Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der 11. September 2001
2.1 Geschehnisse
2.2 Folgen
2.3 Reaktionen
3. Phänomen „Sicherheitsbedürfnis“
3.1 Auswirkungen von Terror
3.2 Umgang mit der Angst
3.3 Politische Interessenten an Angst
3.4 Wirtschaftliche Interessenten an Angst
4. Öffentliche Überwachung
4.1 Überwachung als Standortfaktor
4.2 Überwachungssysteme
5. Einsatzgebiete von Sicherungsmaßnahmen
5.1 Ziviler Schutz
5.2 Staatlich initiierter Schutz
6. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Ziel meiner Facharbeit ist es, einen Überblick über die Trends der Sicherheits- und Überwachungsindustrie nach dem 11.09.2001 zu geben.
Bei der Wahl meines Facharbeitsthemas habe ich mich aus persönlichem Interesse für das Thema Sicherheitsindustrie nach dem 11. September entschieden. Die Auswirkungen der Anschläge sind in Form von Gesetzen, Gesetzesvorschlägen und Krisen im Nahen Osten tagtäglich präsent. Ich fand es interessant, einen weniger im Vordergrund stehenden Bereich – die Wirtschaft – zu thematisieren. Während meiner Arbeit habe ich festgestellt, dass provozierte Angst eine zentrale Rolle in der Wirtschaft nach dem 11.09.2001, speziell der Sicherheitsindustrie, spielt. Meiner Ansicht nach basieren viele Entwicklungen dieses Marktes auf dem, gewiss nicht immer absichtlichen, Schüren von Angst, deswegen habe ich dem Thema Angst ein eigenes Kapitel gewidmet.
Die Sicherheitspolitik habe ich weitestgehend unberücksichtigt gelassen, allein Maßnahmen, die direkte Folgen auf namentlich genannte wirtschaftliche Trends haben, werden angesprochen. Auf diese Aktionen geht Kapitel 5.2 ein. Meine Rechercheergebnisse habe ich in die Bereiche „Öffentliche Überwachung“ und „Einsatzgebiete von Sicherheitsmaßnahmen“ aufgeteilt, da allein das Ausmaß von Überwachungssystemen ein eigenes Kapitel rechtfertigt. Die Ausführungen zu Entwicklungen der Branche sind mit Beispielen versehen, die Trends verdeutlichen sollen.
Zur Informationsbeschaffung habe ich neben Zeitschriften vor allem das Internet verwendet, wobei ich mich auf seriöse Quellen beschränkte, hinter denen ein Herausgeber steht. Eine Ausnahme sind zwei Wikipedia-Verweise. Die aufgeführten Seiten enthalten jedoch bloß Übersichten, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben und deren Inhalt nicht als harter Fakt aufgeführt wird. Des Weiteren bin ich mit allen aufgeführten Firmen per E-Mail in Kontakt getreten, erhielt auf meine Anfragen jedoch keine Antwort.
2. Der 11. September 2001
2.1 Geschehnisse
Am Dienstag, den 11.09.2001 führten islamistisch motivierte Terroristen Selbstmordanschläge auf mehrere US-amerikanische Ziele aus. Entführte Passagierflugzeuge wurden in die Türme des New Yorker World Trade Centers sowie in das Verteidigungsministerium Pentagon in Washington geflogen. Ein viertes Flugzeug mit unbekanntem Ziel stürzte nach Kämpfen zwischen Insassen und Entführern im US-Bundesstaat Pennsylvania ab.
Die Anschlagsserie mit 3003 Toten ist das größte Attentat in der Menschheitsgeschichte.
2.2 Folgen
Der 11. September 2001 - mittlerweile zu „9/11“ stilisiert - ist der erste und zugleich größte terroristische Anschlag seiner Art. Seit 2001 gab es in London, Bali, Marokko und Madrid ähnliche Attentate, andere wie die „Kofferbomber“ in Deutschland oder weitere Flugzeugattentate in England wurden vereitelt.
In der westlichen Öffentlichkeit entwickelte sich ein Bedürfnis nach Sicherheit vor der scheinbar allgegenwärtigen Bedrohung durch Terroristen, welches sich in der aggressiven Bekämpfung der Feinde äußerte. Die amerikanische Bush-Regierung folgte diesem Bedürfnis durch einen Krieg in Afghanistan, der das Taliban-Regime stürzte. Eine „Koalition der Willigen“ unterstützte die Vereinigten Staaten von Amerika im Kampf gegen die „Achse des Bösen“. Diese Rhetorik provoziert eine Verstärkung des Bedrohungsgefühls und heroisiert die angreifenden Nationen.
Ohne UN-Unterstützug wurde 2003 der irakische Diktator Saddam Hussein gestürzt, dem die US-Regierung eine direkte Zusammenarbeit mit der Taliban unterstellt hatte. Weltweit wurden die Sicherheits- und Überwachungsgesetze nach dem 11. September 2001 stark verschärft. Nach jedem – auch vereitelten – Anschlag werden von Politikern neue Gesetze zur Diskussion gestellt, die später oft verabschiedet werden.
Am 11.09.01 wurden die New York Stock Exchange (NYSE) und die National Association of Securities Dealers Automated Quotations (NASDAQ) bis zum 17.09. geschlossen. Der Leitindex Dow Jones verlor in den Wochen nach dem 11.09. um 18% an Wert, erholte sich jedoch recht schnell von den Verlusten. Es zeichneten sich eindeutige Verlierer, wie die Tourismus-Industrie, und eindeutige Gewinner, vorrangig die Sicherheitsindustrie, ab.
2.3 Reaktionen
Die direkten Folgen auf die Öffentlichkeit waren größtenteils äußerst emotional. Schon am 12. September fand eine Trauerveranstaltung in New York statt, in den folgenden Wochen gab es ähnliche Veranstaltungen weltweit.
Die Berichterstattung war ungewöhnlich gefühlsbetont[1]. In den Fernsehnachrichten des Senders CNN änderte sich der Titel der Sendungen im Laufe der Woche nach den Anschlägen von „America Under Attack“ zu „America Rising“ bis letztlich „America’s New War“. Gemein haben die Titel den patriotischen Ton, der von deutschen Sendern oft übernommen wurde. Die öffentlich-rechtliche ARD titelte am Tag der Anschläge noch sachlich „Terror in den USA“, während der private Sender Sat1 mit „Angriff auf Amerika“ einen emotionsbetonteren Weg einschlug.
In den Medien wurde sehr schnell ein neues Feindbild geprägt: Der moderne Attentäter führt einen Krieg, in dem nicht an herkömmlichen Fronten gekämpft wird. Er wartet unbemerkt als „Sleeper“ inmitten der Bevölkerung, bis er scheinbar willkürlich tötet. Der Archetyp eines Schläfer ist männlich, hat ein arabisches Aussehen – beispielsweise einen Bart – und hat vor seinem „Aufwachen“ nie kriminell oder gesellschaftlich Aufsehen erregt. Dieses Angreiferbild ist im Stande, eine diffuse Angst zu schüren, so dass es auch in Deutschland nach dem 11. 09. vermehrt zu Übergriffen auf Muslime kam.
3. Phänomen „Sicherheitsbedürfnis“
3.1 Auswirkungen von Terror
Der Begriff „Terror“ leitet sich vom lateinischen terrere ab, was so viel bedeutet wie „Angst verbreiten“. Das Hauptmotiv von Terrorismus ist es also nicht, Schaden zu verursachen. Vielmehr zielt der Terrorismus darauf ab, für gefühlte Unsicherheit zu sorgen.
Allein In Deutschland sterben jährlich 100.000 Menschen an Nikotin[2], durch Suizid verlieren über 10.000 Menschen das Leben[3]. Eine annähernd mit den Anschlägen des 11. September vergleichbare Reaktion ist jedoch abwegig. Der Mord an 3000 Menschen in New York und Washington muss in Relation zu anderen Bedrohungen gesehen werden. Der Hauptefffekt der „9/11 Attacks“ ist demnach nicht der direkte Schaden, den sie verursacht haben. Die Anschläge waren vielmehr geeignet, das Bewusstsein der „westlichen Zivilisationen“ zu verändern.
Die Angst vor dem Unbekannten ist ein Urtrieb des Menschen, der ihn schon vor Millionen von Jahren schützen sollte. Die Vorstellung eines Sleepers, der seit Jahren in die Gesellschaft integriert scheint, um plötzlich seinen Hass gegen eben diese Gesellschaft zu offenbaren, spricht exakt diesen Urtrieb an.
3.2 Umgang mit der Angst
Es ist die Pflicht eines Staates, seinen Bürgern Sicherheit zu gewährleisten. Im deutschen Grundgesetz ist diese Pflicht durch Artikel 2 Absatz 2 als „Recht auf körperliche Unverletzlichkeit“ verankert. Der Sicherheitsexperte Bruce Schneier schränkt diese Pflicht jedoch ein, indem er behauptet, Sicherheit sei stets ein Kompromiss.[4] Absolute Sicherheit kann es nicht geben, dazu sei unsere Gesellschaft zu komplex und zu vielseitig verwundbar. Infolgedessen ist die Verhältnismäßigkeit der bestimmende Faktor für jegliche Sicherheitsüberlegungen, die ein Staat tätigt.
Es besteht weiterhin ein Unterschied zwischen der gefühlten Sicherheit und der tatsächlichen. So sterben laut statistischem Bundesamt jedes Jahr mehr als 5000 Menschen an Verkehrsunfällen, trotzdem wird die Bedrohung durch Terroristen als dringlicher und bekämpfenswerter wahrgenommen.
