Sanftes Krafttraining im Nachwuchsradsport?


Hausarbeit, 2006

14 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 EINLEITUNG
1.1 Ziel dieser Arbeit
1.2 Vorgehensweise und Gliederung
1.3 Ausgangspunkt und Quellen

2 KRAFTTRAINING IM RADSPORT
2.1 Krafttraining als Vorbereitung und Ausgleich
2.2 Training mit allgemeinen Mitteln
2.3 Spezifisches Krafttraining

3 TRAINING IM KINDES- UND JUGENDALTER
3.1 Probleme und Gefahren beim Nachwuchstraining
3.1.1 Bedingte Trainierbarkeit von Jugendlichen
3.1.2 Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Nachwuchsathleten
3.1.3 Gefahr der Überbelastung
3.2 Radsporttraining in den Nachwuchsklassen
3.2.1 Langfristiger Leistungsaufbau
3.2.2 Das Phänomen der „Quereinsteiger“

4 SANFTES KRAFTTRAINING IM NACHWUCHSRADSPORT
4.1 Das Modell des „sanften Krafttrainings“
4.2 Anwendung auf den Radsport
4.3 Eventuelle Probleme

5 FAZIT

6 LITERATUR

1 Einleitung

1.1 Ziel dieser Arbeit

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Krafttraining in der Trainingsplanung von Radsportlern in den Nachwuchsklassen. Hiermit sind in diesem Text alle Altersklassen bis zum Juniorenalter (U19) gemeint – die Altersklasse „Espoirs“ (U23) stellt zwar per definitionem auch eine Nachwuchsklasse dar, die im Folgenden erörterte Problematik, trifft jedoch nur auf minderjährige Sportler zu. Die gezielte Durchführung von Krafttraining bei jungen Radsportlern ist unter Trainern und Übungsleitern umstritten und wird kontrovers diskutiert, da sie einige Probleme und Gefahren birgt. Andererseits ist das Erreichen von hohen und höchsten Leistungen im Radsport ohne vorbereitendes Krafttraining heutzutage nicht mehr möglich, zudem spricht vieles dafür, dass richtig durchgeführtes Training muskulären Dysbalancen und Verletzungen vorbeugt. Um sich die angesprochenen Vorteile des Krafttrainings zunutze machen zu können, ohne jedoch Risiken einzugehen, scheint das Modell des sogenannten „sanften Krafttrainings“ geeignet. Dieses Konzept auf den Radsport anzuwenden ist das Ziel des folgenden Textes.

1.2 Vorgehensweise und Gliederung

Zunächst wird auf die Rolle des Krafttrainings in den Radsportdisziplinen eingegangen. Dargestellt wird einerseits seine Bedeutung für den stetigen Leistungsaufbau der Athleten bis hin zum Höchstleistungsalter, sowie andererseits die vorbeugenden Wirkungen des Krafttrainings in Bezug auf Verletzungen und Haltungsschäden. Hierbei wird Bezug auf Besonderheiten der Trainingsmethodik im Radsport genommen und auch ein Blick auf das spezifische Training der Kraft mit dem Rad selbst geworfen.

Kapitel drei beschäftigt sich mit der Problematik der Trainierbarkeit von Kindern und Jugendlichen allgemein, sowie dem Training in den Radsport-Nachwuchsklassen im Speziellen. Diese Aufteilung erschien notwendig, da zwischen den biologischen beziehungsweise physiologischen Gegebenheiten der Sportler, sowie der üblichen Trainingspraxis und dem Wettkampfsystem bisweilen ein breiter Graben klafft, auf den es einzugehen gilt, will man den Realitätsbezug nicht aus den Augen verlieren.

Im letzten Kapitel wird zunächst das sanfte Krafttraining in seiner Konzeption vorgestellt. Daraufhin wird versucht, die gewonnenen Erkenntnisse auf die Praxis des Radsporttrainings anzuwenden, dabei seine Vorteile beizubehalten und die grundlegenden Probleme von Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen so zu umgehen. An dieser Stelle sei noch daraufhin gewiesen, dass im Text aus praktischen Gründen stets die maskuline Form gewählt wurde, wenn von Sportlern beiden Geschlechts die Rede ist.

1.3 Ausgangspunkt und Quellen

Die Anregung zur Anfertigung dieser Arbeit entstand aus dem langjährigen Dialog mit verschiedenen Radsporttrainern. Insbesondere die von mir besuchten Seminare zur Lizenzstufe „Trainer C“ in der Landessportschule Albstadt im Laufe des Jahres 2005 haben gezeigt, dass auf dem Feld des Krafttrainings bei den Übungsleitern noch vielfach Klärungsbedarf herrscht. Auch in meiner eigenen „Lehrzeit“ als Nachwuchsradsportler wurde ich diesbezüglich mit verschiedenen – teilweise widersprüchlichen – Konzepten konfrontiert.

