Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. René Descartes
3. Gottfried Wilhelm Leibniz
4. Der Sandmann
4.1. Einleitung
4.2. Sigmund Freud
4.3. Wiederholungszwang
4.3.1. Augenmotiv
4.4. Persönlichkeitsspaltung
4.5. Das Mechanische in Nathanael
5. Resumée
6. Literaturverzeichnis
6.1. Primärliteratur
6.2 Sekundärliteratur
6.3 Internetquellen
1. Einleitung
Der Mensch – eine Maschine? Viele Philosophen und Denker haben sich mit dieser Frage beschäftigt.[1] So auch René Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz. Im ersten Teil dieser Arbeit werden die zu diesem Thema entwickelten Theorien der beiden Philosophen genauer betrachtet. Wie der Titel der Arbeit bereits verrät, liegt der Schwerpunkt der Untersuchungen auf der Frage, ob eine Affinität zwischen dem Mechanischen und dem Unbewussten im Menschen besteht. Im zweiten und ausführlicheren Teil wird die von E.T.A. Hoffmann geschriebene Erzählung „Der Sandmann“ als fruchtbares Beispiel dienen, um die Affinität zwischen dem Unbewussten und dem Mechanischen zu verdeutlichen. Während bei Descartes die mechanischen Vorgänge allein auf den Körper beschränkt sind, geht Leibniz einen großen Schritt weiter. Er versucht zu beweisen, dass nicht nur der menschliche Körper, sondern auch die Seele und somit das Denken mechanischen Gesetzen unterworfen ist. In Hoffmanns „Der Sandmann“ ist die Mechanisierung der Gesellschaft ein wichtiges Thema. In dieser Arbeit wird es jedoch nicht darum gehen, alle mechanischen Elemente zu nennen, sondern um die mechanischen Züge einer einzigen Figur. Es ist dies der Protagonist der Erzählung, Nathanael. Vor allem gilt es aufzuzeigen, inwiefern der Wahnsinn, in welchen Nathanael im Laufe der Erzählung verfällt, mechanischer Natur ist und somit unbewusst bleibt.
2. René Descartes
Viele wichtige Überlegungen zum Thema 'Der Mensch als Maschine' stammen von Descartes und sind von Philosophen späterer Zeiten aufgenommen und weiterentwickelt worden. So zum Beispiel sein Körper-Maschinen Modell. Descartes ist davon überzeugt, dass der menschliche Körper nach dem selben Prinzip wie eine Maschine aufgebaut ist und insofern auch den selben mechanischen Gesetzen unterliegt: "Die Kunst, die nicht Natur ist, ermöglicht eine Einsicht in die Natur, und zwar in deren durch und durch mechanischen Charakter."[2]
Descartes zufolge hat nur der Mensch eine Seele. Sie unterscheidet ihn vom Tier, denn durch die Seele besitzt der Mensch die Fähigkeit, bewusst zu denken, zu zweifeln und die Vernunft zu gebrauchen. Der Seele, der Descartes den Namen 'res cogitans' gibt, schreibt er also das Bewusstsein zu und dem Körper, den er 'res extensa' nennt, das Unbewusste. Da das Tier auch ohne eine Seele lebensfähig ist, geht Descartes davon aus, dass man Körper und Seele getrennt sehen muss und auch der Mensch ohne Seele überleben könnte. Das scheint sich zu bestätigen, denn bei vielen Körperprozessen benötigt auch der menschliche Körper keine Steuerung durch ein Bewusstsein. Sein Handeln gleicht in solchen Fällen dem einer Maschine. So zum Beispiel beim Verdauen, Atmen, Blinzeln, Schlucken, Husten, Zittern, Gähnen oder Niesen.[3]
Bei all diesen Vorgängen handelt es sich "[...] um eine alternierende Kontraktion von Muskeln mit entgegengesetzter Zugrichtung. Die Atmung vollzieht sich ebenso wie bei den Augenbewegungen und dem Liedschlag großenteils unwillkürlich und unbewusst, also ohne Beteiligung der Seele, durch einen peripheren Mechanismus."[4]
In seinem Essay "Über den Menschen" von 1632 beschreibt Descartes "Wie eine Maschine gestaltet sein müsste, die unserem Körper ähnlich ist."[5]