Als ein bedeutendes Ereignis wurde der 11.09.2001 selbstverständlich in der Popkultur aufgegriffen. Die Internet-Enzyklopädie Wikipedia zählt allein 28 Filme, die auf den Anschlägen basieren[5]. Deutlich mehr Filme behandeln „9/11“ als einen Handlungsaspekt. Unter ihnen sind massenkompatible kommerziell erfolgreiche Filme. Diese starke Präsenz des Themas trägt zu der als ständig gegenwärtig empfundenen Bedrohung bei, so dass die Angst vor ähnlichen Anschlägen nicht in der schnelllebigen Nachrichtenwelt untergeht.
3.3 Politische Interessenten an Angst
Nach dem 11. September planten unter anderen Deutschland und die USA einen innenpolitischen Reformkatalog. Anstatt die bestehenden Möglichkeiten auszuschöpfen, wurden massenwirksame Änderungen entworfen. In Deutschland forderte der damalige Bundesinnenminister Otto Schily, die Kompetenzen der Bundeswehr auf Aufgaben der Polizei zu erweitern. Weiterhin werden die Überwachungsmöglichkeiten der Polizei zunehmends denen der Geheimdienste BND, MAD und Verfassungsschutz angeglichen.
In den USA entstand nach dem Beschluss des oft kritisierten PATRIOT Act das neue Department of Homeland Security. Dieser Behörde wird vorgeworfen, bewusst Angst in der Bevölkerung zu schüren, indem sie durch ihr „Advisory System“ die aktuelle „allgemeine Bedrohung“ angibt, ohne jemals Kriterien für die Gefahrenstufen veröffentlicht zu haben.[6]
In beiden Ländern werfen die Oppositionsparteien den Regierungen vor, die Angst des jeweiligen Volkes auszunutzen, um Interessen auf anderen Gebieten durchzusetzen. So ist mittlerweile geplant, die einst zur Terrorfahndung EU-weit beschlossene Vorratsdatenspeicherung im Internet auch für Urheberrechtsdelikte zu nutzen. Der Bush-Regierung wird von Kritikern vorgeworfen, den Irakkrieg geführt zu haben, um sich Iraks Ölvorkommen zu sichern.
3.4 Wirtschaftliche Interessenten an Angst
Gewisse Märkte leben von der Angst ihrer Kunden. Dazu zählen zum Beispiel der Personenschutz, aber auch Branchen, die nicht direkt in Zusammenhang mit provozierter Angst zu stehen scheinen, wie Kinderschutz-Software-Hersteller. Ein Beispiel hierfür ist die Hamburger Firma Pan Amp, die aktuelle Geschehnisse nutzt, um ihre Internet-Filter zu bewerben. Der Pan Amp Vorstand Bert Weingarten sieht die „Sicherheit des Landes“ durch Bombenbauanleitungen im Internet „massiv gefährdet.“[7] Das Internet bezeichnet Weingarten in diesem Zusammenhang als „Cyber-Mekka zur Rekrutierung neuer Märtyrer“. Solche überspitzten Formulierungen dienen offensichltlich dazu, die bestehende Gefahr übermäßig zu dramatisieren. Pan Amp tritt offen an deutsche Kriminalämter heran, um Produkte anzupreisen.
Auch Märkte, auf die der Terrorismus keine direkten Auswirkungen hat, sind durch die generelle Angst beeinflusst. Ein Beispiel hierfür ist Antiviren-Software. Nach dem Platzen der „Dot-Com-Blase“ im Jahr 2000 sanken die Aktienkurse branchenweit. Zu Beginn des Jahres 2001 begannen sich die NASDAQ-verzeichneten Firmen zu erholen. Der 11. September 2001 stellte für viele Unternehmen, hier exemplarisch der Virenschutzhersteller „Mc Affee“, einen Katalysator dar[8]. Die allgemeine Angst schien den Absatz der Software anzukurbeln, wenige Monate später legte sich der Effekt und die Aktie war Mitte des Jahres 2002 wieder auf dem Niveau, das sie vor dem September 2001 hatte.
4. Öffentliche Überwachung
4.1 Überwachung als Standortfaktor
Im Rahmen des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit ist es Aufgabe des Staates, öffentliche Räume zu schützen und zu überwachen. Für die Wirtschaft ergeben sich daraus gleichzeitig Vor- und Nachteile.
Jedes Unternehmen muss wie auch ein Volk vor unrechtmäßigem Verhalten geschützt werden. Ein Staat definiert die Grenzen des Legalen und überwacht deren Einhaltung. Speziell bei der Problematik des Terrorismus sind Unternehmen auf staatlichen Schutz angewiesen, da zu seiner Bekämpfung umfangreiche Strukturen und Mittel erforderlich sind, die beispielsweise ein Atomkraftwerksbetreiber nicht aufbringen könnte, da ihm neben Strukturen und Mittel auch Befugnisse fehlen. Somit liegt es im Interesse eines multinationalen Unternehmens, Standorte in einen Staat zu verlagern, der sie vor Anschlägen schützt. Zugleich haben Unternehmen die Möglichkeit, durch Lobbyisten Druck auf die Politik auszuüben, damit die eigenen Sicherheitsbedürfnisse befriedigt werden.
Andererseits bringen Sicherheitsmaßnahmen immer Aufwendungen mit sich. Somit gilt es für Unternehmen bei der Standortsuche, zwischen der gewünschten Sicherheit und den in Kauf genommenen Aufwendungen abzuwägen. Die Transaktionskosten sind der Posten, der sich für die Unternehmen nach dem 11.09.01 am drastischsten verändert hat.
Beispiele für Transaktionskosten sind Produktlieferungen, speziell in der Schifffahrt sind aufwendige Dokumentationen zur Pflicht geworden, um in amerikanischen Häfen zu ankern. Experten befürchten eine Atombombe in einem Frachtcontainer. Für Unternehmen ist es ebenso aufwendiger geworden, das heute immaterielle Gut Kapital zu verschieben. Nachdem Bin Laden die Attentate am 11.09. finanziert haben soll, wurden die Finanzkontrollen immens verschärft. Auch Geschäftsreisen haben sich deutlich verkompliziert, durch Sicherheitsüberprüfungen müssen Reisende oft Stunden warten. Um diesem Negativ-Faktor entgegenzuwirken, hat die US-Regierung das private Unternehmen Accenture beauftragt, Grenz-Computer und -Datenbanken für 15 Milliarden Dollar zu erneuern.
Ein Staat kümmert sich gewöhnlich um die Abwehr von terroristischen Gefahren, meist durch seine Geheimdienste, nicht jedoch um den langfristigen Schutz einzelner, privater Einrichtungen. Teilweise aus Furcht vor der konkreten Gefahr, die sich nach den Anschlägen auf New York und Washington verdeutlicht hat, teilweise aber auch durch die allgemeine Stimmung von Bedrohung sahen sich viele Unternehmen nicht ausreichend geschützt. Der New Yorker Thinktank „Conference Board“ errechnete, dass sich die Sicherheitsausgaben großer US-Firmen um bis zu 50 Prozent erhöht hätten[9]. Die zusätzlichen Aufwendungen werden zwischen 2001 und 2005 auf bis zu 27 Milliarden Dollar geschätzt. Das ist zwar deutlich weniger als zunächst angenommen, jedoch trotzdem eine Summe, die den Sicherheitsmarkt ankurbelt. Die Vereinigten Staaten von Amerika haben im Jahr 2006 nach Schätzungen der Washingtoner „Heritage Foundation“ 45 bis 70 Milliarden Dollar für die Sicherheit vor dem Terror ausgegeben, vor den Anschlägen waren es unter 20 Milliarden Dollar.
Die getätigten Ausgaben durch Staaten wie auch private Unternehmen wandern größtenteils in die Branche der Sicherheits- und Überwachungsdienstleister. Aber auch andere Märkte profitieren von der Angst nach den Anschlägen des 11. September. 80 Prozent von Amerikas „kritischer Infrastruktur“, zum Beispiel Krankenhäuser oder Energieversorger, sind privatisiert. Zum einen müssen sie auf private Dienstleister zu ihrem Schutz zurückgreifen, zum anderen sind sie privat versichert und die Versicherungs-summen sind nach jedem Anschlag weiter gestiegen. Gemessen daran, dass der tatsächliche Schaden durch Terrorismus bis heute relativ klein ist, haben die Versicherer einen hohen Mehrverdienst erwirtschaftet. Und sogar nach einem Schaden, wie dem eingestürzten World Trade Centre steht eine Versicherung nicht zwingend in der Schuld: Die deutsche Allianz kommt den Forderungen des WTC-Pächters nach 800 Millionen Dollar bis heute nicht nach.
4.2 Überwachungssysteme
Die Attentäter bisheriger Anschläge traten zunächst als gewöhnliche Fahrgäste der Verkehrsmittel auf, die sie attackierten. Dies versetzt die Betreiber der potenziellen Anschlagsziele in die Lage, jeden Kunden, Gast oder Passanten als möglichen Terroristen zu beurteilen. Zum Schutz vor jeglichen Bedrohungen gibt es eine Vielzahl von technischen Geräten, die Gefahren aufspüren sollen. Seit dem September 2001 ist der Markt für diese Geräte rasant gewachsen, die Investmentbank Credit Suisse spricht gar von einem „Wettrüsten gegen den Terror“[10].
Das amerikanische Unternehmen OSI Systems produziert seit 1993 unter dem Markennamen „Rapiscan“ Röntgen- und Gamma-Strahlenscanner. Die Geräte lassen sich sowohl stationär, beispielsweise an Flughäfen, als auch mobil in Fahrzeugen zum Überprüfen von geparkten Autos nutzen. OSI Systems verspricht, dass sich Waffen und Sprengstoffe in Gepäck, Autos, Containern und an Personen mit den Rapiscan-Produkten erkennen lassen. Jahrelang verlief der Aktienkurs von OSI Systems stabil, als Folge der Dot-Com-Blase sank er um die Jahrtausendwende leicht. Nach dem 11. September gewannen die Aktien des Unternehmens um 500% an Wert[11].
Automatische Fingerabdruck-Identifikationssysteme (Afis) haben auch an europäischen Flughäfen Einzug gehalten. Verbreiteter als die registrierten Fingerabdrücke sind jedoch Reisepässe mit biometrischen Merkmalen wie der deutsche „e-Pass“, auf dem ein Passbild hinterlegt ist. In ihm steckt ein RFID-Chip, der über elektromagnetische Induktion auch ohne direkten Sichtkontakt ausgelesen werden kann. Das Beraterunternehmen „International Biometric Group“ erwartet, dass der Jahresumsatz im Biometriemarkt von heute 2,1 Milliarden bis 2010 auf 5,7 Milliarden Dollar steigt.[12]
Zur Ortung von Personen – vordergründig Terroristen – buhlen zwei Verfahren um die Gunst der Käufer. Das von den USA betriebene Satellitenortungssystem GPS kann Sender im frei verfügbaren Modus auf 15 Meter genau bestimmen, das US-Militär behält sich vor, den genaueren „Precise Positioning Service“ nur verschlüsselt und alleine zu nutzen. Noch genauer lässt sich die Position eines Handys mit Hilfe eines IMSI-Catchers ermitteln. In Deutschland sind die Geräte, meist des Herstellers Rohde & Schwarz, seit einem Entschluss des Bundesverfassungsgerichtes 2002 zulässig.
Die am weitesten verbreitete Überwachungstechnik ist die Videoüberwachung, auch CCTV. Vorreiter dieser Technik ist Großbritannien, dort sind etwa 4,2 Millionen Überwachungskameras installiert, Schätzungen zufolge wird jeder Brite täglich 300-mal gefilmt. In Deutschland gibt es noch unter einer Million Kameraüberwachungsanlagen, nahezu alle davon sind herkömmliche, „dumme“ Kameras. Nach Angaben der deutschen Firma „Funkwerk plattec electronic“ hat der „Bedarf [...] seit den Anschlägen von New York und Madrid merklich zugenommen“[13]. Dieser „Bedarf“ ist sicherlich ein Produkt der allgemeinen Angst, die unter anderen von dem Vorsitzenden des „Fachverbandes Sicherheitssysteme“, Bernd Seibt, geschürt wird. Er konstatierte 2002 eine „unbefriedigende Nutzung“ der Videoüberwachung[14]. Die Marktforscher des Instituts „Frost & Sullivan“ prognostizieren bis 2010 ein weltweites Wachstum der CCTV-Industrie von über 11 Prozent[15].
Ein großer Teil dieses Milliardenmarktes wird zukünftig nicht mehr mit „dummen“ Systemen umgesetzt werden, sondern mit intelligenten Lösungen. Die englische Stadt Middlesbrough sorgte Anfang des Jahres 2007 für Schlagzeilen, als sie sprechende Kameras einführte. Diese Technik ist zwar nicht autonom, vermag aber im Gegensatz zu herkömmlichen Systemen eine unmittelbare Reaktion zu äußern: Ein Sicherheitsmann kann über Lautsprecher mit den Überwachten in Kontakt treten. Autonome Systeme können sogar selbstständig Verhalten bewerten. Eine solche Kamera hängt im Frankfurter Flughafen, sie versucht, herrenlose Koffer aufzuspüren. Außerdem achtet die Kamera darauf, dass kein Gast bestimmte Bereiche betritt. Am Mainzer Hauptbahnhof läuft derzeit ein Test eines Gesichtserkennungssystems durch das Bundeskriminalamt und das amerikanische Unternehmen „L-1 Identity Solutions“, welches ähnliche Systeme schon unter anderem in Dubai, den USA, Pakistan, Russland und den Niederlanden installiert hat. Der deutsche Vertreter der Firma, Hartmuth von Maltzahn, kritisiert Deutschland für seine Datenschutzauflagen und die hohen Ansprüche der Behörden[16]. Das getestete System kann die anvisierte 100 prozentige Trefferquote nicht annähernd erreichen.
Eine andere mäßig effektive Technik ist die Körperwärmemessung. Ausgehend von der Annahme, Terroristen seien vor ihrer Tat besonders erregt und hätten somit eine höhere Körperwärme als übliche Reisende, werden in den USA Fluggäste durch Wärmesensoren überprüft. Bis jetzt wurden dadurch jedoch nur Menschen entlarvt, die unter Flugangst leiden sowie schwangere Frauen, deren Körperwärme grundsätzlich erhöht ist. Ähnlich erfolgreich verlief die Matrix-Analyse, eine Art Rasterfahndung, bei der das FBI versuchte, Terroristen aufzuspüren. Den Ergebnissen dieser Analyse zufolge gibt es in den USA 120.000 Menschen, die eine „hohe Terrorismuswahrscheinlichkeit“ aufweisen.
5. Einsatzgebiete von Sicherungsmaßnahmen
5.1 Ziviler Schutz
Eine Woche nach den Attentaten von New York und Washington, am 18. September 2001, begann eine Serie von Anthrax-Anschlägen in den USA. Die Milzbrandsporen wurden in Briefen an hohe Politiker, Beamte und Medienstellen geschickt. Die Schreiben in den Umschlägen enthielten mehrheitlich Botschaften wie „Death to America“, „Death to Israel“ und „Allah is great“[17], so dass eine Verbindung zu den eine Woche zurückliegenden Anschlägen vermutet wurde. Schon nach wenigen Tagen gingen die Ermittler jedoch von einem „lone wolf“[18], einem Einzelgänger aus, der nicht in Verbindung zu einer muslimischen Terrororganisation steht. In Folge der Anthrax-Briefe verschickten zahlreiche Trittbrettfahrer Briefe, die jedoch nur harmlose Substanzen enthielten. Nichtsdestotrotz löste die Gefahr durch Milzbranderreger, die anscheinend jeden treffen konnten, eine Hysterie in den USA aus. Die Wirtschaft reagierte, indem sie beispielsweise ABC-Schutzmasken nun auch an Privatleute verkauft und bewirbt. Das Unternehmen „Dräger Safety“ hat den Markt erkannt: „In der heutigen Zeit können Rettungskräfte, Politiker und auch Zivilisten mit Kampfstoffen in Berührung kommen.“[19] Noch deutlicher wird das Unternehmen auf seiner Produktsübersichtsseite: „Die Luft um uns herum enthält eine Vielzahl von Stoffen. Besser, Sie sind vorbereitet.“[20] In Anbetracht der fünf Toten durch die Anthrax-Anschläge kann diese Gefahreneinschätzung als gewagt bezeichnet werden.
Eine zunehmend wichtige Rolle spielt die elektronisch geschaffene Sicherheit bei privaten Großveranstaltungen. Aus Fußballstadien sind Überwachungskameras kaum mehr wegzudenken. Bei der Weltmeisterschaft 2006 wurde jedoch ein deutlich weitreichenderes Sicherheitskonzept angewandt. Zum Erwerb der Karten mussten sich die Käufer mitsamt Personalausweisnummer registrieren, die Eintrittskarten waren mit RFID-Chips an eine Person gebunden. Zur Begründung dieser Maßnahmen verlautbarte August Hanning, Staatssekretär im Bundesinnenministerium, "Wir haben München 1972, wir haben den 11. September und wir haben die Ausschreitungen zur Fußball-WM in Frankreich im Hinterkopf, all das gilt es zu verhindern"[21]. Weniger stark hervorgehoben wurden andere Eigenschaften der von Phillips gefertigten Karten: Kartenfälschungen wurden radikal erschwert und der Schwarzmarkt sollte möglichst unterdrückt werden. Auch seien die Biometrie-Tickets eine Chance für das „Image Deutschlands als Hochtechnologiestandort“[22], so der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie.
5.2 Staatlich initiierter Schutz
Die größten Änderungen in den Sicherheitsinvestitionen gab es seit dem 11. September 2001 im Transport- und Verkehrsmittelgeschäft, dort vorrangig bei Flughäfen. Neben den schon beschriebenen Sicherheitstechniken vertraut die Bundesrepublik Deutschland auf das Mehr an Sicherheit, welches biometrische Pässe bewirken sollen. Ab November 2007 wird der deutsche „e-Pass“ neben einem Passbild auch Fingerabdrücke enthalten. Produzent der Reisepässe ist die seit 1994 privatisierte Bundesdruckerei. Abseits von sicherheitsrelevanten Bedenken ist es vordergründig das Ziel dieses Unternehmens, Pässe zu verkaufen, beispielsweise nach Venezuela. Aber auch die hiesige Politik zeigt sich begeistert von den technischen Möglichkeiten, so ist der „e-Pass“ gemäß dem damaligen Innenminister Otto Schily „der wichtigste Baustein im Kampf gegen die organisierte Kriminalität und den internationalen Terrorismus“[23]. Das Innenministerium wies Kritik von Datenschützern von sich, aber auch technischen Mängeln wie den Hinweisen des Chaos Computer Club zur Fälschbarkeit biometrischer Merkmale entgegnete es harsch: „Der Chaos Computer Club soll [...] sich mit Hackern beschäftigen und nicht mit dem Thema Sicherheit“[24].
