Die Klassentheorie Aage B. Sorensens - Eine Diskussion


Hausarbeit (Hauptseminar), 2001

18 Seiten, Note: 0,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

A. Einführung: Über die Vorgehensweise in dieser Arbeit

1. TEIL: DIE KLASSENTHEORIE VON SØRENSEN
B. Ambitions der Klassentheorie von Sørensen
1. Ansprüche einer Klassentheorie nach Sørensen
2. Axiomatische Voraussetzungen der Klassenthoerie von Sørensen
C. Sørensens Klassentheorie
1. Sørensens Klassentheorie als Vereinigung zweier Ansätze
2. Der Aufbau der Klassentheorie von Sørensen
3. Die Rents
D. Anwendung und Überprüfung der Theorie von Sørensen

2. TEIL: DISKUSSION DER KLASSENTHEORIE VON SØRENSEN
E. Rede und Gegenrede
1. Axiom: Klassenlage ist ökonomisch
1. Kritikpunkt: Klassenlage ist nicht notwendig Marktlage
2. Antwort: Klassenlage ist vor allem Marktlage
2. Axiom: Aus antagonistischen Interessen folgt sozialer Wandel
1. Kritikpunkt: Antagonistische Interessen sind nicht notwendig für gesellschaftlichen Wandel
2. Antwort: antagonistische Interessen sind für Strukturbrüche notwendig
3. Axiom: Aus Ausbeutung folgen antagonistische Interessen
1. Kritikpunkt: Ausbeutung nicht alleinige Voraussetzung antagonistischer Interessen
2. Antwort: die Theorie von Sørensen hat nicht den Anspruch diesen Wandel zu erklären
G. Resumée
H. Quellenverzeichnis:

A. Einführung: Über die Vorgehensweise in dieser Arbeit

Die für diese Seminararbeit gestellte Aufgabe lautete, eine persönliche Stellungnahme zu dem Artikel Toward a Sounder Basis for Class Analysis von Aage B. Sørensen zu verfassen. Anfänglich war die Aufgabenstellung die, auf einen der Kritikpunkte der entgegnenden Artikel zu Sørensens Aufsatz, der für die US-amerikanische Soziologie wichtigen Klassentheoretiker Erik Olin Wright und John H. Goldthorpe vom Standpunkt Sørensens einzugehen. Die Entgegnung der Entgegnung sollte eine Antwort sein, wie sie Sørensen aufgrund seines Aufsatzes entgegnen würde. Diese anfängliche Aufgabenstellung wurde später zu der oben bestimmten Aufgabenstellung modifiziert.

In der hier vorliegenden Seminararbeit versuche ich, beiden Aufgabenstellungen gerecht zu werden. Ich werde eine Stellungnahme zu Sørensen schreiben, und dabei kritische Punkte anbringen, um mir im Anschluß daran zu überlegen, welche Antwort auf meine Kritik im Text von Sørensen beinhaltet ist. Damit ist dies eine Aufgabenstellung, aus der die Idee der ersten, anfänglichen nicht ganz verschwunden ist, und doch das Entgegenkommen der zweiten Aufgabenstellung für sich nützt.

Die Arbeit baut sich in etwa wie folgt auf: Im ersten Teil der Arbeit werden die Ambitionen der Klassentheorie von Sørensen vorgestellt. Darauf folgt die Vorstellung des Inhalts der Theorie von Sørensen und die Überprüfung der Ambitionen und Anwendung der Theorie auf ein Beispiel. Im zweiten Teil folgt eine Diskussion der Theorie mit Kritik und Antwort einzelner Punkte. Die etwas schizophrene Situation, der Autor spielt soz. Schach mit sich selbst, er kritisiert, um daraufhin seine Kritik zu widerlegen, diente mir vor allem der Klarwerdung der Theorie von Sørensen und hatte die Folge, mich zum Nachdenken zu verleiten.

1. Teil: Die Klassentheorie von Sørensen

B. Ambitions der Klassentheorie von Sørensen

Eine Klassentheorie selbst kann verschiedene Auffassungen darüber haben, was eine Klassentheorie leisten sollte. Vor allem Klassentheorien aus dem englischen Sprachraum divergieren in ihren Auffassungen, weil bereits über den Terminus class verschiedene Ansichten herrschen, was darunter zu verstehen sei. Ein class concept kann im deutschen sowohl „Schichttheorie“ heißen, als auch im viel engeren Sinne des Klassenbegriffs, eine „Klassentheorie“ bedeuten. Um festzustellen, ob Sørensens Theorie eine Klassentheorie ist, kann kaum mit einem (ohnehin nicht möglichem) standardisierten Kriterium festgestellt werden. Deshalb untersucht der folgende Teil, welchen Anspruch Sørensen selbst an eine Klassentheorie stellt, damit sie für ihn befriedigend ist. Es wird dabei dem Textteil Theories of Inequality and Class Concepts, von S. 1525 folgende gefolgt.

1. Ansprüche einer Klassentheorie nach Sørensen

Erstens (1) ist eine Klassentheorie eine Schichttheorie, eine Theorie struktureller sozialer Ungleichheiten. Dabei ist zu beachten, daß zwischen den Schichten reale Grenzen (2) bestehen. D. h. die einzelnen Schichten sind in sich relativ homogen; ein Wechsel von einer Schicht zu einer anderen ist ungleich schwerer als ein Wechsel innerhalb einer Schicht. Des weiteren sollte eine befriedigende Klassentheorie sagen können, wie es zu den Unterschieden zwischen den Schichten gekommen ist, worin die Ungleichheit ihren Ausgang nimmt (3). Die einzelnen Schichten (oder Klassen) sollen zu gemeinsamen Aktionen fähig sein. D. h. die gesellschaftliche Ungleichheit muß für eine Klasse als so störend empfunden werden können, daß sie sich zusammenschließen kann, um gegen ihre Ungleichheit zu protestieren und zu kämpfen (4). In folge dessen, hat eine Klassentheorie nach Sørensen den Anspruch, auch Revolutionen erklären zu können, oder allgemeiner: sozialen Wandel erklären zu können (5).

2. Axiomatische Voraussetzungen der Klassentheorie von Sørensen

Das waren verschiedene Ansprüche, die Sørensen an eine Klassentheorie stellt. Des weiteren findet er in der soziologischen Theorie Antworten auf die gestellten Probleme. Weber definiert die Klassenlage als wirtschaftliche Lage. D. h. die Ungleichheit, die Klassen nach 1 - 5 herausbildet, wurzelt in der ökonomischen Situation einer gesellschaftlichen Gruppe. Ich nenne dies ein Axiom, weil dies als eine Antwort auf eine Frage angenommen wird, ohne daß begründet wird, warum dies die Antwort ist, mit der im folgenden weiter gearbeitet wird. Ein weiteres Axiom, das Sørensen in seinem Aufsatz setzt, ist das antagonistische Interesse. Eine Klassentheorie muß aufzeigen können, wie es in einer Gesellschaft zu antagonistischen Interessen kommt, damit auch ein Klassenkampf stattfinden kann. Das dritte Axiom Sørensens entnimmt dieser der Klassentheorie von Karl Marx. Dieser hatte in der Ausbeutung einer Klasse durch eine andere Klasse die soziale Ungerechtigkeit gesehen, die schließlich zu einem sozialen Wandel und einer Revolution führen kann.

Diese drei Axiome verweisen aufeinander. Damit eine Ungleichheit sozialen Wandel bewirken kann, muß die Ungleichheit ökonomischer Natur sein. Damit die Ungleichheit ökonomischer Natur antagonistische Interessen erzeugt, muß eine Gruppe einen Vorteil, eine andere einen Nachteil aus der Ungleichheit ziehen: Ausbeutung. Und erst aus den antagonistischen Interessen kann Klassenkampf entstehen, der sozialen Wandel herbeiführt.

Bevor im folgenden Sørensens Klassentheorie einer Kritik unterzogen wird, die sich systematisch auf die „Axiome“ bezieht, wird die Klassentheorie Sørensens vorgestellt, und anhand eines Beispiels untersucht, ob Sørensens Klassentheorie seinen Kriterien einer Klassentheorie entspricht.

C. Sørensens Klassentheorie

Sørensens Klassentheorie hat das Ziel, sozialen Wandel als Konsequenz sozialer Ungleichheit zu erklären. Hierbei ist Ausbeutung für Sørensen der Ausgangspunkt sozialen Wandels. Ausbeutung, heißt es bei Sørensen, besteht, wenn eine Gruppe strukturell auf Kosten einer anderen Gruppe lebt, was antagonistische Interessen hervorbringt. Die ausgebeutete Gruppe möchte nach der Spieltheorie ihre Ausbeutung beenden, die andere Gruppe die Ausbeutung aufrechterhalten. Das ist das antagonistische Interesse zwischen den Gruppen. Es entsteht ein Konflikt zwischen den Gruppen, der, setzt sich die ausgebeutete Gruppe durch, zu strukturellem sozialen Wandel führt. Die gesellschaftliche Ungleichheit, nach der die Klassentheorie als eine Sozialstrukturtheorie das strukturelle Bild der Gesellschaft entwirft, ist die Ausbeutung, die gesellschaftlichen Klassen sind die Gruppen der antagonistischen Interessen.

