Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) wird auch als kindliche Störung bezeichnet. Zwischen zwei und zehn Prozent der Kinder leiden an Aufmerksamkeitsstörungen oder am hyperkinetischen Syndrom, Jungen dabei deutlich häufiger als Mädchen. Die Ursache dafür dürfte nach neuesten Forschungsergebnissen in erster Linie eine Funktionsstörung bei der Signalübermittlung im Gehirn sein. Die auftretenden Symptome sind Konzentrationsstörungen, sowie Störungen der Informationsverarbeitung und Gedächtnisbildung, seltener auch eine motorische Hyperaktivität und gesteigerte Reizbarkeit. Die Diagnose erfolgt durch die Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung und neuropsychologische Tests. Die Behandlung basiert auf medikamentöser Einstellung und wird ergänzt durch Beratung, Aufklärung, Verhaltens- und Psychotherapie.
Nach heutiger Auffassung, die sich vor allem auf neuere Untersuchungen aus den USA stützt, ist die relativ häufig vorkommende Aufmerksamkeitsstörung (ADS, ADHS) das Resultat einer biochemischen Funktionsstörung im Bereich der Informationsverarbeitung zwischen einzelnen Hirnabschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Dopamin.
Inhaltsverzeichnis
1. Zusammenfassung
2. Einleitung
3. Begriffliche Situation
4. Erscheinungsbild
5. Diagnostik
6. Ursachen
6.1 Physiologische Ursachen
6.2 Psychosoziale Ursachen
7. Entwicklung und Verlauf
8. Therapieansätze
8.1 Multimodale Therapie
8.1.1 Unerlässliche Therapiemaßnahmen
8.1.2 Fakultative Therapiemaßnahmen
8.2 Behandlungsziele
9. Diskussion
Literaturverzeichnis
1. Zusammenfassung
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) wird auch als kindliche Störung bezeichnet. Zwischen zwei und zehn Prozent der Kinder leiden an Aufmerksamkeitsstörungen oder am hyperkinetischen Syndrom, Jungen dabei deutlich häufiger als Mädchen. Die Ursache dafür dürfte nach neuesten Forschungsergebnissen in erster Linie eine Funktionsstörung bei der Signalübermittlung im Gehirn sein. Die auftretenden Symptome sind Konzentrationsstörungen, sowie Störungen der Informationsverarbeitung und Gedächtnisbildung, seltener auch eine motorische Hyperaktivität und gesteigerte Reizbarkeit. Die Diagnose erfolgt durch die Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung und neuropsychologische Tests. Die Behandlung basiert auf medikamentöser Einstellung und wird ergänzt durch Beratung, Aufklärung, Verhaltens- und Psychotherapie.
Nach heutiger Auffassung, die sich vor allem auf neuere Untersuchungen aus den USA stützt, ist die relativ häufig vorkommende Aufmerksamkeitsstörung (ADS, ADHS) das Resultat einer biochemischen Funktionsstörung im Bereich der Informationsverarbeitung zwischen einzelnen Hirnabschnitten. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Dopamin.
2. Einleitung
Einigen Kindern fällt es schwer, sich zu konzentrieren, ruhig zu bleiben und Aufgaben zu bearbeiten. Irgendwann zeigen die meisten Kinder diese Merkmale. Allerdings kommen bei Kindern mit der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) diese Symptome derart häufig vor, dass dadurch die Lernfähigkeit der Kinder gestört wird. ADHS ist die verbreiteste Verhaltensstörung in der Kindheit. Sie wird üblicherweise zuerst im frühen Schulalter festgestellt, wo die Kinder still sitzen, aufmerksam dem Lehrer folgen oder eine bestimmte Aufgabe ausdauernd bewältigen sollen. Dann wird deutlich, dass einige Kinder diese Erwartungen nicht erfüllen können. Sie haben Schwierigkeiten damit, bestimmte Verhaltensreaktionen zu unterdrücken, sie handeln unreflektiert, zeigen sich oft rücksichtslos und impulsiv und unterbrechen aufgabenbezogene Aktivitäten.
Doch seit wann gibt es die Krankheit ADHS überhaupt?
Die Symptome einer ADHS sind schon mehr als 100 Jahre bekannt, wenn auch nicht aus der wissenschaftlichen Literatur, sondern aus einem bekannten deutschen Kinderbuch. Den „Struwwelpeter“ (1848) kennen alle als nettes Kinderbuch, die wenigsten wissen jedoch, dass sein Autor Heinrich Hoffmann praktischer Arzt und später Nervenarzt war. In dem Kinderbuch, das er für seinen kleinen Sohn schrieb, finden sich tatsächlich Beschreibungen, die an das Störungsbild der ADHS denken lassen. So zeigt der „Zappelphilipp“ sehr deutlich die motorische Aktivität und Impulsivität, dieses „Sich-Nicht-Bremsen-Können“ der ADHS-Kinder bis hin zum Sturz mit dem Stuhl und allem, was auf dem Tisch war: „... Suppe, Brot und alle Bissen, alles ist Herabgerissen ...“ (aus „Der Struwwelpeter“, 1848).
ADHS ist keine Erfindung und kein Zeichen unserer hektischen Zeit. Erst recht ist ADHS kein Zeichen einer „schlechten“ Erziehung oder eines Versagens der Eltern. Es gibt bis heute noch keinen einfachen Test, ADHS zu diagnostizieren und so stellt sich die Frage, ob es sich dabei nur um die extremen Ausprägungen der natürlichen menschlichen Variabilität handelt, wenn ein Kind ungewöhnlich impulsiv und unaufmerksam auffällt, oder verlangt die Gesellschaft heutzutage zu viel, zu lange, ungeteilte Aufmerksamkeit?
Auch wenn es bis heute noch keinen einfachen Test gibt, mit dem ADHS einfach und schnell diagnostiziert werden kann, ist es dennoch möglich, anhand anerkannter Kriterienkataloge festzustellen, ob ein Kind an ADHS leidet oder nicht. Auch gibt es heutzutage effektive Behandlungsmöglichkeiten.
Im Folgenden möchte ich den Begriff ADHS und das Erscheinungsbild näher erläutern. Anschließend werde ich einen Überblick über die Diagnostik und mögliche Ursachen dieser Krankheit, sowie über mögliche Therapieformen geben. Diese Arbeit soll einen Ein- und Überblick über das das Thema ADHS geben.
3. Begriffliche Situation
Es gibt Bezeichnungen für ADHS, die auf medizinischen Beobachtungen beruhen. Sie gehen alle davon aus, dass eine hirnorganische Anomalie vorliegt, welche die Symptome der Hyperaktivität hervorruft. Dieser Ansatz liegt in dem Beginn der Forschung zur Hyperaktivität zu Anfang des 20. Jahrhunderts begründet, als man Infektionen und Kriegsverletzungen, die das Frontalhirn schädigen, als mögliche Ursache entdeckte. Aus dieser Zeit stammen die Begriffe ,,Minimal Brain Damage" und ,,Minimal Brain Injury". Sie gelten als überholt (vgl. Holowenko, 1999, S. 17), da nur eine Minderzahl der Betroffenen einen organischen Schaden am Gehirn aufweisen. An ihre Stelle traten die Begriffe ,,minimal brain dysfunction" oder ,,minimal cerebral dysfunction" (MCD), die eine physiologische Fehlfunktion des Gehirns benennen. Sie sind annähernd deckungsgleich mit der Bezeichnung ,,psycho-organisches Syndrom" (POS), die in der Schweiz verwendet wird. Diese Bezeichnungen werden jedoch kritisiert, da sie dem vielfältigen Erscheinungsbild der Hyperaktivität nicht gerecht werden und nicht zwingend mit ihm verbunden sein müssen (vgl. Rausch & Schlegel, 1995, S. 3).
Die zweite Gruppe von Bezeichnungen nähert sich von der Seite der beobachtbaren Verhaltenssymptomatik. ,,Attention deficit hyperactivity disorder" oder ,,Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung" (ADHD oder ADHS), ,,Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom" (ADS) und ,,Hyperkinetisches Syndrom" (HKS) sind Namen für die zentralen Symptome der körperlichen Unruhe und des
Aufmerksamkeitsmangels. Sie werden allerdings auch verwendet, um die gesamte individuelle Symptomatik eines Betroffenen zu benennen, selbst wenn sich einzelne Symptome den Begriffen Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit nicht zuordnen lassen.
Begriffe wie Schulleistungsstörung, Lernstörung, Teilleistungsstörung usw. werden oft im Zusammenhang mit Hyperaktivität oder als Ersatz dafür verwendet. Bei genauerer Betrachtung aber stellen sie im Rahmen der Hyperaktivität eine untergeordnete Kategorie von Symptomen dar und können nicht als Bezeichnung für das gesamte Syndrom gelten.
Vor diesem Hintergrund kann wohl als verbindlichste und treffendste Bezeichnung der Name ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) gelten.
4. Erscheinungsbild
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema dieses Textes?
Der Text behandelt die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) bei Kindern. Es werden Definitionen, Erscheinungsbild, Diagnostik, Ursachen und Therapieansätze erläutert.
Was ist ADHS laut diesem Text?
ADHS wird als kindliche Störung beschrieben, bei der Symptome wie Konzentrationsstörungen, Schwierigkeiten bei der Informationsverarbeitung, Hyperaktivität und gesteigerte Reizbarkeit auftreten.
Wie häufig kommt ADHS vor?
Zwischen zwei und zehn Prozent der Kinder leiden an ADHS, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen.
Was sind die Ursachen für ADHS laut diesem Text?
Die Ursache für ADHS liegt in erster Linie in einer Funktionsstörung bei der Signalübermittlung im Gehirn, insbesondere im Bereich des Dopamins.
Wie wird ADHS diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt durch die Krankengeschichte, eine körperliche Untersuchung und neuropsychologische Tests.
Wie wird ADHS behandelt?
Die Behandlung basiert auf medikamentöser Einstellung und wird ergänzt durch Beratung, Aufklärung, Verhaltens- und Psychotherapie.
Was sind die typischen Symptome von ADHS?
Die typischen Symptome sind Unaufmerksamkeit, Ablenkbarkeit, motorische Hyperaktivität, Unruhe und mangelnde Impulskontrolle.
Gibt es alternative Bezeichnungen für ADHS?
Ja, es gibt verschiedene Bezeichnungen wie Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS) und Hyperkinetisches Syndrom (HKS). Früher wurden auch Begriffe wie "Minimal Brain Damage" oder "Minimal Brain Dysfunction" verwendet, die jedoch als überholt gelten.
Sind Jungen oder Mädchen häufiger von ADHS betroffen?
ADHS wird zu 80% bei Jungen diagnostiziert.
Ist ADHS eine neue Krankheit?
Nein, die Symptome von ADHS sind schon seit über 100 Jahren bekannt, auch wenn sie nicht immer wissenschaftlich untersucht wurden. Ein Beispiel ist die Beschreibung des "Zappelphilipp" im "Struwwelpeter" (1848).
Ist ADHS ein Zeichen schlechter Erziehung?
Nein, ADHS ist keine Folge schlechter Erziehung oder eines Versagens der Eltern.
Gibt es einen einfachen Test, um ADHS zu diagnostizieren?
Nein, es gibt keinen einfachen Test, um ADHS schnell und einfach zu diagnostizieren. Die Diagnose basiert auf anerkannten Kriterienkatalogen.
Welche Rolle spielt Dopamin bei ADHS?
Dopamin spielt eine wesentliche Rolle bei der Informationsverarbeitung im Gehirn von Personen mit ADHS.
Welche weiteren Symptome können bei ADHS auftreten?
Neben den Hauptsymptomen können auch motorische Störungen, organisch-funktionelle Beeinträchtigungen, Lern- und Leistungsstörungen, Sprachstörungen, affektiv-emotionale Störungen und Störungen in den sozialen Beziehungen auftreten.
- Arbeit zitieren
- Andreas Schachermeier (Autor:in), 2005, Neurophysiologie der Aufmerksamkeit: ADHS , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110307