schönheit bedeutet für Emerson die Einwirkung der Natur auf das ästhetische Empfinden des Menschen, der Wohlgefallen an den „individual forms“ der Natur findet. Den Kreis sieht Emerson als perfekteste und damit schönste geometrische Form an.

Weiterhin unterscheidet Emerson drei Aspekte der Einwirkung des Schönen auf den menschlichen Geist:

„First, the simple perception of natural forms is a delight“.[27] Diese Freude daran bringt heilende Wirkung mit sich, jedoch nur wenn der Mensch die Natur um ihrer selbst Willen wahrnimmt. Jeder Moment eines Jahres hat seine Schönheit, es gibt keinerlei Hierarchie. Emerson warnt jedoch davor, die Natur nur als Schausiel zu betrachten, ohne den folgenden Punkt zu berücksichtigen:

„The presence of a higher, namely, of the spiritual element is essential to its perfection.”[28] Dieses höhere Element liegt in der Moralität, zu der die Natur den Menschen anleitet. Erst „when a noble deed is done“[29], nimmt der Mensch seine ihm gebührende höhere Stellung als Herr der Natur ein. Für die Schönheit dieses heroischen Aktes führt Emerson eine Reihe von historischen Beispielen an, so z. B. das Selbstopfer des Leonides und der Spartanen.

Den dritten Aspekt der Schönheit der Natur bildet ihre Wirkung auf das menschliche Denken. Emerson sieht es als Ausdruck Gottes, dass der menschliche Intellekt nach der perfekten Ordnung der Dinge sucht, wie dies in der Natur der Fall ist. Auf eben jenes Suchen folgt ein aktives Erleben der Welt, worauf wiederum das menschliche Denken angeregt wird. So entsteht ein Zyklus aus aktiver Partizipation an der Gesellschaft und passivem Nachdenken über unser Weltempfinden.

Daraufhin unterscheidet Emerson zwischen Geschmack und Kunst: „This love of beauty is Taste […] The creation of beauty is art.“[30]

Jedoch kann nur dann etwas schön sein, wenn es im Einklang mit der Natur als Ganzem schön ist. Dem Streben der „Soul“ nach Schönheit wird eine nicht hinterfragbare Zweckhaftigkeit zugestanden, da sich im Schönen wie in Wahrheit und Güte das Gesicht Gottes offenbart.

Die Schönheit ist dennoch nicht End-, sondern nur Teilziel auf der Suche nach der letzten Ursache der Natur.[31]

3.2.5. Sprache

Dieser Abschnitt beschreibt das Verhältnis von Natur und Sprache. Laut Emerson fördert die Natur die Bewusstwerdung des Menschen, indem sie über die Zusammenhänge im Kosmos seine Sprache formt. Auch hier formuliert Emerson drei Unteraspekte:

Emerson hält Worte für Zeichen aus der Natur, d. h. für ihn leiten sich Worte für moralische und geistige Phänomene aus Naturvorgängen her. Beispielsweise „’Right’ means ‚straight’, ‚wrong’ means ‚twisted’.[32] Diese Theorie wird von Linguisten stark kritisiert.

Für Emerson können Ausdrücke für etwas Reales auch als Metapher für Geistiges verwendet werden. Jede Naturerscheinung entspricht einem Bewusstseinszustand, der nur durch den Vergleich mit dem Naturzustand beschrieben werden kann, so z.B. „An enraged man is a lion, a cunning man is a fox“, etc…[33]

Emerson erklärt weiter, ein jedes Individuum hat Anteil an der „universal soul“, die es sowohl mit den anderen Menschen als auch mit der Natur als Ganzes verbindet. Wer eine bildliche Sprache verwendet, steht in der Verbindung mit der Wahrheit und mit Gott.[34]

„Nature is the symbol of spirit“.[35] Nicht der Mensch lädt die Natur mit Bedeutung auf, sondern sie ist schon von sich aus bedeutsam. Die Sprache, die nötig ist um die Welt in sinnvolle Kategorien einzuteilen, ist aber nicht nur Dichtern vorbehalten, sondern jedem zugänglich.

3.2.6. Schulung

Dieses Kapitel beschreibt den höchsten Nutzen der Natur, der darin besteht den Menschen zu schulen. Emerson trifft die Unterscheidung zwischen Verstand (Understanding) und Vernunft (Reason): „The understanding adds divides, combines, measures, and finds nutriment and room for ist activity in this worthy scene. Meantime, Reason transfers all these lessons into its own world of thought, by perceiving the analogy that marries Mind and Matter.”[36]

Die Natur wirkt auf den Verstand, wobei umgekehrt die Natur als Rohmaterial fungiert, das der Mensch seinem Willen unterwerfen kann, wenn er es in Übereinstimmung mit seinem Wesen bringt.

Die Natur ist ebenso ein Spiegelbild der Vernunft und des moralischen Gesetzes im Menschen und Wegbereiter menschlicher Religiosität. Es taucht auch wieder die These auf dass alles in der Natur ein Ganzes bildet.[37]

3.2.7. Idealismus

Hier stellt Emerson die Frage nach subjektiver Wahrnehmung und die Unmöglichkeit, die externe Realität zu verifizieren. Menschen können den Wahrheitsgehalt ihrer Sinneswahrnehmungen nicht bestimmen und damit bleibt die Frage nach der absoluten Existenz der Natur offen.

Nach Emerson gibt die Natur selbst die Einführung in den Idealismus und zeigt am Beispiel Shakespeares, dass ein Dichter sehr weit entfernte Dinge zusammenbringen kann. Dabei sind Dichter in der Lage, die Welt wie ein plastisches Material zu benutzen und zu Worten der Vernunft zu formen. Dichter und Philosophen unterwerfen das scheinbare Chaos der Dinge der Ordnung des Denkens.

Nach Emerson befassen sich Dichter mit der Schönheit, Philosophen mit der Wahrheit. Doch die daraus entstehenden Ideen sind nur wenigen zugänglich, aber jeder Mensch kann sich dem göttlichen Teil in sich selbst zuwenden und diesen Ideen mit seinen Möglichkeiten begegnen.[38]

Abschließend kritisiert er das Verhältnis von Ethik und Natur. Beide sehen sich jeweils als einzige spirituelle Wahrheit und die Natur als minderwertig an: „They both put nature under foot.“[39]

Dieses Kapitel erfüllt auch eine wichtige Schanierfunktion, da es zum einen den Teil der thematisch die Natur als Hauptaspekt behandelte, abschließt und zum anderen den Teil einleitet, der sich mit der Seele befasst.

3.2.8. Geist

Dieser Abschnitt enthält Schlussfolgerungen des Textes, da es die in der Einleitung angesprochene Theorie der Natur enthält: Die wahre Theorie über das Wesen von Mensch und Natur ist ein stets dynamischer Prozess. Der Mensch mag Materie erahnen, kann sie jedoch nicht in Worten und Gedanken definieren. Als Antwort auf dieses Dilemma sagt der Idealismus, dass Materie ein Phänomen und keine Substanz ist. Laut Emerson ist das aber noch zu wenig, um den Ansprüchen des Geistes zu genügen. Er betont, dass die „Universal Force“ in jedem Menschen die Einheit von Natur, Geist und Menschlichkeit schafft, die in der Einleitung behandelt wurde.[40]

3.2.8. Ausblicke

Das Kapitel „Ausblicke beschäftigt sich mit der Frage wie wir die Natur untersuchen sollen. Dabei kontrastiert Emerson die dichterische mit der wissenschaftlichen Weltsicht und kritisiert, dass die wissenschaftliche Sichtweise die Dinge nur als einzelne Phänomene und nicht als Teil eines größeren Ganzen betrachtet.

Ebenso ist jede Person ein Mirkokosmos, der dem Makrokosmos der Welt entspricht. Dazu zitiert er ein Gedicht von George Herbert, das die Parallelen zwischen Mensch und Natur aufzeigt.[41]

Er kritisiert auch das menschliche Verhalten, die Natur aus dem Leben auszuschließen und zu instrumentalisieren. Als Lösung formuliert er das Postulat, jeder solle offen für die Kräfte der Natur sein. Durch Reflexion und Intuition werden Mensch und Natur wieder als Ganzes vereint:

„As fast as you conform your life to the pure idea in your mind, that will unfold its great proportions. A correspondent revolution in things will attend the influx of the spirit.[42]

3.2.8. Zusammenfassung

Der Gegenstand des Essays “Nature” ist demnach der Wert und die Bedeutung der Natur. Emerson misst der Natur einen hohen Stellenwert bei, da sich das Universum (die Wirklichkeit) nach seiner Lesart aus der menschlichen Seele (Ich) und der Natur (Nicht-Ich) zusammensetzt.[43]

Die Seele fungiert dabei als Verbindung zwischen der materiellen Natur, der Außenwelt, und dem göttlichen Geist. Mit den verschiedenen Funktionen der Natur in den ersten fünf Kapiteln möchte Emerson die Vielwertigkeit der Natur betonen.

Nach Emersons Theorie lehrt die Natur uns die Existenz einer Welt jenseits unserer Wahrnehmung und die Notwendigkeit, die Natur und uns selbst zu kultivieren. Eine vermeintlich wahre Wirklichkeit stellt sich oft als Schein heraus, eine scheinbare Vision als die wahre Wirklichkeit.

Gott wirkt bei Emerson als „Over-Soul“ der alles umfassenden Einheit, als Geist, der sich in der Welt und den Gedanken der Menschen konkretisiert. Seine Suche nach dem Ursprung und dem Zweck der Materie ergab, dass grundlegende Wahrheiten aus der Tiefe des Bewusstseins hervortreten und in der Seele jedes Menschen Gott erkannt werden kann.[44]

3.3. The American Scholar

Die Rede wurde von Emerson 1837 vor der Phi Beta Kappa Society in Cambridge gehalten. In dieser Ansprache fordert er die Amerikaner zu geistiger Mündigkeit und Selbständigkeit vor allem auf literarischem Gebiet auf, zeichnet das Idealbild eines Menschen der Renaissance:

“Our day of dependence, our long apprenticeship to the learning of other lands, draws to a close.“[45] und “We have listened too long to the courtly muses of Europe. [...] We will walk on our own feet […]. A nation of men will for the first time exist, because each believes himself inspired by the Divine Soul which also inspires all men.”[46]

Emerson postuliert weiterhin eine Rückbesinnung auf ein einfaches („ordinary“) Leben: „... back to the literature of the poor, the feelings of the child, the philosophy of the street, the meaning of the household life.“[47]

Oliver Wendell Holmes (1809-94) nannte diese Rede später „unsere geistige Unabhängigkeitserklärung“. Holmes war ein angesehener Arzt, Professor für Anatomie und Physiologie in Harvard, Poet, Essayist und Autor.[48]

Zwar gibt es Stimmen die anmerken, dass Emerson nur das wiederholt, was allgemein anerkannte Zeitschriften schon 25 Jahre lang gefordert hatten – nämlich eine nationale Literatur –, aber dennoch wurde so eine größere Öffentlichkeit für die Ideen Emersons interessiert.[49]

3.4. Divinity School Adress

Emerson hielt diese Ansprache vor der Abschlussklasse der Harvard Divinity School.[50]

In dieser Rede geht er hart mit den traditionellen Kirchen ins Gericht und fordert eine individuelle Religion, bei der Gott, nicht, wie traditionell, das Geschick der Menschen lenkt, sondern aus jedem Menschen heraus wirkt:

„The simplest person, who in his integrity worships God, becomes God.“[51]

Gleichzeitig verteidigt er aber auch “Holy Bards“ wie Moses oder Jesus, seine Kritik bezieht sich auf die Institution Kirche und wie sie sich in den Jahrhunderten entwickelt hat:

“In this point of view we become very sensible of the first defect of historical Chris-tianity. Historical Christianity has fallen into the error that corrupts all attempts to communicate religion. As it appears to us, and as it has appeared for ages, it is not the doctrine of the soul, but an exaggeration of the personal, the positive, the ritual. It has dwelt, it dwells, with noxious exaggeration about the person of Jesus.”[52]

Seiner Ansicht nach behandle die „östliche Monarchie des Christentums“[53], die Emerson um sich herum vorfindet, die Offenbarung als etwas das lange zuvor passiert wäre und als ob Gott tot sei. Dem fügt Emerson hinzu, dass „Gott ist, nicht war.“[54]

Wie schon in dem Abschnitt über „Nature“ erläutert, vertritt Emerson die Idee „Every man is a church“, jeder Mensch kann also täglich Gott direkt erfahren und bedarf nicht einer überholten und pervertierten Einrichtung wie der Kirche. Er sieht die Gefahr, dass die Menschen sich von Gott entfernen und warnt: “And what greater calamity can fall upon a nation, than the loss of worship? Then all things go to decay.“[55]

Diese waren die Werke, die am meisten Einfluss auf die Gesellschaft der damaligen Zeit hatten. Zu weiteren Werken empfehle ich die einschlägige Literatur, siehe hierzu auch das Literaturverzeichnis. Im Folgenden wird der amerikanische Transzendentalismus und wichtige Vertreter vorgestellt.