1. Sørensens Klassentheorie als Vereinigung zweier Ansätze

Nach Sørensen beherrschen vor allem zwei Ansätze die Sozialstukturdebatte: 1. Die Gesellschaft nach life conditions, also nach den Bedingungen der Lebenswelt der Individuen zu klassifizieren, und 2. die Gesellschaft nach exploitation, nach Ausbeutung, zu klassifizieren, der die einzelnen Menschen unterworfen sind. Hierbei entwirft Sørensen ein Konzept, in das die einzelnen Theorien der Sozialstrukturdebatte eingeordnet werden können, und nach dem sich die Theorien nach ihrer Differenzierung zuspitzen lassen. Demnach leistet ein Konzept, das als Sozialstrukturtheorie nach dem Lebensstil hin entworfen ist, im Gegensatz zu einem Konzept, das auf Ausbeutung beruht, folgendes nicht: das Lebensstilkonzept kann keine gesellschaftlichen Konflikte erklären, und damit auch keinen Beitrag zur Erklärung sozialen Wandels leisten. Dies möchte jedoch die Theorie von Sørensen. Sørensen vereint die beiden Konzepte, indem er ihre gemeinsame Basis vorstellt: personal wealth, also der Reichtum, über den eine Person verfügt. Der Lebensstil und die Lebenswelt spiegeln den persönlichen Reichtum einer Person wider, eine Person kann sich einen um so luxuriöseren Lebensstil leisten, je reicher sie ist, kann sich in einer um so individuelleren und angenehmeren Lebenswelt bewegen, je reicher sie ist. Und der persönliche Reichtum richtet sich auch nach dem Grad der Ausbeutung: je häufiger eine Person aufgrund von Ausbeutung auf Lebensstandard verzichten muß, als desto ärmer und lebensweltlich benachteiligter ist diese Person einzustufen. Damit hat die Theorie Sørensens nicht nur den Anspruch, eine Klassentheorie zu entwerfen, sondern auch den Anspruch, die beiden vorgestellten Konzepte miteinander vergleichen und das anspruchslosere überwinden zu können.

2. Der Aufbau der Klassentheorie von Sørensen

Die Theorie von Sørensen baut sich wie folgt auf: Am Anfang stehen die property rights, also Verfügungsrechte über Eigentum. Ein property right bedeutet die Möglichkeit, einen Ertrag aus dem eigenen Vermögen über Investition zu erzielen. Eigentumsrechte sind entweder gesetzlich verankert (legal) oder nicht gesetzlich festgeschrieben, aber unausgesprochen gefestigt: not-legal rights. Diese Eigentumsrechte ermöglichen es dem Eigentümer, über sein Vermögen vorausschauend zu verfügen, es planerisch einzusetzen (control over assets). Der Vermögende hat also bestimmte Rechte, über sein Eigentum zu verfügen, Rechte, die ihm bestimmte Ertragsmöglichkeiten seines Eigentums sichern. Diese Kontrolle über sein Vermögen gestattet es dem Eigentümer, durch kalkuliertes Einsetzen seines Vermögens innerhalb seiner Rechte rents, Rendite, zu erzielen. Rents definiert Sørensen wie folgt: „Rents are returns on assets that are in fixed supply because single owners of the asset to the market control the supply of those assets so that the supply will not respond to an increase in price.“[1] Diese hervorragende Stellung des Eigentümers, das Angebot marktunabhängig, vorhersehbar kontrollieren zu können, ohne auf Marktschwankungen reagieren zu müssen, ermöglicht es ihm, Gewinne zu erzielen, die er durch Kontrolle des Angebots infolge von Angebotsknappheit erreicht. Diesen Gewinn nennt Sørensen rent. Also nur Gewinne, die aus strukturellen Vorteilen gewonnen werden, sind im Sinne von Sørensen rents. Der Nachfrager muß sich dem Prädikat des Anbieters unterwerfen, weswegen er einen höheren Preis zahlen wird, als er bei bestehender Konkurrenz zu zahlen hätte. Aus dieser Konstellation zwischen Anbieter und Nachfrager entsteht für die eine Seite ein Nutzen, für die andere Seite entstehen aufgrund dieses Vorteils Kosten, die sich monetär entäußern, und von Sørensen rent genannt werden. Über diese Vor- bzw. Nachteile entstehen die Klassen. Denn der Vorteil des einen bedeutet den Nachteil des anderen, der Anbieter zieht aus der Abhängigkeit des Nachfragers seine rent, was heißt, daß er den Nachfrager ausbeutet, ihm die rent abzwingt. Aus dieser Konstellation entstehen gegenläufige Interessen, der Nachfrager wird versuche, die überflüssige rent zu beseitigen, den strukturellen Vorteil, aufgrund dessen der Anbieter seine rent bezieht, auszumerzen, während der Anbieter weiterhin an seinem Vorteil interessiert bleibt, und auf seine Rechte beharren wird. Der Anbieter wird nicht freiwillig auf seine Position verzichten, weshalb zwischen Anbieter und Nachfrager die Konkurrenz um die rent entsteht. Dies ist ein antagonistisches Interesse, das zur Bildung von Klassen führt. Die Gesellschaft aus Anbieter und Nachfrager spaltet sich in diesem Punkt in zwei antagonistische Gruppen, die aufgrund dieser unversöhnlichen Spaltung als Klassen bezeichnet werden. Wird dieser Gegensatz bewußt, wird sich also die Seite der Nachfrager ihrer Situation bewußt, wird sie sich bewußt, daß sie strukturelle Nachteile gegenüber dem Anbieter hat, es sich um eine ungerechte Situation handelt, so entsteht auf der Seite der Nachfrager das Bewußtsein der Lage, der Klassenlage, Klassenbewußtsein. Und in diesem Bewußtsein kann eine Klasse darauf hinwirken, die Situation zu ändern, es entsteht Klassenkampf, weil die Gegenseite, nicht bereit auf ihre rent zu verzichten, dem Änderungswillen der Nachfrager Widerstand entgegensetzen wird. Setzt sich die Nachfragerseite im Klassenkampf durch, entsteht sozialer Wandel. Sozialer Wandel war als Veränderung der Struktur einer Gesellschaft verstanden worden, und wenn die un- oder festgeschriebenen property rights ihre Gültigkeit als strukturbildendes Merkmal verlieren, dann verändert sich die Ungleichheitsstruktur einer Gesellschaft, und damit hat sozialer Wandel stattgefunden.

3. Die Rents

Sørensen unterscheidet drei Arten von rents: 1) monopoly rents, 2) composite rents. 3) rents on natural and cultural endowments. Monopoly rents entstehen, wenn ein Anbieter ein Monopol besitzt. D. h., er kann seine Ware für einen höheren Preis veräußern, als in einer polypolen Angebotsstruktur. Dadurch entstehen für die Nachfrageseite Nachteile, die sich für den Anbieter in rents bemerkbar machen: Der monopole Anbieter kontrolliert das Angebot und damit den Ertrag seines Vermögens. Composite rents entstehen bei Komplementärgütern. Der Nachfrager ist auf das komplementäre Gut des Anbieters angewiesen, um sein Gut nutzen zu können, wie es z. B. bei einer Mühle und einem Bach der Falle ist: Die Mühle kann nicht mahlen, ohne die nötige Energie aus dem Bach zu beziehen. Der Besitzer des Baches kontrolliert den Ertrag aus seinem Vermögen, dem Bach; er kann vom Besitzer der Mühle einen höheren Nutzungsbetrag verlangen, als wenn der Müller sich seine Energiequelle frei wählen könnte, und erzielt dadurch einen strukturell ermöglichten Gewinn; eine rent. Rents on natural and cultural endowments entstehen entweder dadurch, daß eine besondere Fähigkeit, eine Begabung, jemanden so vor anderen auszeichnet, daß dieser aufgrund seiner Begabung einen Vorteil im Produktionsprozeß vor den anderen hat, und aufgrund dieses Vorteils, seinen Gewinn in der oben beschriebenen Weise kontrollieren kann. Oder, daß dieser Vorteil kultureller Art ist, und jemand aus seiner kulturellen Position einen Vorteil schöpfen kann. Dies geschieht z. B., wenn eine Familie so viel Kapital besitzt, daß sie ihre Kinder auf teure Eliteschulen schicken können, in denen die Kinder a) eine bessere Ausbildung genießen, und b) diese Schulen ihnen Zertifikate einbringen, die sie wiederum vor anderen Schulabsolventen auszeichnen, und ihnen deshalb Vorteile bringen: eine rent on cultural endowment.

D. Anwendung und Überprüfung der Theorie von Sørensen

Als Anwendungsbeispiel und gleichzeitige Überprüfung der Theorie auf ihre eigenen ambitions möchte ich die Entwicklung der Integration von Behinderten in die Gesellschaft untersuchen. Die Zahlen beziehen sich auf die Punkte 1 - 5 der Sørensenschen Klassentheorie in Teil 1, Unterpuntk B.2 dieser Arbeit.

Behinderte sind aufgrund eines körperlichen oder geistigen Handicaps gegenüber nicht-behinderten Mitgliedern der Gesellschaft benachteiligt (1: strukturelle Ungleichheit). D. h. die Nicht-Behinderten können gegenüber den Behinderten eine rent auf ihrer Seite verbuchen, die die Behinderten nicht erzielen können (2: reale Grenzen). Das ist eine rent aufgrund von natural endowment (3: Herleitung der Ungleichheit), aufgrund dessen die nicht-behinderten Mitglieder der Gesellschaft Einkünfte erzielen können, die Behinderte versagt sind (Axiom 1: ökonomische Ungleichheit). Wenn Behinderte sich dieses strukturellen Nachteils bewußt werden, dann werden sie versuchen, Ausgleich in der Gesellschaft zu finden, so daß die Masse der Nicht-Behinderten vor ihnen keinen Vorteil besitzen (4: Klassenbewußtsein). Dieser Vorteil kann als exploitation bezeichnet werden, exploitation war in den Zusammenhang gebracht worden, wenn eine Gruppe Vor- eine andere Gruppe Nachteile hat, aufgrund einer rent (Axiom 3: Ausbeutung). Es entstehen antagonistische Interessen zwischen den Behinderten und dem nicht-behinderten Teil der Bevölkerung. Der gehandikapte Teil der Bevölkerung möchte für die natural endowments der Nicht-Behinderten einen Ausgleich bekommen, während der nicht-behinderte Teil spieltheoretisch dagegen ist (Axiom 2: antagonistisches Interesse). Im Zuge des Bewußtwerdens der Ausbeutung der Behinderten durch die Vorteile der Nicht-Behinderten auch im nicht-behinderten Teil der Bevölkerung, also in Folge eines Klassenkampfs, um das Bewußtsein für die Problematik, wird das Interesse der Behinderten akzeptiert, um sich schließlich, wie geschehen, im Gesetz niederzuschlagen. Der Antagonismus hat zu einem sozialen Wandel geführt (Punkt 5).

2. Teil: Diskussion der Klassentheorie von Sørensen

E. Rede und Gegenrede

1. Axiom: Klassenlage ist ökonomisch

1. Kritikpunkt: Klassenlage ist nicht notwendig Marktlage

Wie es die verschiedene neuere soziale Bewegungen wie Ökologiebewegung, Frauenbewegung oder Anti-Atombewegung nahelegen, hat sozialer Wandel, der z. B. durch eine dieser Bewegungen hervorgerufen wurde, keine ökonomische Ursachen. Darauf machen die sog. postmodernen Theorien aufmerksam, die sicher zu weit gehen, wenn sie den ökonomischen Faktor für sozialen Wandel in einer „postmaterialistischen“ Gesellschaft ausschließen. Hierbei muß beachtet werden, daß sozialer Wandel durchaus in dem von Sørensen gebrauchten Sinn verstanden wird, also sozialer Wandel aufgrund struktureller Ungleichheit geschieht. Nur sind eben die Ungleichheiten nicht nur ökonomischer Natur. Es können auch andere existentielle Ungleichheiten für den sozialen Wandel eine Rolle spielen. Z. B. die Bedrohung des Lebens durch ein Atomkraftwerk, oder die Bedrohung des Menschen in seiner Gesundheit durch umweltzerstörerische Entwicklungen. Auch hier finden sich strukturelle soziale Ungleichheiten, ungleiche Verteilungen beispielsweise der Gefahren, denen einzelne Gruppen ausgesetzt sind, indem sie sich geographisch unterschiedlich verorten, kulturell verschieden geprägt sind oder sich finanziell der Gefahren entledigen können. Diese Ungleichheiten kommen bei Sørensen nicht vor, er spricht von Herausbildung von Klassen unter dem Primat der Ökonomie.

2. Antwort: Klassenlage ist vor allem Marktlage

Nach Sørensen ist die Haupttriebfeder des sozialen Wandels der ökonomische Aspekt. Bewegungen wie die ökologische oder die Friedensbewegung sind außeralltägliche Reflexe auf nicht-ökonomische existentielle Bedrohungen. Kämpfe wie der Arbeitskampf oder der Kampf einer Gesellschaft gegen Monopole sind jedoch alltägliche Erscheinungen unserer Gesellschaft. Gerade die neoliberale Welle, der Versuch, die rents der sozial Schwachen abzuschaffen, kann mit dieser Theorie erklärt werden, und der strukturelle Wandel, den die Gesellschaft dank des Neoliberalismus erfährt, schneidet ungleich tiefer in die Gesellschaft ein, als dies die ökologische Bewegung in ihrer wirkungsvollsten Zeit erreichen durfte. Nach Sørensen findet der eigentliche soziale Wandel, die Umgestaltung der Gesellschaft, im Kampf zwischen ökonomischen Klassen statt. Auch birgt die Theorie genügend sozialen Sprengstoff in sich, um an den Selbstverständnissen der Gesellschaft zu rütteln, was einer Revolution gleich käme. Sørensens Theorie hat gerade den Anspruch auch sozialen Wandel auf der Makroebene zu erklären, worunter sicherlich Revolutionen fallen. Hierzu gehören die rents aus cultural endowments, Vorteile also, die jemand aufgrund seiner gesellschaftlichen Position erreicht. Diese Vorteile entsprechen nicht dem Gleichheitsgrundsatz, und insofern weist Sørensens Theorie auf ein Selbstverständnis innerhalb der Gesellschaft hin, die an Eliteschulen oder Elite glaubt, ohne die dahinter stehende soziale Ungerechtigkeit wahrzunehmen. Insofern ist auch der Einwand Wrights nicht richtig, daß die klassenlose Gesellschaft nach dem Modell Sørensens allein neoliberale Züge trägt. Die Vorstellung einer klassenlosen Gesellschaft in Bedenken der rents aus cultural endowments käme der Idee, wie sie Wright wohl vorschwebt, die klassenlose Gesellschaft strukturell Gleichberechtigter, relativ näher.

2. Axiom: Aus antagonistischen Interessen folgt sozialer Wandel

1. Kritikpunkt: Antagonistische Interessen sind nicht notwendig für gesellschaftlichen Wandel

Eine gesellschaftliche Gruppe, die strukturell bevorteilt ist, muß sich nicht notwendig dagegen wehren, von ihrem Vorteil Abstand zu nehmen, und der benachteiligten Gruppe die strukturelle Benachteiligungen zu erlassen. Eine Gesellschaft kann sich selbst so solidarisch sein, daß mit der Erkenntnis der strukturellen „Ausbeutung“ die bevorteiligte Gruppe zu ihren Ungunsten wie oben beschrieben einlenkt, und soziostruktureller Wandel damit möglich wird, der die gesellschaftliche Ungleichheit beseitigt. Eine Theorie, die darauf insistiert, daß für einen sozialen Wandel antagonistische Interessen notwendig sind, perpetuiert den Unglauben an die Möglichkeit einer freiwilligen und damit spontanen gesamtgesellschaftlichen Einigung. Eine Sozialstrukturanalyse die die Einsicht einer strukturell bevorteilten Gruppe nicht offen läßt, beschneidet sich selbst in ihren Möglichkeiten. Sie untersucht nicht die konfliktlosen Änderungen in der Gesellschaft sozialer Ungleichheit, und verkürzt in der Entmöglichung solcher Änderungen die Realität um ihre Perspektive der gesellschaftlichen Befriedung.

Interessant wäre eine Theorie, die die Voraussetzungen gesellschaftlicher Einigungen untersucht und in ihr Theoriegebäude mit einbezieht, und insofern auch die Grenzen und Spitzen der Änderungen untersucht, die über antagonistische Interessen vermittelt in der Gesellschaft geschehen. Über dieses Verfahren gewinnt die Theorie einen qualitativen Begriff sozialer Änderungen durch gesellschaftliche Antagonismen.

Wright kritisiert die Untauglichkeit des Sørensenschen Klassenbegriffs für den Terminus einer klassenlosen Gesellschaft. Tatsächlich spart Sørensen den Anspruch einer Klassentheorie, die Möglichkeit einer klassenlosen Gesellschaft aufzuzeigen, in seinem analytischen Teil der ambitions verschiedener Klassentheorien aus, weshalb er seine Klassentheorie um diesen Anspruch bringen kann, ohne zuzugeben, daß die Klassentheorie Marx ihr theoretisches Bestes im Aufzeigen einer Perspektive auf eine klassenlosen und befriedeten Gesellschaft hat, und sich ihre politische Relevanz in diesem Anspruch begründet.

