Spanien kann mit Recht behaupten, auf zahlreiche renommierte Regenten zu-
rückschauen zu können, deren Namen auch dem Ausland ein Begriff sind. Man
denke da nur an Ferdinand von Aragón und seine Gemahlin Isabella von Kasti-
lien, Philipp II. oder den Bruder von Napoleon, Joseph Bonaparte. Doch unwi-
derruflich wird in diesem Zusammenhang auch der Name Franco fallen, zu
dem eher die Bezeichnung „berühmt-berüchtigt“ als „renommiert“ paßt.
Spanien denkt nicht gerne an die Zeit zwischen 1936 und 1975 zurück, und
wenn man speziell in Galicien nicht gut auf einen gewissen Landsmann Franco
zu sprechen ist, dann kann das daran liegen, daß der verstorbene Diktator die
Provinz im Nordwesten Spaniens während seiner Regierungszeit gesellschaft-
lich und ökonomisch buchstäblich herunterwirtschaftete und es nach seinem
Tode in einem Zustand der Verarmung zurückließ. Jedoch könnte diese Abnei-
gung auch viel tiefer verwurzelt liegen, als daß sich ein Außenstehender hinein-
versetzen könnte.
Durch die gesamte Geschichte dieses Volkes hindurch zieht sich nämlich wie ein
roter Faden die Unterdrückung seines Idioms. Der Sprachminderwertigkeits-
komplex ist bei keiner Nation so ausgeprägt wie hier bei dieser. Und ausge-
rechnet ein Galicier strickte besagten roten Faden weiter, als er 1936 durch ei-
nen Militärputsch an die Macht kam. Galicisch wurde erneut Opfer einer re-
pressiven Sprachpolitik, jedoch in einer Dimension wie sie bisher noch nie auf-
getreten war. Da ist die Antipathie gegen den Staatsmann also begreiflich.
In dieser Seminararbeit will ich nun versuchen, das Ausmaß dieser Politik zu er-
fassen und zu skizzieren. Ich möchte zuallererst ein Bild von Franco zeichnen,
um besser verständlich zu machen, welche Motive er hatte, eine solche Sprach-
politik zu verfolgen. Dann werde ich die historischen Fakten beleuchten, durch
die die Unterdrückung deutlich wird. Auch werde ich die Hintergründe, d.h. die
Mittel zur Durchsetzung dieser Sprachpolitik, betrachten, um mich schließlich
eingehender mit der Propaganda der Falange zu befassen.
Doch was ist tatsächlich unter Franco in Galicien geschehen und was ist unter
dem wenig aussagekräftigen Begriff „repressive Sprachpolitik“ überhaupt zu
verstehen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Francos Leben
- Repressive Sprachpolitik
- Fakten
- Hintergründe
- Propaganda der Falange
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Ausmaß der repressiven Sprachpolitik Francos in Galicien. Ziel ist es, Francos Motive zu beleuchten und die historischen Fakten, Hintergründe und die Propaganda der Falange zu analysieren, um ein umfassendes Bild der Sprachunterdrückung zu zeichnen.
- Francos Leben und seine ideologischen Hintergründe
- Die konkreten Maßnahmen der repressiven Sprachpolitik
- Die Rolle der Falange-Propaganda in der Durchsetzung der Sprachpolitik
- Die Auswirkungen der Sprachpolitik auf die galicische Identität
- Die Schwierigkeit, Material zu diesem Thema zu finden und die daraus resultierende Forschungslücke
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der repressiven Sprachpolitik Francos in Galicien dar und hebt Francos ambivalenten Ruf hervor. Sie führt in die Thematik ein und kündigt die Struktur der Arbeit an, die Francos Leben, die Fakten der Sprachunterdrückung, die Hintergründe und die Propaganda der Falange beleuchten soll. Die Schwierigkeit, Material zu diesem Thema zu finden, wird ebenfalls erwähnt.
