Die Gründung und der schnelle Niedergang des Klosters Memleben


Hausarbeit, 2007

19 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Todesumstände der beiden Regenten und die Lokalisierung einer Pfalz

3. Die zeitlichen Umstände und der Verlauf der Klostergründung

4. Der erste Kirchenbau aus ottonischer Zeit

5. Der Niedergang des Klosters

6. Abschluss

7. Literatur- und Quellenangabe

8. Abbildungsnachweis

Einleitung

Es gibt Orte, die in der Geschichte eine besondere Rolle gespielt haben, von denen man jedoch in unserer heutigen Zeit so gut wie noch nie etwas gehört hat. Sie waren einmal von bedeutender Wichtigkeit und sind in unserer Zeit in Vergessenheit geraten. Der kleine Ort Memleben wird für die meisten bestimmt mit dazu gehören und doch beherbergte er einmal Könige und Kaiser. Für gleich zwei von ihnen sollte er auch zum Sterbeort werden.

Zuerst verstarb hier am 2. Juli 936 der erste König aus dem Sachsengeschlecht, Heinrich I. Erst nach seinem Tod wurde er nach Quedlinburg überführt und beigesetzt.

Der zweite, der in Memleben starb, war der Sohn Heinrichs I., Otto der Große. Nach seinem Tode am 7. Mai 973 sollte der kleine Ort zu einer Stätte des Gedenkens werden und eine Blüte erfahren, die jedoch nur kurz anhielt. Otto II. stiftete 981 ein Kloster, in dem der Seele seines verstorbenen Vaters gedacht werden sollte. Doch bereits wenige Jahre darauf, im Jahre 1015, entzog Heinrich II. ihm wieder alle Rechte und unterstellte es dem Kloster Hersfeld.

Es soll in dieser Arbeit zuerst zu einem kurzen historischen Abriss der Ereignisse in Memleben kommen. Vor der eigentlichen Darstellung der Klostergründung, soll versucht werden zu klären, wo die eigentliche Kaiserpfalz gestanden hat, die es ja zweifelsohne gab.

Danach gilt es die noch heute erhaltenen Ruinen zu betrachten und einen Rekonstruktionsversuch der Marienkirche aus ottonischer Zeit zu vollziehen.

Sowohl die Kunsthistoriker als auch die Historiker müssen es in diesem speziellen Fall wagen, nur mit Restfundamenten ein möglichst realistisches Bild der Benediktinerabtei Memleben zu rekonstruieren. Was die Kunsthistoriker mit wirklich vorhandenen Mauerresten ermöglichen, müssen die Geschichtsforscher mit den spärlich erhaltenen Schriftquellen machen. Vieles dabei wird vom Allgemeinen aufs Spezielle übertragen und ist somit nicht hundertprozentig gesichert.

Zum Schluss muss noch betrachtet werden, wodurch es zum Niedergang des Klosters unter Heinrich II. kommen konnte.

Todesumstände der beiden Regenten und die Lokalisierung einer Pfalz

Thomas Vogtherr sagt in seinem Aufsatz über das Konvent Memleben, dass am Anfang der Tod stand. Dies klingt zwar makaber, doch trifft er damit genau die Wahrheit. Zur Klostergründung kam es tatsächlich nur durch zwei Todesfälle wichtiger und bedeutender Regenten.

Heinrich I. verstarb am 2. Juli 936 in der Pfalz Memleben, wahrscheinlich an einem wiederholten Schlaganfall von seiner gesamten Familie umgeben. Sie sorgte dafür, dass sein Leichnam nach Quedlinburg überführt wurde, wo er dann auch seine letzte Ruhe fand. Thietmar von Merseburg beschreibt nicht nur die näheren Umstände seines Ablebens, sondern er erwähnt auch eindeutig Memleben als Ort dieses Geschehens. So heißt es bei ihm: „Post innumera virtutum insignia idem, decurso vitae suimet stadio, sextodecimo regni, aetatis autem suae sexagesimo anno, sexta Non. Iulii Miminlevo moritur, et in Quidilingaburch, quam ipse a fundamento construxit, sepultus, an cunctis optimatibus merito defletur.“ [1]

Sein Sohn und Nachfolger im Amt, Otto der Große, sollte als genialer Herrscher in die Geschichte eingehen. Er stattete dem Ort Memleben mehrere Besuche ab. Durch ihn wurde Memleben nicht nur wiederholt zum Sterbeort eines sächsischen Regenten, sondern hinzukommend, im Jahre 973, auch zu einem Bestattungsort. Fand auch der Körper Ottos in Magdeburg seine letzte Ruhe, so ist bei Thietmar von Merseburg überliefert, dass seine Eingeweide in Memleben bestattet wurden. Thietmar schreibt in seiner Chronik: „Sequenti vero nocte viscera eius soluta in ecclesia sancte Mariae sunt tumulata; corpus autem eiusdem aromatibus conditum ad Parthenopolim translatum est ibique honorabiliter atque lacrimabiliter succeptum marmoreoque inpositum sarcophago (…)“ [2]

Wenn es nun sicher belegt ist, dass zwei Könige sich an ihrem Todeszeitpunkt in Memleben aufhielten, dann ist auch davon auszugehen, dass der Ort Gebäude und Räumlichkeiten besaß, in denen der jeweilige Herrscher residieren konnte. Jedoch ist von dieser Kaiserpfalz nichts erhalten geblieben. Nicht einmal Mauerreste sind zu sehen und somit weiß man auch nicht, an welcher Stelle man graben müsste, um noch eventuell erhaltene Fundamentreste im Boden zu bergen. Es ist noch nicht einmal geklärt, ob die Pfalz in unmittelbarer Nähe zu dem später errichteten Kloster lag, oder ob mehrere Kilometer zwischen ihnen lagen. Jedoch ist es nicht zwingend notwendig, die Gebäude der Pfalz nun unbedingt mit den noch heute erhaltenen Kirchen- und Klosterruinen in Zusammenhang zu bringen. Es ist auch gut vorstellbar, dass die Pfalz etwas entfernt davon lag, zumal ja Grabungen um die Ruinen herum keinerlei Spuren von ihr zu Tage gefördert haben.

