Die Grüne Revolution ist Ergebnis der Forschungsanstrengungen mehrerer Agrarforschungsinstitute. Diese wurden nach dem zweiten Weltkrieg in verschiedenen Regionen der Welt gegründet. Ihr Ziel war es, die bevorstehende Hungerkatastrophe, die besonders in Schwarzafrika und im südostasiatischen Raum drohte, zu verhindern.
Zuerst zahlten sich deren Anstrengungen in Form von Ertragssteigerungen bei Weizen und Mais aus. Besonders für den asiatischen Raum war aber der Reis ein nicht wegzudenkendes Getreide, bei dem die Ertragssteigerung einen noch größeren Beitrag zu der steigenden Nahrungsmittelversorgung der Bürger beitragen würde, als es bereits der Weizen tat. Die Gründung des „International Rice Research Institute“ (IRRI) bei Manila auf den Philippinen im Jahre 1961 war der erste große Schritt in die Richtung des intensiven Reisanbaus. Aufgrund der drohenden Hungerkrise wurden Sorten entwickelt, welche primär auf die Ertragssteigerung ausgerichtet waren. Diese trugen den Namen „high yielding varieties“.
Es ging also zunächst einmal darum, das gesamte Potential des Bodens zu nutzen und mit entsprechenden Hilfsmitteln die Ernte so ertragreich wie möglich zu machen. Die Grüne Revolution kann aber nicht isoliert als Produktionssteigerungsprogramm gesehen werden. Die mit der Produktionssteigerung verbundenen Ziele aber auch ihre Konsequenzen sind ebenfalls untrennbar mit dem Begriff „Grüne Revolution“ verbunden.
Ihr Ziel ist ein sehr lobenswertes, welches auf den ersten Blick keine Nachteile erkennen lässt. Auf diese Thematik wird allerdings später noch intensiver einzugehen sein. Anhand Indiens soll in dieser Facharbeit ein konkretes Raumbeispiel der Grünen Revolution gegeben werden. Dabei ist aber immer zu beachten, dass ihre Entwicklung in den verschieden Regionen der Welt, sehr unterschiedlich ist. In Afrika zum Beispiel zeigte das Projekt weitaus weniger Wirkung als in Asien. Dies ist aber ein Themenkomplex, der in dieser Facharbeit nicht eingehend behandelt werden kann, da dies ihren Rahmen sprengen würde.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Was ist die Grüne Revolution?
- 1.2 Die naturgeographischen Rahmenbedingungen Indiens
- 2 Hauptteil
- 2.1 Entwicklung, Fortschritt und Produktion der Grünen Revolution
- 2.2 Konfliktstoff Wasser
- 2.3 Weitere ökologische Auswirkungen
- 2.3.1 Einsatzgebiete der Grünen Revolution
- 2.3.2 Böden
- 2.3.3 Tier- und Pflanzenwelt
- 2.3.4 Energie
- 2.4 Soziale Auswirkungen
- 2.4.1 Arbeitsplätze geschaffen oder zerstört?
- 2.4.2 Disparitäten zwischen Großbetrieben, Kleinbetrieben und deren Angestellten
- 2.4.3 Die Verteilung der Nahrung
- 2.5 Wer zieht den größten Vorteil aus der Grünen Revolution?
- 2.6 Gen-Revolution
- 3 Schlussteil
- 3.1 Bilanz
- 3.2 Perspektiven für die Zukunft
- 3.3 Fazit
- 3.4 Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Grüne Revolution in Indien, analysiert deren Entwicklung und Auswirkungen auf ökologische und soziale Strukturen. Ziel ist es, ein umfassendes Bild der komplexen Folgen dieses Modernisierungsprogramms zu zeichnen und dessen Erfolge und Misserfolge zu beleuchten.
- Entwicklung und Fortschritt der Grünen Revolution in Indien
- Ökologische Auswirkungen des intensiven Agrar-Programms
- Soziale Konsequenzen und Verteilungsgerechtigkeit
- Die Rolle von Wasserressourcen im Kontext der Grünen Revolution
- Bewertung der langfristigen Nachhaltigkeit der Grünen Revolution
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Grünen Revolution ein und definiert den Begriff im Kontext der Bemühungen, drohende Hungersnöte zu verhindern. Sie beschreibt die Ziele der Agrarforschungsinstitute und hebt die Bedeutung des Reisanbaus in Asien hervor. Die Einleitung stellt die Grüne Revolution als Modernisierungsprogramm dar, das hochertragreiches Saatgut, Düngemittel, Schädlingsbekämpfung, Bewässerung und moderne Maschinen einsetzt. Es wird betont, dass die Grüne Revolution nicht nur ein Produktionssteigerungsprogramm ist, sondern auch umfassende Ziele zur Armutsbekämpfung und Verbesserung der Lebensqualität anstrebt, wobei Indien als Fallbeispiel dient.
