Russland hat auf die Terroranschläge auf die USA genauso wie die meisten Staaten mit Schock, Entsetzen, Betroffenheit, Mitempfinden und Trauer reagiert. Russische Politiker und Experten setzen sich intensiv mit den Fragen auseinander, welche Konsequenzen die Ereignisse vom 11. September 2001 für die Welt, für Russland und nicht zuletzt für die Beziehungen Russlands zu den USA und zum Westen insgesamt nach sich ziehen werden. Der internationale Kampf gegen den Terrorismus und konkreter die Formen der Zusammenarbeit mit den USA und der NATO und die Rolle der NATO im künftigen Sicherheitssystem sind zentrale Themen, die die Politiker auf beiden Seiten beschäftigen. Eine der grundsätzlichen Fragen, welche sich in der neuen weltpolitischen Konstellation vor Russland wieder einmal stellt, lautet: "Wohin gehört Russland?" Viele Experten fordern, dass Russland jetzt seine Wahl unmissverständlich treffen und seinen Platz in der Welt klar und eindeutig bestimmen muss, und zwar an der Seite der (westlichen) demokratischen Staatengemeinschaft. Auf der Ebene der praktischen Politik soll dies eine grundlegende Überprüfung der Beziehungen Russlands zu manchen Staaten wie der Irak, Iran, Libyen und Syrien bedeuten.
Die Beziehungen zwischen der NATO und Russland sind von zentraler Bedeutung für die europäische Sicherheit. Der Charakter der NATO-Russland-Beziehungen war in der Vergangenheit zwiespältig. Die Beziehungen reichten von Partnerschaft über Kooperation, Konsultation bis hin zu Konflikten und sogar offen feindseligem Verhalten. Aber inwieweit veränderten sich diese nach dem 11. September 2001?
In der vorliegenden Arbeit beschäftige ich mich mit den Beziehungen zwischen NATO und Russland vor dem Attentat auf das World Trade Center und deren Wandel nach dem 11. September 2001.
Anfangs möchte ich einen kurzen Überblick der Geschichte, Aufgaben und sowjetischen Wahrnehmung der NATO geben, dann den Wandel in den Beziehungen nach Zusammenbruch der Sowjetunion in den neunziger Jahren und die Krise während des Kosovo-Krieges beschreiben. Ein Zentralpunkt meiner Hausarbeit ist das Verhältnis der Russischen Föderation zur NATO nach dem Amtsantritt Putins und die Auswirkung der Anschläge vom 11. September 2001 darauf. Zum Schluss möchte ich mich mit der folgenden Frage beschäftigen:
Wie sieht die Zukunft der NATO-Russland-Beziehungen aus? Da das Thema ganz aktuell ist und es wenig Literatur gibt, die sich mit dem Thema unmittelbar befasst [...]
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- Geschichte und Aufgaben der NATO
- Gründung der NATO
- Entwicklung der Allianz
- Sowjetische Beziehungen zur NATO im Kalten Krieg
- NATO-Russland-Beziehungen
- NATO-Russland Grundakte in den neunziger Jahren
- NATO und Russland während des Kosovo-Krieges
- Die russischen Beziehungen zur NATO in der Ära Putins
- Konzept der Nationalen Sicherheit
- Die neue Militärdoktrin
- Außenpolitisches Konzept
- Die russische Kritik an der NATO-Osterweiterung
- NATO-Russland Beziehungen nach dem 11. September 2001
- NATO-Russland-Gipfel in Rom
- Russland und der NATO-Gipfel in Prag
- NATO-Russland-Sicherheitskonferenz in Moskau
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Beziehungen zwischen der NATO und Russland vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 und deren Wandel im Anschluss daran. Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung der NATO, die sowjetische Wahrnehmung der Allianz, die Beziehungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und die Krise während des Kosovo-Krieges. Im Zentrum steht die Analyse des Verhältnisses Russlands zur NATO nach dem Amtsantritt von Putin und die Auswirkungen der Anschläge vom 11. September 2001. Die Arbeit betrachtet auch die Frage der zukünftigen Entwicklung der Beziehungen zwischen der NATO und Russland.
- Die historische Entwicklung der NATO
- Die Beziehungen zwischen der NATO und Russland vor und nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
- Die Rolle des Kosovo-Krieges in den NATO-Russland-Beziehungen
- Die russischen Beziehungen zur NATO unter Putin
- Die Auswirkungen der Anschläge vom 11. September 2001 auf die NATO-Russland-Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung präsentiert die Thematik und die Forschungsfrage der Arbeit, welche die Beziehungen zwischen der NATO und Russland vor und nach dem 11. September 2001 untersucht. Sie betont die Relevanz des Themas in der neuen weltpolitischen Konstellation und die Frage nach Russlands Platz in der Welt.
Das zweite Kapitel gibt einen Überblick über die Geschichte der NATO, ihre Gründung, ihre Entwicklung und die sowjetische Wahrnehmung der Allianz im Kalten Krieg. Es beschreibt die NATO als Gegengewicht zur Präsenz der UdSSR in Europa und erklärt die Verteidigungskonzeption des Bündnisses.
Das dritte Kapitel beleuchtet die NATO-Russland-Beziehungen in den neunziger Jahren, insbesondere die Unterzeichnung der NATO-Russland Grundakte und die Konflikte während des Kosovo-Krieges. Es verdeutlicht die wechselvolle Beziehung zwischen den beiden Akteuren, die von Partnerschaft bis hin zu Konflikten reichte.
Das vierte Kapitel befasst sich mit den Beziehungen zwischen der NATO und Russland in der Ära Putins. Es analysiert die russische Sicht auf die NATO, die Sicherheitskonzepte und die Kritik an der NATO-Osterweiterung.
Das fünfte Kapitel untersucht die Auswirkungen der Anschläge vom 11. September 2001 auf die NATO-Russland-Beziehungen. Es beleuchtet die Reaktion der beiden Seiten auf die Terroranschläge, die Gipfeltreffen und Sicherheitskonferenzen, die nach den Anschlägen stattfanden.
Schlüsselwörter
NATO, Russland, Beziehungen, Kalter Krieg, Kosovo-Krieg, 11. September 2001, Terrorismus, Sicherheitspolitik, Militärdoktrin, Osterweiterung, Zusammenarbeit.
- Quote paper
- Aladdin Sarhan (Author), 2002, NATO-Russland-Beziehungen vor und nach dem 11. September 2001, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11038