Matthias Hardt nun, äußert in seinem Aufsatz eine recht überzeugende These. Er erwähnt die Vermutung, dass mit der Burganlage der Pfalz, der Wendelstein gemeint sein könnte, welcher nur wenige Kilometer von Memleben entfernt liegt.[3] Der Stein wurde schon seit vorgeschichtlicher Zeit besiedelt und somit ist es sehr gut vorstellbar, dass Heinrich dort eine Pfalz sein Eigen nannte. Solch eine erhöhte Lage bot ja auch einfach mehr Sicherheit, da sie leichter gegen Feinde zu verteidigen war. Er vergleicht dies mit der Lage der Gebäude in Quedlinburg, welches ja auch durch und durch eine Gründung Heinrichs war. Dort war es ebenfalls so, dass Heinrich I. auf dem heutigen Burgberg seine Pfalz errichten ließ, obwohl dieser mehrere Hundert Meter vom Ursprünglichen Gehöft entfernt lag. Es scheint unter Heinrich nichts Ungewöhnliches gewesen zu sein, dass die eigentliche Burganlage und der Wirtschaftshof in einiger Entfernung zueinander errichtet wurden.[4]

Hardt stützt sich mit dieser Theorie auf eine bestimmte Aussage in den Schriften Liudprands von Cremona. An der Stelle, in der er den Tod des König Heinrichs I. beschreibt, heißt es: „Eo in tempore rex Heinricus in castello, quod est in Turingiorum et Saxonum confinio et dicitur Himenleve, gravissima valetudine correptus migravit ad Dominum.“[5] Das ausschlaggebende Wort dabei ist für ihn die Vokabel „castello“, die ja mehr mit Festung oder Burg zu übersetzen ist. Vielleicht meinte Liudprand tatsächlich eine Burganlage in der Heinrich I. starb, nämlich die auf dem Wendelstein.

Es bleibt schließlich immer zu berücksichtigen, dass die Gebiete in denen diese Pfalzen standen in dieser Zeit noch äußerst gefährlich waren und von Kriegen heimgesucht wurden. Man sah sich durch die Ungarn gefährdet und auch die Normannen und Franken waren eine Gefahr.[6] Es konnte also nicht schaden, eine Burganlage zu bewohnen, die gleichzeitig auch einen bestmöglichen Schutz bot.

Gegen die Vermutung von Matthias Hardt spricht vielleicht im ersten Moment, dass der Ort Memleben heute nur südlich der Unstrut liegt, der Wendelstein jedoch nördlich davon zu finden ist. Doch Hardt vermutet hierbei, dass der Ort sich wahrscheinlich zu dieser Zeit auf beide Ufer erstreckte. Den Beweis dafür sieht er in dem Schriftstück Breviarium Sancti Lulli[7] aus dem 9. Jahrhundert, in denen der Ort Memleben überhaupt zum ersten Mal Erwähnung findet. Einmal wird Memleben darin mit Ortschaften nördlich der Unstrut und einmal mit Siedlungen südlich des Flusses in Verbindung gebracht.[8] Es scheint also nördlich der Unstrut so etwas wie ein Klein – Memleben gegeben zu haben, dass jedoch später wüst wurde.

Durch den Umstand, dass die Pfalz womöglich nördlich der Unstrut lag, vermutet Hardt ebenfalls, dass Heinrich I. und Otto I. nicht an demselben Ort verstarben, sondern nur an zwei Orten, die in unmittelbarer Nähe zueinander lagen. Er erklärt dies damit, dass Heinrich wahrscheinlich in der Burg auf dem Wendelstein verstarb und es in dem Komplex der Burganlage eine kleine Kapelle gab, in der man für ihn beten und Zeremonien abhalten konnte. Bei Otto I. jedoch, ist von einem richtigen Kirchenbau die Rede, denn er nahm vor seinem Tod noch an Gottesdiensten und Messen teil. Hardt geht davon aus, dass zu dieser Zeit schon die Rede von der ersten Marienkapelle in Memleben an sich ist, die jedoch in einiger Entfernung zum Wendelstein liegt und sich auch südlich der Unstrut befindet. Das es zu dieser Zeit schon einen Kirchenbau im Memleben gab, lässt sich anhand der Chronik Thietmars von Merseburg belegen. Er erwähnt in seinem Buch II, 35-37, dass der Bischof Boso von Merseburg in seiner Amtszeit die Kirche in Memleben als Lehngut erhielt. Dort heißt es: „Beneficium autem omne, quod ad aecclesias in Merseburg et in Mimenlevo positas ac ad Thornburg et Kirberge pertinens fuit, antequam ordinaretur, optinuit.“ [9] Da dieser Boso bereits 970 verstarb, muss diese Kirche also vor dem Tode Ottos bereits bestanden haben. Es ist also der Kirchenbau, der vor dem späteren Neubau aus dem 13. Jahrhundert an dieser Stelle stand und in dessen Chor auch die Eingeweide von Otto I. beigesetzt sein sollen.