Er schreibt in diesem Essay sehr detailliert über die Körperprozesse, die nach dem Modell der Maschine gedacht sind und beschränkt sich ausschließlich auf die Funktionen des Körpers. Die Seele lässt er außen vor, was ein Beweis dafür ist, dass das Mechanische ohne ein Bewusstsein funktioniert. Also setzt Descartes eine Affinität zwischen dem Mechanischen und dem Unbewussten voraus. Das zeigt Descartes an vielen Stellen: Der Vergleich zwischen Springbrunnen und Menschen, im oben genannten Essay, dient als Analogie dem Beweis, dass mechanische Prozesse oft unbewusst ablaufen. Für jeden Teil des Körpers gibt es, in Descartes' Theorie, einen äquivalenten Teil in der Maschine des Brunnens. Auch erfolgt eine Bewegung bei beiden immer als Reaktion auf eine Vorhergegangene und ist somit den mechanischen Gesetzen unterworfen[6]. Interessant ist die Beschreibung der besonders komplizierten Mechanik einer Grotte, in der eine Landschaft mit Automaten wie einer badenden Diana und einem Neptun aufgebaut ist. Diese Wasserspiele sind für Descartes Theorie besonders spannend. Der Besucher einer solchen Grotte lenkt die Mechanik der Fontänen unbewusst, indem er auf bestimmte Platten tritt, die wiederum einen Mechanismus auslösen und die Figuren bewegen lässt. So entsteht der Eindruck, die Maschinen würden, da der Mechanismus versteckt ausgelöst wird, auf das Erscheinen der Besucher bewusst reagieren. In Wirklichkeit aber reagieren sie nur mechanisch auf Befehle, die der Besucher auslöst, wenn er, ohne es zu ahnen, auf eine bestimmte Steinplatte tritt. Da sich eine Maschine, die zweifelsohne keine Seele besitzt, trotzdem auf die gleiche Weise wie ein Mensch verhalten kann, ist für Descartes der Beweis gegeben, dass auch viele Prozesse und Vorgänge im menschlichen Körper unbewusst stattfinden können, die Seele demnach nicht dafür benötigt wird. "..die unbeabsichtigte Beeinflussung durch den Betrachter_[...] bewies ihm [Descartes], daß eine solche Maschine, die sicher ohne Seele arbeitet, Reaktionen ausführen kann, wie wir sie auch beim Menschen beobachten; auch dort geschieht das meiste unbewußt und ohne Absicht, rein körperlich, d.h. ohne Seele und nur durch den nervösen Apparat bestimmt."[7] Die Maschinen der Wasserspiele benötigen für diese gewöhnlichen Bewegungen keinen Quellmeister, der sie fortwährend bedient und sie auf ihre Umwelt reagieren lässt. Auf die gleiche Weise bedürfen auch die gewöhnlichen, natürlichen Körperprozesse nicht der Steuerung durch "eine vernunftbegabte Seele"[8]. Diese ist erst dann notwendig, wenn bewusst in den gewohnten Ablauf eingegriffen werden soll. "Und wenn schließlich eine vernunftbegabte Seele in dieser Maschine sein wird, wird sie ihren Hauptsitz im Gehirn haben und dort wie der Quellmeister sein, der den Verteiler, an dem alle Röhren dieser Maschine zusammenkommen, bedienen muß, wenn er in irgendeiner Weise ihre Bewegungen beschleunigen, verhindern oder ändern will."[9] Bei Descartes ist demnach eine Affinität zwischen dem Mechanischen und dem Unbewussten vorhanden.
3. Gottfried Wilhelm Leibniz
Leibniz stimmt Descartes in vielen bedeutenden Bereichen seines mechanistischen Weltbildes zu. So auch in der Annahme, der menschlichen Körpers sei, genau wie der eines Tieres oder sogar einer Pflanze, eine Maschine. "Ich gebe zu, dass es in der gesamten körperlichen Natur nur Maschinen gibt."[10] Leibniz geht nun aber einen Schritt weiter; für ihn ist die Seele nicht vom Körper zu trennen, vielmehr sind Körper und Seele zusammen als Maschine zu betrachten.[11]
Er unterscheidet ferner zwischen der Seele und dem Geist. Der Seele (Perzeption) schreibt er das Gedächtnis, dem Geist (Apperzeption) die Vernunft zu. Die Perzeption ist die sinnlich unbewusste Wahrnehmung von etwas. Sie ist sowohl dem Menschen als auch dem Tier anheim gegeben. Jedoch ist einzig der Mensch in der Lage, die Vernunft zu gebrauchen. Leibniz nennt dies Apperzeption. Es ist das bewusste, willensgesteuerte Erfassen und Verarbeiten von Sinneseindrücken.[12]
Die menschliche Seele ähnelt der göttlichen und befähigt ihn dazu, sich Gedanken über sein Handeln, über sich selbst und über Gott zu machen. Nach Leibniz besitzt der Mensch somit als einziges Lebewesen der Welt eine „vernunftbegabte Seele“, welche die Perzeption und die Apperzeption in sich vereint. Leibniz nennt sie „Geist“.[13]
Wenn nun also nicht nur der Körper, sondern auch die Seele mechanischen Gesetzen unterliegt, so bedeutet das, dass auch das Denken mechanisiert ist. Somit ist aus Descartes 'Maschinenkörper' bei Leibniz ein 'Maschinenmensch' geworden.