4. Der amerikanische Transzendentalismus

Der amerikanische Transzendentalismus, wegen der Entstehung im Nordosten der USA auch Neuengland-Transzendentalismus genannt, ist die erste originäre philosophische Schule in der amerikanischen Kultur.[56]

Er ist eine theologische und zugleich literarische Bewegung, die aus dem Unitarismus in New England stand. Da die Bewegung sehr heterogen ist und kein explizites Gründungsdatum existiert, wird in der Literatur das Erscheinungsjahr von Emersons „Nature“ 1836 als Beginn des Transzendentalismus genannt.[57]

Literarisch wurden traditionelle Figuren wie der französische Kleriker und Mystiker Fénleon und der Theologe Swedenborg wieder entdeckt, Anregungen stammten aus dem deutschen Kritizismus und der Bibelkritik, sowie aus orientalischen Werken. Wichtige Quellen der Inspiration stellten auch die klassischen Werke der Antike (Literatur und Mythos) dar.[58]

Wie schon in Abschnitt zwei beschrieben, sagten sich die Transzendentalisten von überlieferten Formen des Ausdrucks los und betonten eine natürlichere, organische Form der Literatur. Sie ergänzten die traditionellen Gattungen durch den Essay, die Predigt und den Reisebericht.[59]

Folgende Charakterisierung beschreibt den amerikanischen Transzendentalismus in seinen Grundzügen: Im logischen Sinn bezieht sich der Begriff „transcendental“ auf eine Gottheit, die über oder von der Welt getrennt ist; für Emerson und Thoreau und die anderen führenden Transzendentalisten bedeutet es, dass Gott immanent ist.

Sie kritisieren die institutionelle Sichtweise (Approach) der Wahrheit und die institutionelle Autorität im Namen eines „höheren Gesetzes“. Sie lehnen außerdem den vorherrschenden Glauben ab, dass religiöse Gewissheit auf institutioneller Autorität oder auf der historischen Bestätigung der biblischen Wunder basiert. Sie plädieren dagegen auf ein Gegenkonzept, dass sich mit dem Leitspruch „Religion kommt ohne Mittler aus“ zusammenfassen lässt.

Die Transzendentalisten sind Teil einer Reformbewegung innerhalb des Unitarismus, der den strengen puritanischen Gott durch einen gütigen, verständigen Gott ersetzt, der jede menschliche Anstrengung zu moralischer Selbstentwicklung unterstützt. Emerson geht noch einen Schritt weiter und schreibt jedem Individuum die souveräne Fähigkeit der Erkenntnis eines göttlichen Prinzips zu. Der wichtigste Ort der Offenbarung dieses göttlichen Prinzips aber ist für Emerson nicht mehr die Bibel, sondern die Natur.[60]

Der New-England Transzendentalismus ist also eine durch einen starken Individualismus geprägte Bewegung, die durch verschiedene religiöse und philosophische Strömungen und Bewegungen beeinflusst wurde. Er war eine Revolte gegen den als kalt und rational empfundenen Unitarismus, wobei die Präsenz Gottes in der Natur und die Verbindung des menschlichen Geistes mit dem göttlichen betont wurden.[61]

Gleichzeitig brach er mit der in Amerika vorherrschenden empirisch-sensualistischen Philosophie Lockes wie auch mit der Common Sense Philosophy der Schottischen Schule und ersetzte sie durch einen intuitiven Idealismus, der sich besonders an der Transzendentalphilosophie Kants orientierte.[62]

5. Schluss

Die Anstöße, die Emerson und die Transzendentalisten Anfang und Mitte des 19. Jahrhunderts gaben, wirken sich bis heute aus. So steigerten sie das Bewusstsein für Autonomie und Unantastbarkeit des Individuums im Sozialen und Politischen, auch im demokratischen Prozess, dem sie eine metaphysische Basis geben wollten.[63]

Emerson spielt eine zentrale Rolle für die Moderne, allein schon belegt durch Nietzsche, der ihn als Gewährsmann in der „3. Unzeitgemässen Betrachtung“ zitiert.

Sein Einsatz des Essays und seine Sprache, die er in seinen Reden und Büchern verwendet hat, hat viele Menschen inspiriert. Ebenso groß war sein Einfluss auf das religiöse Leben, da er mit seiner Idee eines Gottes, den jeder direkt erfahren kann, eine neue Brücke geschlagen und zu einem differenzierten Gottesbild beigetragen hat.

