Alltag im Nationalsozialismus


Referat / Aufsatz (Schule), 2005

9 Seiten, Note: 14 Notenpu


Leseprobe


Inhaltsangabe

1.Propaganda
a)Gleichschaltung der Gesellschaft
b)Gleichschaltung der Kirche

2.Jugend
a)Schule
b)Hitlerjugend
- Hitlerjugend (14-18 jährige Jungen)
- Bund deutscher Mädels

3.Frauen und Bevölkerungspolitik

4. Quellen

1.Propaganda

- Wichtigstes Mittel zur Machtsicherung des Nationalsozialismus

- Gewaltiger Propagandaapparat

- Unmenge an Propaganda über Plakate, Kinovorschauen, Reden, Aufmärsche, Fahnenweihen, Paraden, Luftschutzübungen, Sonderaktionen und Sammlungen

- Allgegenwärtig

- Kunst:

- Darstellung des rassischen Schönheitsideals
- Darstellung von Freund-Feind-Bildern
- Darstellung einer herrlichen Zukunft unter dem NS
- Darstellung der heroischen und idyllischen Zeiten der germanisch-deutschen Vergangenheit

- Unterhaltung:

- nat.soz. bedeutsame Massenunterhaltung
- Enge Verknüpfung von Propaganda und Unterhaltung ohne das polit. Ausrichtungen auf den ersten Blick erkennbar wurde

- Musik:

- Förderung von traditionellen Sinfonieorchestern, Musikfestspielen und Opernaufführungen
- Galt als deutscheste aller Künste

- Film

- Entzug der Berufsausübung von jüdischen Regisseuren und Schauspielern
- Verbot von Filmen die das nat.soz. Empfinden störten
- Latent- unterschwellige Beeinflussung durch den Film

- Viele ideologische Filme
- Historische, gemeinschaftsbildende Filme
- Filme gegen den gewollten Feind- antisemitische Film
- Durchhaltefilme, Wehrertüchtigungsfilm für Jugendliche, Kriegsfilm (z.B. „Hitlerjunge Quex“)

- Patriotischer Film

- 13. März 1933 Bildung des „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ (RMVP) – zuständiger Minister: Goebbels:

- „Das Volk soll anfangen einheitlich zu denken, einheitlich zu reagieren und sich der Regierung mit ganzer Sympathie zur Verfügung zu stellen“- Gleichschaltung der Bevölkerung

- Steuerung der Presse und politischer Werbung
- Zensur von Zeitungen, Filmen, Radiosendungen
- Alle Journalisten, Redakteure, Moderatoren, Theaterleute, Literaten, usw. mussten in der „Reichskulturkammer“ sein- Gleichschaltung

- Jahresrhythmus wurde durch die Schaffung nat.soz. Feiertage geändert
- Wichtigstes Instrument: Rundfunk „Volksempfänger“, billig, nur ein Sender zur Auswahl
- glanzvolle Feiern der NSDAP und Inszenierungen- Bestärkung der Mitglieder und Anhänger in ihrem Glauben an die siegreiche Mission der Partei und ihres Führers

- Gewinnung skeptischer oder gleichgültiger Bevölkerung
- Präsentation der Macht z.B. beim Nürnberger-Parteitagen

- Formierung von Berufsgruppen und Betriebsbelegschaften zu in einer in Blöcken gegliederter, auf den Erscheinungsort des „Führers“ ausgerichteten „Volksgemeinschaft“

- Hitlers Reden in Form in religiösen Predigten: „Herr, Du siehst, wir haben uns geändert, das deutsche Volk ist nicht mehr das Volk der Ehrlosigkeit, der Schande, der Selbstzerfleischung, …nein Herr, das deutsche Volk ist wieder stark geworden in seinem Geiste,… . Herr, wir lassen nicht von Dir, nun segne unseren Kampf.“