Den Beweis hierfür sieht Leibniz in den „Monaden“, denn ihm zufolge sind sie nichts anderes als Automaten. Sie sind selbsttätig, bilden jeweils eine Einheit für sich, sind unsterblich und unteilbar. Leibniz sieht in ihnen das kleinste Teilchen des Universums. Zu Beginn sind alle Monaden vollkommen identisch. Erst im Laufe der Zeit entwickeln sie sich in unterschiedliche Richtungen auseinander. Doch dieser Weg ist vorherbestimmt. Das heißt, dass es einen Gott geben muss, der alle Monaden aufeinander abstimmt. Leibniz' Theorie zufolge besteht sowohl die Seele als auch der Körper und alles andere auf dieser Welt aus Monaden. Es gibt nach ihrer Entstehung keine Steuerung von außen, um Reaktionen in ihnen auszulösen oder sie zu kontrollieren, folglich gibt es diese nach dem Umkehrschluss auch nicht im Körper. Die Vereinigung von Körper und Seele kann mit der 'prästabilierten Harmonie' erklärt werden. Gott hat die Monaden so 'eingestellt', dass sie auf ewige Zeit eine Einheit bilden und ganz ohne Steuerung von außen oder ein Bewusstsein perfekt miteinander koordinieren.[14] „Da ich also zugeben mußte, daß die Seele oder eine andre [sic] wahre Substanz unmöglich etwas von außen empfangen kann, so wurde ich unmerklich zu einer Ansicht geführt [...] daß Gott vom Beginn der Welt an die Seele oder jede andre Einheit so geschaffen hat, daß ihr notwendig alles aus ihrem eignen Grunde emporquillt, kraft einer vollkommenen Selbsttätigkeit, die dennoch in steter Entsprechung zu den Außendingen verbleibt.“[15]
Leibniz ist somit der Ansicht, dass Monaden Automaten sind und der Mensch sozusagen vorprogrammiert ist. Muss der Mensch demnach auch auf vorbestimmte Weise handeln und empfinden oder hat er die Möglichkeit, dies bewusst zu steuern? Es liegt nahe, anzunehmen, dass der Mensch in seinem Handeln nicht frei ist, da Leibniz davon ausgeht, dass die menschliche Seele ein Automat ist und somit programmiert wird. Jedoch schreibt Leibniz auch, „[...]dass die Empfindungen der Seele aus nichts andrem als aus dem Inhalt folgen, der schon in ihr enthalten ist.“[16] Doch schließt das Eine das Andere nicht aus, denn im zweiten Teil seiner „Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie“ räumt Leibniz ein, dass solch ein „[...] geistiger oder formeller Automat [der Mensch] [...] bei den Substanzen, die der Vernunft teilhaftig sind, frei ist.“[17]
Leibniz glaubt, durch seine Theorie der prästabilierten Harmonie eine 'nur scheinbare Unfreiheit' beweisen zu können. Denn wenn man davon ausgeht, dass die Monaden selbsttätig sind, können sie nicht von etwas beeinflusst werden.[18]
Man kann demnach davon ausgehen, dass die „vernunftbegabte Seele“ und somit das Denken weitestgehend frei und somit unbeeinflusst ist. Leibniz ist aber zudem der Auffassung, dass sich die bewussten und unbewussten Komponenten des Denkens vermischen. Man könnte die Wahrnehmung des Menschen zum Beispiel mit einer Bühne vergleichen, auf der die bewussten Ereignisse auftreten und wieder abtreten. Sie gehören zu einer Art mechanischen Kette, wodurch eine gewisse Kontinuität zwischen dem, was nicht mehr bewusst ist und dem, was schon bewusst ist, besteht.[19]
„Man kann sagen, dass in ihr [der Seele], wie überall sonst, die Gegenwart mit der Zukunft schwanger geht.[...] daß unsre Gedanken niemals einfach sind.“[20]
Die Seele ist sich in Leibniz' Theorie der Abfolge ihrer Gedanken nicht immer bewusst, viele Vorgänge geschehen unbewusst. Wäre sich der Mensch seiner Gedanken und Erinnerungen immer vollkommen bewusst, so wäre er, laut Leibniz, Gott.[21]
Im folgenden Zitat wird einmal mehr deutlich, dass für Leibniz eine Affinität zwischen dem Unbewussten und dem Mechanischen besteht: „Ich tue somit nichts anderes, als diese Selbsttätigkeit [der Seele] auf die verworrenen und unwillkürlichen Bewußtseinszustände auszudehnen [...]!“[22]
4. Der Sandmann
4.1. Einleitung
Die Theorien von Descartes und Leibniz bezüglich eines Maschinen-Mensch Modells mögen in vielen Aspekten unterschiedliche Wege gehen, doch haben sie, wie aus Kapitel 2 und 3 hervorgeht, Eines gemein: Beiden liegt eine starke Affinität zwischen unbewussten und mechanischen Vorgängen zugrunde.
Im Folgenden wird diese Affinität anhand der von E.T.A. Hoffmann 1816 geschriebenen Erzählung „Der Sandmann“ veranschaulicht. Hoffmann ist von Maschinenmenschen fasziniert, gleichzeitig aber fürchtet er sie, da sie gerade in ihren mechanischen Zügen dem Menschen so sehr ähneln. Diese erschreckende Ähnlichkeit bedeutet schließlich für ihn, dass auch der Mensch in gewisser Weise mechanischer Natur sein muss.[23]
„Der Sandmann“ beinhaltet viele verschiedene Aspekte einer maschinisierten Gesellschaft. In Bezug auf das Verhältnis von Unbewusstem und Mechanischem ist der Protagonist der Erzählung, Nathanael von besonderem Interesse. Seine mechanischen Züge sind sehr subtil und nicht so offensichtlich wie die der Puppe Olimpia. In den folgenden Kapiteln wird herausgearbeitet, dass der Wahnsinn, dem Nathanael im Laufe der Erzählung verfällt, als ein mechanischer Prozess angesehen werden kann. Dieser läuft unbewusst ab, weshalb Nathanael nicht in der Lage ist, ihn zu überwinden.
4.2. Sigmund Freud
In seinem Essay „Das Unheimliche“ beschäftigt sich Freud eingehend mit Hoffmanns Erzählung „Der Sandmann“.
Der Wiederholungszwang, unter welchem Nathanael leidet und welcher letztendlich zum Wahnsinn führt, folgt laut Freud mechanischen Gesetzen: “Im seelisch Unbewussten läßt sich nämlich die Herrschaft eines von den Triebregungen ausgehenden Wiederholungszwanges erkennen, der wahrscheinlich von der innersten Natur der Triebe selbst abhängt, stark genug ist, sich über das Lustprinzip hinauszusetzen [sic], gewissen Seiten des Seelenlebens den dämonischen Charakter [des Wahnsinns] verleiht, sich in den Strebungen des Kindes noch sehr deutlich äußert und ein Stück vom Ablauf der Psychoanalyse des Neurotikers beherrscht.“[24] Aus psychoanalytischer Sicht deutet dieses gewaltige Zitat darauf hin, dass der Wahnsinn, dem Nathanael verfällt, ein unbewusster Prozess in seinem Inneren ist.
