Elektronische Medien und Internet im EFL-Unterricht anhand ausgewählter Beispiele


Seminararbeit, 2006

15 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Berechtigung elektronischer Medien in Schule und Unterricht

2. Hauptteil: Elektronische Medien und Internet im EFL-Unterricht anhand ausgewählter Beispiele
2.1 Das HISEP (High School English Program) in Caracas, Venezuela
2.1.1 Kontext
2.1.2 ELC – Das Projekt
2.1.3 Bewertung
2.2 Blended Learning
2.2.1 Definition
2.2.2 Blended Learning im Klassenzimmer
2.2.3 Grenzen
2.3 Das Internet als Plattform für interkulturelle Verständigung
2.3.1 Email Brieffreundschaften
2.3.2 Das Transatlantische Klassenzimmer als Beispiel eines virtuellen Diskussionsforums

3. Schluss: Verantwortlichkeit der Lehrkraft

4. Bibliographie

1. Einleitung: Berechtigung elektronischer Medien in Schule und Unterricht

Computer literacy is the knowledge and ability a person has to use computers and technology efficiently. Computer literacy can also refer to the comfort level someone has with using computer programs and other applications that are associated with computers. Another valuable component of computer literacy is knowing how computers work and operate. As of 2005, having basic computer skills is a significant asset in the developed countries.[1]

Bezeichnender Weise stammt diese Definition des Begriffes ‚computer literacy’ aus dem derzeit umfangreichsten Onlinelexikon. In gedruckter Form existiert es nicht, man kann es ausschließlich über das Internet konsultieren... nur ein Beispiel für die tragende Rolle, die das World Wide Web in unserer heutigen Zeit für die Informationsbeschaffung spielt.

Computer literacy – ein Schlagwort, das für unsere Schulen derzeit höchste Bedeutung hat. In oben stehender Definition werden grundlegende Computerkenntnisse als wesentlicher Bestandteil der Bildung in modernen Ländern betitelt. Folglich ist es von höchster Bedeutung, Schülern Möglichkeiten zu geben, diese zu erwerben. Es ist aber nicht damit getan, sicherzustellen, dass ein Schüler den Rechner ein- und ausschalten kann... er soll auch computer literacy im weitesten Sinne erlernen, d.h. Inhalten, die sich ihm im Internet auftun, kritisch gegenüber stehen und ebenso kritisch selektieren, verantwortungsvoll mit Daten umgehen, Urteilsvermögen bilden, Suchstrategien entwickeln, usw.[2]

Computertechnologie, insbesondere das Internet, stellen also für unser Schul- und Bildungssystem eine ganz besondere Herausforderung dar.

Zur Erinnerung: Noch vor 20 Jahren waren solche Überlegungen gar nicht nötig.

In der Tat hat unsere Gesellschaft in den letzen zwei Jahrzehnten durch die rapide Entwicklung von Computertechnologie und neuen Kommunikationsmöglichkeiten tief greifende Veränderungen erfahren.

Wir befinden uns im Wandel hin zu einer Informationsgesellschaft, in der elektronische Medien mit unglaublicher Geschwindigkeit an Bedeutung zunehmen.[3]

Um dieser Bedeutung in der außerschulischen Welt auch im Klassenzimmer Rechnung zu tragen und die Augen nicht vor den einmaligen Chancen und Vorteilen besagter Medien zuverschließen, müssen diese als „praktisch genutzte Unterrichtsmittel“[4] in einer natürlichen Weise integriert werden.

Für den Fremdsprachenunterricht, hier natürlich insbesondere für Englisch, eröffnen sich damit fantastische Möglichkeiten.

Ein wichtiges Stichwort ist hierbei CALL (Computer Assisted Language Learning). Darunter „versteht man im allgemeinen den Einsatz von computergestützten Lernprogrammen, die einzelnen Lernern oder einer Lernergruppe eine Aufgabe präsentieren und anschließend den eingegebenen Lösungsvorschlag analysieren und korrigieren“[5]. Mit dem Einsatz solcher Programme können beispielsweise Unterrichtsstunden zur Einübung eines grammatischen Phänomens sehr viel effizienter gestaltet werden, da wirklich jeder Schüler Feedback über seinen Übungserfolg erhält und jeder Schüler gemäß seiner eigenen Fähigkeiten und in eigener Geschwindigkeit arbeiten kann. Der Lehrer kann sich indes um Verständnisfragen der Lerner und um die Kontrolle derer Fortschritte kümmern.

Eine weitere sehr wichtige Bereicherung erfährt der Englischunterricht durch die Kommunikationsmöglichkeiten, die das Internet bietet[6]. Landeskundlicher Unterricht musste sich früher auf Dokumentationsfilme, Bild- und Anschauungsmaterial und gegebenenfalls auf Schüleraustauschprogramme beschränken. Dabei bleibt ein Austausch natürlich aus Zeit- und Kostengründen die Ausnahme, so dass die Schüler in der Praxis nur sehr wenige bis gar keine eigenen Erfahrungen mit fremden Kulturen machen konnten.

Durch die Etablierung von Email und Internettelefonie ist es jetzt möglich, auf der ganzen Welt Kontakte zu knüpfen, aktuelle Themen zu diskutieren und Bilder oder sogar Videos auszutauschen. Ganz abgesehen natürlich von dem Wert, den eine solche Kommunikation mit Muttersprachlern für den Spracherwerb der Schüler mit sich bringt.

