Um mit der vorliegenden Arbeit zumindest ansatzweise einen Langzeitvergleich durchführen zu können, werden Schulbücher des Faches Geschichte aus zwei verschiedenen Regierungsperioden der DDR näher untersucht. Auf grund der vorhandenen Quellenlage, werden Schulbücher der Ära Ulbricht (von 1949 bis 1971) mit denen der Ära Honecker (1971 bis 1989) verglichen. Dabei soll in einer deskriptiv- analytischen Vorgehensweise das Bild, welches die BRD in den Geschichtsbüchern einnimmt erforscht werden, um anschließend Positionen zur Deutschen Frage aufzeigen zu können.
Vier Geschichtsschulbücher[9] , die im Verlag Volk und Wissen erschienen sind Gegenstand der Untersuchung. Sie entstanden im Zeitraum von 1963 bis 1987 unter den Bedingungen der bereits erwähnten Lehrplantreue und behandeln allesamt die Geschichte nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ab dem Jahre 1945:
1. Doernberg, Stefan (Lt. d. Autorenkollektivs): Lehrbuch für Geschichte. 10. Klasse, Teil 2, Oberschule und erweiterte Oberschule, Berlin 2. unveränderte Auflage o.J.[10]
2. Doernberg, Stefan (Lt. d. Autorenkollektivs): Lehrbuch für Geschichte. 10. Klasse, Teil 1, Berlin 1967.
3. Doernberg, Stefan (Lt. d. Autorenkollektivs): Geschichte. Lehrbuch für Klasse 10, Teil 1, Berlin 4. Auflage 1974.[11]
4. Dau, Rudolf; Diere, Horst (Lt. d. Autorenkollektivs): Geschichte. Lehrbuch für Klasse 10, Berlin 5. Auflage 1987.[12]
Anhand von ausgewählten Fragestellungen an die genannte Literatur sollen die Einstellungen gegenüber der BRD dezidiert analysiert werden. So weit es möglich ist, soll auch nach einer Beantwortung der Deutschen Frage innerhalb der Bücher gesucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Einheit von Lehrplan und Schulbuch
- Ausgewählte Ergebnisse der aktuellen Schulbuchforschung und Zielsetzung der Arbeit
- Eine deskriptive Analyse
- Quantitative Analyse: Zum Stellenwert der deutschen Zeitgeschichte in den Schulbüchern
- Interpretation der Tabellen
- Qualitativ- hermeneutische Analyse des Inhalts
- Interpretation der Tabellen
- Quantitative Analyse: Zum Stellenwert der deutschen Zeitgeschichte in den Schulbüchern
- Ein Vergleich der Thematisierung der „Deutschen Frage“ in Schulbüchern der DDR"
- Der Lehrtext
- Zum 17. Juni 1953
- Schulbuch 1963, Kapitel 1949 - 1955 2 d) ,,Die Entwicklung der volksdemokratischen Staatsmacht“
- Schulbuch 1967, Kapitel 1949 – 1955 3) „Die Errichtung der Grundlagen des Sozialismus in der DDR“
- Schulbuch 1983, Kapitel 4.1.4. „Der Kampf um die Verwirklichung der Beschlüsse der 2. Parteikonferenz der SED“
- Schulbuch 1987, Kapitel 3.3.3. „Das zunehmende Scheitern der imperialistischen ,Politik des kalten Krieges“
- Teilfazit A
- Über den Mauerbau
- Schulbuch 1963, Kapitel 4c,,Die Sicherungsmaßnahmen der DDR vom 13. August 1961“
- Schulbuch 1987, Kapitel 4.2.2. „Die Maßnahmen der DDR am 13. August 1961“
- Teilfazit B
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Verzeichnis der Bildnachweise aus den Schulbüchern
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung von Schulbüchern in der DDR im Langzeitvergleich. Sie analysiert die Thematisierung der „Deutschen Frage“ in ausgewählten Geschichtsbüchern der DDR und untersucht, wie diese Thematik im Kontext der politischen und ideologischen Vorgaben der DDR dargestellt wurde. Die Arbeit zielt darauf ab, die Rolle von Schulbüchern als Instrument der politischen Indoktrination in der DDR zu beleuchten und die Entwicklung der Geschichtsdarstellung in der DDR im Zusammenhang mit der „Deutschen Frage“ zu analysieren.
- Die Rolle von Schulbüchern als Instrument der politischen Indoktrination in der DDR
- Die Entwicklung der Geschichtsdarstellung in der DDR im Zusammenhang mit der „Deutschen Frage“
- Der Einfluss des Lehrplans auf die Gestaltung von Schulbüchern
- Die Darstellung des 17. Juni 1953 und des Mauerbaus in Schulbüchern der DDR
- Der Vergleich der Thematisierung der „Deutschen Frage“ in verschiedenen Schulbüchern der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die enge Verbindung zwischen Lehrplan und Schulbuch in der DDR. Es wird gezeigt, wie die ideologischen Erziehungsziele des Unterrichts der DDR in den Lehrplanwerk und die Unterrichtsgestaltung integriert wurden. Das zweite Kapitel stellt ausgewählte Ergebnisse der aktuellen Schulbuchforschung vor und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das dritte Kapitel bietet eine deskriptive Analyse der Schulbücher, die sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte umfasst. Die quantitative Analyse untersucht den Stellenwert der deutschen Zeitgeschichte in den Schulbüchern, während die qualitative Analyse den Inhalt der Schulbücher im Hinblick auf die Thematisierung der „Deutschen Frage“ untersucht. Das vierte Kapitel vergleicht die Darstellung der „Deutschen Frage“ in verschiedenen Schulbüchern der DDR. Es werden exemplarisch die Darstellungen des 17. Juni 1953 und des Mauerbaus in verschiedenen Schulbüchern analysiert. Das fünfte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Schulbuchentwicklung der DDR, die Deutsche Frage, die politische Indoktrination, die Geschichtsdarstellung, der 17. Juni 1953, der Mauerbau, der Lehrplan und die ideologischen Erziehungsziele des Unterrichts der DDR. Die Arbeit analysiert die Darstellung der „Deutschen Frage“ in ausgewählten Geschichtsbüchern der DDR und untersucht, wie diese Thematik im Kontext der politischen und ideologischen Vorgaben der DDR dargestellt wurde.
- Arbeit zitieren
- Alexander Christov (Autor:in), 2005, Schulbuchentwicklung der DDR im Langzeitvergleich anhand der deutschen Frage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110251