Da der Wiederholungszwang ohne die Steuerung durch ein Bewusstsein ausgelöst wird, liegt außerdem die Vermutung nahe, dass er mechanischer Natur ist. Dieser Annahme würde Freud wohl zustimmen, denn er ist der Ansicht, dass der Wiederholungszwang durch die Triebe ausgelöst wird, welche ihm zufolge mechanischen Gesetzen untergeordnet sind.[25]
Jacques Lacan fasst Freuds Gedanken diesbezüglich in einem knappen Satz zusammen: „Wir übersetzen folglich Zwang im Wort Wiederholungszwang mit Automatismus.“[26]
Im Falle Nathanaels manifestiert sich das Unbewusste im Wiederholungszwang durch die Rückkehr des Verdrängten, das sich wiederholt.[27] Diese Wiederholung läuft, wie hier deutlich wurde, automatisch ab und ist demnach mechanischer Natur. Es besteht somit auch Freud zufolge in der Erzählung „Der Sandmann“ eine Affinität zwischen dem Mechanischen und dem Unbewussten.
4.3. Wiederholungszwang
Es scheint, als müsse Nathanael die schrecklichen Erlebnisse zu Kindeszeiten zwanghaft immer wieder durchleben. Das Trauma wiederholt sich in seinem Leben, ohne, dass er einen Einfluss darauf ausüben könnte. Dadurch wirkt sein Schicksal vorprogrammiert.[28] “Alles, das ganze Leben war ihm Traum und Ahnung geworden; immer sprach er davon, wie jeder Mensch, sich frei wähnend, nur dunklen Mächten zum grausamen Spiel diene [...]“[29]
In diesem Kapitel werden die insgesamt vier traumatischen Erlebnisse, die Nathanael in den Wahnsinn treiben, untersucht. Nach Freud liegt der Grund für die Wiederholungen in Nathanael selbst, genauer, in seinem Unterbewusstsein beheimatet. Seine Ängste sind „infantile Komplexe, die verdrängt worden sind“[30] und immer wieder in sein Bewusstsein treten müssen, da er sie noch nicht verarbeitet hat. Die erste traumatische n Begegnung mit Coppelius, 'dem Sandmann', quält dieser Nathanael schrecklich. Ersterer verletzt ihn sowohl körperlich als auch seelisch. Mit diesem furchtbaren Erlebnis aus Nathanaels Kindheit beginnt sein Leidensweg[31].
Die erste eindeutige Wiederholung findet erst Jahre später statt. Mit dem Wetterglashändler, den Nathanael wegen des ähnlichen Namens, vor allem aber wegen des beinahe identischen Aussehens für Coppelius hält, treten die alten, vergessen geratenen Kinderängste wieder hervor. Zwangsläufig wird er mit diesen nicht rationalen Ängsten konfrontiert, sie gewinnen schlagartig die Kontrolle über ihn.[32].
Nur durch die geduldige Fürsorge und Liebe seiner Clara wird er wieder gesund. [33] Durch einen Brand, der auch sein Zimmer zerstört, ist Nathanael nach seiner Rückkehr von der Familie, gezwungen, umzuziehen. Das Fenster des neuen Zimmers liegt seltsamer Weise direkt gegenüber von Olimpias Fenster. Coppelius erscheint erneut vor Nathanaels Tür und versucht ihm ein Wetterglas zu verkaufen. Nathanael muss an Claras vernünftige Worte denken und kauft Coppola, trotz seiner Angst vor ihm, ein Perspektiv ab.[34] Sobald er jedoch durch das Perspektiv blickt, verliebt sich Nathanael in Olimpia.[35] Die nächste Wiederholung ereignet sich, als er mit ansehen muss, wie Olimpia, die er sogar heiraten möchte, zerrissen wird und er erkennt, dass sie ein lebloser Automat ist.[36] Wieder erkrankt Nathanael sehr schwer und Clara nimmt sich seiner an. Nathanael verliebt sich wieder in sie und alles scheint sich zum Guten zu wenden. Doch dieser Schein trügt.
Es folgt schon bald eine erneute Wiederholung. Sie ist die folgenschwerste und somit auch zwangsläufig die letzte, denn sie führt zu seinem Tod.. Nathanael blickt, mit Clara auf einem Turm stehend, durch das Perspektiv und sieht statt des erwarteten Strauchs die viel zu stark vergrößerte Clara. Dieser unerwartete Anblick seiner geliebten Clara durch das Perspektiv muss Nathanael an die Tage erinnern, an denen er Olimpia stundenlang in ihrem Zimmer beobachtet hat[37].(B) Die schrecklichen, erneut verdrängten Erlebnisse, treten wieder hervor und scheinen ihn zu einem Vergleich zwischen Clara und Olimpia zu zwingen, denn wieder ruft er „Holzpüppchen dreh dich - [...]“[38] und versucht sie vom Turm zu werfen. Als er plötzlich Coppelius auf dem Platz stehen sieht, schreit er „Ha! Sköne Oke – Sköne Oke“[39] und stürzt sich in den Tod. Durch das „Ha!“ gewinnt man der Eindruck, Nathanael habe in dem Erscheinen Coppelius' die Bestätigung, dass er und Coppola eine Person sind. Denn die „sköne[n] Oke“ hat ihm nicht Coppelius, sondern Coppola verkauft.