- Komplexes Ineinandergreifen von Festdekoration, Musik, Aufmarschzeremoniell, Formierungszwängen und Veranstaltungsdramaturgie hatte- noch ehe der Redner vielleicht auf politische Inhalte zu sprechen kam- emotionale Ergriffenheit und Glaubensbereitschaft erzeugt

- Anleihen bei kirchlicher Liturgie und Feierlichkeit, bei pastoraler Rede und Gewissenserkundung ebenso wie bei Gemeindegesang und Prozessionsbräuchen - NS-Propagandastrategie
- Kulthandlungen- gläubige Hingabe
- Verehrenswürdiges Kultobjekt: „der Führer“ in Form von Adolf Hitler

- Glaube an den Führer als wichtigste verbindende Kraft- Meisten Deutschen glaubten zumindestens zeitweise an Hitler als Erlöser und „Heilsbringer“

- Suche nach dem „starken Mann“ in Krisenzeiten, weil 15 Jahre nach dem 1. Weltkrieg: schwere, miserable Zeit; „Schmachfrieden“ und Versaillervertrag

- Kriegerisch autoritäre Tradition aus der Kaiserzeit

- Unterordnung unter starken Führer
- „ein Volk ein Führer“
- Ausnutzung der Mechanismen der Massenpsychologie

- Volkstümlichkeit und extreme Vereinfachung- Grundlage der Parteisprache

- Beschränkung auf wenige einprägsame Merksprüche, reklamehafte Wiederholung, Wahl eingängiger Symbole, Benutzung grobschlächtiger Freund-Feind-Bilder, pendelnde Rhetorik zwischen Einfühlsamkeit und Gewalttätigkeit

- bewusster Verzicht auf Objektivität

- Aufmärsche: Gefühl der Ordnung und Stärke

a)Gleichschaltung der Gesellschaft

- Vereinnehmung der deutschen Bevölkerung von Kindesbeinen bis zum Totenbett
- Auflösung aller privaten Vereine, anstelle derer Untergliederungen der Partei, mit denen alle Bürger erfasst wurden
- Haus- und Blockwarte sorgten für die Überwachung der einzelnen auch zu Hause.
- Im öffentlichen Leben Hitlergruß eingeführt
- Komplette Ausrichtung des staatlichen und gesellschaftlichen Lebens auf Hitler und die Partei
- Ziel jeder Organisation: Erziehung zur Wehrhaftigkeit oder Erziehung zum nat. soz. Geist
- Leben funktionierte nach Befehl und bedingungslosen Gehorsam
- Die NSDAP und ihre Kampf- und Terrortruppen besetzten alle Bereiche des öffentlichen Lebens
- Niemand konnte ein öffentliches Amt bekleiden, wenn er nicht Mitglied der NSDAP war oder einer Organisation beitrat
- Das gesamte Volk sollte eingebunden werden- Volksgemeinschaft
- Werktätige, wurden zwangsweise in die „Arbeitsfront“ aufgeteilt- nat.soz. Ersatz für die zerschlagenden Gewerkschaften

- Die größte Unterorganisation „Kraft durch Freude“

- Populärste und massenwirksamste Organisation
- Bot umfangreiches kulturelles und touristisches Freizeitprogramm ( Theater, Konzerte, Kunstausstellungen, Vorträge, Tages-, Wochenend-, und Ferienreisen)
- z.B. Kreuzfahrten nach Madeira, ital. Küste und Norwegen

- Sollte die politische Entmündigung entschädigen

- Bäuerliche Bevölkerung in den „Reichsnährständen“
- Kinder - „nationalsozialistische Jungvolk“ und dann nach Geschlecht getrennt in die „Hitlerjugend“ und dem „ Bund deutscher Mädels“
- Jeder Mann und jede Frau musste ein halbes Jahr „Reichsarbeitsdienst“ leisten
- Studenten im „NS-Studentenbund“ und Lehrer im „NS-Lehrerbund“
- Jede gesellschaftliche Gruppe wurde erfasst und organisiert
- Öffentliche Erscheinung aller Verbände war militärisch durch Symbole, Uniformen und Marschordnungen, Fahnen geprägt
- In öffentlichen Institutionen fand Kommunikation nur noch über Befehl und Gehorsam statt
- Jeder wurde fast täglich verpflichtet oder gezwungen an nationalsozialistischen Veranstaltungen teilzunehmen
- Für die Abwehr von Widerstand waren die SS und SA zuständig und die Gestapo

