Das Modell Geschichtswerkstatt - Genese, Leitgedanken, Entwicklungslinien und Zukunftsperspektiven einer Erwachsenenbildungsbewegung


Masterarbeit, 2008

58 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsdefinition

3. Etablierte Formen der Auseinandersetzung mit historischen Themen in- nerhalb der Geschichtswissenschaft sowie der Erwachsenenbildung bis zum Aufkommen der „neuen Geschichtsbewegung“
3.1 Geschichtswissenschaftliche Ebene
3.2 Erwachsenenbildungsbereich
3.2.1 Kaiserzeit
3.2.2 Weimarer Republik
3.2.3 NS-Herrschaft
3.2.4 Westliches Nachkriegsdeutschland

4. Internationale Vorbilder einer „Geschichte von unten“
4.1 Sven Lindqvists „Grabe-wo-du-stehst“-Konzept
4.2 Die angelsächsische „History-Workshop“-Bewegung

5. Die Bedeutung der „Neuen Sozialen Bewegungen“ für die Initiierung der Geschichtswerkstättenbewegung in der BRD

6. Ziele und Organisationsprinzipien der Geschichtswerkstättenbewegung sowie Ansätze und Grenzen ihrer Umsetzung

7. Inhaltliche Schwerpunkte
7.1 Alltag und Widerstand im „Dritten Reich“
7.2 Frauengeschichte
7.3 Industrialisierungsgeschichte und Traditionen proletarischer Kultur
7.4 Geschichte(n) gesellschaftlicher Randgruppen
7.5 Ökologische Geschichte
7.6 DDR-Geschichte

8. Methodisch-didaktische Spezifika der Geschichtswerkstättenarbeit
8.1 Erschließen neuer Quellentypen
8.2 Nebeneinander aus traditionellen und innovativen Formen der Präsen- tation und Vermittlung von Forschungsergebnissen

9. Zukunftsperspektiven

10. Resümee

Literaturverzeichnis

Anhang

1. Einleitung

Während der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts durchlief die sich im Rahmen der bundesdeutschen Erwachsenenbildung vollziehende Auseinandersetzung mit historischen Thematiken einen Prozess tiefgreifenden Wandels. Verantwortlich hierfür waren als „Geschichtswerkstätten“ firmierende Initiativen, „die alleror- ten wie Pilze aus dem Boden schossen“[1]. Die anfängliche Euphorie der in der Öffentlichkeit als „neue Geschichtsbewegung“[2] wahrgenommenen Gruppen ist längst verflogen. Nichtsdestotrotz sind noch in einer beträchtlichen Anzahl von Städten und Gemeinden, mittlerweile auch auf dem ehemaligen Staatsgebiet der DDR, Geschichtswerkstätten aktiv, die dem Anspruch einer „kritische(n) Ge- schichtsschreibung >>von unten<<“[3] gerecht zu werden versuchen.

Die vorliegende Arbeit soll die Ursprünge, Hauptentwicklungslinien sowie po- tentielle Zukunftsperspektiven der Geschichtswerkstättenbewegung in der BRD beleuchten. Ihr Ziel besteht darin, die seitens entsprechender Initiativen im Hin- blick auf eine lebensweltbezogene, durch ein hohes Maß an Kooperation und Eigenverantwortlichkeit gekennzeichnete Erwachsenenbildung geleisteten und womöglich noch leistbaren Beiträge aufzuzeigen. Hierzu erfolgt zunächst eine Begriffsdefinition, in deren Rahmen geklärt wird, welche Aspekte das Modell der Geschichtswerkstatt von dem des klassischen Geschichtsvereins unterschei- den. Daraufhin rücken das innerhalb historischer Fachkreise bis zu jenem im Zuge eines „radikaldemokratische(n) Zugriff(s) auf Geschichte“[4] betriebenen Paradigmenwechsel der 80er Jahre vorherrschende Verständnis von adäquater Geschichtsaufarbeitung sowie dessen Ausstrahlung auf die Erwachsenenbildung in den Mittelpunkt des Interesses. Die folgenden beiden Kapitel beschäftigen sich mit der Bedeutung internationaler Vorbilder und der „Neuen Sozialen Bewegungen“ für die Initiierung alternativer Geschichtsprojekte in der BRD just zu einem Zeitpunkt, als sich eine „neokonservative Geschichtsrenaissance“[5] anzubahnen begann. Danach wird der Frage nachgegangen, inwieweit sich die Organisationsprinzipien der Geschichtswerkstättenbewegung als praktisch um- setzbar erwiesen, und zwar unter besonderer Berücksichtigung des 1983 zum Zwecke bundesweiter Vernetzung gegründeten Vereins Geschichtswerkstatt e. V. Im Rahmen zweier weiterer Untersuchungsabschnitte gilt das Augenmerk den inhaltlichen Schwerpunkten sowie methodisch-didaktischen Spezifika der Geschichtswerkstättenarbeit. Dann wird der Blick auf mögliche Zukunftsper- spektiven dem Modell der Geschichtswerkstatt verpflichteter Projekte gelenkt. Das letzte Kapitel schließlich bleibt einem kritischen Fazit der erzielten Unter- suchungsresultate vorbehalten.

Im Zuge der nachfolgenden Betrachtungen kann aus einem recht ergiebigen Quellenreservoir geschöpft werden. So existieren mehrere in der Hochphase alternativer Geschichtsarbeit entstandene Sammelbände, etwa das 1985 von Hannes Heer und Volker Ullrich veröffentlichte Standardwerk Geschichte ent - decken, das „die Bestrebungen der neuen Geschichtsbewegung dokumentierte und ihr zugleich Orientierung bot.“[6] Auch in zahlreichen aktuelleren Publikatio- nen, Zeitschriftenartikeln und Internetbeiträgen stellen Geschichtswerkstätten sich und die Früchte ihrer Forschungsbemühungen vor. Zudem wurden im Vor- feld der Untersuchung 50 Geschichtswerkstätten per E-Mail um eine Einschät- zung hinsichtlich der ihre zukünftige Arbeit voraussichtlich prägenden Themen- felder gebeten.

