Konditionelle Anforderungen im Tennis


Referat (Ausarbeitung), 2005

8 Seiten, Note: 2-3


Leseprobe


Gliederung

I. Kondition und Konstitution im Tennis
1. Kraft
1.1 Erklärung und Funktion der Kraft im Tennis
1.2 Verschiedene Arten von Kraft im Tennis
2. Ausdauer
2.1 Erklärung und Funktion der Ausdauer im Tennis
2.2 Ausdauerarten im Tennis
3. Koordination im Tennis
3.1 Erklärung und Funktion der Koordination im Tennis
3.2 Die koordinativen Fähigkeiten im Tennis
4. Schnelligkeit
4.1 Erklärung und Funktion der Schnelligkeit im Tennis
4.2 Arten der Schnelligkeit im Tennis
5. Beweglichkeit
5.1 Erklärung und Funktion der Beweglichkeit im Tennis
5.2 Verschiedene Beweglichkeitsarten im Tennis

I. Konstitution und Kondition im Tennis

In jeder Sportart ist die sportliche Betätigung abhängig von der körperlichen Fitness, so auch im Tennis. Ohne eine gute körperliche Verfassung bzw. Kondition sind keine nennenswerte Erfolge möglich.

Die Leistungsfaktoren Konstitution und Kondition sind als entscheidende Voraussetzungen anzusehen, die für die beiden Prozessqualitäten der physiologischen Energiebereitstellung und der biomechanischen Energieübertragung im Vollzug einer sportlichen Handlung verantwortlich sind. Die Konstitution ist dabei unterhalb der Kondition angeordnet, weil der Körperbau die mehr oder weniger genetisch vorgegebene Disposition darstellt, in deren Rahmen sich die Kondition eines Sportlers im Verlauf des langjährigen Trainingsprozesses überhaupt erst entwickeln kann. Aufgrund der vielfältigen Bezüge der Teilkomponenten der Kondition (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit) ergeben sich bei der Strukturierung dieser Teilkomponenten eine Reihe von unscharfen Übergängen, z. B. Überschneidungen der Teilkomponenten Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit mit der Komponente Koordination.

1. Kraft

1.1 Erklärung und Funktion der Kraft im Tennis

Aus sportpraktischer Sicht ist Kraft die willkürliche Fähigkeit des Nerv- Muskel- Systems, Widerstand zu überwinden (konzentrische Arbeit), entgegenzuwirken (exzentrische Arbeit) bzw. zu halten (statische Arbeit) Eine hohe Bedeutung erhält Kraft im Tennis vor allem, wenn ein explosiver Start zum Ball von Nöten ist (Schnellkraft). Kraft spielt aber auch bei den verschiedenen Tennistechniken eine große Rolle. So ist es z.B. wichtig beim Aufschlag (z.B. Andy Roddick mit weit über 200 km/h beim Aufschlag) oder beim Vorhandschlag, um den Gegner unter Druck setzen zu können.

1.2 Verschiedene Arten von Kraft im Tennis

Die Arten der Kraft werden in der Sportpraxis meist in 3 Gruppen untergliedert:

- Maximalkraft
- Schnellkraft
- Kraftausdauer

Maximalkraftist die höchstmögliche Kraft, die ein Sportler willkürlich mit statischen oder dynamischen Kontraktionen gegen einen Widerstand ausüben kann (z.B. Gewichtheben). Die Maximalkraft wird durch bestimmte Faktoren determiniert. Zum einen durch den physiologischen Muskelquerschnitt, durch die Muskelfaserzusammensetzung und durch die willkürliche Aktivierungsfähigkeit.

Ein Beispiel für die Maximalkraft im Tennis ist das abrupte Abstoppen und die darauf folgende Beschleunigung beim Gegenstart zum Ball.

DieSchnellkraftwird als die Fähigkeit des neuromuskulären Systems definiert, die in der zur Verfügung stehenden Zeit einen möglichst großen Impuls erzeugen soll.

Im Tennis ist dies beispielsweise beim Aufschlag in extremen Maße der Fall. Ein Tennisspieler benötigt von allen Kraftarten die Schnellkraft am häufigsten, da diese bei allen Tennistechniken (außer beim Volley) abverlangt wird.

Allgemein wird dieKraftausdauerals Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei statischen und dynamischen Krafteinsätzen bezeichnet. Im Tennis sind die Schlagkraftausdauer und die Sprintkraftausdauer von Bedeutung.

2. Ausdauer

2.1 Erklärung und Funktion der Ausdauer im Tennis

Ausdauer wird im Allgemeinen als Ermüdungswiderstandsfähigkeit definiert.

In diesem Sinne ermöglicht sie

1. eine gewählte Intensität möglichst lange aufrecht erhalten zu können,
2. die Verluste an Intensität so gering wie möglich halten zu können,
3. die sportliche Technik und das taktische Verhalten über längere Zeit stabilisieren zu können,
4. sich nach einer Belastung schneller erholen zu können10.