Aber auch andere Transzendentalisten haben ihre Spuren hinterlassen: Beispielsweise Thoreau, den Emerson in seinem Nachruf als exemplarischen Amerikaner bezeichnet, wurde weltweit zum Wortführer eines gewaltfreien Widerstandes und mit „Walden“ gehört er zu den Klassikern der ökologischen Bewegung.[64]

Emerson trägt mit seinen Schriften bis heute dazu bei, die Ursachen und Wurzeln von gesellschaftlichen Entwicklungen in den USA besser zu verstehen. Z. B. gründet – ausgelöst durch Emersons Naturverständnis – auch die amerikanische Umweltpolitik teilweise auf seinen Ideen.

6. Literaturverzeichnis

- Adams, Paul Willi/Lösche, Peter (Hrsg.): Länderbericht USA, Bonn 19983.
- Allen, Gay Wilson: Waldo Emerson: A biography. New York 1981.
- Berger, Bruno: Der Essay. Form und Geschichte, München 1964.
- Breinig, Helmbrecht/Zapf, Hubert: Amerikanische Literaturgeschichte, Stuttgart 1997.
- Concise Routledge encyclopedia of philosophy, London 2000.
- Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982.
- Emerson, Ralph W.: Essays, Essen 1987.
- Engler, Bernd (Hrsg.): Metzler-Lexikon amerikanischer Autoren, Stuttgart 2000.
- Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986.
- Jens, Walter (Hrsg.): Kindlers Neues Literatur Lexikon, München 1991.
- Kiczka, Harald (Hrsg.): Essays: Erste Reihe, Zürich 1982.
- Klumpjan, Helmut: Die amerikanischen Parteien: Von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Opladen 1998.
- Krusche, Thomas: R.W. Emersons Naturauffassung und ihre philosophischen Ursprünge. Eine Interpretation des Emersonschen Denkens aus dem Blickwinkel des deutschen Idealismus. Tübingen 1987.
- Mott, Wesley T. (Hrsg.): Biographical dictionary of transcendentalism, Westport, Conn. 1996.
- Mott, Wesley T. (Hrsg.): Encyclopedia of transcendentalism, Westport, Conn. 1996.
- Myerson, Joel (Hrsg.): DLB: The American renaissance in New England, 1978.
- Myerson, Joel (Hrsg.): Transcendentalism: A Reader. Oxford 2000.
- Schulz, Dieter: Amerikanischer Transzendentalismus. Darmstadt 1997.
- Sealts, Merton/Ferguson, Alfred: Emerson’s Nature – Origin, Growth, Meaning. New York 1969.
- Spiller, Robert Ernst: Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten, Mainz 1959.
- Volpi, Franco (Hrsg.): Grosses Werklexikon der Philosophie, Stuttgart 1999.
- Wellek, René: Konfrontationen: Vergleichende Studien zur Romantik. Frankfurt a. M. 1964.

[...]


[1] Vgl.: Schulz, Dieter: Amerikanischer Transzendentalismus. Darmstadt 1997. S.11

[2] Vgl.: Adams, Paul Willi/Lösche, Peter (Hrsg.): Länderbericht USA, Bonn 19983. S. 748f

[3] Vgl. Mott, Wesley T. (Hrsg.): Biographical dictionary of transcendentalism, Westport, Conn. 1996. S. 83

[4] Vgl.: Kiczka, Harald (Hrsg.): Essays: Erste Reihe, Zürich 1982. S. 316f

[5] Vgl.: Kiczka, Harald (Hrsg.): Essays: Erste Reihe, Zürich 1982. S. 317f

[6] Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 15

[7] Vgl.: Volpi, Franco (Hrsg.): Grosses Werklexikon der Philosophie, Stuttgart 1999. S. 436

[8] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 16ff

[9] Dieses Werk wird später ausführlich behandelt.

[10] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 19

[11] Auf diese Rede wird später noch ausführlich eingegangen.

[12] Vgl.: Concise Routledge encyclopedia of philosophy, London 2000 S. 269ff

[13] Vgl.: Kiczka, Harald (Hrsg.): Essays: Erste Reihe, Zürich 1982. S. 318f

[14] Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 22

[15] Vgl.: Allen, Gay Wilson: Waldo Emerson: A biography. New York 1981. S. 211ff

[16] Ebd. S.25

[17] Vgl.: Myerson, Joel (Hrsg.): DLB: The American renaissance in New England, 1978 S. 57ff

[18] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 26

[19] Vgl.: Jens, Walter (Hrsg.): Kindlers Neues Literatur Lexikon, München 1991. S. 175f

[20] Definition nach Berger: „ Der Essay ist eine literarische Kunstform, die durch den gewählten Einsatz von Thema und Motiv und durch den künstlerischen Einsatz des Autors einen Beitrag zur Lebenserkenntnis leistet. Siehe hierzu auch Berger, Bruno: Der Essay. Form und Geschichte, München 1964.