Für die Trennung der Sterbeorte beider Herrscher spricht auch die Tatsache, dass in späterer Zeit immer nur die Memoria Ottos I. erwähnt wurde. Hätte es Gründe für ein Andenken an Heinrich I. neben Otto I. gegeben, so wäre dies im Zug der Klostergründung mit ziemlicher Sicherheit erwähnt worden. Dies spricht dafür, dass weder Otto der Große, noch sein Sohn Otto II. einen Grund hatten ihrem Vater und Großvater in Memleben direkt zu gedenken und dass der Sterbeort somit nicht in Memleben an sich war, sondern eher auf der Burg des Wendelsteins.

Die zeitlichen Umstände und der Verlauf der Klostergründung

„Auf Veranlassung seiner frommen Mutter, unter deren Leitung er aufwuchs, erwarb er durch rechtmäßigen Tausch Memleben, wo sein Vater gestorben war, und Hersfeld gehörigen Zehnten. Er ließ Mönche kommen, stiftete eine freie Abtei, versah sie mit dem Erforderlichen und ließ sie durch ein päpstliches Privileg bestätigen.“[10]

Man weiß nicht genau wann der Konvent in Memleben gegründet wurde. Doch man kann mit Sicherheit sagen, dass es zwischen dem 7. Mai 973 dem Todestag Ottos I. und dem 20. Mai 979 geschehen sein muss. Das zweite Datum ist durch eine erhaltene Urkunde Ottos II. belegt, in der das Kloster erneut erwähnt wird. In ihr geht es um eine Übertragung von drei schon bestehenden Kapellen in den Orten Allstedt, Osterhausen und Riestedt. Dies geschah zu Ungunsten des Klosters Hersfeld, zu dem die Orte zuvor gehörten. Doch noch schlimmer traf es mit diesem Diplom das Bistum Merseburg, denn dieses verlor seine Zehnteinkünfte von gleich achtzehn Ortschaften nördlich der Unstrut in den Gebieten Friesenfeld und Hassegau.

Fakt ist jedoch, dass die Idee einer Klostergründung erst von Otto II. ausging und nicht schon unter seinem Vater geplant war. Otto II. war es wichtig, einen Ort zu schaffen an dem es allein um die Memoria für seinen verstorbenen Vater ging. Es hat sogar den Anschein, dass er für sich und seine Gattin Theophanu eine Grablege in der Krypta der Marienkirche geplant hatte. Nachvollziehen lässt sich dies anhand der schon oben erwähnten Urkunde, in der Folgendes zu lesen ist: „(…) pro remedio anime nostrae et contectalis nostrae / Theophanu coimperat/ ricis auguste nec non et pro salvatione anime geni/ toris nostri equivoci et coimpe/ ratoris augusti tradidimus ad quendam locum Mimeleuo dictum in honore sancte et individue t /rinitatis sortis ingressus est viam/ , et de nostro iure in ius et dominium abbatis monachorumque sibi subiectorum quos inibi ad die ser/ vitium collegimus, funditus/ donando transfudimus.“[11]

Diese Entscheidung des Herrscherpaares konnte für den Ort nur von Vorteil sein, denn er wurde dadurch erneut belebt. Man kann davon ausgehen, dass schon unter Otto dem Großen die Pfalz zunehmend an Wichtigkeit verlor. Er war sogar damit beschäftigt gewesen große Teile des Komplexes Memleben an geistige Institutionen zu verschenken und es aufzugeben. So existiert ein Blankett aus den Jahren 976/77, das ein Rechtsgeschäft Ottos des Großen schriftlich fixiert. In ihm werden Kirchen an das Bistum Zeitz übertragen, und darunter befindet sich auch die Kirche in Memleben. Dieses Blankett stammte zwar aus der Regierungszeit Ottos I., wurde aber erst nach seinem Tod fertig gestellt und angewandt. Hardt sieht den Grund für diese Schenkung darin, dass die Lage des Ortes ziemlich peripher war und die Pfalz somit nicht so oft genutzt wurde wie andere Pfalzen in der näheren Umgebung. Eine Nutzung für Festlichkeiten oder Reichs- und Hoftage ist nicht bekannt. Eher war die Pfalz, wenn sie denn nun wirklich hoch oben auf dem Wendelstein lag, eine gute und sichere Herberge gegen die Angriffe der Ungarn. Man könnte sagen, sie war mehr eine militärisch und strategisch günstige Einrichtung gewesen, die zusätzlich noch durch Sumpfgebiete geschützt war. Doch nach der Schlacht auf dem Lechfeld mit der sich das Ungarnproblem löste, verlor sie ihre Wichtigkeit für Otto den Großen und wurde somit entbehrlich. Sie lag daraufhin nur noch in einer Art Sackgasse, die nicht einmal gute Verkehrswege z.B. nach Norden (Quedlinburg, Magdeburg) bot und aufgrund der topographischen Gegebenheiten auch keine Weiterreise nach Osten ermöglichte.

Eigentlich war der Ort somit schon auf dem besten Wege in Vergessenheit zu geraten und seinen Status als Siedlung mit Kaiserpfalz zu verlieren. Erst Otto II. erweckte sie wieder aus ihrem Schlaf und machte sie durch zahlreiche Privilegien zu einem Ort mit Einfluss.

Der Rahmen der Einrichtung einer Bendiktinerabtei wird aber erst richtig interessant, wenn man dabei betrachtet was zeitgleich mit dem Bistum Merseburg passierte. Dieses wurde für 20 Jahre komplett aufgelöst und die Verantwortlichen mussten mit ansehen wie zeitgleich ein neues Kloster in Memleben entstand.

Schon mit dem Diplom am 20. Mai 979 wurde Memleben auf Kosten Merseburgs gestärkt, indem es Zehnteinkünfte im Bereich Friesenfeld und Hassegau erhielt, die zuvor Merseburg zugestanden hatten. Es umfasst ein Gebiet, das die Unstrut im Süden, die Saale im Osten und kleine Flüsse und Seen im Norden und Westen als Grenzen hatte. Somit scheint sich schon 979 eine Aufhebung des Bistums Merseburgs abzuzeichnen. Letztendlich entschieden wurde dies erst am 9/10 September 981 auf einer Synode in Rom, also in dem Jahr, in dem auch über Memleben beschlossen wurde. Dies war nicht ganz einfach gewesen, denn Merseburg war eine Stiftung Ottos I. Er hatte sie zu Dank dem heiligen Laurentius geweiht, da er sich sicher war, nur durch seine Hilfe die Schlacht auf dem Lechfeld gewonnen zu haben. Die Gründung Merseburgs stieß schon damals auf die offene Ablehnung der schon bestehenden Bischofssitze. Insbesondere der Amtsträger in Halberstadt hielt mit seinem Missfallen nicht hinter dem Berg und gab weder eine mündliche noch eine schriftliche Einwilligung zum Beschneiden seines Einflussgebietes. Magdeburg hingegen, befürwortete die Gründung Merseburgs, da diese Neugründung ihm unterstellt war und die Rolle eines Suffraganbistums einnahm.

Mit der Schenkung der beiden Gebiete Hassegau und Friesenfeld an Memleben, gingen Merseburg nun jedoch Einkünfte verloren, die es wirklich in seinem Bestand gefährdeten.

Am gleichen Tag an dem diese Schenkungen vollzogen wurden, wurde wahrscheinlich auch die Immunität des Klosters Memleben festgelegt. Orientiert hat sich Otto II. dabei wahrscheinlich an den einflussreichen und ehrwürdigen Reichsabteien Fulda und Reichenau, denn nur so konnte sich die Neugründung von den bestehenden Bistümern abheben. Dadurch war es Memleben möglich, seinen Abt selber zu bestimmen. Dieses Diplom über die Immunität, nahm Memleben mit in den Kreis der Reichsklöster auf, die nur dem Kaiser selbst unterstellt und somit sehr unabhängig waren.

Wahrscheinlich auch im gleichen Jahr 979, vielleicht sogar am gleichen Tag, wurden noch drei weitere Entschlüsse schriftlich fixiert, die jedoch erst einmal auf Eis lagen und erst im Jahre 981 eingelöst wurden. Man weiß, dass die Urkunden früher als 981 entstanden sein müssen, da Otto II. in diesem Jahr in Rom weilte und sie somit nicht in Wallhausen erstellen konnte. Auch die Wortwahl ist in allen Exemplaren ähnlich. So tauchte die lat. Vokabel coimperatorix für die Kaiserin Theophanu äußerst selten auf, wurde aber hier in allen Fällen genutzt, was auf den gleichen Schreiber hinweist. Mit diesen Urkunden nun, werden dem Kloster Memleben weitere beachtliche Schenkungen zugedacht. Mit der ersten Urkunde bekommt es drei bedeutende Burgwarden (Niienburg, Dubie und Briechouua) die man heute nicht mehr lokalisieren kann, die sich aber im Gebiet des Havellandes befunden haben müssen. Mit den beiden anderen Urkunden erlangt das Kloster Besitzungen in Döbeln, Hwoznie, Pretsch, Klöden und Wozgrinie sowie in den Orten Elsnig, Dommitzsch und Zwethau. Damit lässt sich eine starke Konzentration von Besitzungen am mittleren Elbeverlauf erkennen.[12]

Dadurch wurde Memleben zu einem der am reichsten begüterten Klöster, was von Vornherein seine Sonderstellung unterstrich. Die erste Aufgabe sollte auch weiterhin die Missionierung der östlichen Gebiete sein.

Jedoch sollte schon der Lutizenaufstand im Jahre 983 das Kloster wieder stark zurückwerfen. In ihm kam es zu einem Aufstand der Slawen, die verhindern wollten, dass ostelbische Gebiete noch weiter unter die Herrschaft der Ottonen gerieten. Und sie hatten auch Erfolg damit. Gebiete im Osten, die schon als christianisiert galten, wurden wieder vom Heidentum überrollt und gingen als Einflussgebiete verloren. Anstatt neue Gebiete zu missionieren, war man nun wieder damit beschäftigt, die schon einmal missionierten Territorien wieder unter seine Gewalt zu bringen. Memleben, das zuvor eine relativ zentrale Lage zum Krisengebiet hatte, begann an die Randzonen des Einflussgebietes zu rutschen. Doch das tat den Zuwendungen von Seiten des Königshauses nicht unbedingt einen Abbruch, denn noch im Jahre 994 wurde ihm von Otto III. das Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen.

Der erste Kirchenbau aus ottonischer Zeit

Der Kirchenbau in Memleben muss zu seiner Entstehungszeit ein besonderer Anblick gewesen sein, denn er war einer der größten des 10. Jahrhunderts und in seinem architektonischen Aufbau mit dem ottonischen Magdeburger Dom zu vergleichen. So wie er, war auch die Memlebener Kirche streng symmetrisch aufgebaut.

Ausgrabungen haben ergeben, dass die Kirche eine Länge von 82m und eine Breite von 32m hatte. Das besondere war, dass sie nicht nur ein Querhaus und eine Apsis im Osten hatte, sondern ebenfalls im Westen. Jedoch wurde die Hautapsis im Osten noch durch kleine, angebaute Apsidien besonders betont.

Das Mauerwerk war aus Bruchstein aufgemauert und verlieh dem gesamten Gebäude damit ein wehrhaftes und burgenähnliches Äußeres. Spuren von Werkstein, die sich heute an der kleinen Tür am Kaisertor befinden, sind erst später hinzugefügt worden.

Da es sich, wie auch in Magdeburg, um eine Basilika handelte, gab es ein Mittelschiff. Es war höher als die beiden flankierenden Seitenschiffe und hatte sicherlich eine flache Holzdecke, während die Seitenschiffe mit einfachen Steingewölben ausgestattet waren.

Jedoch kann man heute nicht mehr rekonstruieren, ob die Arkaden, die das Hauptschiff von den Seitenschiffen trennten, von Säulen oder Pfeilern getragen wurden. Es kann gut möglich sein, dass auch hier schon der sächsische Stützenwechsel angewandt worden war, bei dem auf einen Pfeiler zwei Säulen folgen. Er wurde genutzt, um die Größe eines Seitenschiffjoches auf das Mittelschiff zu übertragen. Dies kann man noch heute in der wenige Jahrzehnte jüngeren Kirche St. Michael in Hildesheim betrachten. Es ist gut denkbar, dass diese Lösung hier zur Anwendung kam, denn die Länge des Mittelschiffes ließ es zu, dass man es in drei Quadrate gleicher Größe unterteilen konnte, die dann jeweils auch einem Joch im Seitenschiff entsprachen. Dies wird heute quadratischer Schematismus genannt. Die Größe dieser Quadrate wurde sicherlich auch als Maß für die Vierung und somit auch als Grundgröße für den Vierungsturm genutzt. Ebenfalls fand sie sich bei allen Teilen der Querhausarme wieder. Die Grundfläche eines jeden von ihnen entsprach einem Quadrat im Mittelschiff, so dass sie noch über die breite der Seitenschiffe hinausragten.

Es ist nicht viel von dem ehemals so beeindruckendem Bau übrig geblieben. Erhalten sind nur noch Teile der Westapsis und des südlichen Querhausarmes, sowie die gesamte Längsseite des südlichen Seitenschiffes bis hin zum östlichen Querhaus. Doch lassen die spärlichen Reste trotzdem Rückschlüsse auf den Grund- und Aufriss des Gebäudes zu. Noch an dem erhaltenen gut zehn Meter hohen Mauerrest mit der rundbogigen Durchfahrt kann man erkennen, dass es eine ausgeschiedene Vierung gegeben haben muss, dass es also in alle Richtungen Rundbögen gab. Dies ist ein Hinweis auf einen Vierungsturm, denn die Rundbögen sollten diesen stützen. Da Memleben durch die zwei Querhäuser auch zwei Vierungen hatte, kann man wohl auch von zwei Türmen ausgehen. Unter den Resten der Westapsis hat man die Grundzüge einer Krypta gefunden, die jedoch nie fertig gestellt worden war. „Man hat nicht nur die Einbindestellen für das Gewölbe und die Fenster der Krypta zugemauert. Sondern in den innerhalb der Apsis angelegten Gräben zeigte sich, dass weder Fundamente für die Gewölbestützen noch ein Fußboden vorhanden waren und dass sich anstelle einer östlichen Abschlusswand der Krypta ungestörter, anstehender Boden befand.“[13] Vielleicht brach man ja den Bau der Krypta ab, als Kaiser Otto II. und seine Gattin Theophanu starben und an anderen Orten beigesetzt wurden. Es mag sein, dass das memlebener Konvent nun sah, dass die Tradition einer liudolfingischen Grablege schon vor ihrem Beginn beendet worden war, und verzichtete auf die Kryptaräume.

Der große noch erhaltene Mauerrest an der Westseite, lässt auch die Vermutung zu, dass der Kirche in Memleben ein Atrium vorgelagert war. Diese bauliche Struktur war noch bekannt aus frühchristlicher Zeit und fand sich zum Beispiel bei Alt St. Peter in Rom. Auch hierbei lässt sich wieder die Ähnlichkeit zwischen Memleben und dem ottonischen Bau in Magdeburg erkennen, denn auch dort konnte man ein Atrium nachweisen. Oft fand man in ihrer Mitte einen Brunnen und sie galten als Ort der rituellen Reinigung, bevor man den Kircheninnenraum betrat.

Wie schon erwähnt, fand man in direkter Nähe zu den Kirchenruinen keinerlei Hinweise auf die Gebäude der Pfalz. Jedoch konnten auch keinerlei Überreste der Klausur ausgemacht werden. Da ja nun belegt ist, dass es in Memleben ein Benediktinerkloster gab, das auch von Mönchen bewohnt wurde, so muss es ja auch Gebäude gegeben haben in denen diese wohnten. Jedoch sind davon keinerlei Reste erhalten geblieben. Doch kann man davon ausgehen, dass es neben den Wohngebäuden auch Wirtschaftsgebäude, wie zum Beispiel eine Küche, oder Stallungen gegeben haben muss.

Es ist allerdings schwer zu sagen, wie stark sie im 10. Jahrhundert ausgebildet waren. Hätten sie, wie eigentlich üblich, nördlich oder südlich der Kirche gelegen, so hätte man sie bei den Ausgrabungen gefunden. Vielleicht lagen sie auch auf dem Gebiet der spätromanischen Kirche des 13. Jahrhunderts und wurden von ihr überbaut.

Die erhaltenen Mauerreste die einmal zum südlichen Teil des Westquerhauses gehörten, geben uns noch heute Aufschluss über die Höhe des Gebäudes. Der Bereich wird heute Kaisertor genannt, da sich in ihm auch eine Tür befindet. Man kann an ihm rekonstruieren in welcher Höhe sich die Fenster der Seitenschiffe befunden haben müssen, da eine Fensterwölbung noch zu erkennen ist. Über diesen setzte wohl das Pultdach ein und führt zur Wand des Mittelschiffes, die vielleicht ebenfalls von Obergadenfenstern durchbrochen war und dem Kirchenraum weiteres Licht spendete.

Schwierig zu rekonstruieren ist natürlich immer der Raumschmuck. Man muss dabei von erhaltenen Beispielen ausgehen, um sich ein Bild machen zu können. Möglich ist eine farbige Gestaltung der flachen Holzdecke in verschiedenen Bildabschnitten. Weiterhin denkbar ist die farbige Heraushebung bestimmter Bauteile, wie z.B. der Rundbögen an den Arkaden, oder die Hervorhebung der Säulenkapitelle. Auch Wandmalereien waren zu dieser Zeit ein beliebter Raumschmuck, haben sich aber in den seltensten Fällen erhalten.

Hinzu kamen dann mit Sicherheit noch weitere Gegenstände, wie der Taufstein, der zu dieser Zeit noch am Eingang des Westteiles lag. Auch der Altar gehörte dazu, zusammen mit eventuellen Heiligenfiguren oder Gefäßen für Reliquien.

Man kann den Raumschmuck heute nicht mehr zweifelsfrei rekonstruieren. Es ist nur möglich Vorschläge zu machen, um eine Vorstellung zu gewinnen, was damals schon möglich war.

Der Niedergang des Klosters

„Zu vermerken und zu berichten ist ferner nicht ohne schwere Beklemmung, dass Kloster Memleben seine seit alters bestätigte Freiheit mit Untertänigkeit vertauschen musste. Es wurde nämlich sein Abt Reinhold abgesetzt, die Brüder weithin zerstreut und das Kloster der Hersfelder Kirche und ihrem damaligen Abt Arnold untersetellt.“[14]

Man kann mir Fug und Recht sagen, dass das Kloster Memleben einen fulminanten Start hatte, und sowohl von seinem Gründer Otto II. als auch von dessen Sohn Otto III. mit allen erdenklichen Vorzügen ausgestattet worden war. Die Schenkungen und auch die Rechte und Privilegien über die es verfügte, waren enorm und nahezu einzigartig. Nach dem Tode von Otto III. schien es, als würde es so weiter gehen. Noch im Jahre 1002 bestätigte Heinrich II. dem Abt Reginald sämtliche Privilegien Memlebens. Darunter fällt die rechtliche Gleichstellung mit den Klöstern Fulda, Corvey und Reichenau sowie die freie Wahl des Abtes und des Vogtes.[15]

Doch schon zwölf Jahre später sollte dies ganz anders aussehen. Wiederum war es ein Diplom, das die Wende brachte. In diesem jedoch standen diesmal keine guten Nachrichten. Das gesamte Kloster Memleben wurde mitsamt seinem kompletten Besitz in die Hände des Klosters Hersfeld übergeben.[16]

Doch warum hatte Heinrich dann erst die Privilegien des Klosters bestätigt, wenn er es dann doch schon ein paar Jahre später entmachten wollte? Ein Grund dafür könnte sein, dass der neue König, der ja kein Nachfolger durch Erbe war, fast zehn Monate um seine Herrschaft kämpfen musste, bis sich auch der Schwabe Hermann unterwarf. Kurz darauf hatte er seinen ersten längeren Aufenthalt an einem Ort und schon an diesem ersten Termin entstand die Urkunde für das Kloster Memleben. Es ist nun gut denkbar, dass Heinrich noch gar keine klare Vorstellung von seiner zukünftigen Politik hatte und erst einmal damit beschäftigt war herrscherliche Präsenz zu zeigen. Hinzu kam, dass das Kloster, welches diese Bitte vorbrachte, in Sachsen lag, also in dem Gebiet in dem Männer saßen, die eigentlich gegen seine Herrschaft waren. Bestätigte er nun erst einmal die Wünsche des Abtes, so konnte er sie zu Verbündeten machen und hätte somit einen eventuellen Fürsprecher und eine sichere Unterkunft gewonnen. Beides Vorteile die er durch einen Absage verspielt hätte.[17]

Heinrich II. musste sich also erst bewusst werden, welche politische und auch missionarische Rolle das Kloster spielen sollte. Jedoch entschied sich der neue Herrscher bereits im Jahre 1004 das Bistum Merseburg erneut einzurichten und es zum neuen geistlichen Zentrum zu machen.

Doch wenn auch die politische Rolle des Klosters abnahm, so hatte es doch noch immer die eine wichtige Rolle – es sollte sich um das Seelenheil seiner Verwandten kümmern, vorrangig natürlich um das von Otto dem Großen. Doch muss man dabei erwähnen, dass das Kloster ja nicht komplett aufgelöst wurde. Die Mönche blieben weiterhin im Kloster und gingen ihren Aufgaben nach, nur waren sie nun dem Kloster Hersfeld unterstellt und hatten ihre Selbstbestimmung verloren. Jedoch konnten sie noch immer ihre Seelenmessen abhalten und ihre Existenz war ebenfalls abgesichert. Doch ist dabei zu fragen, wie stark Heinrich sich zu der Linie der Ottonen zugehörig fühlte. Es ist zwar sicher gewesen, dass er mit den Ottonen verwandt war und wahrscheinlich hat dieser Umstand auch zu seiner Königserhebung geführt, doch gibt es verschiedenen Varianten darüber, wie eng diese Verwandtschaft war. Man kommt jedoch nicht umhin zu erkennen, dass er diese Aufgabe der Mönche nicht so ernst nahm, wie der Sohn und der Enkel Ottos des Großen vor ihm.

Doch warum übergab er das Kloster gerade an Hersfeld und nicht an Merseburg, das er ja ein paar Jahre zuvor erst wieder eingerichtet hatte, zumal ja oben schon erwähnt wurde, dass Memleben ja sowieso im Besitz von Gütern war, die zuvor zu Merseburg gehörten. Es mutet auch komisch an, dass er als Begründung für seinen Schritt, die Armut des Klosters Memleben anführt, denn es steht ja zweifelsfrei fest, dass es ein sehr reiches Kloster war. Durch die Schenkungen Ottos II. und Ottos III. war es enorm aufgewertet worden und von Anfang an zu Wohlstand gelangt. In der Urkunde von 1015 ist jedoch zu lesen, dass er das Kloster an Hersfeld übertrug, um die Mönche aus der Armut zu befreien in der sie lebten. Jedoch hatte er sie selber in diese gestürzt, indem er ihnen die Zehnteinkünfte aus dem Bereich Friesenfeld und Hassegau entzog und sie an Hersfeld übertrug. Er selbst hatte sich also den Grund für sein Handeln ein Jahr später geliefert.

Es war für Heinrich nur von Vorteil das Kloster Hersfeld zu stärken, denn es diente ihm als Aufenthaltsort und war ein wichtiger Verbündeter. Es lag an der Grenze zu Sachsen mit dem Heinrich auch nach seiner Thronbesteigung noch immer problematische Beziehungen führte. Ein Grund dafür waren die unterschiedlichen Verhältnisse zu den Nachbarregionen Sachsens. Während Heinrich, wie zuvor auch schon sein Vater, guten Kontakt zu Böhmen pflegte, so unterstützten die Sachsen Polen. Da Polen und Böhmen jedoch verfeindet waren, wirkte sich dies auch auf die Verbindungen zwischen Heinrich und den Sachsen aus, was sich z.B. darin zeigt, dass Teile des sächsischen Adels ihre Teilnahme an militärischen Unternehmungen verweigerte, wenn diese gegen Polen gerichtet waren. Es war also für Heinrich wichtig, eine Basis zu haben, die nahe am Brennpunkt lag und von der aus er schnell agieren konnte.[18]

So wie Heinrich I. Quedlinburg und Otto der Große Magdeburg gegründet hatten, so gab es auch für Heinrich II. seinen Lieblingsort. Bei ihm war das seine eigene Neugründung Bamberg, das er zum Bistum ausbaute und auch zu seiner Grablege bestimmte. Auch dies war vielleicht ein Grund warum er Memleben aufgab. Bei der Übertragung konnte er dafür sorgen, dass Teile des Grundbesitzes für seine Neugründung des Bistums Bamberg herausgeschlagen wurden. Es war für ihn auch wichtig sein Neugründung durch Besitztümer zu stärken, denn er konnte sie damals nur unter großem Protest einrichten. Mit Grundbesitz und weiteren Privilegien wollte er sie absichern und sie in ihrer Funktion und Wichtigkeit stärken.

Heinrich II. entschied sich somit für die Förderung ein paar sehr alter und wichtiger Konvente und begann auf die anderen zu verzichten. Dies vereinfachte auch den Arbeitsaufwand für ihn, denn je weniger Reichsabteien es gab, umso weniger Arbeit hatte er selber mit ihnen. Leider gehörte Memleben für ihn nicht mehr zu den Einrichtungen, die es zu erhalten galt.

Abschluss

Betrachtet man die Kirchenruinen und baut sich vor seinem inneren Auge das Gebäude noch einmal auf, so erkennt man, dass es schon ein beeindruckender Komplex gewesen sein muss. Man muss ja dabei beachten, dass neben dem Kircheraum auch noch weitere Wohn- und Wirtschaftsgebäude standen.

Doch auch bevor der Konvent ins Leben gerufen wurde, gab es bereits die Marienkirche mit ihren enormen Ausmaßen. Man muss sich doch fragen, wozu eine Kaiserpfalz, die in einer ganzen Kette weiterer Pfalzen in dieser Region einzuordnen ist, solch eine große Kirche hatte. Mit diesen Maßen entsprach sie eigentlich einem Gotteshaus für ein Bistum und nicht einer Kirche für die Geistlichen einer Königsspfalz.

Es gibt heute auf diese Frage keine schlüssige Antwort mehr. Das bereits Otto I. an dieser Stelle ein Benediktinerkloster gründen wollte, ist eigentlich widerlegt. Doch wer weiß, vielleicht täuschen die Quellen und auch schon er hatte größeres mit diesem Ort vor.

Man muss sich wohl in der heutigen Zeit damit zufrieden geben, dass man wenigstens den Grund- und Aufriss des Gotteshauses rekonstruieren konnte. Die Zeit hat Fakten geschluckt, die man vielleicht nie, oder zumindest heute noch nicht rekonstruieren kann.