Francos Leben: Dieses Kapitel skizziert Francos Lebenslauf, beginnend mit seiner Geburt in Galicien und seiner militärischen Karriere in Marokko. Es beschreibt seine militärisch-nationalistische Einstellung und seinen Aufstieg zum Generalísimo während des Spanischen Bürgerkriegs. Der Fokus liegt auf der Darstellung von Francos Persönlichkeitsentwicklung und seinen ideologischen Überzeugungen, die seine spätere repressive Sprachpolitik prägten. Sein Aufstieg wird im Kontext der politischen Instabilität in Spanien und seiner Zusammenarbeit mit Hitler und Mussolini dargestellt.
Repressive Sprachpolitik: Dieses Kapitel befasst sich mit den konkreten Maßnahmen der repressiven Sprachpolitik unter Franco in Galicien. Es werden Fakten zur Unterdrückung der galicischen Sprache präsentiert, die Hintergründe dieser Politik untersucht und die Rolle der Falange-Propaganda analysiert. Es wird auf die Auswirkung der repressiven Sprachpolitik auf die galicische Identität und Kultur eingegangen. Das Kapitel synthetisiert die Informationen der Unterkapitel, um ein ganzheitliches Bild der Sprachunterdrückung zu vermitteln.
Schlüsselwörter
Franco, Galicien, repressive Sprachpolitik, Spanischer Bürgerkrieg, Falange, Propaganda, Sprachunterdrückung, galicische Sprache, Nationalismus, Militärdiktatur.
FAQ: Seminararbeit zur repressiven Sprachpolitik Francos in Galicien
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die repressive Sprachpolitik Francos in Galicien. Sie beleuchtet Francos Motive, analysiert die historischen Fakten, Hintergründe und die Propaganda der Falange, um ein umfassendes Bild der Sprachunterdrückung zu zeichnen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Francos Leben und seine ideologischen Hintergründe, die konkreten Maßnahmen der repressiven Sprachpolitik, die Rolle der Falange-Propaganda, die Auswirkungen der Sprachpolitik auf die galicische Identität und die Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil (mit den Unterkapiteln "Francos Leben" und "Repressive Sprachpolitik") und eine Zusammenfassung. Die Einleitung stellt die Problematik dar und skizziert den Aufbau. Das Kapitel "Francos Leben" beschreibt seinen Werdegang und seine ideologischen Überzeugungen. Das Kapitel "Repressive Sprachpolitik" behandelt die konkreten Maßnahmen, Hintergründe und die Propaganda der Falange.
Wie wird Francos Leben in der Arbeit dargestellt?
Francos Lebenslauf wird skizziert, beginnend mit seiner Geburt in Galicien und seiner militärischen Karriere. Die Darstellung konzentriert sich auf seine Persönlichkeitsentwicklung, seine ideologischen Überzeugungen und seinen Aufstieg zum Generalísimo im Kontext der politischen Instabilität Spaniens und seiner Beziehungen zu Hitler und Mussolini.
Wie wird die repressive Sprachpolitik dargestellt?
Das Kapitel zur repressiven Sprachpolitik präsentiert Fakten zur Unterdrückung der galicischen Sprache, untersucht die Hintergründe und analysiert die Rolle der Falange-Propaganda. Die Auswirkungen auf die galicische Identität und Kultur werden ebenfalls behandelt.
Welche Schwierigkeiten gab es bei der Recherche?
Die Arbeit erwähnt explizit die Schwierigkeit, Material zu diesem Thema zu finden, und weist auf eine daraus resultierende Forschungslücke hin.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Franco, Galicien, repressive Sprachpolitik, Spanischer Bürgerkrieg, Falange, Propaganda, Sprachunterdrückung, galicische Sprache, Nationalismus, Militärdiktatur.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Ziel ist es, das Ausmaß der repressiven Sprachpolitik Francos in Galicien zu untersuchen und ein umfassendes Bild der Sprachunterdrückung zu zeichnen, indem Francos Motive und die historischen Fakten, Hintergründe und die Propaganda der Falange analysiert werden.
- Quote paper
- Isabelle Friedl (Author), 1998, Repressive Sprachpolitik unter Franco am Beispiel von Galicien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110808