Ein Trend, der sich nach dem 11. September 2001 beschleunigte, ist die Privatisierung staatlicher Gewalt. Durch den Zusammenschluss der Firmen „Wackenhut“, „Serco“ und „Group 4 Falk“ zu „Group 4 Securicor“ (G4S) 2002 ist ein Unternehmen entstanden, welches den globalen Sicherheitsmarkt weitgehend allein bestimmt. Allein in 63 US-amerikanischen Privatgefängnissen wacht G4S über etwa 70.000 Gefangene. In Deutschland ist es rechtlich schwieriger, Gefängnisse privat zu betreiben, so dass die ersten Privatgefängnisse lediglich teilprivatisiert sind, in Hessen durch Serco. Weltweit beschäftigt G4S nach eigenen Angaben über 470.000 Mitarbeiter, deren Einsatzgebiete sich von Gebäudeschutz über Geldtransporte bis hin zu Söldnerdiensten erstrecken. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde das Militärbudget der USA laufend gekürzt, gleichzeitig wurde auch das Militär selbst verkleinert. Die arbeitslosen Soldaten arbeiten nun häufig als Angestellte bei Sicherheitsunternehmen wie G4S. Nach „9/11“ gab es wieder einen erhöhten Bedarf an Soldaten, so dass Regierungen, voran die USA, private Soldaten anheuern und ihnen so ein Vielfaches der Gehälter einfacher Soldaten zahlen. Allein im Irak gibt es 20.000 private Sicherheitskräfte, die dort neben diplomatischen Einrichtungen beispielsweise Pipelines bewachen. Die Firmen „CACI International“ und „Titan“ betreiben dort Gefängnisse. Die schlechte Führung der Gefängnisswärter durch private Dienstleister dort wird heute als ein Grund für die Folterungen im Gefängnis Abu Ghraib aufgeführt. Während die staatlichen Soldaten, die in die Misshandlungen verwickelt waren, durch Militärorgane bestraft wurden, gaben „CACI“ und „Titan“ an, durch das Pentagon nicht über die Taten ihrer Mitarbeiter informiert geworden zu sein, sodass sie nichts unternahmen[25]. Der für den Irak zuständige Zivilverwalter Paul Bremer befreite die privaten Angestellten ausdrücklich vom irakischen Recht, sie arbeiten in einer Grauzone. Es liegt nahe, das von dem Ex-FBI Agenten William Hinshaw geprägte Zitat über Wackenhut auf diese privaten Gefängnisbetreiber anzuwenden: „If you want a dirty job done, call Wackenhut“[26]. Das Auslagern „schmutziger Arbeit“ an Private vereinfacht sonst schwierige Aufgaben wie Verhöre potenzieller Terroristen.
6. Fazit
Die Gefahr eines terroristischen Anschlages ist in der Wahrnehmung Vieler auch nach über fünf Jahren sehr präsent - nicht zuletzt durch Anbieter, die ihre sicherheitsversprechenden Produkte mit übertriebenen Szenarien anpreisen. Aber auch die Politik wird nicht müde, die Gefahr eines sich – eventuell in Deutschland – wiederholenden 11. September zu betonen um ihre Interessen durchzusetzen. Der Trend der Privatisierung ehemals staatlicher Kompetenzen macht auch vor dem Sicherheitssektor nicht halt, sogar Soldaten werden über Konzerne beschäftigt.
Ein endgültiger Sieg gegen den internationalen Terrorismus scheint auch langfristig nicht realistisch, so dass die Argumentation der von Terrorangst lebenden Branchen sich nicht ändern wird. Viel eher scheint es wahrscheinlich, dass die Firmen ihr aggressives Auftreten in den nächsten Jahren noch verschärfen werden, schließlich basiert Wirtschaft auf Wachstum.
Es droht die Gefahr, dass sich die wahrgenommene Bedrohung im Bewusstsein vieler Menschen verankert und irgendwann unabhängig von konkreten, durchaus existenten Bedrohungen steht. Auf das Maß an Sicherheits- und Überwachungsinitiativen, welches vor dem 11. September herrschte, werden die westlichen Industriestaaten mittelfristig vermutlich nicht zurückkehren. Als Folge werden die Kosten für private Unternehmen, die sich schützen wollen, steigen. Aber auch Regierungen werden vermehrt dem Sicherheitsbedürfnis ihrer Bürger folgen. Einen weiteren Markt stellen Privatkunden dar, denen Dienstleister Sicherheit verkaufen wollen. Somit stellt die Sicherheitsindustrie einen aussichtsreichen Markt dar, der jedoch aufgrund seiner politischen Bedeutung kritisch beobachtet werden sollte.
Literaturverzeichnis
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21. Keiser, Horst: Rauchen gefährdet die Gesundheit [online]. Erschienen 2003; aufgerufen 04.02.2007. http://www.de22.de/stimmt-leider/
22. Kneip, Ansbert: „Wir haben Sie auf dem Schirm“. In: Der Spiegel. Hrsg: Rudolf Augstein. Hamburg, 2007. Ausgabe 4.
23. Krempel, Stefan: Hightech-Überwachungsstaat [online]. Erscheinen Oktober 2001; aufgerufen 03.02.2007. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/9/9914/1.html
24. Plöse, Michael: Sicherheit als einzige Antwort auf den Terror [online]. Erschienen Januar 2006, aufgerufen 17.03.2007. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21853/1.html
25. Prantl, Heribert: Mechanismus der Angst [online]. Erscheinen Mai 2003, aufgerufen 20.02.2007. http://www.bpb.de/themen/P15A3Q,0,Mechanismus_der_Angst.html
26. Reißmann, Ole: "Die ziehen die Schrauben ganz schön an" [online]. Erschienen Januar 2007; aufgerufen 17.03.2007. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,463009,00.html
27. Rötzer, Florian: Angeblich 200.000 deutschsprachige Bombenbauanleitungen im Netz [online]. Erschienen Dezember 2006; aufgerufen 02.03.2007. http://www.heise.de/newsticker/meldung/82108
28. Rübenach, Stefan: Todesursachenstatistik 2004 [online]. Erschienen November 2005; aufgerufen 04.02.2007. http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p4600092.htm
29. Schwan, Ben: "Die Terroristen gewinnen in jedem Fall" [online]. Erschienen August 2006; aufgerufen 15.03.2007. http://www.heise.de/tr/artikel/7704
30. Seibt, Bernd: WM 2006 - Herausforderung an die deutsche Sicherheitsindustrie [online]. Erschienen Juni 2005; aufgerufen 24.02.2007. http://www.zvei.org/fileadmin/user_upload/Fachverbaende/Sicherheitssysteme/Presse/Jahrespressekonferenz/Seibt_pk2005.pdf
31. Statistisches Bundesamt: Verkehrsunfälle in Deutschland [online]. Erschienen Juli 2006; aufgerufen 04.02.2007. http://www.destatis.de/basis/d/verk/verktab6.php
32. Verschiedene Autoren: Films based on the September 11, 2001 attacks [online]. Erste Fassung September 2006; aufgerufen 13.02.2007 http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Category:Films_based_on_the_September_11%2C_2001_attacks&oldid=99472637
33. Verschiedene Autoren: September 11, 2001 attacks in popular culture [online]. Erste Fassung Januar 2006; aufgerufen 11.03.2007. http://en.wikipedia.org/w/index.php?title=September_11%2C_2001_attacks_in_popular_culture&oldid=114324632
34. Weichert, Thilo: Terrorismusbekämpfungsgesetze - Auswirkungen für die Wirtschaft [online].Erschienen Juli 2002; aufgerufen 28.01.2007. https://www.datenschutzzentrum.de/material/themen/divers/terrwir.htm
35. Ziegler, Peter-Michael: Homeland Security. In: c't Magazin für Computertechnik. Hrsg: Heise Zeitschriften Verlag. Hannover, 2003. Ausgabe 2.
[...]
[1] http://www.medien-peb.uni-siegen.de/beta/m-ethik/index.php?author=k-r&page=0
[2] http://www.de22.de/stimmt-leider/
[3] http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2005/p4600092.htm
[4] http://www.heise.de/tr/artikel/77040
[5] http://en.wikipedia.org/wiki/Category:Films_based_on_the_September_11%2C_2001_attacks
[6] Ziegler, 2003
[7] http://www.heise.de/newsticker/meldung/82108
[8] Aktienkurs siehe Anhang
[9] Fischermann, 2004
[10] http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/sicherheitstechnik
[11] Aktienkurs siehe Anhang
[12] Boeing, 2006
[13] Kneip, 2007
[14] http://www.zvei.org/fileadmin/user_upload/Fachverbaende/Sicherheitssysteme/Presse/Jahrespressekonferenz/Seibt_pk2005.pdf
[15] Boeing, 2006
[16] Kneip, 2007
[17] http://en.wikipedia.org/wiki/Image:Anthraxnote2.jpg
[18] Chen, Rosenblatt, Wright, 2001
[19] http://www.draeger.com/STms/internet/site/MS/internet/MI-de/ms/NBC/IndividualEquip/Civil/DefendAir/pd_defendair.jsp
[20] http://www.draeger.com/STms/internet/site/MS/internet/MI-de/ms/NBC/Introduction/intro_nbc.jsp
[21] http://www.heise.de/newsticker/meldung/71548
[22] Boeing, 2006
[23] http://www.businessportal24.com/de/article/094dbcad43ebb43c6af556e52a4f0ed5
[24] http://www.ccc.de/biometrie/reaktion
[25] Borger, 2004
[26] Connolly, 1992
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