2. Antwort: antagonistische Interessen sind für Strukturbrüche notwendig

Für eine Theorie mit dem Anspruch, die Bedingungen einer freien Gesellschaft zu untersuchen, kann Wandel im Einverständnis aller Beteiligten von Bedeutung sein, eine Gesellschaftstheorie, deren Ambition es ist, die gesellschaftlichen Gegensätzlichkeiten herauszuarbeiten, um gesellschaftliche Konflikte verstehbar zu machen, muß den Akzent auf Antagonismen legen, sonst wird sie diesem Anspruch nicht gerecht. Die Stärke der Klassentheorie von Sørensen besteht gerade darin, gesellschaftliche Antagonismen in den Blick zu nehmen, und sozialen Wandel infolge gesellschaftlicher Antagonismen, und damit von Klassen, zu erklären. Eine klassenlose Gesellschaft (eine Überlegung, die jede Klassentheorie anstellen muß, ohne diese Perspektive ist eine Klassentheorie ohne ihre beste Ambition) ist nach der Theorie von Sørensen eine Gesellschaft, in der keine strukturelle Bevorteiligung einer Gruppe auf Kosten einer anderen Gruppe besteht. Darunter fallen dann nicht nur Gesetze, wie beispielsweise das Mindestlohngesetz in den USA, das strukturell Schwächere unterstützt, sondern es fallen darunter auch diejenigen Bedingungen, die ein Mindestlohngesetz notwendig gemacht hatten, also die Vorteile der sozial besser Situierten: rents aus cultural endowments. Diesen Aspekt übersieht Wright in seiner Kritik an Sørensen. Wright wirft Sørensen vor, einen Begriff von Ausbeutung zu gebrauchen, der auch Ausbeutung von Reichen durch Arme umgreift. Für die Formulierung einer klassenlosen Gesellschaft ist dieser Klassen- bzw. Ausbeutungsbegriff absurd, weil eine klassenlose Gesellschaft nach Sørensen eine Gesellschaft wäre, in der die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen z. B. Arm und Reich noch gravierender wären, als in der jetzigen Klassengesellschaft. Der Begriff der klassenlosen Gesellschaft ist für eine Gesellschaft reserviert, in der es zu keinen Konflikten innerhalb der Gesellschaft kommen kann, der Begriff der klassenlosen Gesellschaft steht für eine entkämpfte Gesellschaft, in der keinerlei Spannungen zwischen den sozial Ungleichen mehr bestehen. Daß aber keine Spannung mehr zwischen Arm und Reich besteht, wenn Arm relativ noch ärmer ist als jetzt, begreift sich als nicht nachvollziehbar. Die rents der Armen entstanden jedoch gerade dadurch, daß die Armen strukturell benachteiligt waren, die Reichen, Glücklichen einer Gesellschaft, z. B. aus den cultural endowments rents auf Kosten der Armen beziehen konnten. In einer klassenlosen Gesellschaft nach Sørensen gibt es diese strukturellen Vorteile für endowments nicht, weswegen Reiche keinen Gewinn auf Kosten der Armen ziehen könnten, und sich die Gesellschaft angleicht.

3. Axiom: Aus Ausbeutung folgen antagonistische Interessen

1. Kritikpunkt: Ausbeutung nicht alleinige Voraussetzung antagonistischer Interessen

Property rights müssen für Sørensens Klassentheorie so organisiert sein, daß der Nutzen einer Gruppe aus diesen rights strukturell Kosten für eine anderen Gruppe verursacht, damit von Ausbeutung gesprochen werden kann. Diese strukturbedingte Ausbeutung erzeugt jene antagonistische Interessen, die wiederum Klassenbewußtsein, Klassenkampf und schließlich social change hervorrufen: „Exploitation, … in this discussion, means that there is a causal connection between the advantage and the disadvantage of two classes. This causal connection creates latent antagonistic interests that, when acted upon as a result of the development of class consciousness, create class conflict. The causal connection also implies that the distribution of advantages can only be changed by changing the class structure.“ (S. 1524) Ergebnis: Sozialer Wandel in Folge von antagonistischen Interessen, Folge sozialer Ungleichheit.

Aber Ausbeutung muß nicht Motiv einer strukturellen Änderung sein. Ein Beispiel: die strukturelle Veränderung der Bundesrepublik Deutschland durch die Änderung des Paragraphen 16 des Grundgesetzes. Hier wurde das Argument angeführt, daß Asylbewerber staatliche Mittel beziehen, die den Haushalt der Bundesrepublik „unnötig“ belasten. In diesem Punkt stimmt Sørensens Theorie des sozialen Wandels: social change durch rents. Allerdings ist die Ursache sicherlich nicht rationaler, sondern emotionaler Art. D. h. die Ursache des sozialen Wandels liegt nicht in der Ausbeutung, auch im Sinne Sørensens, des großen Teils der Bevölkerung durch eine Handvoll Asylsuchender, der im Sinne Sørensens sich in seiner Begründung soziologisch wunderbar fassen läßt, sondern in ausländerfeindlichen Tendenzen, in Fremdenfeindlichkeit seitens der Bevölkerung. Durch die Einführung des Doppelpasses wird keine Ausbeutung beseitigt, noch gelangen Ausländer dadurch in den Genuß von rents. Ausländer bekommen lediglich Vorteile, die sich auf ein administrativ besseres Leben beziehen, worunter niemand zu leiden hat. Auch haben Deutsche keine Vorteile, wenn Ausländer den Paß nicht haben. Hier liegt keine Ausbeutung im Terminus von Sørensen vor, auch wenn unter rents nicht nur economic rents verstanden wird. Dieser soziale Wandel hat also nicht explorative, sondern diskriminative Gründe als Ursache. Die Einführung des Doppelpasses ist sozialer Wandel ohne Ausbeutung und doch aufgrund von soziostruktureller Ungleichheit.

2. Antwort: die Theorie von Sørensen hat nicht den Anspruch diesen Wandel zu erklären

Die Frage ist die, ob eine Theorie sozialen Wandels den oben benannten sozialen Wandel mit einschließen muß, oder ob die Theorie sich nicht selbst genügen kann. Der höchste Anspruch, der an eine Theorie (sozialer Ungleichheit) gestellt werden kann, ist der, ob sie einen Blick auf die Gesellschaft ermöglicht, der der Gesellschaft eine Perspektive gibt, sich selbst dieses sozialer Ungleichheit zu entledigen. Wenn dem so ist, dann erfüllt die Theorie einen absoluten Anspruch: ihre Geschichtlichkeit ist in ihr selbst angelegt, die Theorie gibt der Gesellschaft Möglichkeiten in die Hand, die Gesellschaft so zu verändern, daß die Theorie selbst gegenstandslos wird. Und wenn dann noch sozialer Wandel stattfindet, der von der Theorie nicht behandelt wird, weil er nicht als erklärungsbedürftig, also unwesentlich angesehen wurde, dann muß dieser soziale Wandel nicht von der Theorie berührt werden.

G. Resümee

Daß Klassen durchaus noch eine Rolle spielen, möchte ich nicht bestreiten. Klassen in dem Sinne, daß die gesellschaftliche Verteilung von Ausbeutung eine Rolle für den sozialen Wandel einer Gesellschaft spielt. Gerade dies hat ja Sørensen in seinem Aufsatz eindrucksvoll dargestellt. Allerdings erklärt die Verteilung von Ausbeutung nur einen Teilbereich des sozialen Wandels, und um die Veränderung einer Gesellschaft insgesamt erklären zu können, reicht es sicherlich nicht aus, allein auf den Antagonismus der Ausbeutung zurückzugreifen. Und gerade wenn es um sozialen Wandel im Stil von Revolutionen geht, die Sørensen durchaus im Auge behält, dann bleibt mir Sørensen noch den Aufweis schuldig, wie sich Systembrüche wie die mit dem monarchistischen System oder dem kommunistischen System über seine Theorie erschließen lassen. Dennoch bleibt ein solcher Systembruch in seiner Theorie denkbar, etwa wenn soziale Elemente in das System eingeführt werden, und damit eine Ausbeutung „umgekehrt“, von unten nach oben, von den Arbeitern zu den Arbeitgebern erfolgt. Hierbei wird jedoch der Begriff der Ausbeutung wiederum fraglich, weil der Terminus bei Marx im Sinne einer Verelendung gebraucht wurde, und Ausbeutung Verelendung durch Ausbeutung heißt, aber bei einer rent des Arbeitnehmers gegenüber dem Arbeitgeber nicht von Ausbeutung in diesem Sinne gesprochen werden kann; der Arbeitgeber verelendet nicht. Dennoch ist das Konzept der rents durchaus noch auf andere Bereiche übertragbar. Sozialer Wandel kann auch geschehen, aufgrund von politischen oder kulturellen, also nicht nur aufgrund von ökonomischen rents. Interessant wären auch die Transformationen einer rent-Sorte in eine andere. Beispielsweise werden im „flexiblen“ Kapitalismus Arbeiter psychisch ausgebeutet, mit deren Ausbeutung, Verzicht auf Stabilität im Leben des Arbeiters, sich Gewinne erzielen lassen. Natürlich kann diese Ausbeutung rein ökonomisch dargestellt werden, aber gerade ein soziologischer Blick sollte auch nicht-ökonomische Phänomene mit einbeziehen, um die Gesellschaft in ihrer Vieldimensionaliät zu untersuchen. Interessant ist auch die Grauzone, wenn eine Struktur geändert wird, aber nicht soweit gehend, daß die rent völlig verschwindet, sondern nur soweit gehend, daß der Klassenkampf verschwindet. In diesem Fall kann auch von Manipulation gesprochen werden, eine Überlegung, die zu weiteren Arbeiten anregt.

H. Literaturverzeichnis:

American Journal of Sociology Volume 105 No. 6, May 2000:

S. 1523 - 1558: Aage B. Sørensen: Toward a Sounder Basis for Class Analysis

S. 1559 - 1571: Erik Olin Wright: Class, Exploitation, and Economic Rents: Reflections on Sørensen’s „Sounder Basis“

Richard Sennet: Der flexible Mensch. Die Kultur des neuen Kapitalismus, Berlin 1998.

[...]


[1] S. 1525

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Die Klassentheorie Aage B. Sorensens - Eine Diskussion
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München
Note
0,7
Autor
Jahr
2001
Seiten
18
Katalognummer
V111349
ISBN (eBook)
9783640094271
ISBN (Buch)
9783640139545
Dateigröße
612 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Klassentheorie, Aage, Sorensens, Eine, Diskussion
Arbeit zitieren
Mirko Bialas (Autor:in), 2001, Die Klassentheorie Aage B. Sorensens - Eine Diskussion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111349

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