2. Begriffsdefinition

Schon lange vor dem Aufkommen der Geschichtswerkstättenbewegung betrie- ben innerhalb Deutschlands lokale und regionale Initiativen außeruniversitärer Natur Geschichtsforschung und -schreibung. In diesem Zusammenhang gilt es insbesondere die bildungsbürgerlichen Geschichtsvereine zu erwähnen. Letztere wurden in großer Anzahl während des späten 18. sowie 19. Jahrhunderts im Zuge von „drei Hauptphasen gegründet - mit nicht weniger Aufwand und Aufregung als die Geschichtswerkstätten“[7] etliche Jahrzehnte später. Sie be- wiesen eine Langlebigkeit, die von den alternativen Geschichtsprojekten noch unter Beweis zu stellen sein wird, zählt doch der 1852 als „sehr lockerer Dach- verband“[8] aus der Taufe gehobene Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine aktuell „über 200 Mitgliedsvereine“[9]. Auch bei Geschichts- werkstätten handelt es sich häufig um eingetragene Vereine. Den Mitgliedern beider Projekttypen ist ferner „eine Bildungs- und Aufklärungsmission, die man sich selbst zuschreibt,“[10] gemeinsam. Das Selbstverständnis und der historio- graphische Ansatz divergieren jedoch stark. So weist die Arbeit der Geschichts- vereine im Gegensatz zu jener der Geschichtswerkstätten einen positiven Natio- nalbezug auf. Sie ist stark geprägt durch das „oft eine musealisierende Form“[11] annehmende Element des Bewahrens identitätsstiftender Überlieferungen der Vergangenheit. Geschichtswerkstätten hingegen sind in hohem Maße emanzipa- torisch ausgerichtet, und zwar sowohl in individueller als auch gesellschaftli- cher Hinsicht. Als „vom Ausgang und Ziel her offene Begegnungs-, Bearbei- tungs- und Lernmöglichkeit(en)“[12] konzipiert, sollen sie, wie der Wortbestand- teil „Werkstatt“ andeutet, zu gemeinsam und eigenverantwortlich entwickelten Resultaten oder Produkten, etwa Publikationen oder Ausstellungen, führen. Die Mitglieder von Geschichtswerkstätten widmen sich nicht nur den historischen Wurzeln und Hintergründen ihres jeweiligen Wohnumfeldes, sondern entziehen darüber hinaus Herrschaftsgeschichte ihr Forschungsinteresse zu Gunsten von Alltagsgeschichte, lenken den Blick auf innerhalb der traditionellen Geschichts- schreibung kaum gewürdigte, zu einer Art „historische(n) Rangiermasse“[13] de- gradierte Personenkreise, etwa sogenannte einfache Leute, Frauen und soziale Randgruppen. Ihr Hauptaugenmerk gilt den authentischen Zeugnissen Ge- schichte erleidender Menschen, die nur die Wahl besaßen, sich mit ihnen aufgezwungenen Machtverhältnissen zu arrangieren oder zum Scheitern verur- teilten Widerstand zu leisten, ist gerichtet auf die „Spuren der Besiegten“, wie der programmatische Titel eines dreibändigen Werkes lautet, das im Rahmen ei- ner Geschichte mitteleuropäischer Freiheitsbewegungen den Bogen von vor- christlichen Germanenkämpfen bis zu Anti-Atomkraft-Aktivitäten spannt.[14] Ein solcher Zugang bedeutete während der 1980er Jahre eine klare Abgrenzung ge- genüber den Geschichtsvereinen sowie der gesamten „>>historischen Zunft<<, so einer der damaligen pejorativ gemeinten und auf Öffnung pochenden Kampf- begriffe“[15].

3. Etablierte Formen der Auseinandersetzung mit historischen Themen innerhalb der Geschichtswissenschaft sowie der Erwachsenenbildung bis zum Aufkommen der „neuen Geschichtsbewegung“

3.1 Geschichtswissenschaftliche Ebene

Während der Wilhelminischen Ära und der Weimarer Republik wurde der his- torische Wissenschaftsbetrieb innerhalb Deutschlands von nationalkonservati- ven Kräften dominiert, die für ein „Primat der staatszentrierten Politikge- schichte und der exklusiven Ideengeschichte“[16] zu Lasten ökonomischer und sozialgeschichtlicher Belange Sorge trugen. Der vorherrschende Forschungs- blickwinkel erfuhr nach der nationalsozialistischen Machtübernahme eine zu- sätzliche Verengung durch das erzwungene Verstummen um diesbezügliche Gegenakzente bemühter Mitglieder der historischen Zunft. Im Anschluss an das Ende des >>Dritten Reiches<< trennten sich die Wege der Geschichtswissen- schaft in Ost- und Westdeutschland. In der SBZ bzw. DDR unterlag sie, und mit ihr jegliche Geschichtsvermittlung im Rahmen der Erwachsenenbildung, den ri- giden ideologischen Vorgaben der SED-Herrschaft.[17] Im übrigen Deutschland hingegen blieb die geschichtswissenschaftliche Zäsur zunächst aus. Erst Fritz Fischers 1961 veröffentlichtes Buch Griff nach der Weltmacht. Die Kriegsziel- politik des kaiserlichen Deutschland 1914/18 „schlug nicht nur eine Bresche in das vorherrschende deutsch-nationale Geschichtsbild, sondern warf die Frage nach der Kontinuität ökonomischer und gesellschaftlicher Machtstrukturen in der jüngeren deutschen Geschichte auf.“[18] Die Geschichtsforschung in der BRD bezog hierdurch starke Impulse, was der unter „Annäherung an die systemati- schen Sozialwissenschaften“[19] entwickelten Historischen Sozialwissenschaft der „Bielefelder Schule“ den Weg bereitete. Als Mitbegründer dieser die histori- schen Debatten ab den 1970er Jahren maßgeblich prägenden Richtung erklärte Hans-Ulrich Wehler die Kontinuitätslinien deutscher Geschichte „mit der relati- ven Zählebigkeit sozialer, wirtschaftlicher, politischer und mentaler Strukturen, deren Existenz durch Einschnitte wie die Revolution 1918/19 nicht aufgehoben wurde.“[20] Aus Sicht der „neuen Geschichtsbewegung“ griff der Forschungsan- satz der „Bielefelder Schule“ jedoch zu kurz. Bemängelt wurde beispielsweise, dass die Historische Sozialwissenschaft auf „in den dichotomischen Kategorien von subjektiven und objektiven Dimensionen des historischen Prozesses befan- gen(en)“[21] Denkmustern beruhe und „ihr strukturanalytischer Blick vornehmlich auf das Ökonomische und das Soziale konzentriert“[22] sei. Ein weiterer Vorwurf lautete, dass sie ihre Forschungsbeiträge „nicht in einer adressatengerechten Form zu präsentieren verstehe.“[23] Die Vertreter(-innen) der Historischen Sozial- wissenschaft geizten ihrerseits nicht mit scharfer Kritik an der „Modeströ- mung“[24] der Alltagsgeschichte. Wehler etwa zieh alternative Geschichtsprojekte der „Illiberalität“[25] und warnte vor „der fast obskurantischen Begriffs- und Theoriefeindlichkeit nicht weniger Alltagshistoriker, welche scharfe Begriff- lichkeit als geradezu repressiv verwerfen.“[26] Die Wogen dieses Disputes haben sich längst geglättet. Einstige Pioniere einer „Geschichte von unten“ erachten inzwischen Wehlers Einwände zumindest teilweise als „nicht unberechtigt, auch wenn man im Rückblick einräumen muss, dass die Aufregung der >>Bielefel- der<< über die >>neue Geschichtsbewegung<< in hohem Maße künstlich war.“[27] Auf der anderen Seite hat der Bereich der Alltagsgeschichte mittlerweile „auch innerhalb der Zunft ... einen respektierten Platz“[28] inne.

Die jeweils vorherrschenden geschichtswissenschaftlichen Forschungszugänge üben naturgemäß großen Einfluss auf den Charakter der innerhalb der Er- wachsenenbildung geleisteten Aufarbeitung historischer Themen aus. Gleiches gilt für die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die in Deutschland seit der Reichsgründung 1871 einigen dramatischen Einschnitten unterworfen waren.

3.2 Erwachsenenbildungsbereich

3.2.1 Kaiserzeit

Im kaiserlichen Deutschland wurde Erwachsenenbildungsarbeit insbesondere von Bildungsvereinen geleistet. Letztere durchliefen einen Prozess der Ausdif- ferenzierung „nach politischen und milieubezogenen Faktoren, zunächst hier der liberal-bürgerliche Zweig und dort der arbeiterbewegungsbezogene Teil, später kamen die konfessionellen und andere politische Optionen dazu.“[29] Einen recht hohen Stellenwert besaß die Vermittlung historischer Zusammenhänge im Rah- men der „Bildungsarbeit der deutschen Arbeiterbewegung ..., die auf die Entwicklung eines proletarischen Geschichtsbewußtseins zielte, das freilich 1933 nachhaltig erschüttert und nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder re- stituiert worden ist.“[30] Von einer weniger systemkritischen Grundhaltung zeugte die Art der Beschäftigung mit geschichtlichen Thematiken innerhalb bürgerli- cher Erwachsenenbildungsveranstaltungen, deren Durchführung als der zeitwei- lig „größten Volksbildungsvereinigung der Welt“[31] insbesondere der im Jahr der Reichsgründung aus der Taufe gehobenen Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung oblag. Einem „wissenschaftlich-akademisch geprägt(en)“[32] Ver- ständnis von Erwachsenenbildung verpflichtet, verfolgte die GVV den Zweck, im Zuge der Popularisierung des bürgerlichen Bildungskanons der „innere(n) Einheit des deutschen Volkes ... und Machtfülle des Reiches“[33] zu dienen. Daher dürften ihre geschichtliche Fragen behandelnden Veranstaltungen, bei de- nen es sich in der Mehrzahl um Vorträge handelte, an den nationalkonservati- ven Leitvorstellungen der historischen Zunft orientiert gewesen sein. Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges begannen sich allerdings innerhalb des bür- gerlichen Erwachsenenbildungswesens Reformbedarf anmeldende Kreise von für die Arbeit der GVV typischen Angeboten extensiver Prägung, die sie nun der „Alten Richtung“ zurechneten, abzugrenzen und das Zeitalter der intensi- ven, dem Moment der Gestaltung gegenüber jenem der Verbreitung Priorität einräumenden „Neuen Richtung“ auszurufen.[34]

3.2.2 Weimarer Republik

Der politische Neuaufbau nach dem Kollaps des wilhelminischen Staats- und Gesellschaftsapparates ging mit einem „Einschnitt in der Institutionalgeschichte der Erwachsenenbildung“[35] einher. So erhielt nicht nur das Volksbildungswesen Verfassungsrang, ausdrücklich wurde im Rahmen des Artikels 148 der Wei- marer Verfassung auch den Volkshochschulen die Förderungswürdigkeit durch staatliche und kommunale Instanzen attestiert.[36] In Preußen existierte zudem ab „1920 ein spezielles, dem Kultusministerium zugeordnetes Referat >>Volksbil- dung<<“[37], dem mit Robert von Edberg ein führender Vertreter der „Neuen Richtung“ vorstand. Nicht zuletzt hierdurch wurden den Leitgedanken dieser erwachsenenpädagogischen Strömung, die sich aus dem Bewusstsein einer durch dramatischen Kulturverfall gekennzeichneten Gesellschaftskrise, der mit gemeinschaftsfördernden Inhalten und Methoden, allen voran jener der Arbeits- gemeinschaft[38], zu begegnen sei, offizielle Weihen zuteil. Die seitens der Ver- treter(-innen) der „Neuen Richtung“ gepflegte Auffassung „von >>Volk-Bil- dung durch Volksbildung<<“[39] fand ihren Ausdruck auch in der Beschäftigung mit historischen Zusammenhängen. So erfolgte neben der Vermittlung an natio- nalen Belangen orientierter Herrschaftsgeschichte eine Rezeption der zuneh- mende Konjunktur erfahrenden „Volksgeschichtsschreibung, die bewußt die etatistischen Fragestellungen überwinden wollte; sie fragte nach dem Land, dem Volk und seiner Geschichte, nach der Siedlungsgeschichte, den Sprachen.“[40] Die VHS Düsseldorf etwa nahm Veranstaltungen zu Themen wie „Niederrheini- sche Kulturstätten“ oder „Der Werdegang des Menschen und die Entwicklung der Kultur unter besonderer Berücksichtigung der Länder am Rhein“ in ihr Pro- gramm auf, wobei die angebotenen Inhalte regelmäßig „mit Lichtbildvorträgen, Filmen und Wanderungen veranschaulicht“[41] wurden.

Als Zäsur innerhalb der Erwachsenenbildung der Zwischenkriegszeit gilt die Verabschiedung der „Prerower Formel“ während einer Anfang Juni 1931 durch den „Reichsverband der deutschen Volkshochschulen“ und der „Deutschen Schule für Volksforschung und Erwachsenenbildung“ abgehaltenen Tagung. Diese Verlautbarung rehabilitierte schulische Unterrichtselemente und enthielt die Forderung, erwachsenenpädagogische Bemühungen auf „die Lebenserfah- rungen der Besucher und ihre Bedürfnisse“[42] auszurichten. Die Kerngedanken der „Prerower Formel“ bestimmten allerdings ohnehin schon seit geraumer Zeit in hohem Maße die Erwachsenenbildungspraxis in Deutschland, orientierte sich doch das tatsächliche Angebot weit weniger an abstrakten Bildungsidealen denn an den konkreten Bedürfnissen, Interessen und lebensweltlichen Bezügen der Lernenden.[43] Einer erheblichen Nachfrage erfreute sich offenbar die Sparte der Fachkurse, etwa sprachlicher, mathematischer oder berufsbezogener Natur, auf die beispielsweise in den Volkshochschulen der Großstädte Breslau, Düs- seldorf, Hannover, Jena, Mainz und Stuttgart 1919/20 35,5, 1931/32 sogar 40 Prozent der in den jeweiligen Arbeitsplan aufgenommenen Bildungsmaßnah- men entfielen. Der Anteil der Angebote gesellschaftlich-politischen Inhalts hin- gegen sank dort während dieser Zeitspanne von 16,5 auf 9 Prozent, jener der dem Bereich des Kulturellen zugeordneter Veranstaltungen von 29,5 auf 21 Pro- zent.[44] So dürfte auch der für die Vermittlung geschichtlicher Abläufe zuständi- ge Zweig der Erwachsenenbildung mit zunehmender Dauer der Weimarer Re- publik einem Bedeutungsverlust unterworfen gewesen sein, um nach der Ernen- nung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 rasch in den Indoktrinationsapparat des nationalsozialistischen Regimes integriert zu werden.

3.2.3 NS-Herrschaft

Die Erwachsenenbildung des „Dritten Reiches“ unterlag mit Ausnahme rarer Refugien einer ideologisch unabhängigen Andragogik, wie sie etwa die von Martin Buber und Ernst Simon gegründete „Mittelstelle für jüdische Erwachse- nenbildung, eine Koordinationsstelle für >>Lehrhäuser<< als Erwachsenenbil- dungseinrichtungen und >>Lernzeiten<< als intensive Angebotsformen“[45], zeit- weilig darstellte, in starkem Maße weltanschaulichen Vorgaben und diente, selbst bei Veranstaltungen scheinbar unpolitischer Natur, systemaffirmativen Zwecken. Durchaus flexibel zeigte sie sich hingegen in methodischer Hinsicht. So wurden nun „die in der Weimarer Zeit immer zwischen >>alter<< und >>neuer<< Richtung kontrovers diskutierten Vermittlungsformen in pragmati- scher Weise gemischt und angewendet.“[46]

Von der zentralen Rolle (pseudo-)historischer Lernangebote innerhalb der durch ein Wechselspiel vielfältiger Indoktrinationsformen gekennzeichneten NS-Er- wachsenenbildung zeugt ein aus dem Jahr 1939 stammender „Beispiel-Arbeits- plan für eine anerkannte Volksbildungsstätte“[47]. Der Schwerpunktbereich „Ge- schichte und Politik“ ist der erste von hierin insgesamt zehn aufgeführten The- mengebieten und besteht überwiegend aus massiv ideologisch unterfütterten Veranstaltungen, beispielsweise dem Vortrag „Der Weg zum großdeutschen Volksreich der Gegenwart“ sowie der Arbeitsgemeinschaft „Deutsche Ge- schichtsauffassung“, deren propagandistische Ausrichtung durch die Nennung des NSDAP-Reichsschulungsbriefes als Quellengrundlage deutlich wird. Aber auch diverse Angebote der übrigen Sparten dienen offenbar dem Zweck, unter Verweis auf angebliche historische Zusammenhänge Elemente des nationalso- zialistischen Weltbildes zu popularisieren. Unter „Wehrhaftes Volk“ etwa fallen der Vortrag „Der Einsatz der SA in der Kampfzeit“ und die Vortragsreihe „Vom altgermanischen Heerbann zum deutschen Volksheer“, das Schwerpunktfeld „Gesundes Volk“ enthält als Arbeitsgemeinschaft eine gewiss nicht von rassen- ideologischen Exkursen freie Einführung in die Familienkunde, den Themenbe- reichen „Deutsches Kultur- und Geistesleben“, „Volkstum und Heimat“ und „Blick in die Natur“ werden die Vorträge „Von der germanischen Halle zu den Bauten Adolf Hitlers“ und „Deutsche und Tschechen, ein tausendjähriger Kampf“ sowie die Vortragsreihe „Die Astronomie unserer germanischen Vor- fahren und der anderen alten Kulturvölker“ zugeordnet.

Unter den Bedingungen des durch einen „Totalitätsanspruch an den Men- schen“[48] gekennzeichneten „Dritten Reiches“ boten sich innerlich nicht mit der herrschenden Ideologie konform gehenden Erwachsenenbildnern und -bild- nerinnen nur wenige historische Thematiken, die sie in Veranstaltungen aufgrei- fen konnten, ohne weder mit den eigenen Prinzipien und Bildungsidealen noch staatlichen Repressionsorganen in Konflikt zu geraten. Als eine der wenigen „auf sicherem Terrain“[49] angesiedelten Möglichkeiten der Geschichtsvermitt- lung erschien ihnen die Behandlung der Antike. Letztere sollte sich später neben den Werken „der deutschen Klassik und des ansonsten akzeptierten bürgerli- chen Literaturkanons“[50] als eine thematische Brücke zwischen der Andragogik der Weimarer Republik und jener der jungen BRD erweisen.

3.2.4 Westliches Nachkriegsdeutschland

Innerhalb der westlichen Besatzungszonen respektive der BRD konnte sich auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung eine plurale Trägerlandschaft entfalten. In personeller, gesellschaftstheoretischer, sprachlicher und methodischer Hinsicht war eine Tendenz unverkennbar, an die „Neue Richtung“ der Weimarer Andra- gogik anzuknüpfen. So bedienten sich Lehrkräfte in Veranstaltungen der Volks- hochschulen, deren quantitativer Bestand eine „geradezu grandiose Entwick- lung“[51] vollzog, etwa „aus dem schon damals verstaubten Repertoire der Zivili- sations- und Kulturkritik“[52], indem sie die Gefahr der „Vermassung“ beschwo- ren. Den entworfenen Verfallsszenarien wurde der Begriff des „Abendlandes“, durch den sich „antike Rezeptionen, christliche Grundüberzeugungen, bildungs- bürgerlich-humanistische und kulturhistorische Deutungsmuster zu einem ge- meinsamen Nenner“[53] synthetisieren ließen, entgegengesetzt. Weitgehend aus- gespart blieb hingegen im Rahmen erwachsenenpädagogischer Angebote das „Dritte Reich“, wobei die Tabuisierung der NS-Zeit allgemein „geradezu zum Grundkonsens der fünfziger Jahre in der Bundesrepublik gehörte.“[54]

Ende der 50er Jahre setzte innerhalb der bundesrepublikanischen Erwachsenen- bildung ein Paradigmenwechsel ein, und zwar die „realistische Wende“, deren Schlüsselbegriffe „Modernisierung“ und „Qualifizierung“ lauteten. Hierdurch wurden „die pragmatisch-marktorientierte, die sozialliberal-reformerische und die polit-ökonomische Konzeption, in der für Fächer wie Geschichte kaum oder kein Platz ist“[55], bestimmend. Eine starke Nachfrage seitens potentieller und tat- sächlicher Nutzer(-innen) andragogischer Angebote hätte diesem Trend sicher- lich entgegenwirken können, doch waren weite Bevölkerungsteile in zunehmen- dem Maße allenfalls für Veranstaltungen zu gewinnen, durch deren Besuch „sie ihre konkreten Lebensbedingungen ... verbessert sehen. Dieser Zusammenhang ist bei der historischen Bildung für sie schwer zu erkennen.“[56] Das im Hinblick auf die Erwachsenenpädagogik der unmittelbaren Nachkriegszeit durchaus zu konstatierende Interesse an Formen historischen Lernens flaute also „schon in den fünfziger Jahren ab und scheint in den folgenden Jahrzehnten auf ver- gleichsweise niedrigem Niveau >>konjunkturell<< geschwankt zu haben“[57]. Zumindest ein Zwischenhoch erfuhr es Ende der 70er Jahre durch die Ausstrah- lung des die fiktive Geschichte einer jüdischen Arztfamilie im nationalsozialisti- schen Deutschland erzählenden US-Fernseh-Vierteilers „Holocaust“.[58] Interna- tionale Einflüsse waren auch für die sich wenig später formierende „neue Ge- schichtsbewegung“ von einiger Bedeutung, wobei die entsprechenden Impulse insbesondere von Skandinavien sowie Großbritannien ausgingen.

4. Internationale Vorbilder einer „Geschichte von unten“

4.1 Sven Lindqvists „Grabe-wo-du-stehst“-Konzept

Wesentliche Anregungen bezog die Geschichtswerkstättenbewegung aus einem 1978 veröffentlichten, mit der programmatischen Losung „Grabe wo du stehst“ betitelten Buch des schwedischen Sachautors Sven Lindqvist. Letzterer zeigt hierin am Beispiel der Zementindustrie „jedermann und jede(r) Frau“[59] 30 We- ge auf, die historischen Hintergründe der eigenen Arbeitsstelle und -tätigkeit zu beleuchten. Diesbezügliches Quellenmaterial harre beispielsweise in gewerk- schaftlichen Zeitschriften, Gerichtsprotokollen, Steuerkalendern, Briefen und Tagebüchern sowie im Zuge von Interviews erschließbaren menschlichen Erin- nerungen seiner Entdeckung. Lindqvists handlungsorientierter Ansatz steht in der Tradition klassenkämpferischer Auseinandersetzungen und zielt darauf ab, das bezüglich der schwedischen Gesellschaft diagnostizierte illegitime Sozialge- fälle, welches darauf beruhe, dass die Unternehmerseite „anderer Menschen Ar- beitsplätze kaufen und verkaufen kann, daß einige tausend Kapitalisten den Hauptteil des Produktionsapparates >>besitzen<<, weil sie allzu lange ihre eige- nen Gesetze schreiben konnten,“[60] nicht nur mittels historischer Forschung of- fen zu legen, sondern auch überwinden zu helfen. Die Vision eines solchen maßgeblich durch Formen emanzipatorischer Geschichtsforschung geprägten Prozesses gesellschaftlichen Wandels in Richtung einer „ökonomischen Demo- kratie“[61] entwirft Lindqvist innerhalb des Abschlusskapitels, und zwar aus der Perspektive im Jahr 2020 lebender Schweden und Schwedinnen, die sich rück- blickend erinnern, wie im Zuge der „Eroberung der Unternehmensarchive der neunziger Jahre durch die Barfußbewegung ... dem Kapitalismus in unserem Land de(r) Todesstoß“[62] versetzt wurde.

Das „Grabe-wo-du-stehst“-Konzept stieß in seinem Ursprungsland auf enorme Resonanz. So wurde Sven Lindqvists Publikation seitens „tausende(r) von Ar- beitsgruppen innerhalb des Bildungsverbandes der Arbeiterbewegung verwen- det, um verschiedene Methoden zu prüfen, ihre eigene Geschichte zu ent- decken.“[63] Obwohl mehr als ein Jahrzehnt bis zum Erscheinen einer vollständig in die deutsche Sprache übersetzten Fassung vergehen sollte, blieb der Buchin- halt auch in der BRD keineswegs unbeachtet. Er entfachte dort zwar keine ver- gleichbare Breitenwirkung, prägte aber nachhaltig das Selbstverständnis der sich in Westdeutschland bildenden „neuen Geschichtsbewegung“. Die Kernaus- sagen erläuterte der Autor selbst 1981 den Mitgliedern der kurz zuvor gegründe- ten Berliner Geschichtswerkstatt im Rahmen eines Vortrages.[64]

Als ein weiteres internationales Beispiel mit Vorbildcharakter, das ebenfalls nicht nur „bei der Geburt der Berliner Geschichtswerkstatt Pate stand“[65], son- dern die gesamten Bemühungen westdeutscher Initiativen um die Etablierung einer „Geschichte von unten“ stark inspirierte, war die in England aktive „History-Workshop“-Bewegung.

4.2 Die angelsächsische „History-Workshop“-Bewegung

Die englische „History-Workshop“-Bewegung entstand in der Tradition einer undogmatischen Form marxistischer Geschichtsschreibung. Diesbezügliche Pio- nierarbeit leistete eine Gruppe innerhalb der Kommunistischen Partei Großbri- tanniens organisierter Historiker(-innen). Letztere kehrten 1956 aus Empörung über die militärische Niederschlagung des Ungarn-Aufstandes der CPGB den Rücken, ohne daraufhin von ihrer Grundhaltung, Historie „als die Geschichte von Klassenkämpfen“[66] zu begreifen, abzuweichen. Abgelehnt wurde von ihnen jedoch ein starres Denken in den Kategorien der „Basis“ und des „Überbaus“. Stattdessen konzentrierten sie sich „ganz darauf ..., die Erfahrungen der unteren Schichten wiederzuentdecken, deren Bewußtsein zu rekonstruieren und die Rol- le der Massen als Subjekt englischer Geschichte zu untersuchen“[67]. Bahnbre- chende Bedeutung erlangte in diesem Kontext Edward Palmer Thompsons 1963 veröffentlichtes Buch The making of the English Working Class.[68]

Der Entstehung einer kapitalismuskritischen Basisgeschichtsbewegung ver- mochten die Forschungsbemühungen Thompsons und anderer marxistisch ge- prägter Historiker(-innen) deshalb den Weg zu bereiten, weil sich ab Ende der 60er Jahre Teilnehmer(-innen) gewerkschaftlicher Bildungsveranstaltungen für eigene lokal- und berufsgeschichtliche Untersuchungen begeistern ließen. Ihre Resultate präsentierten die Laienhistoriker(-innen) „in einem offenen Kreis ..., der >>History Workshop<< genannt wurde (in Anlehnung an Joan Littlewoods linken >>Theatre Workshop<< im Londoner Osten).“[69] Relativ rasch entwickel- ten sich die „jährlichen >>History Workshops<< (zu) Mammutunternehmun- gen“[70]. Jeweils hunderte Besucher(-innen) tauschten sich über historische Sach- verhalte und „deren Relevanz für die politischen Fragen der Gegenwart“[71] aus. Gemeinsam diskutierten bei diesen Gelegenheiten Amateurforscher(-innen) und professionelle Geschichtswissenschaftler(-innen) zudem über die Erschließung neuer Quellentypen, wobei sie „vor allem mündlichen Zeugnissen“[72] hohe Re- levanz einräumten, sowie Optionen, historische Erkenntnisse in einer für breite Bevölkerungsschichten interessanten Form darzustellen. Bereits in der Frühpha- se der durch eine wachsende Anzahl lokaler und regionaler Initiativen getrage- nen Bewegung war für die „History-Workshop“-Treffen ein ausgeprägter Inter- nationalismus charakteristisch, der sich aus dem Entschluss ergab, den Untersu- chungsfokus „nicht auf die britische Geschichte zu beschränken, sondern mehr oder weniger die der ganzen Welt mit einzubeziehen.“[73]

Anstöße in Richtung einer alternativen Geschichtsforschung drangen auch aus Frankreich, Italien und den USA nach Westdeutschland.[74] Empfänglich für dies- bezügliche Impulse zeigten sich insbesondere Angehörige der „Neuen Sozialen Bewegungen“.

5. Die Bedeutung der „Neuen Sozialen Bewegungen“ für die Initiierung der Geschichtswerkstättenbewegung in der BRD

Die „Neuen Sozialen Bewegungen“ entstanden in Westdeutschland im Zuge des Abflauens der 68er-Revolte. Im Rahmen entsprechender Zusammenhänge wur- de ein handlungsorientierter, basisdemokratischen Prinzipien verpflichteter An- satz politischer Erwachsenenbildung entwickelt. Da sich die Realisierung sol- cher emanzipatorischer Bestrebungen innerhalb „bestehender institutioneller Strukturen und Organisationen jedoch mitunter ... sehr schwierig“[75] gestaltete, lag die Gründung alternativer, selbstverwalteter Bildungseinrichtungen nahe. Eine Vorreiterrolle kam hierbei der im Laufe der „heftigen Auseinandersetzun- gen um das geplante Atomkraftwerk in Wyhl am Oberrhein (1973-1975)“[76] aus der Taufe gehobenen „VHS Wyhler Wald“ zu. Die sich in den Reihen der „Neuen Sozialen Bewegungen“ vollziehende Hinwendung zu lokal- und regio- nalgeschichtlichen Thematiken war wohl nicht zuletzt Ausdruck eines existen- tiellen, durch einen Mangel an sinnstiftenden Orientierungsgrößen gekennzeich- neten „>>Leiden(s)<< an der Gegenwart“[77]. Die revolutionären Perspektiven der APO hatten sich zerschlagen, die mit der sozialliberalen Regierungsüber- nahme verknüpften Reformhoffnungen waren einem durch wachsende Arbeits- losigkeit und Umweltzerstörung genährten Krisenbewusstsein gewichen.[78] In ihrer durch die „Zerstörung bisher unberührter Landschaften durch Verkehrs- straßen und Flugplätze, die Gefährdung von Leben durch Atom- und Entsor- gungsanlagen, die Vernichtung von Wohnraum und gewachsenen Le- benszusammenhängen in den Städten“[79] ausgelösten Betroffenheit entdeckten Vertreter(-innen) der „Neuen Sozialen Bewegungen“ einen wegen seiner ideologischen Instrumentalisierung während der NS-Herrschaft diskreditierten Begriff für sich, namentlich jenen der „Heimat“. Hierunter verstanden sie einen „Ort nicht rückwärtsgewandter Heimattümelei, sondern politischer Einmischung und aktiver gesellschaftlicher Auseinandersetzung“[80]. Ihr Eintauchen in die Sphären der Alltagsgeschichte ging einher mit der Ausbildung „einer neuen linken Identität“[81]. Der innerhalb der „Neuen Sozialen Bewegungen“ sukzessive Fuß fassende Gedanke, gesellschaftliche Intervention über emanzipatorische Formen der Beschäftigung mit historischen Wurzeln und Zusammenhängen zu betreiben, mündete zu einer Phase in die Gründung von Geschichtswerkstätten, als sich ein mit solchen Tendenzen kaum vereinbarer Wandel des staatlich er- wünschten und geförderten Geschichtsbildes abzuzeichnen begann. So musste die junge Geschichtswerkstättenbewegung sich und ihre Prinzipien gegen die „Formierung einer neokonservativen Geschichtsoffensive“[82], deren Zweck darin bestand, dem auf Bundesebene im Herbst 1982 endgültig vollzogenen politi- schen Machtwechsel einen Sieg im Kampf um die kulturelle Hegemonie folgen zu lassen, behaupten.

6. Ziele und Organisationsprinzipien der Geschichtswerkstättenbewegung sowie Ansätze und Grenzen ihrer Umsetzung

Wie in Anbetracht des „gemeinsamen radikaldemokratischen Selbstverständ- nis(ses)“[83] ihrer ansonsten durch eine Vielfalt sozialer und politischer Prägun- gen gekennzeichneten Pioniergeneration nicht anders zu erwarten, entwickelte sich die Geschichtswerkstättenbewegung auf Basis dezentraler Organisations- strukturen. So betrieben die in einer wachsenden Anzahl bundesdeutscher Städte und Regionen aus der Taufe gehobenen Initiativen zunächst „weitgehend unabhängig voneinander“[84] kritische Geschichtsforschung. Ausgehend von Be- strebungen diverser Historiker(-innen), die alternative Geschichtsschreibung im Zuge der Realisierung eines Zeitschriftenprojektes zu unterstützen, nahm die Idee der Gründung einer überregionalen Geschichtswerkstatt Gestalt an. Im Mai 1983 konstituierte sich in Bochum die „eher als informelles Netzwerk, denn als organisationspolitische Alternative zu bestehenden Verbänden“[85] gedachte Ge- schichtswerkstatt e. V. Die „fast hundert“[86] Besucher(-innen) des Gründungs- treffens einigten sich auf ein „Selbstverständnispapier“, das eine recht vage for- mulierte Darlegung der die Geschichtswerkstättenarbeit prägenden Zielsetzun- gen und organisatorischen Prinzipien enthält. In Aussicht gestellt werden seitens der Verfasser(-innen) durch Lebensweltbezogenheit, Handlungsorientierung, Ei- genverantwortung und Selbstreflexivität gekennzeichnete Formen historischen Forschens und Lernens. So sei auf allgemein verständliche Art die „Geschichte der Ausgeschlossenen, Unterdrückten und Beherrschten“[87] nachzuzeichnen. Im Idealfall erführen innerhalb der Historiographie bislang vernachlässigte Perso- nenkreise hierdurch Impulse, „ein neues kollektives Gedächtnis (zu) entwickeln und sich ihre Geschichte wieder an(zu)eignen“[88]. Dieser im Zuge „kooperati- ve(r) und solidarische(r)“ Arbeitsprozesse zu verfolgende Ansatz wird als Mög- lichkeit angesehen, „in die politischen und sozialen Auseinandersetzungen un- serer Zeit ein(zu)greifen“[89]. Der Gefahr des Verfallens in Denkschablonen Rechnung tragend, plädieren die Urheber(-innen) des Textes für eine angemes- sene Berücksichtigung der „Begrenztheit und Subjektivität historischer For- schung“[90]. Die im Rahmen des „Selbstverständnispapiers“ generell geschichts- interessierten Menschen gegenüber ausgesprochene Einladung, „in der Ge- schichtswerkstatt und den lokalen Gruppen mitzuarbeiten“[91], verweist auf „eine der wichtigsten Zielsetzungen der Geschichtswerkstätten ...: Sie wollen den Ge- gensatz zwischen professionellen Historikern und historisch interessierten >>Laien<< aufheben.“[92] Die Umsetzung dieses Anliegens gestaltete sich aller- dings problematisch. Verantwortlich hierfür waren nicht zuletzt massive Span- nungen zwischen Angehörigen lokaler Initiativen und „angeblich >>abgehobe- nen<< Einzelforschern“[93], die wiederum tiefer liegende Streitigkeiten um den adäquaten historischen Zugang, „hier der Primat emotionaler Betroffenheit und dort der Primat wissenschaftlicher Rationalität“[94], widerspiegelten. Aber auch innerhalb der Basisinitiativen gehörten wissenschaftlich geschulte Personen, et- wa um das Sammeln praktischer Erfahrungen bemühte Junghistoriker(-innen) mit ungewissen beruflichen Perspektiven, der „tonangebende(n) Schicht“[95] an. Daher ist davon auszugehen, dass sich „der geschichtswerkstättliche Anspruch, mit und für Laien deren subjektive Geschichte zu rekonstruieren, so nicht oder nur selten“[96] erfüllen ließ.

Der im Rahmen des „Selbstverständnispapiers“ beschworenen Solidarität zum Trotz belasteten Konkurrenzdenken und erbittert geführte Konflikte die Ent- wicklung der bundesweiten Geschichtswerkstatt e. V.[97] Zu einer Zerreißprobe gerieten gar Diskussionen über die Zukunft der vereinseigenen, aus einem schlichten Mitteilungsblatt hervorgegangenen Zeitschrift „Geschichtswerk- statt“. Da die redaktionelle Verantwortung zwischen lokalen Gruppen rotierte, waren zunächst „Format und auch Qualität der jeweiligen Ausgaben unter- schiedlich.“[98] Um qualitative Kontinuität zu gewährleisten, wurde 1986 be- schlossen, die Zeitschrift in Zusammenarbeit mit einem Verlag herauszubrin- gen. Diesen Schritt in Richtung Professionalisierung hielten jedoch „die Mei- nungs-Profis“[99] unter den Vereinsmitgliedern für nicht ausreichend. Die aus ihren Reihen erhobene Forderung nach Bildung einer festen Redaktion fassten jedoch andere Mitglieder der Geschichtswerkstatt e. V. als Verrat an den basis- demokratischen Vorstellungen der „neuen Geschichtsbewegung“ auf. Hierüber kam es „schließlich im Winter 1991/92 zum Bruch.“[100] Während in der Folgezeit nur „noch einzelne Hefte der >>Geschichtswerkstatt<<, jetzt in der Form von Jahrbüchern,“[101] erschienen, verwirklichten die Befürworter(-innen) eines professionellen Zeitschriftenprojektes mit alltagsgeschichtlicher Schwer- punktsetzung ihr Vorhaben außerhalb des Vereins unter dem Titel „Werkstatt- Geschichte“. Inhaltlich knüpfte die Redaktion der sich finanziell vollkommen selbst tragenden Zeitschrift anfangs durchaus an die „Geschichtswerkstatt“-Aus- gaben an, ging dann aber zunehmend dazu über, „weniger die Arbeit der kon- kreten Geschichtswerkstätten vor Ort darzustellen, als vielmehr die neuen The- menfelder und Methodologien der Geschichtswissenschaft, die nicht zuletzt durch die Praxis der Geschichtswerkstätten Akzeptanz erlangt hatten, zu präsen- tieren und zu diskutieren.“[102]