Literaturverzeichnis

- Althoff, Gerd / Keller, Hagen: Heinrich I. und Otto der Große – Neubeginn auf karolingischem Erbe, Göttingen 1985
- Die Ottonen – Kunst, Architektur, Geschichte, hrsg. Von Klaus Gereon Beuckers / Johannes Cramer / Michael Imhof, 2. Auflage, Petersberg 2006
- Jantzen, Hans: Ottonische Kunst, Neuauflage in Berlin 1990
- Leopold, Gerhard: Das Kloster Memleben, 2. Auflage, Berlin 1986
- Memleben – Königspfalz, Reichskloster, Propstei, hrsg. von Helge Wittmann, Petersberg 2001
- Mueller von der Haegen, Anne: Das Kloster Memleben, Berlin 1986
- Schubert, Ernst: Stätten sächsischer Kaiser, Leipzig 1990

Quellen

- Liudprand von Cremona, in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters – Freiherr von Stein – Gedächtnisausgabe Band VIII, 5. Auflage, Darmstadt 2002
- Thietmar von Merseburg – Chronik, in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters – Freiherr von Stein – Gedächtnisausgabe Band IX, Darmstadt 1960
- Widuking von Corvey - Sächsische Geschichte, in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters – Freiherr von Stein – Gedächtnisausgabe Band VIII, 5. Auflage, Darmstadt 2002

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[1] Thietmar von Merseburg: Chronik; neu übertragen und erläutert von Werner Trillmich; in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr von Stein – Gedächtnisausgabe, Band IX, Darmstadt 1960; Seite 22, Buch I, Zeile 9 – 12.

Übersetzung: Als er nach zahllosen Beweisen für seine edle Art sein Leben durchmessen hatte, verstarb er im 16 Jahre seines Königtums, im 60. seines Lebens, am 2. Juli zu Memleben; von allen Fürsten mit Recht tief betrauert, wurde er in Quedlinburg, das er selbst von Grund auf geschaffen hatte, beigesetzt.

[2] Thietmar von Merseburg: Chronik; Seite 80, Buch II, Zeile 20 – 24. Übersetzung: In der folgenden Nacht wurden seine Eingeweide gesondert in der St. Marienkirche beigesetzt. Seine mit Spezereien bereitete Leiche aber überführte man nach Magdeburg, wo sie unter großen Ehren in tiefer Trauer empfangen und in einen marmornen Sarkophag gelegt wurde (…)

[3] Hardt, Matthias: Memleben - ein königlicher Aufenthaltsort in ottonischer und frühsalischer Zeit; in: Memleben – Königspfalz, Reichskloster, Propstei; hrsg. Helge Wittmann, Petersberg 2001; Seite 67.

[4] Hardt, Matthias: Seite 68.

[5] Liudprand von Cremona; in: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters – Freiherr von Stein – Gedächtnisausgabe; Band VIII, 5. Auflage, Darmstadt 2002; Seite 418.

Übersetzung: Zu dieser Zeit wurde König Heinrich in einer Burg an der Grenze der Thüringer und Sachsen namens Memleben von einer schweren Krankheit befallen und ging ein zum Herrn.

[6] Hardt, Matthias: Seite 68.

[7] Breviarium Sancti Lulli – Ein Hersfelder Güterverzeichnís aus dem 9. Jahrhundert; Faksimileausgabe von Thomas Franke; Bad Hersfeld 1986; Seiten 17 und 23.

[8] Hardt, Matthias: Seite 66.

[9] Thietmar von Merseburg: Chronik; Buch II, 35-37, Zeile 13-15.

Übersetzung: Außerdem erhielt er schon vor seiner Erhebung auch alles den Kirchen in Merseburg und Memleben und ferner das zu Dornburg und Kirchberg gehörige Lehngut.

[10] Thietmar von Merseburg: Chronik; Seite 85, Buch III, Zeile 27 - 31.

[11] lateinischer Text aus MGH O II, Urkunde Nr. 191. Übersetzung: Zum Heil unserer Seele und der unserer Ehefrau, der erhabenen Mitkaiserin Theophanu, und auch zur Rettung der Seele unseres gleichnamigen Vaters und erhabenen Mitkaiser haben wir (dies) einem Ort namens Memleben übertragen, der zur Ehre der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit und der ewigen Jungfrau Maria errichtet wurde, wo unser Vorfahr den letzten Weg seines irdischen Schicksals eingeschlagen hat, und wir haben es vollständig durch Schenkung aus unserem Recht in das Recht und die Herrschaft des Abtes und der ihm untergebenen Mönche übertragen, die wir dort zum Dienst Gottes versammelt haben.“ Übersetzung des lateinischen Textes aus: Memleben – Königspfalz, Reichskloster, Propstei; Thomas Vogtherr – Grablege und Königskloster – Memleben und sein Kloster in ottonischer Zeit; Seite 84

[12] Vogtherr, Thomas: Grablege und Königskloster – Memleben und sein Kloster in ottonischer Zeit; in: Memleben – Königspfalz, Reichskloster, Propstei; hrsg. Helge Wittmann, Petersberg 2001; Seite 93f.

[13] Leopold, Gerhard: Die Kirche des 10. Jahrhunderts in Memleben; in: Memleben – Königspfalz, Reichskloster, Propstei; hrsg. Helge Wittmann, Petersberg 2001; Seite 138f.

[14] Thietmar von Merseburg: Chronik; Seite 387, Buch III, Zeile 30-34.

[15] MGH H II, Urkunde Nr. 25.

[16] MGH H II, Urkunde Nr. 331.

[17] Brüsch, Tania: Heinrich II. und die Übertragung Memlebens an das Kloster Hersfeld; in: Memleben – Königspfalz, Reichskloster, Propstei; hrsg. Helge Wittmann, Petersberg 2001; Seite 109.

[18] Brüsch, Tania: Seite 127.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Die Gründung und der schnelle Niedergang des Klosters Memleben
Hochschule
Technische Universität Dresden
Veranstaltung
Seminar
Note
1.0
Autor
Jahr
2007
Seiten
19
Katalognummer
V110695
ISBN (eBook)
9783640088577
Dateigröße
472 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gründung, Niedergang, Klosters, Memleben, Seminar
Arbeit zitieren
Juliane Leander (Autor:in), 2007, Die Gründung und der schnelle Niedergang des Klosters Memleben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110695

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