Im Tennis ist es wichtig, dass der Spieler auch noch nach 2 oder 3 Stunden sich genauso schnell zum Ball stellen kann wie zu Beginn des Matches und den Ball mit der gleich hohen Energie über das Netz schlagen kann. Grundvoraussetzung für einen guten Tennisspieler ist es außerdem, eine hohe Belastungsverträglichkeit sowie eine schnelle Regenerationsfähigkeit (zwischen den Ballwechseln) zu haben.

2.2 Ausdauerarten im Tennis

Es wird generell unterschieden zwischen der allgemeinen und der speziellen Ausdauer. Die allgemeine Ausdauer ist eine Grundlagenausdauer, die als sportartunabhängig zu bezeichnen ist. Die spezielle Ausdauer ist die für eine spezielle Sportart spezifische Manifestationsart.

Die allgemeine Ausdauer wird noch einmal in 3 verschiedene Arten unterteilt:

- Kurzzeitausdauer-> maximale Ausdauerbelastungen von 45 Sekunden bis 2

Minuten

- Mittelzeitausdauer-> zunehmend aerobe Energiegewinnung (2-8 Minuten)

- Langzeitausdauer-> Belastungen> 8 Minuten

Die Sportart Tennis kann man als eine Mittelzeitausdauersportart bezeichnen.

Jedoch kann ein Tennismatch auch mehrere Stunden dauern. So geschehen 1984 beim Spiel zwischen Nelson und Hepner, das mit 6 Stunden und 22 Minuten als längstes Match in die Geschichte einging, wobei die effektive Spielzeit beim Tennis jedoch durchschnittlich bei nur 12 Minuten pro Stunde liegt.

Die durchschnittliche Laufstrecke beträgt hier pro Spiel 2000 Meter, die der

Tennisspieler zurücklegt.

3. Koordination im Tennis

3.1 Erklärung und Funktion der Koordination im Tennis

Die Koordination ist die Sammelbezeichnung für eine Reihe koordinativer Fähigkeiten. Koordinative Fähigkeiten sind einzelne Aspekte der Bewegungssteuerung, die in der Qualität ihrer Ausführung als überdauernde Verhaltensdispositionen betrachtet werden.

3.2 Die koordinativen Fähigkeiten im Tennis

Unter dem Begriff Koordination wurden früher in der Literatur vor allem die Begriffe Gewandtheit und Geschicklichkeit verstanden. Mit diesen zwei Begriffen kann man aber den gesamten Bereich der Koordinationsfähigkeit nicht umfassend beschreiben.

Im Verlauf der Zeit hat man deshalb versucht, die Teilkomponenten der

koordinierenden Fähigkeiten zu präzisieren und wie folgt zu ordnen:

- Reaktionsfähigkeit
- Rhythmusfähigkeit
- Gleichgewichtsfähigkeit
- Räumliche Orientierungsfähigkeit
- Kopplungsfähigkeit
- Umstellungsfähigkeit

Man darf allerdings einzelne Teile der Koordination nicht als selbständige Komponenten betrachten. Vielmehr ergeben sich eine Vielzahl an Kombinationen und Überschneidungen.

Die geschilderte Aufstellung koordinativer Fähigkeiten hat sich aufgrund ihrer Anschaulichkeit in der Praxis durchgesetzt. Die wissenschaftliche Absicherung dieses Konzeptes im Einzelnen ist allerdings nicht ganz unumstritten. Für den Bereich Tennis hat das Thema Koordination aufgrund der Komplexität der Handlungsabläufe einen hohen Stellenwert. Die Koordinationsfähigkeit gehört zu den wichtigsten leistungslimitierenden Faktoren im Tennissport. Ohne gute Koordinationsfähigkeit ist das Erlernen der Tennistechnik nachweislich erschwert. Die Summe der gut ausgeprägten koordinierenden Fähigkeiten entscheidet über den Lernerfolg beim Neulernen und Ausformen von Bewegungen. Je besser die Qualität der Koordination ist, desto geradliniger, müheloser und präziser wird das Bewegungsziel erreicht. Die Bewegungsabläufe werden geschmeidiger und ökonomischer, der Ermüdungszustand sinkt.

4. Schnelligkeit

4.1 Erklärung und Funktion der Schnelligkeit im Tennis

Die Schnelligkeitsfähigkeiten bilden neben der Kraft und Ausdauer den dritten Eckpfeiler der Kondition. Unter Schnelligkeit versteht man allgemein die Fähigkeit, unter ermüdungsfreien Bedingungen in maximal kurzer Zeit motorisch zu reagieren und/oder zu agieren. Die Schnelligkeit ist für den Erfolg, d. h. die Qualität und Effektivität bei vielen sportlichen Handlungsverläufen von entscheidender Bedeutung. Sieg oder Niederlage werden in vielen Sportarten aufgrund des Entscheidungsdrucks von einer zieladäquaten, aufgrund des Zeitdrucks von einer frühzeitigen und geschwindigkeitsbetonten sowie aufgrund des Präzisionsdrucks von einer exakten Bewegungsausführung bestimmt.

4.2 Arten der Schnelligkeit im Tennis

Die Schnelligkeit lässt sich im Wesentlichen in zwei Teilkomponenten unterteilen:

- Handlungsschnelligkeit
- Motorische Schnelligkeit

Die Handlungsschnelligkeit entsteht durch ein angeeignetes Technikniveau.