[21] Vgl.: Engler, Bernd (Hrsg.): Metzler-Lexikon amerikanischer Autoren, Stuttgart 2000. S. 225

[22] Vgl.: Jens, Walter (Hrsg.): Kindlers Neues Literatur Lexikon, München 1991. S. 175f

[23] Vgl.: Breinig, Helmbrecht/Zapf, Hubert: Amerikanische Literaturgeschichte, Stuttgart 1997 S. 102f

[24] Vgl.: Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986 S. 3ff

[25] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 55f

[26] Ebd. S. 56f

[27] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 10

[28] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986 S. 12

[29] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986 S. 13

[30] Ebd. S. 14

[31] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 56f

[32] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 15

[33] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 16

[34] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 57f

[35] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 15

[36] Ebd. S. 22

[37] Vgl.: Sealts, Merton/Ferguson, Alfred: Emerson’s Nature – Origin, Growth, Meaning. New York 1969. S. 87f

[38] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 60f

[39] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 35

[40] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 61f

[41] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 62f

[42] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 46

[43] Im gesamten Essay lassen sich Einflüsse von Platon, Coleridge und Mme. De Stael erkennen. Siehe hierzu: Krusche, Thomas: R.W. Emersons Naturauffassung und ihre philosophischen Ursprünge. Eine Interpretation des Emersonschen Denkens aus dem Blickwinkel des deutschen Idealismus. Tübingen 1987.

[44] Vgl.: Emerson, Ralph W.: Die Natur: Ausgewählte Essays, Stuttgart 1982. S. 63ff und Jens, Walter (Hrsg.): Kindlers Neues Literatur Lexikon, München 1991 S. 179ff

[45] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 49

[46] Ebd. S. 69

[47] Ebd. S. 54

[48] Vgl.: Concise Routledge encyclopedia of philosophy, London 2000. S. 270

[49] Vgl.: Spiller, Robert Ernst: Literaturgeschichte der Vereinigten Staaten, Mainz 1959. S. 386

[50] Siehe hierzu Emerson, Ralph W.: Essays, Essen 1987 S. 30ff

[51] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 79

[52] Ebd. S. 78

[53] “But by this eastern monarchy of a Christianity, which indolence and fear have built, the friend of man is made the injurer of man.”

[54] Vgl.: Concise Routledge encyclopedia of philosophy, London 2000. S. 271

[55] Ericson, Edward L. (Hrsg.): Emerson on Transcendentalism. New York 1986. S. 82

[56] Vgl.: Klumpjan, Helmut: Die amerikanischen Parteien: Von ihren Anfängen bis zur Gegenwart, Opladen 1998.

[57] Im selben Jahr erschienen auch: O. Brownson „New views of Christianity, Society and the Church“, E.P. Peabody „Record of a School“, und A.B. Alcott „Conversations with Children“

[58] Siehe hierzu Wellek, René: Konfrontationen: Vergleichende Studien zur Romantik. Frankfurt a. M. 1964

[59] Vgl.: Mott, Wesley T. (Hrsg.): Encyclopedia of transcendentalism, Westport, Conn. 1996. S. 225f

[60] Vgl.: Mott, Wesley T. (Hrsg.): Encyclopedia of transcendentalism, Westport, Conn. 1996. S. 224f

[61] Siehe hierzu Myerson, Joel (Hrsg.): Transcendentalism: A Reader. Oxford 2000.

[62] Vgl.: Kiczka, Harald (Hrsg.): Essays: Erste Reihe, Zürich 1982. S. 50

[63] Vgl.: Ebd. S. 50f

[64] Vgl.: Schulz, Dieter: Amerikanischer Transzendentalismus. Darmstadt 1997. S. 1

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Ralph Waldo Emerson - Leben und Werk
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Veranstaltung
Die ideengeschichtlichen Wurzeln der amerikanischen Umweltpolitik
Autor
Jahr
2002
Seiten
21
Katalognummer
V109502
ISBN (eBook)
9783640076833
Dateigröße
398 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ralph, Waldo, Emerson, Leben, Werk, Wurzeln, Umweltpolitik
Arbeit zitieren
Johannes Görg (Autor:in), 2002, Ralph Waldo Emerson - Leben und Werk, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109502

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