- Wichtiges Mittel: Denunziation

- = freiwillige Anzeige eines angeblichen oder wirklich gegen die NS-Politik gerichtetes Verhalten
- Erfolgbilanzen der Gestapo beruhten, nach zuverlässigen Schätzungen, zu 80% auf Anzeigen aus allen Schichten der Bevölkerung
- Stabilisierung des Herrschaftssystems und Durchsetzung der inneren Ordnungsprinzipien
- Jeder „Volksgenosse“, der einen anderen verriet oder anzeigte, konnte sich in Übereinstimmung mit dem „Führerwillen“ wähnen- setzte Hemmschwelle des Verrats herab
- Meist private Motivation:
- Persönlichen Racheakte
- Soziale Konflikte
- Akzeptanz des nat.soz. Systems

b)Gleichschaltung der Kirche

- Evang. Kirche
- Nat.soz. Gruppierungen: „Deutsche Christen“
- Wollten reicheinheitliche Kirche mit Reichsbischof an der Spitze
- Setzten Arier-Paragrafen durch:
- Pfarrer nur arischer Abstammung
- Bedingungslos für Staat und evang. Kirche arbeiten
- Durfte nur mit arischer Frau verheiratet sein
- Kathol. Kirche
- Strenge Verurteilung der Nazi-Ideologie
- Mitglieder durften nicht in die Partei eintreten
- Am 22.7.1933 Konkordat – Akzeptanz des 3. Reiches durch den Papst, dafür keine Einmischung der NSDAP in die katholische Kirche
- Bischöfe stellten öffentlichen Widerstand ein
- Aber Vertragsbrüche des NS-Regimes: Verfolgung von Priestern und Behinderung der kirchlichen Arbeit

2.Jugend

- Besondere Bedeutung der Jugend

- Mit einer ergebenden Jugend konnten die weitgespannten Ziele und eine langfristige völlige Umwandlung von Staat und Gesellschaft erreichbar werden

- Darum neben privaten Bereich, der Familie und der Schule noch die Bildung der „Hitler- Jugend“

a)Schule

- Lehrer mit Hitlergruß vor die Klasse

- Flaggenehrung bei Schuljahresbeginn

- Mitglieder der HJ wurden im Unterricht bevorzugt behandelt

- Im Mittelpunkt des Unterrichts und der Ausbildung standen ideologische Werte (Ehre,Blut, Rasse, Hass auf Minderwertige, usw.)

- Gemeinschaftssinn, Gefolgstreue, Glaube und Hingabe sollten Erziehung und Bildung leiten

- Ab 1933 Einführung von völkischen und rassischen Kriterien für die Organisation von Schule und Unterricht

- Sozialistische, pazifistische, dem NS kritisch gegenüberstehende und jüdische Lehrer wurden entlassen und verfolgt

- Ab 9. Schuljahr Einführung des „Landjahres“ (landwirtschaftliche Arbeit und gemeinschaftliche Aktivitäten, ideologische und arbeitsmarkt-politische Ziele)

- Verkürzung der Schulzeit an höheren Schule um 1 Jahr auf 8 Jahre

- Jungen: sprachlich-mathematische-naturwissenschaftliche Fächer

- Mädchen: das gleiche aber mehr Wert auf sprachlich-hauswirtschaftlichen Zweig

- Mädchen sollten auf die Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereitet werden- höhere Bildung war darum nicht erforderlich