Im nun Folgenden sollen die, meiner Meinung nach, interessantesten Nutzungsmöglichkeiten computergestützter Medien sowie des Internets anhand ausgewählter, aktueller Beispiele vorgestellt werden. Ich werde dabei auf die jeweiligen Vor- bzw. Nachteile eingehen und auch eventuell auftretende Probleme nicht außer acht lassen.

2. Hauptteil: Neue Medien und Internet im EFL-Unterricht anhand ausgewählter Beispiele

2.1 Das HISEP ( High School English Program) in Caracas, Venezuela

An erster Stelle möchte ich ein Projekt vorstellen, das die konventionellen Unterrichtseinheiten in regelmäßigen Abständen durch den pädagogischen Einsatz von Software und Videos ergänzt: Ein so genanntes TELL (Technologically Enhanced Language Learning) Programm[7].

2.1.1 Kontext

Das HISEP, so der Name des besagten Projektes, läuft bereits seit einigen Jahren in einer privaten High School in Caracas, Venezuela.

Es ist leider eine Tatsache, das der EFL Unterricht oft unter Bedingungen statt findet, die dem Lernerfolg abträglich sind, und so sein Ziel, nämlich dem Schüler beim Verlassen der Schule ausreichende Kenntnisse des Englischen vermittelt zu haben, nicht erreicht.

Zu den größten Problemen, mit denen wir teilweise auch in Deutschland zu kämpfen haben, zählt z.B. der Zeitfaktor. In aller Regel ist die Zahl der Unterrichtsstunden nicht ausreichend, um in angemessenem Umfang zu üben[8]. Das wirkt sich natürlich negativ auf den Prozess der Verinnerlichung von Sprache aus.

Eine weitere Schwierigkeit stellen die meistens zu großen Klassen dar. Bei einer Größe von bis zu 40 Schülern leidet fast automatisch die Disziplin und außerdem wird es für den Lehrer immer schwieriger, auf individuelle Bedürfnisse und auch auf Fragen einzugehen[9]. Dabei sind Fragen ein unheimlich wichtiger Bestandteil des Unterrichtsgeschehens, da sich Diskussionen an ihnen entzünden, damit Sprechfertigkeit geübt und infolgedessen Unsicherheit abgebaut werden kann. Außerdem ist der Schüler, der schließlich die Hand hebt, üblicherweise nicht der einzige im Klassenzimmer, dem mit der Beantwortung der Frage geholfen ist...

Der Unterricht wird auch dadurch erschwert, dass sich oft Schüler mit sehr verschiedenen individuellen Fähigkeiten in einer Klasse befinden. Lerner, die schon öfter in englischsprachigen Ländern waren oder sogar dort gelebt haben, haben natürlich ein viel größeres Vorwissen, als Schüler, die diese Erfahrungen nicht gemacht haben[10].

Ein weiteres generelles Problem des Englischunterrichts, vor allem in unseren Breiten, ist der unzureichende Kontakt mit Muttersprachlern.

Unter anderen hatte und hat die Emil Friedmann High School in Caracas vor allem mit diesen Problemen zu kämpfen. Obwohl man sich darüber im Klaren war, das an den Rahmenbedingungen an sich, wie z.B. der Klassengröße, nichts geändert werden konnte, wurden vor ca. sechs Jahren Maßnahmen eingeleitet, um diesen Unzulänglichkeiten beizukommen und den Englischunterricht effektiver zu gestalten[11].

[...]


[1] Wikipedia The Free Encyclopedia, 06. 08. 2006. “Computer Literacy.” http://en.wikipedia.org/wiki/Computer_literacy (29. 08. 2006)

[2] Jens Hildebrand, internet: ratgeber für lehrer, (Bad Honnef, 1997), S.89ff.

[3] Bausch/Christ/Krumm (Hrsg.), Handbuch Fremdsprachenunterricht, (Tübingen, 1995), S. 320

[4] Bausch/Christ/Krumm, Handbuch, S. 321, Z. 9

[5] Bausch/Christ/Krumm, Handbuch, S. 321, Z. 79ff.

[6] Hildebrand, internet, S. 77

[7] Carlos A. Mayora, „Integrating Multimedia Technology in a High School EFL Program”, in: English Teaching Forum, Volume 44 Number 3, Washington DC, 2006, S. 14

[8] Mayora (2006: 15)

[9] Mayora (2006: 15)

[10] Mayora (2006: 15)

[11] Mayora (2006: 15)

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Elektronische Medien und Internet im EFL-Unterricht anhand ausgewählter Beispiele
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Englische Philologie)
Veranstaltung
Theorie und Praxis der Unterrichtsgestaltung für Englisch an Gymnasien
Note
1
Autor
Jahr
2006
Seiten
15
Katalognummer
V110927
ISBN (eBook)
9783640090570
ISBN (Buch)
9783656740872
Dateigröße
505 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Elektronische, Medien, Internet, EFL-Unterricht, Beispiele, Theorie, Praxis, Unterrichtsgestaltung, Englisch, Gymnasien
Arbeit zitieren
Kerstin Nowak (Autor:in), 2006, Elektronische Medien und Internet im EFL-Unterricht anhand ausgewählter Beispiele, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/110927

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Elektronische Medien und Internet im EFL-Unterricht anhand ausgewählter Beispiele



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden