Herausforderungen an die chinesische Bankenreform und die Rolle ausländischer Banken


Seminararbeit, 2004

44 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungen

Einleitung

1. Effekte der Penetration ausländischer Banken in Gastländern
1.1. Markteintrittsmethode
1.2 Stabilität
1.3 Wettbewerb

2. Entwicklungen in der VR - China
2.1 Das chinesische Bankensystem – Überblick
2.2 Ausländische Banken in China
2.3 Probleme des chinesischen Bankensektors
2.4 Mögliche Folgen des WTO -Beitritts
2.5 Markteintrittsbarrieren

3. Fazit

Literatur

Anlagen

Einleitung

Als Intermediär zwischen Sparern und potentiellen Investoren können Banken das Problem asymmetrischer Informationsverteilung lösen, Transaktionskosten reduzieren und so zur Funktionsfähigkeit und Effizienz einer Volkswirtschaft beitragen[1].

Dies macht deutlich, welch essentielle Bedeutung ein funktionsfähiges Bankensystem im volkswirtschaftlichen Entwicklungsprozess hat. Gerade sich entwickelnde Länder leiden wegen unzureichend funktionsfähiger Bankensysteme unter den Folgen jahrzehntelanger Fehlallokation von Ressourcen und Kapital in Form von „faulen Krediten“ und fehlender Disziplinierung ihrer Kunden. Vor dem Hintergrund gefährlicher systemischer Krisen wird häufig die Liberalisierung und weitergehende Öffnung des inländischen Bankensektors für ausländische Banken und ihre Wirkung auf Wettbewerb und Stabilität diskutiert.

Die Präsenz ausländischer Banken hat in den letzten Jahren dank fallender Restriktionen v.a. in Entwicklungsländern und Transformationswirtschaften stark an Gewicht gewonnen (Anlage 1) und die Reformbemühungen hin zu einem leistungsfähigeren Wirtschaftssystem begleitet. Außerdem ist die Liberalisierung von Finanzsystemen zumeist Vorraussetzung für den Beitritt zu internationalen Vereinigungen[2].

So auch in China: Ende 2001 ist China nach langjährigen Verhandlungen der WTO beigetreten und führt damit die mehr als 20 Jahre andauernde „Politik der offenen Tür“ hin zu mehr marktwirtschaftlich orientierten Strukturen fort. Diese bilaterale Vereinigung geht auch einher mit der weitergehenden Öffnung des chinesischen Marktes, der historisch gesehen durch zahlreiche Bestimmungen vom Wettbewerb mit ausländischen Firmen ferngehalten wurde.

Jene Form der Abschottung wurde v.a. im Bankensektor deutlich. Doch mit dem Beitritt zur WTO muss China laut der bilateralen Vertrage bis zum Dezember 2006 alle bedeutenden Zulassungsbeschränkungen zum chinesischen Bankensektor für ausländische Banken aufheben. Angesichts der systemimmanenten Probleme einer notwendigen Konsolidierung des Bankensystems stellt sich nun also die Frage, welche Rolle den ausländischen Banken im sich verändernden Wettbewerbsumfeld Chinas zukommt (siehe Entwicklungsprozess des chinesischen Bankensystems in Anlage 2).

Hierzu soll im weiteren Verlauf dieser Arbeit aufgezeigt werden, auf welche Art und Weise ausländische Banken Inlandsmärkte durchdringen und welchen Einfluss sie auf Wettbewerb und Stabilität haben. Daran anschließend wird die Analyse auf China ausgeweitet. Im Vordergrund steht dabei die Frage, ob ausländische Banken auch in China den Reformprozess positiv katalysieren können oder ob in China gar die Gefahr einer Krise besteht.

1. Effekte der Penetration ausländischer Banken in Gastländern

In Entwicklungsländern gelten ausländische Banken gegenüber dem inländischen Bankensystem als leistungsfähigere, gesündere (bezogen auf Bilanzen und Kreditportfolios) Strukturen, die sowohl über eine größere Managementerfahrung, als auch über ausgereiftere Technologien verfügen, welche Sie dazu verwenden, eine diversifizierte Bandbreite bankbezogener Dienstleistungen anzubieten. Ausländische Banken können zudem schneller und günstiger auf internationale Kapitalmärkte zurückgreifen[3] und so Kapitalströme anregen. Weiterhin kann die Partizipation ausländischer Banken dazu beitragen, die Finanzsystemarchitektur des Gastlandes zu verbessern, die Gründung von Prüfungsinstitutionen anzuregen und so Verbesserungen in der Rechnungslegung und Transparenz des inländischen Bankensektors und der gesamten Volkswirtschaft begünstigen. Dank ihrer leistungsfähigeren internationalen Überwachungsstrukturen und ihrer „rechtlichen Untermalung“ kann die Partizipation ausländischer Banken im Gastland zudem eine Vorbildfunktion übernehmen, den Wettbewerb anregen und damit verbundene Anpassungsprozesse freisetzen. In einer systemischen Bankenkrise des Gastlandes kann die Übernahme inländischer durch ausländische Banken zudem positive Effekte erzeugen, denn gerade bei Veränderungen in den Besitzstrukturen zugunsten ausländischer Unternehmen können Anreize geschaffen werden, notwendige Technologien und Managementfähigkeiten zu transferieren[4] und so die Qualität der inländischen Banken und die Verfügbarkeit finanzieller Dienstleistungen zu stärken.

Neben diesen möglichen positiven Effekten gibt es auch immer wieder Befürchtungen, dass ein inländisches Bankensystem dem Wettbewerb durch ausländische Banken nicht standhalten kann. Trotz der massiven Einflussnahme auf die Zentralbanken und den Staat weichen ausländische Banken von ihren Versprechungen ab, das Finanzsystem zu stärken und investieren nur in leistungsfähige multinationale Konzerne, während dem inländischen Bankensystem nur die Verstrickung in risikoreichere Geschäfte verbleibt[5]. Um die Gefahr zu bannen, dass infolge der Intensivierung des Wettbewerbs inländische Banken versagen, sollte der Eintritt ausländischer Banken deshalb reguliert werden, um den „Franchise Value“ des inländischen Bankensystems zu erhalten und inländische Anleger zu animieren, neue Gelder zu investieren[6].

Im folgenden werden diese Ausführungen anhand der Kriterien Markteintrittsmethode, Stabilität und Wettbewerb untersucht. Zu diesem Zweck werden im wesentlichen Quellen der Sekundärliteratur (Montgomery, Ferri, Hawkins/Turner) verwandt, welche die wichtigsten Forschungsergebnisse unterschiedlichster Autoren (Pigott, Barth, Levine, Berger, Claessens, Clarke, Demirguc-Kunt, Pomerleano, Peek, Mathieson und weitere) zusammengetragen und systematisiert haben.

1.1. Markteintrittsmethode

Die Wahl der Eintrittsmethodik hängt stark von den politischen Restriktionen und den individuellen Absichten der ausländischen Banken ab. Wir unterscheiden:

- die Versorgung ausländischer Unternehmen mit Krediten, Vermögen und „Liability Management“ (Verwaltung der Passivkonten) in Form grenzüberschreitender Aktivitäten multinationaler Bankenkonzerne (OffShore);
- die Öffnung von Filialen;
- die Akquirierung von Tochtergesellschaften oder Beteiligungen sowie die Gründung von Gemeinschaftsunternehmen (Joint-Ventures).

Grenzüberschreitende Bankendienstleistungen führen zu einer geringeren Bindung an das entsprechende Land. Da die ausländische Bank den Markt somit nicht wirklich über den Aufbau einer Tochtergesellschaft oder Filiale betritt, ist die Wirkung auf das entsprechende Land zumeist eingeschränkt. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass nur große Firmenkunden von dieser Art der Marktdurchdringung profitieren, sehr groß.

Weitaus stärker als diese Aktivitäten ausländischer Banken sind die anderen genannten Penetrationsformen gestiegen. Die Möglichkeit, organisch in den Markt zu wachsen, macht den Aufbau von Filialen oder Tochterunternehmen attraktiv. Dies verursacht allerdings höhere Kosten, wobei die Akquirierung von Tochtergesellschaften einen höheren Anteil an versunkenen Kosten[7] aufweist. Tochtergesellschaften können allerdings auch eine größere Bandbreite an Finanzdienstleistungen abdecken. Demgegenüber sind Filialen gewöhnlich kleinere, flexiblere Strukturen, die geringere Kosten der Öffnung oder Schließung verursachen. Sie nutzen die Reputation (Marke) sowie das Management und die technische Unterstützung ihrer Muttergesellschaften, um Kunden zu gewinnen. Während Filialen zumeist auf das Firmen- bzw. Großkundengeschäft abzielen[8], ist die Wahrscheinlichkeit, dass Tochtergesellschaften mit Ihrer lokalen Expertise das Privatkundengeschäft erschließen, weitaus höher. Das deutet darauf hin, dass Tochtergesellschaften einen weit größeren Effekt auf den Wettbewerb mit Inlandsbanken haben können als Filialen[9].

1.2 Stabilität

Wirtschaftskrisen (insb. Bankkrisen) können verheerende Auswirkungen in Form volkswirtschaftlicher Abwärtsbewegungen des betroffenen Wirtschaftsraumes haben. Deshalb suchen Regierungen nach Möglichkeiten die Finanzsektorstabilität zu wahren.

Da ausländische Banken geringer an die inländische Volkswirtschaft gebunden sind als inländische Banken, wird befürchtet, dass Sie in einer Krise ihr Kapital sehr viel schneller aus der betroffenen Volkswirtschaft abziehen können und dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Krise vergrößern. Gegner dieser Theorie führen allerdings immer wieder an, dass ausländische Banken über eine stärker diversifizierte Finanzierungsbasis verfügen[10] und weniger von den Zyklen der Gastländer abhängen. Sie können somit im Falle volkswirtschaftlicher Abwärtsbewegungen eine stabilere Kreditquelle bilden (als gefährdete inländische Banken), das gesamte Bankensystem des Gastlandes diversifizieren und so die Verletzbarkeit einer Volkswirtschaft verringern.

Folgt man diesem Gedanken, so haben empirische Untersuchungen gezeigt, dass ausländische Banken zwar auf die wirtschaftliche Lage des Heimatlandes und die finanziellen Bedingungen der Muttergesellschaft reagieren, allerdings relativ unsensibel auf Krisen in Ihren Gastländern reagieren[11] (v.a. Tochtergesellschaften, z.T. Filialen).

Diese Überlegung wird durch die verstärkte Penetration ausländischer Banken während der lateinamerikanischen Krise unterstützt: Es scheint so, dass ausländische Banken wesentliche Aufgaben der krisengeschüttelten inländischen Banken übernehmen können, notwendige Kredite vergeben und somit zur Rekapitalisierung des Bankensektors beitragen.

Auch das Argument des schnellen Kapitalabzugs durch ausländische Banken infolge von Krisen lässt sich anzweifeln. So konnte z.B. im Verlauf der „Tequila Krise“ (94/95) kein negativer Effekt ausländischer Kreditvergabepraxis auf die Stabilität des inländischen Bankensektors nachgewiesen werden. Vielmehr konnte hier in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern gezeigt werden, dass die Kreditvergabe ausländischer Banken im Verlauf der lateinamerikanischen Krise anstieg und geringere Volatilität aufwies als die der inländischen Banken[12].

Für den gesamten asiatischen Raum gibt es nur wenige Untersuchungen zu dieser Thematik: Vor der Asienkrise (97) blieben ausländische Banken von „Bank Runs“ z.B. in Indonesien verschont, während die inländischen Banken die Kreditvergabe kürzten und Ihre Liquidität neu aufbauen mussten; die inländischen Banken litten zudem unter den Zins- und Wechselkursschocks. Direkt nach der Asienkrise fanden sich einige asiatische Finanzinstitute in finanziellen Nöten; von diesen war allerdings keine im ausländischen Besitz[13]. Allerdings bleibt festzuhalten, dass auch die leistungsfähigeren ausländischen Banken die gesamte überschüssige Nachfrage nach Krediten in diesen Krisenzeiten nicht voll bedienen konnten.

Einschränkend sei -bezogen auf die Stabilität- darauf verwiesen, dass v.a. die „Offshore“ - Kreditvergabe multinationaler Banken aufgrund der geringeren Bindung an das entsprechende Land bei Auftreten von Krisen schnell reduziert werden kann. Dies zeigte sich auch während der Asienkrise[14]: U.S. Banken reduzierten ihre grenzüberschreitende Kreditvergabe drastisch, während sie die Aktivitäten ihrer Bankfilialen und Tochtergesellschaften in Asien zumeist aufrechterhielten.

Deshalb sollten Regierungschefs, die um die Stabilität ausländischer Kreditvergabe bzw. um gesamtwirtschaftliche Stabilität besorgt sind, eher die „brick and mortar subsidiaries“ (Filialen agieren zwar weniger volatil als „Offshore Banking“, doch gerade die Aktivitäten von Tochtergesellschaften und Jointventures zeichneten sich durch Ihre geringe Volatilität bei der Kreditvergabe aus) Aktivitäten ausländischer Banken fördern, welche während einer Krise bezogen auf die Kreditvergabe weniger sensibel reagieren[15] und für das Gastland besser zu überwachen sind.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Präsenz von ausländischen Banken, bzw. die Öffnung für ausländische Banken die Wahrscheinlichkeit von Finanzsektorkrisen verringern. Vielmehr muss davon ausgegangen werden, dass eine stärkere Regulierung des Bankensystems und entsprechende Einstiegsbarrieren für ausländische Banken die Wahrscheinlichkeit von Krisen im Finanzsektor erhöhen[16].

Um das Bankensystem eines Gastlandes nicht von den Zyklen eines anderen Landes abhängig zu machen, sollte die Penetration ausländischer Banken allerdings aus differenzierten Ländergruppen kommen[17].

1.3 Wettbewerb

Im weitergehenden Verlauf der Betrachtung stellt sich die Frage, welche Wettbewerbseffekte der Eintritt ausländischer Banken hat und inwieweit das inländische Bankensystem einem möglichen verstärkten Wettbewerb begegnen kann?

Während ausländische Banken in den ausgereiften Märkten der Industrieländer weniger effizient in Bezug auf Kosten und Profiten operierten als ihre inländischen Gegenspieler, kehrten sich diese Ergebnisse in Entwicklungsländern um. Ausländische Banken operieren hier mit höheren Zinsmargen und höherer Rentabilität[18]. Untersuchungen deuten entsprechend darauf hin, dass eine große Präsenz ausländischer Banken und geringere Eintrittsbarrieren im inländischen Bankensektor Anpassungseffekte auslöst, welche die Wettbewerbsfähigkeit[19] vergrößern, die Funktionsfähigkeit (Effizienz) des inländischen Bankensystems verbessern und so positive Wohlfahrtsimplikationen für Bankkunden (neue Services und Produkte, „greater choice of firms“) erzeugen. Hervorzuheben ist, dass allein die Anzahl der eintretenden ausländischen Banken Anpassungseffekte im lokalen Bankenwettbewerb auslösen konnte, noch bevor diese einen größeren Marktanteil gewinnen konnten[20].

In einigen osteuropäischen Staaten, wo ausländische Banken teilweise einen Marktanteil von über 50% haben, zeigt sich, dass ausländische Banken weniger unter Problemkrediten leiden (diversifiziertes Kreditportfolio) und höhere Erträge als ihre inländischen Gegenspieler aufweisen; weiter zeigt sich aber auch, das die Leistungsfähigkeit der inländischen Banken zu den ausländischen konvergieren[21], was auf Anpassungseffekte des inländischen Bankensektors hindeutet. Konvergenzeffekte konnten auch anhand veränderter Besitzstrukturen in Lateinamerika nachgewiesen werden, wo das „Rating“ inländischer Banken, infolge der Übernahme durch eine ausländische Bank, über das ihrer inländischen Wettbewerber angehoben werden konnte.