- Reduzierung der humanistischen Gymnasien

- Kinder sollten Teil eines Kollektivs werden

- Fantasien auf Krieg, Herrenmenschendenken, Unterdrückung anderer Völker

- Der Rassenkundliche Unterricht wurde meist im Fach Biologie eingebaut

- Bsp: Geschichtsunterricht: Reich des Mittelalters, die Ostsiedlungen, die preußische Großmachtbildung, die Abqualifizierung der Französischen und anderer liberaler und sozialistischer Revolutionen

- Unterrichtsziel: Begeisterung für vaterländische Größe und Heroismus

- Der nat.soz. auf die Schule brachte trotzdem nur Teilerfolge

- Keine braune „Flächenfärbung“ sondern nur im unterschiedlichem Maße braun „gesprenkelt“

- Darum Hoffnung auf Internatsschulen und speziellen Ausleseschulen zur „Heranzucht“ von Führernachwuchs – Bsp. Adolf-Hitler- Schulen

- Internatsschulen: günstigere Beeinflussungsfaktoren- Abwesenheit des Elternhauses, ganztägige Überwachung

b)Die Hitler-Jugend

- Wesentliches Mittel zur Herrschaftserhaltung des NS-Regimes

- Entfremdung der Kinder und Jugendlichen von den Familien und Schürung des Generationskonflikts auch Einübung der Geschlechterrollen

- Ideologie:

- Nationalstolz

- Militärisches Denken

- Opferungsbereitschaft für Führer und Vaterland

- Bedingungsloser Mut

- Blinder Gehorsam

- Draufgängertum

- Absolute Treue

- Zusammengehörigkeitsgefühl

- 1933 altersspezifische und geschlechtliche Feinstruktur

- Untergliederung in 4 Teilorganisationen

- „Deutsches Jungvolk“ (10-14 jährige Jungen) auch „Pimpfe“ genannt

- „Jungmädelbund“ (10-14 jährige Mädchen)

- Eigentliche „Hitlerjugend“ (14-18 jährige Jungen)

- „Bund deutscher Mädel“ (14-18 jährige Mädchen)

- Gesetz vom 01.12.1933

- „Hitlerjugend“ zur „Reichsjugend“

- Dort waren alle Jugendlichen des Deutschen Reiches zusammengefasst

- März 1939 alle Jugendlichen mussten der „Hitlerjugend“ beitreten

- Somit wurden sie zu Vertreter der Staatsmacht

- Jugendliche konnten für Veranstaltungen herangezogen werden

- Veranstaltungen der HJ

- Heimatabende, Sportnachmittage, Tagesfahrten, Zeltlager, Feierstunden, Sportfeste

- Dienten dazu die Jugendlichen im Sinne der nat.soz. Denk-und Handlungsweise zu formen

- 1939 knapp 9Mill. Mitglieder

- 765000 Führer und Führerinnen

- Höchstens 2-4 Jahre älter, als die Jugendlichen, die ihnen unterstellt waren

- Wurden auf speziellen Schulungen für diese Aufgabe erzogen

- Schulungsthemen:

- Gesunde Familie, Gesundes Volk, Erbkranker Nachwuchs, Germanentum, Versailles und seine Überwindung

- Massenaufmärsche, wie z.B. bei den Nürnberger Parteitagen, förderten zudem das Empfinden, wertvolle Mitglieder der deutschen Volksgemeinschaft zu sein

- Sondereinsätze bei Straßen-, Altmaterial und sonstigen Sammlungen, Einbringen der Ernte, Luftwaffen- und Marinehelfer

- Neben der HJ waren keine Jugendorganisationen erlaubt

- Andersdenkende Jugendliche- „wilde Jugendgruppen“ oder „Cliquen“- starke Verfolgung durch Polizei und Justiz

Hitlerjugend (14-18 jährige Jungen)

- Kleidung: Schiffchen auf dem Kopf, kurze Manchesterhose, Braunhemd, hochgezogene Socken, Hitlerjugendabzeichen, kurzgeschorene Haare

- Kleinste Aufsässigkeiten, harmlose Mängel an der Uniform, geringste Verspätungen wurden mit Strafexerzieren geahndet

- Viele Sondereinheiten zur Vorbereitung auf den Krieg

- Motor HJ: Vorbereitung zum Panzerführer, Umgang mit technischen Kriegswaffen

- Marine HJ: Ausbildung zum Matrosen zum späteren Einsatz auf Kriegsschiffen

- Flieger HJ: Ausbildung zu späteren Piloten in Kampfflugzeugen

- Nachrichten HJ: Ausbildung zum Spion (Entschlüsselung von Codes, usw.)

