Im Rahmen des Seminars "Wagniserziehung im Sport" beschäftigt sich meine Hausarbeit mit der Frage, warum Jugendliche so interessiert an Risiko- bzw. Erlebnissport sind. Also werde ich nach den Motiven suchen, die sie dazu bewegen, sich nach der Schule in Cliquen zu treffen um in Büsche zu springen, sich von Häusern herabzulassen oder sogar Wände hinaufzulaufen. Auch "altgewohnte" Risikosportarten, wie Extremsnowboarden, Skateboarden und Extreme Skating sind bei Jugendlichen sehr beliebt. Ich werde diese Gegebenheiten einerseits unter dem Aspekt der allgemeinen Risikobereitschaft der Jugendlichen beurteilen und der veränderten Lebensbedingungen, die den Jugendlichen als Motivator für ihr Verhalten dienen. [...] Gesellschaften wie die unserige, die immer rationaler und damit körperloser werden, erzeugen ein zunehmendes Wunschpotential nach intensiven, körperbetonten, ,,authentischen" Erlebnissen. Wie schon am Anfang erwähnt, stehen den Menschen speziell den Jugendlichen unzählige Angebote bereit, um ihre Bedürfnisse dementsprechend zu befriedigen.
Andererseits sollte man bei der Betrachtung nach den Motiven für solch ein risikobehaftetes Verhalten nicht allgemeine Charakteristika des Lebensabschnitts, in dem sich die Jugendlichen befinden, vergessen werden. Denn genau in dieser Lebensphase stehen die Suche und die Entwicklung der eigenen Identität im Vordergrund. Es werden bewusst Risiken eingegangen um sich selbst und seine eigenen Grenzen zu testen. [...] Man kann also sagen, dass die Jugendphase der Einstiegspunkt für verschiedenste Formen des Risiko- bzw. Problemverhaltens ist. Obwohl das Risikoverhalten in der Jugendzeit von der breiten Gesellschaft als normativ eingestuft wird, nimmt es doch einen großen Einfluss auf die späteren Lebensstile.
So werden der Umgang mit dem eigenen Körper oder der Umgang mit bestimmten Konsummitteln (Kleidung, Ernährung, Alkohol, Drogen) geprägt. Das mag nicht heißen, dass dieses Verhalten nur negative Konsequenzen mit sich fährt. Es wirkt sich auch positiv aus, wenn der Jugendliche seine Grenzen kennt, seinen Körper selbst einschätzen kann. Er besitzt somit die notwendige Handlungskompetenz, in risikobehafteten Situationen angemessen zu reagieren. Unter den beiden genannten gesellschaftlichen und der biologisch-entwicklungsspezifischen Aspekten werde ich in meiner Ausarbeitung Gründe für den speziellen Drang der Jugendlichen nach Risiko- und Erlebnissport aufzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Motive, die bei Jugendlichen zum Interesse von Risiko- und Erlebnissport führen
- 1. Gesellschaftlicher Aspekt:
- 2. Biologisch-entwicklungsspezifischer Aspekt: Sensation-Seeking:
- III. Fazit
- IV. Literatur:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Motiven, die Jugendliche dazu bewegen, sich für Risiko- und Erlebnissport zu interessieren. Sie untersucht die gesellschaftlichen und biologisch-entwicklungsspezifischen Aspekte, die zu diesem Verhalten führen.
- Gesellschaftlicher Wandel und die Suche nach intensiven, körperbetonten Erlebnissen
- Entwicklung der eigenen Identität und das Testen von Grenzen
- Risikobereitschaft und Überschreitung gesellschaftlicher Normen
- Einfluss von Risikoverhalten auf spätere Lebensstile
- Entwicklung neuer Sportkonzepte und -szenarien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und stellt die Forschungsfrage nach den Motiven für jugendliches Interesse an Risiko- und Erlebnissport. Sie beleuchtet den gesellschaftlichen Wandel und die Suche nach intensiven Erlebnissen sowie die Bedeutung der Identitätsfindung in der Jugendphase.
Der zweite Teil der Arbeit analysiert die Motive für jugendliches Interesse an Risiko- und Erlebnissport aus zwei Perspektiven: dem gesellschaftlichen Aspekt und dem biologisch-entwicklungsspezifischen Aspekt. Der gesellschaftliche Aspekt betrachtet den Einfluss des gesellschaftlichen Wandels auf das Freizeitverhalten und die Entwicklung neuer Sportkonzepte. Der biologisch-entwicklungsspezifische Aspekt fokussiert auf die Bedeutung von Sensation-Seeking und das Testen von Grenzen in der Jugendphase.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen jugendliches Wagnisinteresse, Risiko- und Erlebnissport, gesellschaftlicher Wandel, Individualisierung, Identitätsfindung, Sensation-Seeking, Risikobereitschaft, neue Sportkonzepte und -szenarien.
- Quote paper
- Franziska Maresch (Author), 2006, Motive für jugendliches Wagnisinteresse - Risiko- und Erlebnissport bei Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111284