I. Einleitung
Die zeitgenössischen Chroniken behandeln den Erbreichsplan Heinrichs VI. aus dem Jahre 1196 als ein unerhörtes Dekret, welches seinesgleichen in der Epoche des Mittelalters vermissen lässt.1 Dementsprechend soll es das Anliegen dieser Hausarbeit werden, die Inhalte der Gesetzesvorlage zu analysieren und mit Hilfe verschiedener historischer Theorien zu interpretieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der allgemeinen Einordnung dieses Reformplanes in die grundlegenden Tendenzen der staufischen Lehnspolitik. Desweiteren soll bezüglich der unmittelbaren Behandlung des Reformversuches versucht werden, die möglichen Vor-, wie Nachteile für die beteiligten Gruppen – hier insbesondere Kaiser und Reichsfürsten – auszuarbeiten, mit dem Ziel die einzelnen Handlungsstränge in ihrer Motivation und Zielsetzung nachzuvollziehen, um ein abschließendes Urteil über die Ergebnisse, wie Positionen der herangezogenen Quellen, bilden zu können. Zu diesem Zweck wird sich in den nachfolgenden Kapiteln mit folgenden Autoren/Historikern auseinandergesetzt werden. Einerseits bietet Peter Csendes mit seiner Biographie Heinrichs VI. eine wichtige Grundlage, andererseits soll sich diese Arbeit kritisch mit den Werken Theodor Toeches wie Sigrid Hausers auseinandersetzen, da insbesondere diese beiden Geschichtsschreiber Hypothesen aufstellten, welche im Verlaufe der Arbeit an diesem Thema teils unhaltbar, teils vage bewiesen erschienen. Leider war es unmöglich auf zeitgenössische Quellen zurückzugreifen, da diese zum Teil nicht erhalten blieben2 oder sich unzureichend dem eigentlichen Gegenstand der vorliegenden Hausarbeit widmeten.
1 Vgl. hierzu: Schmidt, Ulrich: Ein neues unerhörtes Dekret: Der Erbreichsplan Heinrichs VI. In: Gerhard Baaken, Peter Csendes u. a.: Kaiser Heinrich VI. Ein mittelalterlicher Herrscher und seine Zeit.; Gesellschaft für staufische Geschichte e.V. (Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst, Bd. 17); S.61-81
2 Siehe Urkunde vom Reichstag zu Würzburg Ende März 1196 Vgl. hierzu: Toeche, Theodor : Kaiser Heinrich VI.; Darmstadt; 1965; S. 396-446
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Erbreichsplan Heinrichs VI.
- a. Die staufische Lehnspolitik im Überblick
- b. Die Umsetzung des Planes im deutschen Reich - Ein Machtkampf zwischen Heinrich VI. und den deutschen Fürsten
- III. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Erbreichsplan Kaiser Heinrichs VI. aus dem Jahr 1196. Ziel ist es, die Inhalte des Plans zu analysieren und mit Hilfe historischer Theorien zu interpretieren. Dabei steht die Einordnung des Plans in die staufische Lehnspolitik im Vordergrund. Weiterhin soll untersucht werden, welche Vor- und Nachteile der Plan für die beteiligten Gruppen – insbesondere Kaiser und Reichsfürsten – hatte.
- Die Inhalte und Interpretation des Erbreichsplans
- Die Einordnung des Plans in die staufische Lehnspolitik
- Die Auswirkungen des Plans auf das Verhältnis zwischen Kaiser und Reichsfürsten
- Die Motivation und Zielsetzung der beteiligten Akteure
- Die Bewertung des Erbreichsplans in historischen Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des Erbreichsplans Heinrichs VI. ein und beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der mittelalterlichen Geschichte. Sie skizziert den Forschungsstand und die verwendeten Quellen und benennt die wichtigsten Autoren, auf die sich die Arbeit stützt.
II. Der Erbreichsplan Heinrichs VI.
a. Die staufische Lehnspolitik im Überblick
Dieser Abschnitt analysiert die Lehnspolitik der Stauferkönige Friedrich I. Barbarossa und Heinrich VI. im Kontext des deutschen Reichs und der westeuropäischen Großmächte. Dabei wird die Bedeutung des Lehnsrechts als Instrument der Machterhaltung, Machtausbau und Machtrepräsentation beleuchtet.
b. Die Umsetzung des Planes im deutschen Reich - Ein Machtkampf zwischen Heinrich VI. und den deutschen Fürsten
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Umsetzung des Erbreichsplans im deutschen Reich und den daraus resultierenden Konflikten zwischen Heinrich VI. und den deutschen Fürsten. Er analysiert die Motivationen und Ziele der beteiligten Akteure und deren strategisches Vorgehen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Themen der Arbeit sind: Erbreichsplan, Heinrich VI., staufische Lehnspolitik, Machtkampf, Reichsfürsten, Wahlmonarchie, Lehnsrecht, Historische Quellen, Quellenkritik.
- Arbeit zitieren
- Andrea Glados (Autor:in), 2003, Der Erbreichsplan Heinrichs VI., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11052