E.T.A. Hoffmann verstärkt die Wirkung des krankhaften Wiederholungszwangs mit sprachlichen Mitteln. Fast alle Ausrufe werden in der Erzählung wiederholt. So sagt die Mutter, bevor Coppelius kommt: „[...] zu Bette! Zu Bette! [...].“[40] Coppelius ruft, als er mit Nathanaels Vater zusammen Versuche macht, „Augen her – Augen her!“[41] und zu Nathanael sagt er: „Nun haben wir Augen – Augen – ein schön paar Kinderaugen.“[42] Nathanaels Vater bittet diese frei: „Meister! Meister! Lass meinem Nathanael die Augen – lass sie ihm!“[43] Es finden sich in der Erzählung noch viele weitere Wiederholungen einzelner markanter Wörter dieser Art, es ist jedoch nicht nötig, sie alle einzeln aufzuzählen.
4.3.1. Augenmotiv
Ein Beispiel für das Unbewusste im Wiederholungszwang ist das Augenmotiv.
In der ersten Szene mit Coppelius will dieser Nathanael die Augen nehmen. Nur knapp entkommt er der Gefahr. Durch den Kauf des Perspektives scheint die Wiederholung des Nervenzusammenbruchs vorprogrammiert. Nathanaels Wahrnehmung nämlich verändert sich, sobald er es an die Augen hält, völlig.[44] Als die Puppe von Coppelius oder Coppola zerstört wird, gibt Spalanzani zu, dass er in Olimpia Nathanaels Augen eingebaut hat.[45] Auf diese Weise ist die erste Szene, in der Coppelius dem Kind Nathanael die Augen, zumindest symbolisch, raubt, mit der zweiten, in der Coppolas Nathanael das Perspektiv verkauft, verbunden. Als Nathanael seine Augen am Boden liegen sieht, wird er wirklich wahnsinnig.[46] Der Ausruf „Feuer kreis “[47] erinnert an die stete Wiederholung, in welcher Nathanael gefangen ist. Ein Kreis hat sich nun geschlossen. Die Augen, die ihm von Coppelius gestohlen wurden, liegen nun, aus Olimpia herausgerissen, vor ihm. In der letzten Wiederholung, als er vor seinem Perspektiv Clara erkennt und diese wohl für eine Puppe hält, könnte er demnach glauben, dass sich mit ihr ein neuer Kreis öffnet.
4.4. Persönlichkeitsspaltung
In „Der Sandmann“ spielt der Kontrast zwischen Nathanaels unbewusster, fantastischer Welt und der bewussten, realen Welt eine große Rolle:[48] „In Hoffmanns Werken bezeichnet meistens das Wort „Wahnsinn“ [...] <<einen Vorgang der Persönlichkeitsspaltung, in dem 'Sinn und Gedanken', die er beide als inneres Vermögen beschreibt, nicht mehr miteinander verbunden sind>> und der mit einem inneren Kampf einhergeht.“[49]
Wenn der „Sinn“, wie bei Leibniz als die „Apperzeption“ verstanden wird und der „Gedanke“ als die „Perzeption“, dann bedeutet das, dass sich das Bewusstsein vom Unbewussten losgelöst hat und der 'Wahnsinnige' durch den „inneren Kampf“ manchmal „bei Bewusstsein“ ist, und ,manchmal nicht. Da demnach entweder nur der „Sinn“ herrscht und somit die Vernunft, oder nur der „Gedanke“ und somit in diesem Fall der Wahnsinn, kann der Krankheitszustand nicht eingeschätzt werden, am wenigsten vom Kranken selbst.
In Nathanael scheinen beide Welten zu bestehen. Er leidet demnach wirklich unter einer Persönlichkeitsspaltung. Diese muss, wie man im Folgenden sieht, mitverantwortlich für den Wahnsinn sein, dem er verfällt: Nach der ersten Begegnung mit Coppola, die ihn zu Tode erschreckt, kehrt Nathanael verstört zu Clara und seiner Familie zurück. Er schreibt düstere Gedichte, die Clara sehr beunruhigen. Er selber kann nicht verstehen, warum sie seine Gedichte nicht mag. Er scheint die schrecklichen Worte, die er niederschreibt, nicht als solche zu erkennen.[50] Auf einmal jedoch ist er 'bei Sinnen und kann nicht glauben, dass er das Gedicht geschrieben haben soll, denn er erkennt, dass es die Zeilen eines Wahnsinnigen sind: „Wessen grauenvolle Stimme ist das?“[51] Hier scheint die Vernunft den „Kampf“ für kurze Zeit gewonnen zu haben. Doch schon kurze Zeit später, ist sein anderes Ich wieder stärker und er ist sich sicher, dass er das Gedicht geschrieben hat.
Dass bei Nathanael „Sinn und Gedanken“ voneinander getrennt zu sein scheinen, wird auch in der Szene deutlich, als Coppola ihm ein Wetterglas verkaufen will und die vor ihm liegenden Gläser zu Augen werden, die ihn anstarren. „Tausend Augen blickten und zuckten krampfhaft und starrten auf zum Nathanael; aber er konnte nicht wegschauen[...]“[52] Da weder Coppelius noch Coppola zaubern können, muss das „Zucken und Starren“ der Wettergläser ein Fantasiegebilde in Nathanael sein. Dadurch wird deutlich, dass er in diesem Moment erneut unbewusst und nicht-rational denkt. Auch seine Liebe zu Clara und Olimpia verdeutlichen die Persönlichkeitsspaltung:. In Olimpia verliebt sich nur die unbewusste Seite Nathanaels. Das erkennt man in Momenten, in denen auch ihm der Wahnsinn bewusst wird. So bemerkt Nathanael für kurze Zeit, wie mechanisch Olimpia ist. „[...] in hellen nüchternen Augenblicken [...] [erinnerte sich Nathanael] wirklich an Olimpias gänzliche Passivität und Wortkargheit [...].“[53] Auch als er sie zum ersten Mal berührt, gewinnt sein Bewusstsein für einen Augenblick die Oberhand: „[...] er fühlte sich durchbebt von grausigem Todesfrost[...]“[54] Auch wird Nathanael in solch „wachen“ Momenten immer wieder bewusst, dass er Clara liebt. Ein solches Moment wird nach dem schrecklichen Streit zwischen ihm und Lothar geschildert, als Clara ihm ihre bedingungslose Liebe beweist. In seinem „ [...] Innern ging in herzzerreißender Wehmut alle Liebe wieder auf, wie er sie jemals [...] für die holde Clara empfunden.“[55] Nathanaels unbewusstes Ich verliebt sich in Olimpia und da sein bewusstes, Clara liebendes Ich, nicht stark genug ist, führt dieser „Kampf“ seiner Bewusstseinszustände zu seinem Tod.
4.5. Das Mechanische in Nathanael
Zu Beginn der Erzählung, als der kleine Junge Nathanael sein Versteck verrät und Coppelius an dessen Gliedern herum“schraubt“,[56] ahnt der Leser zum ersten Mal, dass auch Nathanael in gewisser Weise ein Automat sein könnte, denn er wird von Coppelius wie eine Maschine in seine Einzelteile zerlegt. In jedem Fall aber liegt die Vermutung nahe, dass Nathanael in gewisser Hinsicht fremdgesteuert sein könnte. Durch diese Szene zu Beginn der Erzählung sensibilisiert, fallen dem Leser leicht Worte auf, die darauf hindeuten, dass Nathanael „mechanisch funktioniert“ und von einer Art höheren „Macht“ gelenkt werden muss. Das Perspektiv, das er dem Wetterglashändler Coppola abkauft, würde dieser Theorie nach einer Fernbedienung gleichen, mit welcher der Automatenbauer ihn lenken kann. Denn sobald Nathanael durch das Perspektiv blickt, verändert sich sein Charakter und sein Handeln scheint ihm nicht mehr bewusst, er kann es nicht mehr steuern. Ein Beispiel hierfür ist seine seltsame und plötzliche Liebe zu Olimpia: Erst, als er durch Coppolas Perspektiv blickt, interessiert er sich für die schöne Puppe. Davor bleibt ihm“[...] Clara im Herzen, [...] die steife, starre Olimpia höchst gleichgültig.“[57] Dann aber beobachtet Nathanael sie so verzweifelt, als wäre er von einer fremden Macht gesteuert.“[...] wie von unwiderstehlicher Gewalt getrieben, sprang er auf, ergriff Coppolas Perspektiv und konnte nicht los von Olimpias verführerischem Anblick[...] Nathanael lag wie festgezaubert im Fenster [...] Ein Räuspern und Scharren weckte ihn, wie aus tiefem Traum.[...]“[58] Auch der „tiefe Traum“ ist ein Zeichen dafür, dass er unbewusst handelt. Es scheint eindeutig, dass Nathanael keine bewussten Entscheidungen trifft und Coppola ihn zu lenken vermag, als sei Nathanael seine „Marionette“[59] Ein weiteres Moment ist die Turmszene. Clara macht ihn auf einen „seltsamen Busch“ aufmerksam und Nathanael „[...]fasste mechanisch nach seiner Seitentasche“[60], um das Perspektiv heraus zu holen, und Busch genauer unter die Lupe zu nehmen. Da Clara den Busch ohne ein Perskektiv erkennen kann, müsste auch Nathanael ihn erkennen können. Doch überlegt er nicht vernünftig, sondern scheint, wie das Wort 'mechanisch' vermuten lässt, dazu gezwungen zu werden, den Busch durch das Perspektiv zu betrachten. Wie vorprogrammiert wird er daraufhin erneut von einer Panikattacke heimgesucht und versucht in seinem Wahnsinn, Clara vom Turm zu werfen. Auch die plötzliche Veränderung in seinem Körper lässt darauf schließen, dass er, ohne es zu wollen, fremdgesteuert wird: „Da zuckte es krampfhaft in seinen Pulsen und Adern..“[61]
5. Resumée
Die Hausarbeit hat sich zur Aufgabe gestellt, zu untersuchen, inwiefern eine Affinität zwischen dem Mechanischem und dem Unbewussten im Menschen besteht. Bei allen für diese Arbeit herangezogenen Schriften scheinen diese beiden Eigenschaften in einer Beziehung zueinander zu stehen. Interessant ist hierbei auch, dass es sogar in der deutschen Sprache eine Wesensverwandtschaft der Wörter 'mechanisch' und 'unbewusst' zu geben scheint: Sucht man nach Synonymen für das Wort 'mechanisch', so findet man diese: “automatisch, fabrikmäßig, gedankenlos, geisttötend, gewohnheitsmäßig, maschinell, maschinenmäßig, selbsttätig, seriell, serienmäßig, stumpfsinnig, stupid, unbewußt, unwillkürlich, unüberlegt, zwangsläufig.“[62]
Descartes' und Leibniz' Theorien bezüglich des mechanisierten Menschen sind wichtig, um nachvollziehen zu können, inwiefern auch der Ausbruch des Wahnsinns bei Nathanael ein mechanischer Prozess ist.
Descartes' zu Lebzeiten ketzerische Theorien, könnte man als Grundstein für diese Arbeit bezeichnen. Durch seine Schriften wird deutlich, dass die Menschen schon vor 400 Jahren ein technomorphes Modell des Menschen und somit unbewusste Prozesse im eigenen Körper für möglich hielten. Dieser Gedanke scheint im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt worden zu sein. Leibniz, der Descartes Werke kannte, hat auf dessen Wissen aufgebaut. Deshalb ist er für diese Arbeit ebenfalls von Bedeutung. Wenn man mit seiner Theorie, dass sowohl der Körper als auch die Seele des Menschen mechanischen Gesetzen unterliegt, vertraut ist, wird man auch die Ansichten Freuds zu diesem Thema leichter verstehen. Vor allem kann man erkennen, dass die Idee eines mechanischen Unbewussten, nicht erst seid Hoffmann und Freud existiert.