Die von der Geschichtswerkstatt e. V. angestrebten Möglichkeiten des Eingrei- fens in Prozesse gesellschaftlicher Veränderung blieben schon allein deshalb be- grenzt, weil der Verein sich zu keinem Zeitpunkt auf eine wirkliche Massenba- sis stützen konnte. So gehörten ihm selbst während der Hochphase der „neuen Geschichtsbewegung“ nicht mehr als „rund 300 Einzelmitglieder und etwa 40 lokale Gruppen“[103] an. Nichtsdestotrotz gelang es der Geschichtswerkstatt e. V., eine breite Öffentlichkeit auf sich aufmerksam zu machen, beispielsweise durch ein 1984 in Berlin abgehaltenes „>>Geschichtsfest<<, zu dem über 700 Teil- nehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Bundesrepublik anreisten und das auf eine beachtliche, überregionale Resonanz stieß.“[104]

Bei der Popularisierung seitens der Geschichtswerkstättenbewegung verfolgter Positionen und Sichtweisen dürften multiplikatorische Effekte stark geholfen haben. So nahmen sich Film- und Fernsehschaffende alltagsgeschichtlich ge- prägter Stoffe an, wodurch etwa Mitte der 80er Jahre die Erfolgsproduktionen „Rote Erde“ und „Heimat“ entstanden.[105] Ein aktuelleres Beispiel liefert die im Herbst 2007 erstausgestrahlte, weitgehend auf privatem Fotomaterial und münd- lichen Erinnerungen west- und ostdeutscher „Normalbürger(-innen)“ fußende ARD-Reihe „Unsere 60er Jahre“, in deren Rahmen „das meisterliche Kunst- stück fertiggebracht (wird), Biografien zu erzählen, ohne die spektakulären Haupt- und Staatsaktionen der Epoche, die rasanten Veränderungen in Kultur und Mode zu unterschlagen.“[106] Für eine zusätzliche Verbreitung der Idee einer „Geschichte von unten“ sorgten innerhalb des DGB und der SPD unternom- mene Bemühungen, die eigene Klientel für eine aktive Beteiligung an entspre- chenden Projekten zu gewinnen.[107] Zudem ließen sich an bundesdeutschen Volkshochschulen tätige Erwachsenenbildner(-innen) auf die Leitgedanken der „neuen Geschichtsbewegung“ ein. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auf das längst zu einem Standardwerk der alltagsgeschichtlichen Regionalforschung avancierte „>>Hochlarmarker Lesebuch<<, das aus einem im Herbst 1978 be- gonnenen VHS-Kurs in dem Recklinghauser Bergarbeiterstadtteil Hochlarmark hervorgegangen ist.“[108] Auch ausdrücklich als „Geschichtswerkstätten“ dekla- rierte, durch einen hohen Grad an Teilnehmerorientierung gekennzeichnete Bil- dungsangebote begannen Aufnahme in VHS-Programme zu finden.[109]

Die vor Ort aktiven Initiativen blieben von der den Positionen der „neuen Ge- schichtsbewegung“ zunehmend entgegengebrachten Akzeptanz keineswegs aus- gespart. Lokale Geschichtswerkstätten erarbeiteten sich vielmehr den Rang all- seits geschätzter Einrichtungen „moderner Stadtteilkultur, die gerade in Zeiten hoher Fluktuation in den Wohnquartieren den flüchtigen Bewohnerinnen und Bewohnern ein Stück Verbindung, ein Gefühl von Dauerhaftigkeit und Heimat, vielleicht sogar ein wenig Hoffnung auf Identität vermitteln.“[110] Die Anerken- nung schlug sich jedoch zu selten in Form langfristige Planungssicherheit ge- währleistender Finanzförderung nieder. Die Berliner Geschichtswerkstatt etwa vermag inzwischen in Ermangelung staatlicher Zuschüsse ihre „wichtige gesell- schaftliche Dienstleistungsaufgabe“[111] nur mit Hilfe von ABM-Kräften zu er- füllen. Die Reihen der aktiven Mitglieder haben sich nicht nur dort gelichtet, so dass die Arbeit auf zu wenigen Schultern verteilt und wohl oftmals nicht ohne Selbstausbeutung zu leisten ist. Allein in den Hamburger Stadtteilarchiven und Geschichtswerkstätten beispielsweise müssen „jährlich über 30 000 Stunden eh- renamtliche(n)“[112] Engagements abgedeckt werden.

Zu den auffälligsten Befunden im Rahmen eines Rückblicks auf die Entwick- lung der Geschichtswerkstättenbewegung zählt sicherlich die Feststellung, dass die entsprechenden Initiativen sich auf thematischer sowie methodisch-didakti- scher Ebene durch ein hohes Maß an Kontinuität auszeichnen, und dies teilwei- se über Jahrzehnte hinweg.

7. Inhaltliche Schwerpunkte

7.1 Alltag und Widerstand im „Dritten Reich“

Auf die zentrale Bedeutung mit dem „Dritten Reich“ in Zusammenhang stehen- der Themen für die Geschichtswerkstättenbewegung lässt schon allein der Um- stand schließen, dass häufig „lokale Initiativen ... aus einem Konflikt um die Aufarbeitung des Nationalsozialismus entstanden.“[113] Diesbezügliche Untersu- chungen bargen insbesondere dann kommunalpolitische Brisanz, wenn durch sie neben den Leiden und Leistungen von NS-Opfern und -Oppositionellen auch die Verstrickungen und Verantwortlichkeiten „von Tätern benannt werden konnten, die nach 1945 gesellschaftlich wieder integriert worden waren.“[114] Die alltagshistorische Perspektive bewirkte andererseits ein gewisses Abrücken von der starren, mitunter ein wenig selbstgerechten Konfrontationshaltung der 68er-Bewegung ihrer Elterngeneration gegenüber und verhalf „zu einer differenzier- ten Betrachtung des Geflechts von Anpassung, Sich-Heraushalten, Widerstand und insgesamt zu einem von Verstehen geprägten Dialog zwischen den Genera- tionen.“[115]

Eine Reihe von Geschichtswerkstätten begann sich ferner intensiv mit den Er- fahrungen zu Zwangsarbeit verpflichteter Menschen aus im Zuge des deutschen Angriffskrieges besetzten Gebieten zu beschäftigen. Innerhalb der Berliner Ge- schichtswerkstatt etwa gründete sich eine spezielle „Zwangsarbeitergruppe“, die sich unter Einbindung überlebender Betroffener darum bemühte, „das Schicksal dieser Opfergruppe (zu) dokumentieren und ihr einen würdigen Platz im histori- schen Gedächtnis der Stadt ein(zu)räumen.“[116] Aber auch in weitaus kleineren Städten und Gemeinden, beispielsweise im unterfränkischen Schweinfurt, wur- den Initiativen aktiv, die das Zwangsarbeitern und -arbeiterinnen widerfahrene Unrecht zu rekonstruieren versuchten und von den wirtschaftlichen Profiteuren ihrer Verschleppung und Ausbeutung „die Übernahme der moralischen Verant- wortung, die Offenlegung der Firmenarchive und die Beteiligung am Entschä- digungsfonds“[117] einforderten.

