Das Jahr 2000 hat mannigfaltig Mythen befördert. Allgemein als erstes eines neuen Jahrtausends ausgerufen, wiewohl eigentlich das letzte des zu Ende gehenden, entstanden Weltuntergangsszenarien auf der einen, Science-Fiktion-Hoffnungen auf der anderen Seite.
So hat auch die erste Weltausstellung auf deutschem Boden, die Expo 2000 in Hannover, im Vorfeld mit dem Blick in die Zukunft geworben („Was werden wir essen?“). Das Motto der Expo „Mensch-Natur-Technik“ bekam Schlagseite in Richtung Technik, von der explizit und in großem Maße implizit erwartet wurde, sie werde alle Probleme in den Griff bekommen und lösen können.
Die moderne Technik und die Gläubigkeit der Menschen daran drückt sich nicht mehr in gewaltigen stählernen Maschinen aus, sondern in elektronischen Geräten, die immer und immer kleiner werden. Während der erste Computer noch raumfüllende Ausmaße hatte, werden die heutigen Computerchips und -prozessoren je leistungsfähiger sie werden, um so kleiner. Die ganze „High-Tech“ läßt sich schließlich auflösen in eine schier unendliche Reihenfolge von Null und Eins. Während Gott noch sah, „daß es gut war“ (Gen 1, 10 et al.), sieht der Computer nur noch „Information“ (Eins) oder „Nicht-Information“ (Null). Der binäre Code ist eine effektive, aber beschränkte Art der Kommunikation.
Ganz im Zeichen des Computers stand auch die Weltausstellung. Überall auf dem Gelände versuchten die Aussteller, die Aufmerksamkeit der Besucher durch blinkende Computermonitore oder computeranimierte Figuren und Filme zu locken. Der Christus-Pavillon bildete eine Ausnahme. Evangelische und katholische Kirche setzten auf Stille, Kerzen, liturgische Abläufe und den Einsatz „analoger“ Betrachtungsobjekte.
Im Trubel der Expo eine wohltuende Oase. Doch es stellt sich die Frage, ob Kirche sich einfach so raushalten kann aus der digitalen Globalisierung. Kann der Einsatz des Internet den Religionsunterricht (RU) bereichern oder sollte dieser davon freigehalten werden? Während die Politik fordert, „Schulen ans Netz“ zu bringen, spenden Unternehmen Computer und Internetzugänge für Schulen. Welche Auswirkungen dies für die Kirche und insbesondere auf den RU haben kann, soll in dieser Arbeit Thema sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Internet
- Geschichte
- Technisch
- Theologisch
- Internetdienste
- WWW (World Wide Web)
- Newsgroups
- Mailinglisten
- Chat/IRC
- Kommunikation
- Religiöse Kommunikation
- Symbolhafte Kommunikation
- Verbale Kommunikation
- Kennzeichen verbaler Kommunikation
- Kommunikationsmodell
- Elektronische Kommunikation
- Pro und Contra
- Gewichtung
- Internet in der pädagogischen Praxis
- Bedeutung für die Schule
- Medienkompetenz
- Perspektiven
- Bedeutung für den RU
- Parallelen
- Authentisches Material
- Exegese
- Bedeutung für die Schule
- Fazit
- Literatur
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung für den kirchlichen Religionsunterricht (RU) im Kontext der Expo 2000. Sie beleuchtet die geschichtliche Entwicklung des Internets und seine Bedeutung als Plattform für Kommunikation und Wissensaustausch. Die Arbeit analysiert auch, inwiefern das Internet neue Chancen für den RU bietet und welche Auswirkungen es auf die Vermittlung religiöser Inhalte und die pädagogische Praxis hat.
- Die Rolle des Internets als Werkzeug für Kommunikation und Wissenstransfer
- Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die religiöse Kommunikation und den kirchlichen Religionsunterricht
- Die Chancen und Herausforderungen des Internets für die Vermittlung religiöser Inhalte und die pädagogische Praxis
- Die Bedeutung von Medienkompetenz im digitalen Zeitalter für den Religionsunterricht
- Die Bedeutung des Internets für die Bereitstellung authentischen Materials und die Exegese im Religionsunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz des Themas „Digitalisierung und Religionsunterricht“ im Kontext der Expo 2000 und der technischen Entwicklung dar. Sie hebt die Bedeutung des Internets als Werkzeug für Kommunikation und Wissenstransfer hervor und stellt die Frage nach den Auswirkungen auf den kirchlichen Religionsunterricht.
- Internet: Das Kapitel beleuchtet die technische und theologische Geschichte des Internets. Es beschreibt die wichtigsten Internetdienste wie das World Wide Web (WWW), E-Mail, Newsgroups und Chat/IRC und erläutert deren Potenzial für den Religionsunterricht.
- Kommunikation: Dieses Kapitel befasst sich mit der Bedeutung von Kommunikation im Allgemeinen, insbesondere mit der religiösen und symbolhaften Kommunikation. Es analysiert die Besonderheiten verbaler Kommunikation und die Herausforderungen der elektronischen Kommunikation im Internet.
- Internet in der pädagogischen Praxis: Das Kapitel diskutiert die Bedeutung des Internets für die Schule und den Religionsunterricht. Es beleuchtet die Themen Medienkompetenz, Perspektiven für die Schule, die Nutzung authentischen Materials und die Exegese im digitalen Zeitalter.
Schlüsselwörter
Digitalisierung, Religionsunterricht, Kommunikation, Internet, Expo 2000, Medienkompetenz, Authentisches Material, Exegese, Kirche, Weltweite Vernetzung, Wissenstransfer, Pädagogische Praxis
- Geschichte
- Arbeit zitieren
- Ralf Strauss (Autor:in), 2001, Herausforderung Digitalisierung - Kommunikation im Internet: Konsequenzen für den kirchlichen Religionsunterricht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10995