- Reiter HJ: Überbringen von Botschaften an die Front

- HJ-Feldschere: Verarztung von Verwundeten im Krieg

- HJ-Streifendienst: möglicher Nachwuchs für Polizeidienst und Feldgendarmerie

- Jeden Samstag Dienst (Ausflug ins Grüne)

- Vorträge über die richtige nat.soz. Einstellung

- Sammlungen für das Winterhilfswerk- machte den Jungen großen Spaß- hatte Sinn und gute Tat

- Man konnte schon früh Führerpositionen erreichen

- „Jugend wird durch Jugend geführt“ – hohe Anziehungskraft für Jugendliche

- Viele Mutproben (z.B. Sprung von hohen Dächern)

- U- Bootfahrer und Piloten wurden wie Idole gefeiert

- „Heranzüchten“ junger Körper und Herausbildung eines Charakters mit starker Willens- und Entschlusskraft

- Ausspruch von Hitler: Eine Jugend „flink wie ein Windhund, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl“

- Ausbildung zu zukünftigen Soldaten

„Bund deutscher Mädel“

- Kerngesund und sportlich sollten die Mädchen sein damit sie dem „Führer“ gesunden Nachwuchs schenken konnten

- Weiterleben des deutschen Volkes

- Darum „Körperschulung“ und Leibesübungen

- Sport und Spiel machte BDM attraktiv

- Tugend: sauber und rein

- Eiserne Disziplin und Loyalität zum System

- Volk machte aus BDM bald „Bald deutsche Mutter“, „Bubi drück mich“, „Bund deutscher Milchkühe“

- Halfen beim Ausschmücken von NSDAP- Veranstaltungen

- Wöchentliche Heimatabende und Sportnachmittage, Tagesfahrten, Aufenthalte in Freizeitlagern, Feierstunden und Sportfeste

- Weltanschauliche Schulung (Geschichte der NSDAP, Rassenkunde)

- Vorbereitung auf die Mutterrolle (Herstellung von Kinderkleidung, Holz- und Papparbeiten)

- Lageraufenthalt 8-10 Tage: Forderung des Gemeinschaftsgefühls und Zugehörigkeit zur „deutschen Volksgemeinschaft“

- Uniform: Ausdruck des „gemeinschaftlichen Wollens“

- Kurzärmelige, weiße oder silbergraue Bluse, blauer Rock, Halstuch mit Lederknoten, Trachtenjacke oder braune Jacke (später blau) zu Zöpfen geflochtenes Haar

- Besonderer Wert auf sportliche Leistungen

- Untergruppen des BDM: Haushaltsschulen

- Vorbereitung auf Berufe wie Kindergärtnerinnen, Gemeinde-, Haus- und Haushaltspflegerin, Krankenschwester

3.Frauen /Bevölkerungspolitik

Ausspruch von Adolf Hitler über die Rolle von Frau und Mann auf den Parteitag der Ehre 1936 : „Es gibt zwei Welten im Leben eines Volkes: die Welt der Frau und die Welt des Mannes. Die Natur hat es richtig eingeteilt, dass sie den Mann noch vor die Famille stellt und ihm noch weitere Verpflichtung aufbürdet, den Schutz des Volkes, der Gesamtheit. Die Welt der Frau ist, wenn sie glücklich ist, die Famille, der Mann, ihre Kinder, ihr Heim. Von hier aus öffnet sich dann der Blick für das große Gesamte. Beide Welten zusammen ergeben eine Gemeinschaft, in der ein Volk zu leben und zu bestehen vermag. Wir wollen dieses gemeinsame Werk der Geschlechter, bei der jedes die Arbeit erkennt, des es nur allein tun kann und daher auch nur allein tun darf und muss.“

