INHALTVERZEICHNIS
Einleitung
1. Der informativer Teil
1.1 Friedrich Schiller – Lebenswerk Schriftsteller
1.2 Seyed Mohamad Ali Djamalzadeh – der Übersetzer
1.3 Das dramatische Gedicht „Don Carlos“; Merkmale und Inhaltsangabe
1.4 Der Verlag
2. Der theoretischer Teil
2.1 Literarische Übersetzung
2.2 Übersetzung für die Bühne
3. Der praktischer Teil
3.1 Gestalterische Analyse
3.2 Inhaltliche Analyse
3.2.1 Schlüsselbegriffe
3.2.1.1 Umgang mit den religiös – christlichen Begriffen
3.2.1.2 Umgang mit den fürstlichen Begriffen und Eigennamen
3.2.2 Anmerkungen und Hinzufügungen
3.2.2.1 Fußnoten
3.2.2.2 Hinzufügungen
3.2.3 Fehler und Verständnisprobleme
3.2.4 Auslassungen
4. Schlussfolgerung
5. Literaturangaben
Einleitung:
Eine Übersetzungsanalyse soll in erster Linie dazu dienen, die Übersetzungslösungen in einem Zielsprachentext fest zu legen und dann diese intersubjektiv zu bewerten. In der Übersetzungswissenschaft gibt es mehrere übersetzungskritische Modelle, die alle eine Äquivalenzbeziehung zwischen den AS- und ZS- Text fordern.
Ein wichtiger Faktor, der bei der Übersetzung, vor allem bei der Übersetzung literarischer Texte nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die Kultur. Die Aufgabe des Übersetzers besteht vor allem darin, die Übersetzungsmethoden im Hinblick auf die kulturelle Ebene auszuwählen. Hier spielt die Kulturkompetenz des Übersetzers eine sehr wichtige Rolle.
In dieser Arbeit wird versucht, die beim Übersetzen verwendeten Methoden und Prozeduren, die sichrlich von der kulturellen und sprachlichen Kompetenz des Übersetzers abhängig sind, möglichst detailiert zu analysieren.
Sowohl der Originaltext als auch die Übersetzung gehören zu den wichtigsten literarischen Werken der AS- und ZS- Kulturen und wurden bis jetzt von einer großen deutschen und iranischen Leserschaft rezepiert.
Die Analyse basiert auf drei wichtigen Teilen: dem informativen, dem theoretischen und dem praktischen Teil. In jedem dieser Teile werden sowohl der Originaltext als auch die Übersetzung aus einigen bestimmten und besonderen Perspektiven betrachtet und analysiert.
1. Der informative Teil
Um ein Werk wissenschaftlich analysieren zu können, benötigt man zahlreiche Informationen über das Werk bzw. über die Übersetzung. Diese Informationen geben dem Analytiker einen weiteren Einblick, den er benötigt, um das Werk als ein zeit- und raumgebundenes Phänomen betrachten und analysieren zu können. Die Fragen danach, wie, wo, und warum ein Text geschrieben und später übersetzt worden ist, aber auch die Frage danach, wer den Text geschrieben und übersetzt hat, sind die bestimmenden Fragen, die innerhalb einer wissenschaftlichen Analyse beantwortet werden sollen.
1.1 Friedrch Schiller – Lebenswerk eines Schriftstellers
Am 10. November 1759 wurde Johann Christoph Friedrich Schiller als Sohn eines herzoglich- württembergischen Offiziers in Marbach geboren. Nach einer angeblich glücklichen Kindheit in Lorch und Ludwigsburg änderte sich sein Leben schlagartig. Grund dafür war die Tatsache, dass sein Vater ihn auf Wunsch des württembergischen Herzogs Karl Eugen in eine militärische Ausbildung gab, die er nahe Stuttgart absolvierte. So folgten 7 sehr harte Jahre für ihn. Die Verhaltensweise von Herzog Karl Eugen empfand er als Entwürdigung und Demütigung zugleich. 1780 konnte er ein abgeschlossenes Medizinstudium vorweisen.
Als Regimentsmedikus lebte er 2 weitere Jahre „im Loch der Prüfung“ wie er es nannte. Sein ganzes Leben lang empfand er die Stuttgarter Jahre als verschwendete Zeit. Seine gesamte Energie nahm er aus dem Bedürfnis, das Versäumte dieser Jahre nachzuholen. Während dieser Zeit begann er sein erstes Drama „Die Räuber“ zu schreiben. Nach dessen Uraufführung 1781 wurde Schiller auf einen Schlag berühmt. Da der Herzog ihm das „Komödienschreiben“ verbot, floh er mit einem seiner Freunde aus Württemberg. Kurzzeitig lebte er in Mannheim und Frankfurt, später dann in Oggersheim. Da er auch dort aufgespürt wurde, floh er wieder und fand dank einer mütterlichen Freundin aus Stuttgart „Frau von Wolzogen“ in Bauerbach Unterkunft. Während seiner Zeit dort entwarf er Pläne für die Dramen „Don Carlos“, „Maria Stewart“ und „Kabale und Liebe“.
Nachdem er 1783 wieder in Mannheim war, bot ihm Dahlberg den Posten als Theaterdichter für ein Jahr an. Nach dieser Zeit war Schiller mit Schulden überhäuft und seine Gesundheit war schwer angeschlagen.. Die Jahre 1785 - 1787 verbrachte er in Leipzig und Dresden. Hier schrieb er Prosaerzählungen und historische Studien. 1787 wollte er jedoch unbedingt nach Weimar, wo sich Intellektuelle wie Goethe, Herder und Wieland aufhielten. Seine dort erstellten historischen Schriften verhalfen ihm zu einer Professur für Geschichte in Jena.
1790 heiratete er Charlotte Lengfeld. Bereits ein Jahr später hatte er einen gesundheitlichen Rückschlag. Allerdings erholte er sich nie wieder vollständig davon.
Sein schriftstellerisches Interesse richtete sich immer mehr auf die Philosophie von Immanuel Kant. Er selbst verfasste wichtige Schriften über die Ästhetik. Nachdem Goethe ihn 1788 noch abgelehnt hatte, begründeten die beiden im Sommer 1794 eine Freundschaft. Endlich widmete sich Schiller langjährigem Verfassen theoretischer Schriften wieder der Dichtung. Es entstanden Balladen und das Drama „Wallenstein“. Nachdem Familie Schiller 1799 nach Weimar gezogen war, traf er sich fast täglich mit Goethe. Er war bereits schwer krank. In seinen letzten Lebensjahren verfasste er die Dramen „Die Jungfrau von Orleans“, „Die Braut von Messina“ und den „Wilhelm Tell“. In diesem letzten Stück ging es vor allem um die Freiheit, die er während seiner Jugend so vermisst hatte. Am 16.11.1802 wurde er in den Adelsstand erhoben. Kurz danach, im Jahre 1804, erkältete er sich wieder, was zu einem erneuten Ausbruch seiner Krankheit führte. Am 9. Mai 1805 starb er im Alter von 46 Jahren in Weimar.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Schiller ein sehr unruhiges Leben führte und sich stets getrieben fühlte Sein äußerst umfangreiches schriftstellerisches Werk enthält viele persönliche Erfahrungen. Wahrscheinlich diente die Schriftstellerei als eine Art Ventil für seine Probleme.
1.2 Seyed Mohamad Ali Djamalzadeh – der Übersetzer
Seyed Mohamad Ali Djamalzydeh wurde im Jahre 1881 in Isfahan geboren. Er wuchs in einer gebildeten und religiösen Familie auf. Sein Vater, Djamaladin Waése Isfahani Hamedani, gehörte zu den bekanntsten und einflußreichsten Gelehrten in der sogennanten Maschruteh-Zeit und spielte deshalb eine große Rolle.
In seiner Jugendzeit, genauer gesagt nach der Hinrichtung seines Vaters, der nach dem indirekten Befehl Mohamad Ali Schah Ghajars verhaftet und ermordet wurde, war Djamalzadeh einer der aktivsten Revolutionäre in der Maschruteh-Bewegung. Nach seiner Schulzeit ist in den Libanon und später nach Frankreich gereist, wo er Jura studierte. In seinem 22 Lebensjahr kehrte er wieder in den Iran zurück, den er kurze Zeit darauf wieder verließ, um nach Deutschland zu reisen. Hier hatte er allerdings keinen beachtlichen Erfolg, weshalb er in die Schweiz ging und hier bis zu seinem Lebensende lebte. Er arbeitete annähernd 25 Jahre beim Internationalen Arbeitsamt und machte zugleich viele Forschungen in den Bereichen der Literatur und der Gesellschaft. Sein literarisches Leben begann jedoch erst im Jahre 1941. Unter dem Einfluß der iranische Intellektuellen, die meisten von ihnen lebten in Europa, kam er zu dem Ergebnis, dass der Grund aller Probleme des iranischen Volkes darin liegt, dass die aufgeklärten und intellektuellen Autoren und Schriftsteller ihre Werke bis dahin nicht in einer für ihre Leser verständlichen Sprache geschrieben haben. Aus diesem Grund verwendete Djamalzadeh in seinen Werken -ausgenommen seiner Übersetzungen- ganz einfache Wörter, die im alltäglichen Leben der Iraner gebräuchlich waren. Man nennt ihn „den Begründer der iranischen Kurzgeschichte“ , weil er der erste Autor ist, der die Kurzgeschichte als literarische Form für seine Werke gewählt hat. Obwohl wer vornehmlich als Schriftsteller bekannt ist, hat er aber auch einige wichtige literarische Werke übersetzt. Nachdem 90 Jahre nützlichen in Europa verbracht hatte, verstarb er im Alter von 106 Jahren in der Schweiz.
1.2.1 Das dramatische Gedicht „Don Carlos“; Merkmale und Inhaltsangabe:
„Die Gerichtsbarkeit der Bühne fängt an, wo das Gebiet der weltlichen Gesetze sich endigt. Wenn die Gerechtigkeit für Gold verblindet und in Solde der Laster schwelgt, wenn die Frevel der Mächtigen ihrer Ohnmacht spotten und Menschenfurcht den Arm der Obrigkeit bindet, übernimmt die Schaubühne Schwert und Waage und reißt die Laster vor einen schrecklichen Richterstuhl. Das ganze Reich der Fantasie und Geschichte, Vergangenheit und Zukunft stehen ihrem Wink zu Gebot.“
(Friedrcih Schiller, Don Carlos Infant von Spanien).“
Im Hinblick auf diesen Satz ist es einfach festzustellen, welches Ziel der große Dichter und Dramatiker, Friedrich Schiller, beim Verfassen seiner dramatischen Meisterwerke verfolgte. Schiller sieht im Drama ein Mittel, mit dem man die vergessenen Werte und menschlichen Ideale beleben kann.
Das dramatische Gedicht, Don Carlos, wurde in der Epoche „Sturm und Drang“ verfasst. „Sturm und Drang“ war eine Jugendbewegung , deren Hauptanliegen vor allem die Forderung nach einer größeren Autonomie und Freiheit, aber auch nach Selbstverwirklichung und Selbstentaltung und den daraus resultierenden sozialkritischen und utopischen Tendenzen war. Dabei bestand ein Zusammenhang zwischen der Rebellion gegen die Welt der Väter und die der gesellschaftliche Unfreiheit.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Inhaltsverzeichnisses?
Das Inhaltsverzeichnis umfasst folgende Punkte: Einleitung, informative Teil (Friedrich Schiller, Seyed Mohamad Ali Djamalzadeh, Don Carlos, Verlag), theoretischer Teil (Literarische Übersetzung, Übersetzung für die Bühne), praktischer Teil (Gestalterische Analyse, Inhaltliche Analyse mit Schlüsselbegriffen, Anmerkungen, Fehler, Auslassungen), Schlussfolgerung und Literaturangaben.
Was ist der Zweck der Übersetzungsanalyse laut Einleitung?
Die Übersetzungsanalyse dient in erster Linie dazu, die Übersetzungslösungen in einem Zielsprachentext festzulegen und intersubjektiv zu bewerten, wobei eine Äquivalenzbeziehung zwischen Ausgangs- und Zieltext gefordert wird.
Welche Bedeutung hat die Kultur bei der Übersetzung literarischer Texte?
Die Kultur spielt eine wichtige Rolle, besonders bei literarischen Texten. Der Übersetzer muss Übersetzungsmethoden im Hinblick auf die kulturelle Ebene auswählen. Die Kulturkompetenz des Übersetzers ist daher entscheidend.
Worauf basiert die Analyse des Textes?
Die Analyse basiert auf drei Teilen: dem informativen, dem theoretischen und dem praktischen Teil. Jeder Teil betrachtet und analysiert den Originaltext und die Übersetzung aus bestimmten Perspektiven.
Was ist das Ziel des informativen Teils?
Der informative Teil soll Informationen über das Werk und die Übersetzung liefern, um es als zeit- und raumgebundenes Phänomen zu betrachten und zu analysieren. Es werden Fragen beantwortet wie, wo und warum der Text geschrieben und übersetzt wurde, sowie wer die Autoren und Übersetzer sind.
Wer war Friedrich Schiller?
Friedrich Schiller war ein deutscher Dichter, Philosoph und Dramatiker, geboren 1759. Sein Leben war geprägt von Unruhe und dem Bedürfnis, persönliche Erfahrungen in seinem schriftstellerischen Werk zu verarbeiten.
Wer war Seyed Mohamad Ali Djamalzadeh?
Seyed Mohamad Ali Djamalzadeh war ein iranischer Schriftsteller und Übersetzer, geboren 1881. Er gilt als "Begründer der iranischen Kurzgeschichte" und hat wichtige literarische Werke übersetzt.
In welcher Epoche wurde "Don Carlos" verfasst?
"Don Carlos" wurde in der Epoche "Sturm und Drang" verfasst, einer Jugendbewegung, die Autonomie, Freiheit und Selbstverwirklichung forderte.
Welche Themen werden in Dramen der Epoche "Sturm und Drang" behandelt?
Hauptthemen der Sturm-und-Drang-Dramen sind Familienkonflikte, die Zerrissenheit des Menschen zwischen Gefühl und Verstand, sowie der Konflikt zwischen dem Freiheitsdrang des Einzelnen und den Beschränkungen der Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- MA. Rahman Ruzbehani (Autor:in), 2006, Die persische Übersetzung des Dramas Don Carlos-eine Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110357