Nachdem man Leibniz' Mensch-Maschine-Theorie kennt, ist man in der Lage, das Unbewusste und Mechanische in „Der Sandmann“ besser zu erkennen und zu verstehen. Durch Freuds psychoanalytische Erklärungsversuche, wird auch das Krankheitsbild Nathanaels verständlich. Er verdrängt sein traumatisches Erlebnis, was, nach Freud, in einem Wiederholungszwang und im Wahnsinn enden muss.[63]
Somit ist Freud, nach Descartes, Leibniz und auch Hoffmann, das letzte Glied der Kette, anhand derer in dieser Arbeit die Affinität zwischen dem Mechanischen und dem Unbewussten im Menschen untersucht wurde,
6. Literaturverzeichnis
6.1. Primärliteratur
- Descartes, R. „Über den Menschen (1632) übersetzt von : Rothschuh, K.E.; Verlag Lambert Schneider, Heidelberg
- Freud, S. „Das Unheimliche" (1919) in: Gesammelte Werke Bd. XII, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999
- Freud, S. „Jenseits der Lust“" (1920) in: Gesammelte Werke Bd.XIII, S. Fischer Verlag Frankfurt am Main 1999
- Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann , Phillip Reclam jun. Stuttgart
- Leibniz, G. W. (Date) Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie, Teil 2
6.2 Sekundärliteratur
- Bahr, H.D.; Ueber den Umgang mit Maschinen; Konkursbuchverlag Gehrke; Tübingen, 1983
- Baruzzi, A; Mensch und Maschine - das Denken sub specie machinae; Verlag Fink, München, 1973
- Bogdal, K.M., Kammler C.; E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann/ Fräulein von Scuderi - Interpretiert von Marion Bönnighausen; Band 93; Oldenburg Schulbuchverlag GmbH München, 1999
- Giese, P. CH. Klett Lektürenhilfen, E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann (1988); Ernst Klett Verlag
- Goldmann, S.; Via Regia zum Unbewussten - Freud und die Traumforschung im
- 19. Jahrhundert, Psychsozial-Verlag, 2003
- Hagestedt, J.; Die Entzifferung des Unbewussten – Zur Hermeneutik psychoanalytischer Textinterpretation; Europäische Hochschulschriften, Reihe1, Deutsche Sprache und Literatur; Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften; Frankfurt am Main, 1988
- Hädrich, A. D; Die Anthropologie E.T.A. Hoffmanns und ihre Rezeption in der europäischen Literatur im 19. Jahrhundert; Europäische Hochschulschriften, Reihe1, Deutsche Sprache und Literatur; Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften; Frankfurt am Main 2001
- Kremer, D.; E.T.A. Hoffmann – zur Einführung; Junius Verlag GmbH, 1998
- Lohr, D., Stilanalyse als Interpretation – Kausalität, Raum und Zeit in E.T.A. Hoffmanns Erzählung Der Sandmann; Der Andere Verlag; 2000
- Nipperdey, O.; Wahnsinnsfiguren bei E.T.A. Hoffmann; Inaugural – Dissertation; Köln, 1957
- Ochsner, K.; E.T.A. Hoffmann als Dichter des Unbewussten – Ein Beitrag zur Geistesgeschichte der Romantik; Huber & Co Aktiengesellschaft, Frauenfeld/Leipzig, 1946
- Sauer, L.; Marionetten, Maschinen, Automaten – anthologische Untersuchung zum Motiv und zur Metaphorik des künstlichen Menschen in der deutschen und englischen Romantik; Bd. 335; Verlag Bouvier; Bonn, 1983
- Schmidt-Biggemann, M.; Maschine und Teufel - Jean Pauls Jugendsatiren nach ihrer Modellgeschichte; Alber Verlag; Freiburg, 1975
- Söring, J. Sorg, R.; Androiden - zur Poetologie der Automaten ; 6. Internationales Neuenburger Kolloquium 1994; Lang Verlag; Frankfurt am Main [u.a.] , 1997
- Strowick, E.; Passagen der Wiederholung – Kierkegaard-Lacan-Freud; Verlag J.B. Metzler; Stuttgart, Weimar, 1999
- Wittig, F.; Maschinenmenschen - zur Geschichte eines literarischen Motivs im Kontext von Philosophie, Naturwissenschaft und Technik; Königshausen und Neumann Verlag; Würzburg, 1997
- Würker, A., Scheifele, S., Karlson, M.; Grenzgänge: Literatur und Unbewußtes – Zu Heinrich von Kleist, E.T.A. Hoffmann, Alfred Andersch, Ingeborg Bachmann und Max Frisch; Königshausen & Neumann Verlag, Würzburg, 1999
6.3 Internetquellen
-Freie Enzyklopädie Wikipoedia; http://www.wikipedia.org/:
-Descartes; http://de.wikipedia.org/wiki/Descartes
-E.T.A. Hoffmann; http://de.wikipedia.org/wiki/E.T.A._Hoffmann
-Leibniz; http://de.wikipedia.org/wiki/Leibniz
-Kreativität; http://de.wikipedia.org/wiki/Kreativit%C3%A4t
-Unbewusstsein; http://de.wikipedia.org/wiki/Unbewusstes
[...]
[1] Vgl.: La Mettrie, J.O. De, Die Maschine Mensch, Meiner Verlag, Hamburg, 1990; Paul, J., Maschine und Teufel -Jean Pauls Jugendsatiren nach ihrer Modellgeschichte, Alber Verlag, Freiburg, 1975
[2] Söring, J. Sorg, R., Androiden-Zur Poetologie der Automaten, Kapitel: Zur Infinitisierung der Automaten: Descartes und Leibniz, Daniel Schulthess, Lang Verlag, 1997, S. 89
[3] Descartes, R. „Über den Menschen, 1632 übersetzt von: Rothschuh, K.E.; Verlag Lambert Schneider, Heidelberg, S.57/63/67/134-136
[4] Ebd., S.65
[5] Ebd., S.43
[6] Ebd., S.56/57
[7] Descartes, R. „Über den Menschen (1632) übersetzt von : Rothschuh, K.E.; Verlag Lambert Schneider, Heidelberg S.57
[8] Ebd., S.57
[9] Ebd., S.57
[10] Söring, J. Sorg, R. a.a.O., S.90
[11] Leibniz, G. W., Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie, Teil 2, übersetzt von Artur Buchenau. Mit Einleitung und Anmerkungen hrsg. von Ernst Cassirer, 1996, Vergleiche S.454/455/456
[12] Internetquelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Perzeption
[13] Leibniz, G. W., Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie, Teil 2, übersetzt von Artur Buchenau. Mit Einleitung und Anmerkungen hrsg. von Ernst Cassirer, 1996, Vergleiche S.450
[14] Leibniz, G. W., Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie, Teil 2, a.a.O., Vergleiche S.455/456/460
[15] Ebd. S.455
[16] Ebd. S.463
[17] Ebd. S.456
[18] vgl. Leibniz, G. W., Hauptschriften zur Grundlegung der Philosophie, Teil 2, a.a.O., S.457
[19] Ebd., vgl. S.562 - S.567
[20] Ebd., S.565
[21] Ebd., S.567
[22] Ebd., S.567
[23] Giese, P. CH. Klett Lektürenhilfen, E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann, 1988 Vergleiche S.81
[24] Freud, S., Das Unheimliche, aus Gesammelte Werke, S. Fischer Verlag, Band 12, 1917-1920, S.251
[25] Freud, S. [1905] 1982, Bd. 5, S.77
[26] Strowick, E.; Passagen der Wiederholung – Kierkegaard-Lacan-Freud; Verlag J.B. Metzler; Stuttgart, Weimar, 1999, S 264
[27] Vergleiche: Kapitel 4.3. Wiederholungszwang.
[28] Bogdal, K.M., Kammler C.; E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann/ Fräulein von Scuderi; Interpretiert von Marion Bönnighausen; Oldenburg Schulbuchverlag GmbH München; Band 93; 1999; S. 21-24;
[29] Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann, hrsg von Rudolf Drux, Philipp Reclam jun. Stuttgart, 2005, S.21
[30] Freud, S. „Das Unheimliche" (1919) in: Gesammelte Werke Bd. XII, Frankfurt am Main 1999, (S.227-278) S.231
[31] Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann, a.a.O., S.7-10
[32] Detaillierte Information dazu im Kapitel „4.4. Persönlichkeitsspaltung“
[33] Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann, a.a.O., S.21-25
[34] Ebd., S.28
[35] Näheres dazu unter 4.3.1.Augenmotiv
[36] Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann, a.a.O., S.36-38
[37] Ebd., S.28-31
[38] Ebd., S.41
[39] Ebd., S.41
[40] Ebd., S.4
[41] Ebd., S.9
[42] Ebd., S.9
[43] Ebd., S.9
[44] Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann, a.a.O., S.28
[45] Ebd., S.38
[46] Ebd., S.28-38
[47] Ebd., S.38
[48] Ebd., S.12-17
[49] Hädrich, A. D; Die Anthropologie E.T.A. Hoffmanns und ihre Rezeption in der europäischen Literatur im 19. Jahrhundert; aus: Europäische Hochschulschriften, Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur; Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften; Bd./Vol. 1802; Frankfurt am Main, 2001, S.263
[50] Hoffmann, E.T.A., Der Sandmann , a.a.O., S.22/23/25
[51] Ebd., S.24
[52] Ebd., S.27f
[53] Hoffmann, E.T.A. Der Sandmann , Phillip Reclam jun. Stuttgart, 2003, S.36
[54] Hoffmann, E.T.A., Der Sandmann , a.a.O., S.31
[55] Ebd. S.25
[56] Ebd. S.10f
[57] Hoffmann, E.T.A., Der Sandmann, a.a.O. S.27
[58] Ebd., S.28/29
[59] Bogdal, K.M., Kammler C.; E.T.A. Hoffmann, Der Sandmann/ Fräulein von Scuderi; Interpretiert von Marion Bönnighausen; Oldenburg Schulbuchverlag GmbH München; Band 93; 1999; S.63
[60] Hoffmann, E.T.A., Der Sandmann, a.a.O., S.41
[61] Ebd., S.41
[62] Information aus dem Internet: http://wortschatz.uni-leipzig.de/
[63] Freud, S., Das Unheimliche, aus Gesammelte Werke, S. Fischer Verlag, Band 12, 1917-1920, S.251
- Arbeit zitieren
- Miriam Ruiz (Autor:in), 2006, Das Maschinelle des Unbewussten und das Unbewusste des Maschinellen - Untersuchungen zur Frage nach einer Affinität zwischen mechanischen und unbewussten Vorgängen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110226
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