Abb. 1 Nischenmarktaktivitäten ausländischer Banken im ostasiatischen Raum

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Befürchtungen, wonach ausländische Banken das gesamte inländische Bankensystem übernehmen, sind in Asien unrealistisch, da ausländische Banken zumeist nur spezifische Marktnischen (siehe auch Tabelle[22] ) bzw. Bereiche, in denen man über einen Wettbewerbsvorteil verfügt, bedienen. So werden die inländischen Banken ihr umfangreiches Wissen lokaler Gegebenheiten und ihre engen Beziehung zum Volk als Wettbewerbsvorteil erhalten können[23]. Ausländische Banken sind somit mehr eine Ergänzung des Bankenmarktes ohne die inländischen Banken in ihrer entscheidenden Position ersetzen zu wollen.

Vor diesem Hintergrund sollte deutlich gemacht werden, welche Ziele ausländische Banken in ihren Gastländern verfolgen und warum sie überhaupt auf Inlandsmärkten aktiv werden.

Zumeist sind es größere und profitablere Banken aus international integrierten Ländern mit höher entwickeltem Bankensystemen (z.B. Citybank). Empirische Untersuchungen deuten dabei drei Hauptfaktoren an, die die Wahl des Gastlandes determinieren:

- der Grad an Integration zwischen Heimat- und Gastland („follow the client”)
- die Profit - Möglichkeiten im Zielland / individuelle Strategie
- die institutionellen Rahmenbedingungen im Zielland[24]

Die „Follow the client“ - Strategie lässt sich anhand der Anhäufung von FDI in verschiedenen Regionen aufzeigen, in die ausländische Banken ihren Kunden folgten[25]. Im Profitinteresse bedienen ausländische Banken ihrer individuellen Strategie folgend zumeist Sektoren, in denen sie einen Wettbewerbsvorteil haben; basierend auf internationalen Plattformen ist dies v.a. das Großkundengeschäft im Devisenhandel, Derivate, „global underwriting of bonds and equities“, grenzüberschreitende M&A, Handelsfinanzierung und Investment Banking. Auch eine Änderung der institutionellen Rahmenbedingungen gilt als Motivation, die Präsenz im Ausland zu verstärken; ausländische Banken folgten den Liberalisierungstendenzen Lateinamerikas genauso wie der Privatisierung (M&A) der Staatsbanken in Osteuropa. Außerdem ist die Präsenz ausländischer Banken häufig in der Folge von Wirtschaftskrisen angestiegen.

Die Öffnung des Bankensektors kann also zahlreiche Vorteile haben. Verstärkter Wettbewerb, v.a. direkte Konkurrenz durch eine signifikante Beteiligung ausländischer Banken im Privatkundengeschäft führt sowohl für ausländische als auch für inländische Banken zu Effizienzsteigerungen. Inländische Banken werden deshalb aber nicht abgelöst, denn ihr unvergleichbares regionales Wissen und ihre Beziehungen in den Märkten für kleine und mittlere Gesellschaften sind unverzichtbar, so dass es nur wenigen ausländischen Banken gelingen wird, hier große Marktanteile zu erzielen[26]. Vielmehr kann das inländische Bankensystem Erfahrungen im Firmen- und Privatkundengeschäft (z.B. Services) hinzugewinnen, ihre Qualität verbessern, Kosten senken und so die Entwicklung des inländischen Finanzsystems vorantreiben[27].

[...]


[1] Vgl. Mishkin, Frederic S. (1992): The economics of money, banking and financial markets. 3rd Edition.

Harper Collins Publishers, S.157 ff.

[2] Vgl. Hawkins, John / Turner, Philip (1999): Bank restructuring in practice: an overview, S. 77 f.

[3] Vgl. ebd.

[4] Vgl. Cornelli, Francesca: The sale of shares to foreign companies. In: Alfred Schipke (Hrsg. 1994): The

economics of transformation: theory and practice in the new market economies (eds.) Berlin u.a. : Springer,

S. 113.

[5] Vgl. Montgomery, Heather (2003):The role of foreign banks in Post crises asia: The importance of method

of entry. ADB Institute Research Paper 51, S. 8.

[6] Vgl. Hawkins/Turner (1999), S. 77 ff.

[7] Gesetze, Regulierung und Risiken des Gastlandes machen die Akquirierung teuer.

[8] So kopieren Sie quasi die grenzüberschreitenden Aktivitäten multinationaler Bankkonzerne.

[9] Vgl. Ferri , Giovanii (2003): Asian Development Bank institute. Corporate Governance in Banking and

Economic Performance. Future Options for PRC, S. 20 ff.

[10] auch über ihre Muttergesellschaft als “Lender of Last Resort”.

[11] siehe Erfahrungen von US- und japanischen Banken

[12] Die Krise wurde vielmehr als Expansionsmöglichkeit aufgefasst.

[13] Vgl. ebd.

[14] dieser Trend zeigte sich auch in China; vgl. dazu Lardy, Nicolas R.: Foreign Financial Firms in Asia. In:

Open Doors (2001): Foreign Participation in Financial Systems in Deveolping countries, Brookings/ World

Bank/ International Monetary Fund Conference, S. 5 f.

[15] Gründe dafür scheinen die gesünderen Bankbilanzen und die leistungsfähigeren

Kreditüberwachungssysteme zu sein, die die Handlungsfähigkeit dieser Banken sicherstellen.

[16] Vgl. Montgomery, Heather (2003), S.13 ff.

[17] Vgl. Hawkins/Turner (1999), S. 77 ff.

[18] Vgl. Claessens, Stijn u.a. (1998): How does foreign entry affect the domestic banking market? World

Bank Paper 1918, S. 17 ff.

[19] Vgl. Claessens, Stijn / Laeven, Luc (2003): What drives Bank competition? Some international Evidence.

In: Policy Research, Nr 3113, The World Bank Financial sector Operations and policy Department, S. 24.

[20] Vgl. Claessens, Stijn u.a. (1998), S. 17 ff.

[21] Vgl. Naaborg, Ilko / Scholtens, Bert / de Haan, Jakob / Bol, Hanneke / de Haas, Ralph (2002): How

important are foreign Banks in The financial Development of auropean Transition Countries? S. 22 f.

[22] OECD: Chapter 7 - Challenges to China’s Banking industry. In: ebd. (2002): China in the world

economy: the domestic policy challenges, S. 255.

[23] Vgl. Montgomery, Heather (2003), S. 10 f.

[24] Vgl. Ferri, Giovanni (2003), S. 22 f.

[25] z.B. Japanische Banken folgten den Direktinvestitionen der japanischen Produktionsindustrie in Asien.

[26] Nur solchen, die überhaupt eine Gesamtmarktstrategie verfolgen (z.B. Citybank).

[27] Vgl. Montgomery, Heather (2003), S. 9 ff.

Ende der Leseprobe aus 44 Seiten

Details

Titel
Herausforderungen an die chinesische Bankenreform und die Rolle ausländischer Banken
Hochschule
Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltung
Ausgewählte Entwicklungsprobleme des ostasiatischen Raumes
Note
1,7
Autor
Jahr
2004
Seiten
44
Katalognummer
V110302
ISBN (eBook)
9783640084777
ISBN (Buch)
9783640330867
Dateigröße
5316 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Herausforderungen, Bankenreform, Berücksichtigung, Rolle, Banken, Ausgewählte, Entwicklungsprobleme, Raumes
Arbeit zitieren
Magister Artium Florian Borgmann (Autor:in), 2004, Herausforderungen an die chinesische Bankenreform und die Rolle ausländischer Banken, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110302

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