Bei Anfängern gilt im Tennis: je schneller der Ball kommt, desto ungenauer wird er Zurückgeschlagen. Die motorische Schnelligkeit besteht aus reinen und komplexen Schnelligkeitsformen. Hervorzuheben sind im Tennis vor allem die reinen Schnelligkeitsarten wie Reaktionsschnelligkeit und Bewegungsschnelligkeit. Die Reaktionsschnelligkeit bezeichnet die Fähigkeit, so schnell wie möglich auf einen Reiz (z. B. Ball des Gegners) mit einer zielgerechten Muskelkontraktion zu antworten. Die Bewegungsschnelligkeit kommt im Tennis als Schlagschnelligkeit und Laufschnelligkeit zum Tragen. Die Schlagschnelligkeit erfolgt nur gegen geringe Widerstände, so dass die Maximalkraft eine untergeordnete Rolle spielt. Die Laufschnelligkeit bezieht sich auf relativ kurze Laufwege, folglich spielt für das Erreichen hoher Leistungen die Beschleunigungsleistung eine dominierende Rolle.

Je druckvoller der Gegner spielt und je schneller die Platzoberfläche ist, desto wichtiger wird die Laufschnelligkeit als leistungslimitierender Faktor im Tenniswettkampf. Von ähnlicher Bedeutung ist die individuelle Schlagschnelligkeit, insbesondere im Hinblick auf Schmetterschlag und Aufschlag. Sowie schnellen Vorhandschlag.

Reaktionsschnelligkeit ist die Fähigkeit auf Reize (z.B. Ball des Gegners) und Signale mit einer zielgerechten Muskelkontraktion (z.B. Start zum Ball) zu reagieren. Im Tennis ist die Reaktion sehr eng mit dem Erfolg eines Schlages verknüpft.

Bei der Bewegungsschnelligkeit wird noch einmal differenziert zwischen azyklischer (Aktionsschnelligkeit) und zyklischer (Grundschnelligkeit) Schnelligkeit. Von hoher Bedeutung im Tennis ist die Aktionsschnelligkeit, da diese für die Geschwindigkeit bei Einzelbewegungen verantwortlich ist (z.B. Schlagschnelligkeit oder Laufschnelligkeit). Die Schlagschnelligkeit erfolgt im Tennis nur gegen geringe Widerstände, so dass auch schlanke Spielertypen den Ball gut beschleunigen können. Die Schlagschnelligkeit beruht auf folgenden Faktoren: - Aktivierbare Kontraktionsgeschwindigkeit der Muskulatur (individuell unterschiedliche Muskelfaserzusammensetzung)

- Intermuskuläre Koordination
- Intramuskuläre Koordination (Zahl der gleichzeitig aktivierbaren motorischen Einheiten)

Laufschnelligkeit kann ein leistungslimitierender Faktor im Tennis sein, wenn der Gegner druckvoll und hart spielt und man die Bälle nicht mehr erlaufen kann. Aber auch die Schlagschnelligkeit ist wichtig, da man durch einen harten Vorhandschuss oder einen druckvollen Aufschlag direkte Punktgewinne erzielen kann.

5. Beweglichkeit

5.1 Erklärung und Funktion der Beweglichkeit im Tennis

Die Beweglichkeit wird definiert als die Fähigkeit, Bewegungen mit der erforderlichen Schwingungsweite ausführen zu können. Aus anatomischer Sicht liegen ihr die Gelenkigkeit und die Dehnfähigkeit zu Grunde.

5.2 Verschiedene Beweglichkeitsarten im Tennis

Diese isolierte Betrachtungsweise berücksichtigt jedoch beim Tennis viel zu wenig den komplexen Zusammenhang der Beweglichkeit mit der individuellen Schnelligkeit und der Koordinationsfähigkeit. Beispielsweise setzen blitzschnelle Aktionen in schwierigen Situationen beim Return oder Volley Ausweichbewegungen des gesamten Körpers, präzise Schlägerführung und korrekten Treffpunkt voraus und erfordern hohe Beweglichkeit in enger Verbindung mit Schnelligkeit und guter Koordination.

Gute Beweglichkeit bietet dem Tennisspieler durch Vergrößerung der Bewegungsamplitude günstige Voraussetzungen für maximale Bewegungsschnelligkeit und präzise Bewegungsausführung. Folglich ist die Beweglichkeit wichtig für technisch korrekte und zugleich schnelle Bewegungsausführung.

02.11.2005

Christopher Bräutigam, G13

Ende der Leseprobe aus 8 Seiten

Details

Titel
Konditionelle Anforderungen im Tennis
Note
2-3
Autor
Jahr
2005
Seiten
8
Katalognummer
V109666
ISBN (eBook)
9783640078448
Dateigröße
592 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Konditionelle, Anforderungen, Tennis
Arbeit zitieren
Christopher Bräutigam (Autor:in), 2005, Konditionelle Anforderungen im Tennis, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109666

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Konditionelle Anforderungen im Tennis



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden