Inhaltsverzeichnis
1. Allgemeine Begriffsdefinitionen
1.1 Familie
1.2 Stamm
1.3 Sippe
1.4 Heirat
1.5 Ehe
1.6 Frau
2. Randbedingungen für den Religionsunterricht
3. Unterrichtskonzept„Ehe und Familie im Alten Testament
3.1 Lernziele
3.2 Kurzplanung: Ehe Familie im AT (Unterrichtsverlauf
3.3 zusätzliche Hinweise
4.Literaturhinweise
1. allgemeine Begriffsdefinitionen
Bei folgenden Definitionen und Erklärungen von Familie, Ehe, Heirat usw. muss man beachten, dass man die einzelnen Definitionen zeitgemäß analysiert, denn nicht jeder Begriff hat zur heutigen Zeit noch die gleiche Bedeutung wie vor über 2000 Jahren. Es ist also sinnlos eine gegenwärtige Definition von z.B. Familie zu nehmen und sie auf die „Familie“ im Alten Testament (im folgenden AT) zu beziehen.
Der moderne Begriff „Familie“ ist im AT ebenso, wie die Begriffe „Ehe“ und „heiraten“ im spezifischen Sinne unbekannt und werden deshalb eher mit Begriffen, wie „Stamm“, „Sippe“ und „(Vater)-Haus“ beschrieben.
Ich möchte nun die einzelnen Begriffe darstellen und beziehe, wenn nicht anders vermerkt, auf Begriffe zur Zeit des AT. Des Weiteren möchte ich die erarbeiteten Definitionen auch mit Hilfe von Bibelstellen festigen und dadurch empirisch belegen.
1.1 Familie
Das hebräische Wort bajit bezeichnet nicht nur die Personen, die zusammen in einem Haus wohnen, sondern auch das Gebäude selbst. Auch Sklaven und das ganze Gut gehörten zu der Familie. Das Haus (Vaterhaus) war die kleinste Gemeinschaft in Kult, Recht und Wirtschaft. Oft lebten auch mehrere Generationen zusammen. Es gab den Hausvater, meistens der älteste Mann, der eine zentrale Stellung einnahm und somit als Familienoberhaupt galt. Dieser besaß zum Beispiel die Rechtsgewalt, d.h. er hatte auch das Recht über Leben und Tod der Angehörigen zu entscheiden.
(Gen 42/37): „ Da sagte Ruben zu seinem Vater: „Wenn ich Benjamin nicht gesund zurückbringe, darfst du dafür meine beiden Söhne töten. Vertraue ihn mir an! Ich bringe ihn dir bestimmt wieder zurück.““.
Bei dieser Bibelstelle geht es um Jakobs Beziehung zu seinem Lieblingssohn, dessen Tod er nicht verkraften, Ruben aber seine Söhne opfern würde. Hier wird das Tötungsrecht des Familienoberhauptes deutlich belegt.
Das At legt auch den Gehorsam den Eltern gegenüber ausdrücklich nahe.
(Ex 20/12): „ Du sollst deinen Vater und Mutter ehren, auf dass du lange lebest in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott, geben wird.“
Hier geht es nicht nur um Gehorsam, sondern auch um die Achtung vor der Lebenserfahrung der Alten und schließt zugleich deren Fürsorge mit ein.
Der Familienvater stellt auch symbolisch das Haupt dar, alle anderen sind Zweige an seinem Stamm und tragen seinen Namen. Deshalb vertritt er auch die Familie als Ganzes in der Öffentlichkeit und vor Gott.
1.2 Der Stamm
Ein Stamm hat in Israel mehrere verschiedene Funktionen.
a; er bildet eine politische Einheit
(Ri 18/11): „ Da zogen von dort aus dem Geschlecht Dan,, sechshundert Mann gerüstet mit ihren Waffen in den Kampf“
b; er bildet eine militärische Einheit
(Num 31/4): „ Aus jedem Stamm je tausend Mann sollt ihr aus allen Stämmen Israels in das Herr schicken“
c; er ist eine Kultgemeinde
(Ex 12/21): „ Und Moses berief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Lest Schafe aus und nehmt sie für euch nach euren Geschlechtern und schlachtet das Passa“
d; er bildet eine juristische Einheit
(Gen 49/16): „ Dan wird Richter sein in seinem Volk wie nur irgendein Stamm in Israel“
Man kann also erkennen, dass ein Stamm in Israel fast schon wie ein kleiner Staat fungiert und sich gegen andere Stämme behaupten kann.
Der Stamm ist die politische Einheit nomadischer Sippen. Ihre Zugehörigkeit zu einem Stamm leitet sich oft von der Beziehung auf einen gemeinsamen Ahnherrn ab. So gelten im AT die Stämme Israel als Nachkommen der zwölf Stämme Jakobs.
1.3 Die Sippe
Die Sippe setzt sich aus Verwandten zusammen, die vom Familienoberhaupt (genealogisch Ältester) geführt werden. Sie bestimmen das Schicksal der einzelnen Mitglieder, sowie über Heirat, Gewährung, Racheakte oder Gastfreundschaft.
(Num 1/4) „ Und es soll euch beistehen je ein Mann von jedem Stamm, nämlich das Haupt einer Sippe “
Die Sippe ist eine sozial, ökonomisch tragende Größe in Israel und bestand aus mehreren miteinander verwandten Familien, die, im Gegensatz zu Stamm, räumlich zusammen leben.
Sie ist ebenfalls eine juristische Einheit und ist durch ihre patriarchalische Struktur gekennzeichnet. Sie zeichnet sich grundsätzlich durch Solidarität der Mitglieder untereinander aus und schützt sie vor Bedrohungen, die von außerhalb kommen.
1.4 Heirat
Die Heirat ist ein weiteres Beispiel, wie unterschiedlich ein Begriff in verschieden Zeitepochen verstanden werden kann. Gilt die Heirat heute als Symbol der Liebe, Treue und Zuneigung, so galt sie im AT in erster Linie als Erfüllung des göttlichen Gebotes. Sie war also kein Akt des freien Willens, sondern vorgeschriebene Pflicht, basierend auf dem Fruchtbarkeitsgebot.
(Gen 1/28): „ Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Die Heirat wird durch zwei Familienoberhäuptern vereinbart, da sie zu den wichtigsten Familienangelegenheiten zählt. Der juristische Abschluss der Heirat war die Übergabe des „Brautpreises“.
Der Mann und seine Frau spielen als Individuum kaum eine Rolle, d.h. Heirat ist nicht sexuell, sondern als sozialer Akt zu verstehen. Die Stärke eines Stammes, einer Sippe oder eines Hauses hängt von der Zahl der ehelichen Nachkommen ab. Deswegen muss jeder Mann heiraten und eine Familie gründen. Heiraten bedeutet also einerseits das Erfüllen des göttlichen Gebotes, aber auch die heilige Aufgabe des Menschen als Ebenbild Gottes.
1.5 Ehe
Auch bei dem Begriff „Ehe“ ist es wichtig, nicht die heutige Bedeutung auf die damalige Entstehungszeit des AT zu beziehen, obwohl es durchaus Gemeinsamkeiten gibt.
Obgleich die hebräische Sprache kein Wort für „Ehe“ besitzt, kennt das AT die eheliche Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau.
So ist die Ehe im AT weder eine kultische noch eine öffentliche Angelegenheit, sondern nur eine Sache der Familien. Sie wird als der einzig legitime Ort für die Ausübung der weiblichen Sexualität verstanden und soll der Zeugung der Kinder und dadurch der Fortpflanzung dienen, denn eine kinderlose Ehe galt als Schande.
Die Ehe gilt als normale Lebensform, d.h. jeder ist verpflichtet eine Ehe zu führen. Wer sich ihr entzieht handelt schöpfungswidrig.
(Gen 2/24): „ Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen und sie werden sein ein Fleisch.“
Der eben eingeführte Bibeltext verdeutlicht noch mal die einzigartige Zusammengehörigkeit von Mann und Frau. Auch kann man aus dem Kontext heraus (1.Buch Mose /Schöpfungsbericht) deuten, dass die Frau zwar aus der Rippe des Mannes entstanden ist, jedoch dadurch nicht die Unterordnung oder die Minderwertigkeit symbolisiert wird. Im Gegenteil, es wird die ursprüngliche Verbundenheit der beiden zum Ausdruck gebracht, sie sind füreinander geschaffen.
Die Ehe bedeutet weiterhin, dass der Mann zum Eheherrn der Frau wird (baal) und sie in seinem Haus aufnimmt. Ihm obliegt es, sie zu schützen, zu versorgen und ihr beizuwohnen.
(2.Mose 21/10): „ Nimmt er sich aber noch eine andere, so soll er der ersten an Nahrung, Kleidung und ehelichem Recht nichts abbrechen.“
Die Aufnahme der Frau in die Sippe ihres Mannes bedeutet zugleich ihre Ausscheidung aus der väterlichen Sippe.
Spätestens vom 8 Jhrd. v. Chr. spricht man auch vom Ehebund.
(Mal 2/14): „ …..Weil der Herr Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, der du treulos geworden bist, obwohl sie doch deine Gefährtin und die Frau ist, mit der du einen Bund geschlossen hast“
In dieser Bibelstelle versteht Maleachi die Ehe ganz deutlich als Bund zwischen Mann und Frau, doch wird gerade durch die Propheten (insbesondere Hosea u. Ezechiel) den Ehebund als Muster für das Verhältnis Gottes zum erwählten Volk und Land. Das Ehe-Symbol ermöglicht es, Eigenschaften, wie Liebe, Treue, Sehnsucht für das Gottesverhältnis zu benutzen.
1.6 Die Frau
Die Stellung der Frau in der Bibel ist nicht ganz eindeutig.
Zunächst wird in der Schöpfungsgeschichte die Gleichheit von Mann und Frau betont. Es heisst, dass es den Menschen als Mann und Frau gibt und beide nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind.
(Gen 1/27): „ Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“
Hier wird ganz klar deutlich, dass als Bild Gottes nicht etwa allein der Mann oder nur der Mensch im Allgemeinen angesprochen wird, sondern „Mann und Frau“ werden ausdrücklich betont. Nur in dieser Mann-Frau-Konstellation ist der Mensch das ganze Ebenbild Gottes und nur so wird er seine Verpflichtungen und Aufgaben gegenüber Gott erfolgreich erfüllen können.
Man kann also bzgl. des Schöpfungsberichtes eine Tendenz zur Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau erkennen, jedoch ändert sich das Ansehen der Frau schon wenig später.
(Gen 3/16): „ ….unter Mühen sollst du Kindergebären. Und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, aber er soll dein Herr sein.“
Die Strafe nach dem Sündenfall hat die Unterordnung der Frau gegenüber ihrem Mann zur Folge. Aus der Gleichberechtigung mit dem Mann wird durch den Fluch der Sünde die Herrschaft des Mannes über die Frau.
Im AT ist nun die Frau Besitz des Mannes und unterliegt zunächst der absoluten Autorität des Vaters. Juristisch und kultisch ist sie nicht vollberechtigt.
Die Aufgaben der Frau sind im AT klar definiert. Zunächst musste sie heiraten. Dabei war es eine Schande, wenn sie nicht jungfräulich in die Ehe ging und hatte die Steinigung zu Folge.
Als wichtigste Pflicht der Frau galt das Gebären, vor allem die Geburt eines Sohnes ließ das Ansehen einer Frau steigen. Von der unsicheren Frau als Gattin gelangte sie in die Stellung der Mutter, blieb aber zu jeder Zeit Untertan des Mannes.
Es ist jedoch auch zu beachten, dass die negativen biblischen Aussagen über die Frau immer vor dem Hintergrund der jeweiligen Zeit und Strukturen zu sehen sind, da sie keinesfalls Glaubenswahrheiten darstellen. Die Intention der Bibel hat eher das Ziel der Gleichberechtigung als das der Unterdrückung der Frau vor Augen.
2 Randbedingungen für den Religionsunterricht
Bevor ich auf die methodische Umsetzung bzw. auf die geplanten Lernziele zu sprechen komme, möchte ich noch einige allgemeine Randkriterien erläutern, die für mich von essentieller Wichtigkeit sind, was den allgemeinen Religionsunterricht betrifft.
Meiner Meinung nach ist es sehr wichtig, den Schülern klar zu machen, dass der Religionsunterricht nicht nur ein uncooles, unnötiges Fach ist, in dem man Hauptsache keine Fünf als Note am Ende des Schuljahres im Zeugnis stehen hat. Viele Schüler gehen mit den Hintergedanken in den Religionsunterricht, sowieso nicht an Gott zu glauben, bzw. „wie steh ich denn vor den anderen da, wenn ich mich für das Fach interessiere“. Genau diese zwei Fakten sind meiner Meinung nach die Ursache, für die Blockaden gegen den Religionsunterricht. Nun, wie bekommt man diese Blockaden aus den Köpfen der Schüler. Natürlich könnte man mit diesem Thema eine eigene Hausarbeit füllen, jedoch möchte ich dies hier in Kurzfassung erwähnen, da diese Aspekte ein wichtiger Bestandteil sind, was die Gestaltung und Umsetzung meines Religionsunterrichts betrifft.
Kommen wir zu dem ersten Punkt- an Gott glauben. Sicherlich ist es pädagogische unvorteilhaft, zu sagen: „Ihr sitzt hier im Religionsunterricht, also habt ihr an Gott zu glauben“. Vielmehr sollte man die Schüler selbst dazu bewegen ihren eigenen individuellen Glauben zu finden, den meiner Meinung nach alle haben. Es muss nicht gleich der Glaube sein, der einen dazu verpflichtet jeden Sonntag in die Kirche zu gehen und der es verlangt streng nach den Gesetzen der Bibel zu leben. Es sollte der Glaube sein, der einem Schwachen hilft wieder stark zu werden, einem Schuldigen hilft wieder ein reines Gewissen zu bekommen, einem Hoffnungslosen wieder hilft neuen Mut zu schöpfen und einem Selbstlosen hilft wieder optimistisch zu denken. Ich meine also eine Art Glauben zu finden, der einem umsonst zur Verfügung steht, um Schwierigkeiten und Probleme im Leben zu bewältigen. Jetzt ist natürlich die Frage, was hat Gott und die Bibel damit zu tun? Wenn man den oben beschriebenen Glauben als eine Art Institution sehen mag, könnte die Bibel als Satzung dienen und zugleich ein Handbuch sein, das einem dem Weg zum Glauben erleichtert. Gott könnte der erste Vorsitzende sein, der das alles überwacht und als Ansprechpartner dient.
Ich denke, wenn man den Schülern den Begriff „ Glaube auf diese Art versucht näher zu bringen und jeder selbst entscheiden kann, was für ihn wichtig ist, hat man als Lehrer schon mal eine Blockade weniger. Jetzt gilt es noch den Religionsunterricht so zu gestalten, dass die Schüler ihn gerne besuchen, sich für die Themengebiete interessieren und das Fach nicht nur als Absitzen sehen, in dem man versucht in 45 Minuten den Lehrer davon zu überzeugen, dass man wenigstens keine Fünf im Zeugnis verdient hat.
Was ist aber guter Religionsunterricht, oder Unterricht allgemein?
„ Der Unterricht wird umso besser, je weniger ein Lehrer selbst sagt!“ ( Hr. Gollon, Fachseminarleiter Sozialkunde, Zitat während des Fachpraktikums“)
Dieser Satz hat mich damals sehr beeindruckt, denn die Pisa- Studien beweisen, dass aktiver Schülerunterricht zu größeren Erfolgen führt, wie der, durch unsere etwas konservativen Lehrer älteren Jahrgangs gewählte, Frontalunterricht. Sicherlich soll das „Schweigen des Lehrers“ nicht Dauerzustand sein, und wir wissen, dass Frontalunterricht auch mal notwendig ist, aber eine gesunde Mischung der beiden und eine gute Vorbereitung sind meiner Meinung nach die Vorraussetzungen für einen lebendigen und erfolgreichen Unterricht.
Zum Schluss möchte noch behaupten, dass ein guter Religionslehrer nicht der ist, der seinen Schülern den Glauben an Gott missionarisch aufzwängt, sondern kompetent den Schülern die vorhandenen Zweifel empirisch und deutlich belegen kann und sie zu ihrem eigenen Glauben selbst finden lässt.
3. Unterrichtskonzept „Ehe und Familie im Alten Testament
3.1 Lernziele
Grobziel: Die Schüler sollen die Bedeutungen der einzelnen Begriffe zur Zeit des AT kennen
Feinziele: Die Schüler sollen…
… mit Hilfe von Texten und Bildern die Bedeutung von Familie, Stamm, Heirat, Ehe, Frau verstehen
… den Inhalt der Texte in einen vorgegebenen Schaubildern ergänzen und darstellen können
… die unterschiedlichen Bedeutungen zwischen Heute und dem AT in eigenen Worten erklären können.
3.2 Kurzplanung: Ehe Familie im AT (Unterrichtsverlauf)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3.3 zusätzliche Hinweise
Bei einer solchen Unterrichtseinheit bedarf es einer klaren Planung. Es ist zum Beispiel sehr wichtig zu beachten, dass die Blätter mit den verschieden Texten gleichermaßen verteilt werden. Man kann zum Beispiel die Texte A und B auf verschiedenfarbige Blätter kopieren oder sie ganz einfach mit zwei Zahlen versehen.
Auch die Partnerzusammenstellung sollte vom Lehrer (wenn möglich unbemerkt) zusammengestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass nicht zwei schlechte Schüler zusammenarbeiten und natürlich länger brauchen würden, als zwei bessere Schüler.
