In der jüngeren Vergangenheit zeichnete sich in Deutschland eine interessante Entwicklung ab: Im Zuge der Globalisierung legten Unternehmen ihr Augenmerk verstärkt darauf, internationale Märkte zu erschließen und sich dort nachhaltig möglichst günstig zu positionieren. Man sah den grenzenlosen Handel als Chance, den Gewinn aus operativem Geschäft weiter zu steigern, und man versuchte vorhandene Marktpotentiale optimal für sich zu nutzen. Das interne Rechnungswesen in Form der Kostenrechnung hatte dabei die Aufgabe, die Rentabilität der ausgeweiteten Tätigkeiten zu überprüfen. Oberstes Ziel der Unternehmung war der Ausweis eines möglichst hohen Betriebsergebnisses am Ende einer Periode.
Aufgrund der zunehmenden Orientierung an den internationalen Märkten stießen die Unternehmen gleichzeitig auf veränderte Anforderungen im Bereich des externen Rechnungswesens – sie sahen sich plötzlich neuen Denkweisen bezüglich der Darstellung des Unternehmenserfolgs gegenübergestellt. Vorherrschend war nicht mehr die in Deutschland vertretene Auffassung der vorsichtigen Gewinnermittlung mit dem Ziel, eine verkraftbare Besteuerung zu erreichen und Substanz im Unternehmen zurückzubehalten. In anderen Staaten galt vorrangig die Abbildung des tatsächlichen Unternehmenswertes, die Prinzipien des „true and fair view“ und der „fair presentation“ standen dort im Mittelpunkt.
Im folgenden werden die Gründe aufgezeigt, welche dazu führen, dass sich deutsche Unternehmen verstärkt diesen veränderten Gegebenheiten widmen müssen. Eine Möglichkeit, den neuen Anforderungen zu begegnen, ist die Umstellung der externen Rechnungslegung auf die International Accounting Standards. Die Arbeit zeigt Unterschiede zur konventionellen Rechnungslegung nach den Regelungen des HGB auf und beurteilt danach eine Umstellung auf IAS unter dem Gesichtspunkt ihrer Auswirkungen auf das Controlling. Abschließend wird unter Berücksichtigung der aufgezeigten Vor- und Nachteile die Entwicklung im Bereich der Rechnungslegung in Deutschland prognostiziert.
Inhaltsverzeichnis
- „Going global“ - Die Unternehmung stellt sich den Blicken neuer Märkte
- Zunehmende Bedeutung der internationalen Rechnungslegung
- Wegweisende Einflussfaktoren
- Wesentliche Unterschiede zwischen HGB und IAS
- Auswirkungen einer Umstellung auf IAS auf das Controlling
- Eignung der IAS zur Unternehmenssteuerung
- Reform des konventionellen Rechnungswesens
- Vom Zwei- zum Einkreissystem
- Harmonisierung von internem und externem Rechnungswesen
- Umstellung auf „Biltrolling“
- Wandel der Kennzahlen
- Umdenken der Mitarbeiter
- Vom Zwei- zum Einkreissystem
- Relevante Erweiterungen des Aufgabenbereiches
- Pflicht zur Aufstellung einer Segmentberichterstattung
- Pflicht zur Aufstellung einer Kapitalflussrechnung
- Abschließende Beurteilung einer Umstellung auf IAS
- Allzweckwaffe IAS?
- Prognose
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der International Accounting Standards (IAS) auf das Controlling. Sie analysiert die Gründe für die zunehmende Bedeutung der internationalen Rechnungslegung im Zuge der Globalisierung und beleuchtet die Unterschiede zwischen den Regelungen des Handelsgesetzbuchs (HGB) und den IAS. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, welche Folgen eine Umstellung auf IAS für das Controlling hätte, insbesondere in Bezug auf die Eignung der IAS zur Unternehmenssteuerung, die Reform des konventionellen Rechnungswesens und die Erweiterung des Aufgabenbereiches des Controllings.
- Zunehmende Bedeutung internationaler Rechnungslegung
- Unterschiede zwischen HGB und IAS
- Auswirkungen einer Umstellung auf IAS auf das Controlling
- Relevante Erweiterungen des Aufgabenbereiches des Controllings
- Bewertung einer Umstellung auf IAS
Zusammenfassung der Kapitel
1 „Going global“ – Die Unternehmung stellt sich den Blicken neuer Märkte
Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der Globalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen für deutsche Unternehmen. Es beschreibt die wachsende Bedeutung internationaler Märkte und die Notwendigkeit, sich auf veränderte Anforderungen im Bereich des externen Rechnungswesens einzustellen.
2 Zunehmende Bedeutung der internationalen Rechnungslegung
Dieses Kapitel widmet sich den Gründen für die steigende Bedeutung der internationalen Rechnungslegung. Es identifiziert wichtige Einflussfaktoren wie die Harmonisierung der Rechnungslegungssysteme, die Globalisierung der Finanzmärkte und die zunehmende Bedeutung von grenzüberschreitenden Transaktionen. Zudem werden wesentliche Unterschiede zwischen den Regeln des HGB und den IAS aufgezeigt.
3 Auswirkungen einer Umstellung auf IAS auf das Controlling
Dieses Kapitel befasst sich mit den Auswirkungen einer Umstellung auf IAS auf das Controlling. Es untersucht die Eignung der IAS zur Unternehmenssteuerung, analysiert die notwendigen Reformen im konventionellen Rechnungswesen und erörtert die relevanten Erweiterungen des Aufgabenbereiches des Controllings.
4 Abschließende Beurteilung einer Umstellung auf IAS
Dieses Kapitel bietet eine abschließende Beurteilung der Auswirkungen einer Umstellung auf IAS. Es bewertet die Vor- und Nachteile der Umstellung und prognostiziert die zukünftige Entwicklung der Rechnungslegung in Deutschland.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen International Accounting Standards (IAS), Handelsgesetzbuch (HGB), Controlling, Globalisierung, Unternehmenssteuerung, Reform des Rechnungswesens, Segmentberichterstattung, Kapitalflussrechnung, true and fair view, fair presentation.
- Arbeit zitieren
- Björn Schneider (Autor:in), 2002, Auswirkungen von IAS auf das Controlling, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11019