Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage, inwieweit die Resozialisierungsprozesse männlicher Inhaftierte im Strafvollzug für Erwachsene gelingen. Es wird erörtert, welche Maßnahmen es aktuell gibt, um eine Legalbewährung gelingen zu lassen.
Welche Lösungsansätze gibt es, um Rückfälle zu vermeiden und zu verringern und den Straftätern während und auch nach der Haft die Ressourcen zu geben, um ihnen eine Legalbewährung zu erleichtern? Ist zu erwarten, dass Personen nach einem Haftaufenthalt resozialisiert sind und ein straffreies Leben führen? In dieser Arbeit wird geklärt, was der Strafvollzug erreichen will, und was tatsächlich erreicht wird.
Das zweite Kapitel widmet sich der Resozialisierung als Ziel des Strafvollzugs. Der Begriff wird für den Rahmen dieser Arbeit definiert. Resozialisierung wird als Prozess beleuchtet und die Wirksamkeit des Strafvollzugs wird mit Fokus auf die Rückfälligkeit der Entlassenen genauer untersucht. Um den Strafvollzug wirkungsorientiert gestalten zu können und die Resozialisierung überprüfbar zu machen, wird im Kapitel 2.2 die Wirksamkeit des Strafvollzugs geklärt. Diese wird in verschiedene Ziel-Kategorien eingeordnet und der Rückfallbegriff wird mithilfe einer Rückfallstatistik genauer betrachtet.
Darauf aufbauend werden im dritten Kapitel Maßnahmen während und nach der Haft beschrieben. Zu den Behandlungsmaßnahmen während der Inhaftierung gehören Arbeitsmaßnahmen, Bildungsmaßnahmen sowie der offene Vollzug und Vollzugslockerungen. Hierbei liegt der Schwerpunkt besonders auf den Arbeits- und Bildungsmaßnahmen während der Haft. Dessen Vor- und Nachteile werden mit Bezug auf Resozialisierungsprozesse näher erklärt.
Um die Entlassungsvorbereitung und die erste Zeit nach der Haft genauer einschätzen zu können, wird im Anschluss das Übergangsmanagement betrachtet. Es wird eine Studie aufgeführt, welche Indikatoren der Entlassenen aufzeigt, die zu einer Reduktion von Rückfällen führen können. Hiernach wird auf Maßnahmen nach der Entlassung eingegangen.
Im ersten Teil der Arbeit wird demnach der Ist-Zustand beschrieben: Welche Vorschriften, Maßnahmen und Gesetze gibt es? Der zweite Teil beschäftigt sich mit den daraus resultierenden Problemen. Die im zweiten Kapitel beleuchteten Kontroversen der Resozialisierung werden, zusammen mit den Maßnahmen aus dem dritten Kapitel, im vierten Kapitel aufgegriffen und die Hürden der Resozialisierung werden aufgelistet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Resozialisierung als Ziel des Strafvollzugs
- Der Diskurs über Resozialisierung
- Rückfälligkeit - Die Wirksamkeit des Strafvollzugs
- Maßnahmen während und nach der Haft
- Behandlungsmaßnahmen während der Inhaftierung
- Arbeitsmaßnahmen
- Bildungsmaßnahmen
- Offener Vollzug und Vollzugslockerungen
- Das Übergangsmanagement
- Behandlungsmaßnahmen nach Entlassung
- Die Bewährungshilfe
- Die Freie Straffälligenhilfe
- Behandlungsmaßnahmen während der Inhaftierung
- Die Hürden der Resozialisierung
- Die Hürden der Justiz
- Die Auswirkungen des Strafvollzugs auf den Inhaftierten
- „Desistance“- Wege des Abstandnehmens von Delinquenz
- Theorien und Modelle
- Resozialisierung und Desistance
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, inwiefern Resozialisierungsprozesse männlicher Inhaftierter im Strafvollzug für Erwachsene gelingen. Ziel ist es, die aktuellen Maßnahmen zur Förderung einer Legalbewährung zu erörtern und Lösungsansätze zur Vermeidung und Reduzierung von Rückfällen aufzuzeigen.
- Definition und Analyse des Resozialisierungsprozesses im Strafvollzug
- Bewertung der Wirksamkeit des Strafvollzugs und der Rückfallraten
- Beschreibung von Behandlungsmaßnahmen während und nach der Haft
- Analyse der Hürden der Resozialisierung, insbesondere der Auswirkungen des Strafvollzugs auf den Inhaftierten
- Vergleich zwischen dem „Desistance“- Ansatz und der Resozialisierung
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Das erste Kapitel führt in die Thematik der Resozialisierung männlicher Inhaftierter im Strafvollzug ein. Es präsentiert relevante Statistiken zum Strafvollzug in Deutschland und stellt die Relevanz der Resozialisierung sowie die Problematik von Rückfällen heraus.
- Kapitel 2: Resozialisierung als Ziel des Strafvollzugs - Dieses Kapitel definiert den Begriff der Resozialisierung und beleuchtet ihn als Prozess. Die Wirksamkeit des Strafvollzugs wird mit Fokus auf die Rückfälligkeit der Entlassenen untersucht, wobei die verschiedenen Zielkategorien und die Rückfallstatistik genauer betrachtet werden.
- Kapitel 3: Maßnahmen während und nach der Haft - Das dritte Kapitel beschreibt die verschiedenen Maßnahmen, die während und nach der Haft zur Resozialisierung der Inhaftierten eingesetzt werden. Es werden Behandlungsmaßnahmen wie Arbeitsmaßnahmen, Bildungsmaßnahmen sowie der offene Vollzug und Vollzugslockerungen betrachtet, wobei der Fokus auf den Arbeits- und Bildungsmaßnahmen während der Haft liegt. Das Kapitel beleuchtet auch das Übergangsmanagement sowie die Unterstützungsmöglichkeiten nach der Entlassung, wie die Bewährungshilfe und die Freie Straffälligenhilfe.
- Kapitel 4: Die Hürden der Resozialisierung - In diesem Kapitel werden die Herausforderungen und Hürden der Resozialisierungsprozesse beleuchtet. Es werden die Hürden der Justiz und die Auswirkungen des Strafvollzugs auf den Inhaftierten, inklusive Stigmatisierung, näher analysiert. Der Fokus liegt auf den verschiedenen Lebensbereichen des ehemaligen Inhaftierten und den Rahmenbedingungen, die seine Wiedereingliederung in die Gesellschaft erschweren.
- Kapitel 5: „Desistance“- Wege des Abstandnehmens von Delinquenz - Dieses Kapitel stellt den „Desistance“- Ansatz als Alternative zur Resozialisierung vor. Verschiedene Modelle und Theorien werden vorgestellt und miteinander verglichen. Der Vergleich zwischen „Desistance“ und Resozialisierung wird im Detail analysiert.
Schlüsselwörter
Resozialisierung, Strafvollzug, Rückfälligkeit, Legalbewährung, Behandlungsmaßnahmen, Arbeitsmaßnahmen, Bildungsmaßnahmen, Offener Vollzug, Vollzugslockerungen, Übergangsmanagement, Bewährungshilfe, Freie Straffälligenhilfe, Hürden, Stigmatisierung, „Desistance“, Delinquenz.
- Arbeit zitieren
- Verena Dakota Krüger (Autor:in), 2019, Resozialisierungsprozesse männlicher Inhaftierter im Strafvollzug für Erwachsene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1112175