1.2 Die naturgeographischen Rahmenbedingungen Indiens: Dieses Kapitel beschreibt die vielfältigen naturgeographischen Bedingungen Indiens, von den hohen Bergen des Himalayas bis zu den Ebenen und Küstenregionen. Es werden die unterschiedlichen Klimazonen (tropisch und subtropisch) und die Verteilung von Niederschlägen (Monsun) erläutert. Die Bodenfruchtbarkeit wird in Bezug auf verschiedene Regionen Indiens differenziert, wobei die Bedeutung der Flüsse Ganges und Indus für die Bewässerung hervorgehoben wird. Die Kapitel erläutert, wie die geographischen Gegebenheiten die landwirtschaftlichen Möglichkeiten beeinflussen, insbesondere den Reisanbau an den Küsten und den Weizenanbau im Norden.
Schlüsselwörter
Grüne Revolution, Indien, Agrarwirtschaft, Modernisierung, Nachhaltigkeit, ökologische Auswirkungen, soziale Auswirkungen, Wasserressourcen, Hochleistungssorten (HYV), Armut, Hunger, Bodenfruchtbarkeit, Monsun.
Grüne Revolution in Indien: FAQs
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Grüne Revolution in Indien. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Analyse der ökologischen und sozialen Auswirkungen dieses Modernisierungsprogramms.
Welche Themen werden im Hauptteil behandelt?
Der Hauptteil untersucht die Entwicklung und den Fortschritt der Grünen Revolution, die Konflikte um Wasserressourcen, weitere ökologische Auswirkungen (Einsatzgebiete, Böden, Tier- und Pflanzenwelt, Energie), die sozialen Auswirkungen (Arbeitsplätze, Disparitäten, Nahrungsmittelverteilung), wer von der Grünen Revolution profitiert und schließlich die Gen-Revolution.
Welche ökologischen Auswirkungen werden untersucht?
Die Analyse der ökologischen Auswirkungen umfasst die Betrachtung der Auswirkungen auf die Böden, die Tier- und Pflanzenwelt sowie den Energieverbrauch. Es wird der Einfluss der intensiven Landwirtschaft auf verschiedene Ökosysteme in Indien beleuchtet.
Welche sozialen Auswirkungen werden betrachtet?
Der soziale Aspekt der Grünen Revolution wird unter anderem anhand der Auswirkungen auf die Schaffung oder den Verlust von Arbeitsplätzen, die Disparitäten zwischen Groß- und Kleinbetrieben und deren Angestellten sowie die Verteilung der Nahrungsmittel untersucht.
Welche Rolle spielen Wasserressourcen?
Die Rolle von Wasserressourcen wird als zentraler Konfliktstoff im Kontext der Grünen Revolution hervorgehoben. Die Verfügbarkeit von Wasser und dessen Bewirtschaftung sind entscheidend für den Erfolg und die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft.
Wie wird die Nachhaltigkeit der Grünen Revolution bewertet?
Das Dokument bewertet die langfristige Nachhaltigkeit der Grünen Revolution kritisch, indem es die Erfolge und Misserfolge des Modernisierungsprogramms gegenüberstellt und Perspektiven für die Zukunft aufzeigt.
Was sind die Schlüsselwörter des Dokuments?
Die Schlüsselwörter umfassen: Grüne Revolution, Indien, Agrarwirtschaft, Modernisierung, Nachhaltigkeit, ökologische Auswirkungen, soziale Auswirkungen, Wasserressourcen, Hochleistungssorten (HYV), Armut, Hunger, Bodenfruchtbarkeit, Monsun.
Welche naturgeographischen Rahmenbedingungen Indiens werden beschrieben?
Die naturgeographischen Rahmenbedingungen Indiens werden umfassend beschrieben, inklusive der vielfältigen Landschaften, Klimazonen (tropisch und subtropisch), der Monsun-Niederschläge und der Bodenfruchtbarkeit in verschiedenen Regionen. Die Bedeutung der Flüsse Ganges und Indus für die Bewässerung wird hervorgehoben.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, ein umfassendes Bild der komplexen Folgen der Grünen Revolution in Indien zu zeichnen und deren Erfolge und Misserfolge zu beleuchten. Es soll ein tiefes Verständnis der ökologischen und sozialen Auswirkungen dieses Modernisierungsprogramms vermittelt werden.
Wie wird die Grüne Revolution in der Einleitung definiert?
Die Grüne Revolution wird in der Einleitung als Modernisierungsprogramm definiert, das auf hochertragreichem Saatgut, Düngemitteln, Schädlingsbekämpfung, Bewässerung und modernen Maschinen basiert. Es wird betont, dass neben der Steigerung der Nahrungsmittelproduktion auch die Armutsbekämpfung und die Verbesserung der Lebensqualität angestrebt wurden.
- Arbeit zitieren
- Leonard Strecker (Autor:in), 2006, Die Grüne Revolution am Raumbeispiel Indiens, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110491