Die ausgeteilten Texte sollten vom Niveau her schülergerecht und der Klassenstufe entsprechend kreiert sein.
Die Texte dürfen nur Inhalte besitzen, die der Wahrheit entsprechen und empirisch geprüft sind.
Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Klarheit der Texte. Damit meine ich, dass für die Schüler unbekannte Begriffe geklärt sein müssen, so dass man von einem späteren Textverständnis ausgehen kann. Hilfreich ist es zum Beispiel seltene oder schwierige Begriffe (z.B. Fremdwörter) als Fußnote bereits anfangs aufzuführen.
Auch sollte den Schülern klar sein, wie man einen Fach text bearbeitet, sprich ihm seine wichtigsten Informationen entzieht und sie später in eigenen Worten wiedergeben kann.
Falls es in einer Klasse nicht klar ist, kann zusätzlich zum Aufgabentext ein Hilfsblatt austeilen, das folgendermaßen aussehen könnte:
Aufgaben der Stunde
Alleine: - Unterstreiche die für dich wichtigen Dinge, die der Text beinhaltet.
- Wenn du etwas nicht verstanden hast, notiere dir die Unklarheit.
- Text A: Versuche auch mit den angegebenen Bibelstellen die Bedeutung der Frau, der Ehe und der Familie herauszufinden.
- Text B: vielleicht kannst du auch manche Dinge aus eigener Erfahrung einbeziehen.
Partnerarbeit: - Erzählt euch gegenseitig, welchen Inhalt eure Texte haben. Versucht Unklarheiten gemeinsam zu klären.
Gruppenarbeit: - Erarbeitet gemeinsam ein Schaubild über Ehe und Familie von heute und zur Zeit des AT. (z.B. Gegenüberstellung der Unterschiede)
- überlegt gemeinsam, wie ihr die wichtigsten Unterschiede erklären könnt.
- legt fest, wie ihr euer Ergebnis der Klasse erklären könnt.
Wenn am Schluss einzelne Schüler ihre Arbeit vorstellen, gilt es als Lehrer auch einige wichtige Sachen zu beachten. Hier möchte ich gerne den „Beutelsbacher Konsens“ erwähnen, der in etwa folgende drei Aussagen beinhaltet.
1. Es ist nicht erlaubt den Schüler – im Sinne erwünschter Meinungen zu überrumpeln und damit an der Gewinnung eines selbständigen Urteils zu hindern.
2. Unterschiedliche Standpunkte dürfen nicht unter den Tisch fallen, Optionen dürfen nicht unterschlagen werden, Alternativen nicht unerörtert bleiben.
3. Ein Schüler sollte in die Lage gebracht werden, seine eigene Interessenslage zu analysieren und sich zu allem seine eigene Meinung bilden dürfen.
Es ist zwar zu erkennen, dass der „ Beutelsbacher Konsens“ eher im Bereich der Sozialkunde zu verwenden ist, jedoch bin ich der Meinung, dass es von genereller Bedeutung ist, Schüler eigenständig ihre Meinung finden und preisgeben zu lassen. Als Aufgabe des Lehrers zählt auch, dass man Schülern, gerade wenn sie etwas frei vortragen sollen, die Situation vermittelt, egal was sie sagen, ob richtig oder falsch, ob Versprecher oder Stottern, keiner lacht sie aus oder demütigt sie sogar. Ziel sollte deswegen sein, als Lehrer für ein angenehmes und familiäres Klassenklima zu sorgen und den Schülern die Scheu vorm „freiem Sprechen“ zu nehmen, denn nur so lernt man seine Schüler kennen, die nicht selten hervorragende Beiträge liefern und unter diesen Bedingungen auch gerne und mit Spaß am Unterricht in die Schule gehen.
4. Literaturhinweise
-Koch/ Otto/ Roloff/ Schmoldt: „ Das große Lexikon zur Bibel“, Tosa Verlag, Wien:2004
- deutsche Bibelgesellschaft: “die Bibel“ (Lutherübersetzung),
- deutsche Bibelgesellschaft: „ Stuttgarter Multimediabibel“, 2003
- Eckart Otto: „theologische Ethik des AT“, Kohlhammer, Stuttgart: 1994
- Arbeit zitieren
- Steffen Eberhardt (Autor:in), 2006, Ehe und Familie im Alten Testament - Wissenschaftliche Ausararbeitung im Rahmen methodischer Überlieferung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111286