- Der Mann ein Soldat, die Frau eine Mutter (von künftigen Soldaten) – Formel für das Geschlechterbild des frühen NS

- NSDAP sah die Frau in der „natürlichen Rolle“ als Hausfrau und Mutter und forderte die Rücknahme der polit. Emanzipation, zugunsten der Familie und der Unterstützung des Mannes

- Frau als „Kameradin“ und „Hüterin des Hauses“

- Stieß sogar auf Zuspruch

- Viele Frauen sahen ihre Rechte in der Demokratie als Belastung

- Mit der Wirtschaftskrise überfordert

- Wunsch nach „trautem Heim“

- Nach Machtantritt Hitlers „Erfüllung des Wunsches“

- Wirtschaftlicher Aufschwung, Forderung der Familie durch Kindergeld, Ehestandsdarlehen, Heimstättenbau und Freizeitangebote

- Mutterschaft der „arischen Frau“- zentrale Bedeutung für das Fortbestehen der eigenen Rasse.

- Deutsche Mutter= „Hüterin der Reinheit des Blutes“

- Förderung erbgesunden und arischen Nachwuchses

- Nur die „rassisch-wertvolle“ Frau sollte dem völkischen Staat Kinder gebären

- Aber von 20-30% der deutschen Bevölkerung - nach strengen rassenhygenischen Kriterien als „minderwertig“ - sollten keine Kinder bekommen – Ausschluss von sozialen Leistungen - Farbige, Sinti, Roma, Zigeuner und vorallen Juden (konnten ohne Grund abtreiben)

- Ausmerzung von erbkranken und nichtarisch-definierten Menschen

- 1.1.1934 Inkrafttrettung des Gesetzes „zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“

- „Wir wollen lebensuntüchtige und unwertes Leben gar nicht erst entstehen lassen“- Reichsärzteführer Wagner in einer Grundsatzrede

- Dadurch konnten Frauen und Männer, die an Taub- und Blindheit, Epilepsie, Schwachsinn, Alkoholismus und angeborenen körperlichen Missbildungen litten, unfruchtbar gemacht werden.

- Methoden: Durchführung in regulären Krankenhäusern von Ärzten

- Röntgenstrahlung

- Unterbinden und Durchtrennung der Eileiter

- 2% der so sterilisierten Frauen starben an dem Eingriff

- Druck auf schwangere Frauen enorm- Angst vor kranken Nachwuchs

- Solche Frauen hatten gesellschaftlich keinen Wert mehr

- Am Muttertag 1939 verlieh der Staat 3 Mill. Frauen für herausragende Gebärleistungen feierlich das Mutterkreuz

- Gold: 8 und mehr Kinder

- Silber: 6 oder 7 Kinder

- Bronze: 4 oder 5 Kinder

- War sehr begehrt, weil sie es als Bestätigung ihrer gesamten Lebensleistung sahen

- Geburt eigener Kinder - nur Erfüllung privaten Wunsches- sondern Dienst gegenüber der „Volksgemeinschaft“

- Von allen Frauen wurde die Heirat erwartet

- Nicht zu heiraten und kinderlos zu bleiben, galt als verwerflich

- Die betreffende Frau wurde beschuldigt, dem Volk gesunde Kinder vorzuenthalten

- Seit Juni 1933 konnten Hochzeitspaare großzügige Ehestandsdarlehen von 1000 Reichsmark erhalten,

- Der zurückzahlende Betrag verminderte sich mit steigender Anzahl der Kinder

- Ab dem vierten Kinder musste man nichts mehr zurückzahlen

- Das Geld erhielten nur gesunde „arische“ Paare, deren politische Einstellung stimmte

- Um ein Darlehen zu bekommen musste die Frau mindestens 6 Monate gearbeitet haben und nach der Hochzeit sofort ihre Arbeit aufgeben

- Frauen sollten, wenn überhaupt nur in solchen Bereichen arbeiten,die angeblich ihrer weiblichen Wesensart entsprachen: z.B. Krankenschwester, Hausgehilfe, Fürsorgerin

- Aus leitenden Positionen wurden Frauen entlassen, sie durften keine Schulleiterinnen, Richterinnen, Rechtanwältinnen werden, Ärztinnen hatten es sehr schwer in ihren Beruf zu arbeiten

- Verheiratete Frauen sollten gar nicht berufstätig sein (z.B. wurden verheiratete Beamtinnen aus dem Dienst entlassen)

- Frauen wurden an Unis verdrängt und aus der Beamtenlaufbahn

- Somit konnten Arbeitsplätze geschaffen werden und es gab keine Arbeitslosigkeit

- NS-Regime forderte den Rückzug ins Private

- Erhöhung der Geburtenziffern durch:

- Schließung von Ehe- und Sexualberatungsstellen

- Werbeverbot von Verhütungsmitteln

- Strafverschärfung von Schwangerschaftsabbrüchen (ab 1934 wurde Abtreibung mit Todesstrafe geahndet)

- Unfruchtbarkeit oder die Weigerung Kinder zu bekommen galt als Scheidungsgrund

- 1935 Pflicht für Brautpaare ihre „Ehetauglichkeit“ durch einen Amtsarzt bestätigen zu lassen

- „Lebensborn e.V.“

- Organisation zur Apoptionsvermittlung

- Heim für unverheiratete Mütter

- Vorstellung Himmlers: Art Bordell, wo sich „arische“ Frauen von SS-Männern schwängern lassen konnten zwecks der Erzeugung rassisch angenehmen Nachwuchses

- Besonders strenge Maßstäbe an Frauen von SS-Soldaten

- Eigenes Amt für „Rasse und Siedlung“- nahm Heiratsuntersuchungen vor

- Nur vollkommen gesunde und rassisch einwandfreie Frauen durften sich mit Mitgliedern der NS-Eliteorganisation verbinden

- Propaganda war darauf ausgerichtet die Frauen an ihre staatsbürgerliche Aufgabe, Kinder zu gebären und aufzuziehen zu erinnern

- Mutterkult:

- Ideologische Verherrlichung der Mutterrolle

4.Quellen:

- Enzyklopädie des Nationalsozialismus- dtv Verlag
- Friedmann Bedürftig- Lexikon III. Reich- Carlsen Verlag
- Weltgeschichte- Von Christi Geburt bis heute- Serges Medien
- Aufzeichnungen Klasse 10
- Schulbuch Klasse 10
- Kursbuch Geschichte- Cornelsen, Volk und Wissen
- Schulfernsehen SÜDWEST, Heft 3, Schuljahr 1999/2000
- Video 168 Heldenmütter- Kriegerwitwen
- Video „Massenverführung durch Propaganda“
- Video „Schule im NS“
- Video „BDM“
- Video „HJ“
- http://www.dhm.de/lemo/html/nazi/alltagsleben/index.html
- http://www.denktag.de/denktag2002/denktag2002/47_Ein_Blick_in_die_Vergangenheit/alltag.html
- http://www.erinnern-online.de/downloads/648133_064_067.pdf
- www.hausarbeiten.de

Ende der Leseprobe aus 9 Seiten

Details

Titel
Alltag im Nationalsozialismus
Note
14 Notenpu
Autor
Jahr
2005
Seiten
9
Katalognummer
V109815
ISBN (eBook)
9783640079933
Dateigröße
362 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Alltag, Nationalsozialismus
Arbeit zitieren
Sandra Becher (Autor:in), 2005, Alltag im Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109815

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