Die Abschnitte über spezifisches Radsporttraining in Kapitel zwei basieren weitgehend auf dem gleichnamigen Standardwerk von Lindner. Sie finden sich sinngemäß auch in den Empfehlungen des Bundes Deutscher Radfahrer wieder und werden in den Übungsleiterausbildungen an die Landes- und Vereinstrainer weitergegeben. Die Grundlagen bezüglich jugendgerechtem Training basieren – sofern nicht anders angegeben

- auf dem Standardwerk von Martin et al. Das Konzept des sanften Krafttrainings wurde 1992 von Buskies entwickelt. Neuere Publikationen untermauern die Ergebnisse seiner ersten Untersuchungen, am Trainingsprinzip selbst hat es seitdem keine Veränderungen gegeben.1

2 Krafttraining im Radsport

2.1 Krafttraining als Vorbereitung und Ausgleich

Das Krafttraining erfüllt im Radsport zweierlei Aufgaben. Zum Einen stellt es eine wichtige Grundlage für die Wettkampfleistung der Athleten dar. Der Straßenradsport ist – abgesehen vom Rudersport – diejenige Disziplin unter den Ausdauersportarten, in welcher die Athleten die höchsten Kraft- und Kraftausdauerleistungen erbringen müssen, um erfolgreich sein zu können.

In anderen Disziplinen wie dem Bahn- oder Querfeldeinradsport ist der benötigte Kraftanteil sogar noch höher – auf deren spezielle Trainingsanforderungen kann an dieser Stelle jedoch nicht eingegangen werden. Lindner schätzt die Bedeutung des Krafttrainings derart hoch ein, dass er zu dem Schluss gelangt, dass ein Radsportler um Spitzenleistungen erbringen zu können „...vor allem sein Kraftpotential vergrößern [muss]“ (Lindner, 2000, S. 134). Hieraus zu folgern, dass es nötig sei möglichst früh mit dem Training der wettkampfrelevanten Kraftleistung zu beginnen ist aus verschiedenen Gründen, die später angeführt werden jedoch nur bedingt richtig. Vielmehr gilt es, die Nachwuchsathleten auch im Krafttraining frühzeitig auf die späteren hohen Anforderungen vorzubereiten – was in jungen Jahren allerdings nicht unbedingt Training an Maschinen oder mit schweren Gewichten bedeutet.

Abgesehen von der Leistungsentwicklung kommt dem Krafttraining im Radsport auch eine präventive Rolle zu. Der Einfluss den die Muskulatur des Oberkörpers auf die Wettkampfleistung hat ist vergleichsweise gering und gerade deswegen wird ihr Training von Radsportlern häufig vernachlässigt. Da auf den Oberkörper und Rücken der Athleten bei der Tretbewegung jedoch hohe Kräfte wirken, besitzt das Krafttraining jenseits von der Ausprägung der Leistung auch eine wichtige Bedeutung für die (lebens-) lange Gesundheit der Sportler. Dies ist ein Grund bereits früh entsprechende Einheiten in das Training der Jugendlichen aufzunehmen, bevor überhaupt Schäden entstehen können.

2.2 Training mit allgemeinen Mitteln

Unter Krafttraining mit allgemeinen Mitteln wird im Radsport jedes Training verstanden, welches nicht auf dem eigentlichen Sportgerät erfolgt. Dieser Bereich beginnt bereits bei Sportarten mit vergleichsweise geringen Kraftleistungen: Schwimmen oder Skigymnastik stellen für die bei den meisten Radsportlern eher schwach ausgeprägte Oberkörpermuskulatur bereits ein Kraftausdauertraining dar. In vielen Vereinen ist es außerdem gebräuchlich, ein Hallentraining anzubieten, in dem neben Dehnübungen und Spielsportarten auch Kraftausdauergymnastik, zum Beispiel in Form von Zirkeltraining, durchgeführt wird. Hierbei spielen vor allem Übungen mit dem Körpereigengewicht (wie Liegestütz) oder mit Turngeräten (Barren, Reck) eine Rolle.

Je höher die im Training angestrebte Kraftleistung ist, desto mehr tritt das „klassische“ Krafttraining in den Vordergrund, bei welchem im Kraftraum oder Fitnessstudio an Maschinen oder mit freien Hanteln trainiert wird.

[...]


1 Inhaltlich ist in diese Arbeit nur der Text von Buskies (2001a) eingeflossen. Trotzdem sind im Literaturverzeichnis weitere Publikationen des selben Autors zum gleichen Thema aufgeführt, um den aktuellen Forschungsstand zu dokumentieren. Diese Texte stehen jeweils in einer eckigen Klammer.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Sanftes Krafttraining im Nachwuchsradsport?
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
14
Katalognummer
V110117
ISBN (eBook)
9783640082940
Dateigröße
708 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sanftes, Krafttraining, Nachwuchsradsport
Arbeit zitieren
Uli Theobald (Autor:in), 2006, Sanftes Krafttraining im Nachwuchsradsport?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110117

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