7.2 Frauengeschichte

Bei der mit Abstand größten Gruppe im Rahmen der konventionellen Historio- graphie vernachlässigter Personen handelt es sich um jene der Frauen. Blieben weibliche Angehörige der Bevölkerung innerhalb geschichtswissenschaftlicher Betrachtungen lange Zeit „im Alltag >>versteckt<<, so konnten sie mit dem Alltag für die Geschichte auch entdeckt werden.“[118] Entsprechender Themen nahmen sich in besonderer Weise Frauengeschichtsinitiativen an, die sich im Unterschied zu vielen gewöhnlichen Geschichtswerkstätten „nicht nur mit der Situation im 19. und 20. Jahrhundert, sondern intensiv auch mit dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit“[119] beschäftigten. So wurden etwa die „Hexenprozesse ... in den fränkischen Herrschaftsgebieten“[120] ebenso zu Forschungsgegenstän- den erhoben wie die Geschichte der häuslichen „Reproduktionsarbeit von Frau- en“[121] und historische Versuche der „Selbstvertretung weiblicher Interessen im öffentlichen Leben.“[122]

7.3 Industrialisierungsgeschichte und Traditionen proletarischer Kultur

Vor dem Aufkommen der „neuen Geschichtsbewegung“ wurde die Geschichte der Arbeiterschaft weitgehend mit jener in ihrem Namen agierender Organisa- tionen gleichgesetzt. Erst im Zuge aus mikrohistorischer Perspektive vorgenom- mener Untersuchungen erschlossen sich allmählich „die Bereiche alltäglicher Unscheinbarkeiten“[123], die einen substantiellen Bestandteil von „Normalbiogra- phien“ ausmachen. Im Hinblick auf proletarische Lebensläufe rückte einerseits der „Prägungskraft für den gesamten Lebenszusammenhang und die Lebensge- schichte“[124] entfaltende Fabrikalltag in den Mittelpunkt des Interesses. Die ent- sprechenden Rahmenbedingungen waren aber infolge einer Reihe von Industria- lisierungsschüben im 19. und 20. Jahrhundert wiederholt massiven Veränderun- gen unterworfen worden. Häufig ließen sie sich allenfalls mit den Mitteln der sogenannten Industriearchäologie, zu verstehen als „>>Erforschung und Verge- genwärtigung materieller Überreste der Industriegeschichte unter Einschluß der Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen<<“[125], rekonstruieren, was der in- nerhalb der „neuen Geschichtsbewegung“ durchaus verbreiteten „Sehnsucht nach der Sinnlichkeit des Konkreten“[126] entgegenkam.

Auch der außerberufliche Alltag von Angehörigen des Proletariats wurde als Objekt historischer Forschung entdeckt. Geschichtswerkstätten versuchten etwa zu eruieren, wie Arbeiter(-innen) eines bestimmten Stadtviertels wohnten, spra- chen, feierten, Sport trieben, ihre Kinder erzogen, ob sie womöglich gar Grund- züge „einer eigenen Moral“[127] ausbildeten. Mit Hilfe der Antworten hierauf, so das Kalkül, ließen sich „unterschiedliche politische Verhaltensweisen und Ak- tionsformen ... erklären.“[128]

7.4 Geschichte(n) gesellschaftlicher Randgruppen

Als ein weiteres Hauptthemengebiet der „neuen Geschichtsbewegung“ kristalli- sierten sich die historischen Lebenswelten sozial benachteiligter, Diskriminie- rung und Verfolgung ausgesetzter Minderheiten heraus. So wurden etwa Ver- suche unternommen, den Umgang mit Anfang des 20. Jahrhunderts „aus Polen zugewanderte(n) Juden in Bayern“[129] nachzuzeichnen, am Beispiel von Sinti und Roma „noch immer unbewältigte Geschichte“[130] aufzuarbeiten oder Spuren der „lebendigen politischen Kultur“[131] der während des „Dritten Reiches“ ver- nichteten Vagabundenbewegung zugänglich zu machen.

7.5 Ökologische Geschichte

Obwohl das Wissen um „die katastrophalen Folgen des ungebremsten techni- schen Fortschritts für Mensch und Natur“[132] eine der Hauptantriebsfedern des politischen Engagements etlicher Vertreter(-innen) der „Neuen Sozialen Bewe- gungen“ darstellte, war ökologischen Themen innerhalb der Geschichtswerk- stättenarbeit zunächst nur eine nachgeordnete Rolle beschieden. Ähnlich ver- hielt es sich in der BRD auf fachwissenschaftlicher Ebene. So mag die hinsicht- lich der Geschichtswissenschaft erhobene Forderung, „die Umwelt des Men- schen gleichberechtigt als vierte Grundkategorie neben Herrschaft, Wirtschaft und Kultur zu stellen“[133], durchaus Sinn machen, sie kontrastiert jedoch mit der Realität einer bislang „als gleichberechtigte Ausdifferenzierung eines histori- schen Themenfeldes ... im deutschen Sprachraum nicht durchgesetzt(en)“[134] Umweltgeschichte. In den Reihen der „neuen Geschichtsbewegung“ herrschte anfangs wohl auch deshalb eine gewisse Scheu davor, entsprechende Themen aufzugreifen, weil die Selbsteinschätzung bestand, nicht über ein ausreichendes Maß an interdisziplinärer Kompetenz zu verfügen. Allmählich verstärkten sich jedoch die Bemühungen, im Rahmen alternativer Geschichtsforschung ökologi- sche Fragen zu behandeln. In diesem Zusammenhang sei etwa auf das Beispiel einer um das Jahr 1990 an der TU Berlin gegründeten studentischen Gruppe verwiesen, der es zu rekonstruieren gelang, auf welche Weisen Hausmüll „in Berlin zwischen 1900 und 1945 gesammelt, getrennt, verwertet, verbrannt und deponiert wurde.“[135]

7.6 DDR-Geschichte

Kritische Geschichtsschreibung betreibende Basisinitiativen hätten sich in der DDR unweigerlich der Gefahr staatlicher Repression ausgesetzt. Möglichst „eng mit Klassenkampf und politischer Geschichte verknüpft“[136], war die DDR-All- tagsgeschichtsforschung denn auch gewöhnlich systemaffirmativ. So legte etwa der Wirtschaftshistoriker Jürgen Kuczynski Anfang der 80er Jahre ein fünfbän- diges Werk über die „Geschichte des Alltags des deutschen Volkes vor“, das der „bloßen Garnierung gängiger Geschichtsdogmen“[137] diente. Authentischere Ein- blicke in die DDR-Alltagsgeschichte erschloss einige Jahre später eine Gruppe westdeutscher Forscher(-innen), der gestattet wurde, „eine größere Anzahl le- bensgeschichtlicher Befragungen in drei Industrieregionen der DDR durchzu- führen.“[138]

Bereits wenige Wochen nach dem Mauerfall fanden sich in der Hauptstadt der DDR Interessierte zu einer Geschichtswerkstatt zusammen. Diese Initiative mündete 1990 in die Gründung der Ost-Berliner Geschichtswerkstatt e. V., die sich intensiv mit „den Inhalten und Formen des alltäglichen Mitmachens, Dis- tanzierens und Verweigerns in der DDR-Gesellschaft“[139] zu beschäftigen be- gann, etwa als Herausgeberin des ersten Heftes der Zeitschrift „WerkstattGe- schichte“ unter dem Titel „Alltäglicher Stalinismus?“ im März 1992.

Der zum Kern des Selbstverständnisses der Geschichtswerkstättenbewegung ge- hörende Anspruch, eine Brückenfunktion zwischen wissenschaftlich geschulten Forschern und Forscherinnen sowie Laienhistorikern und -historikerinnen ein- zunehmen, erwies sich in Ostdeutschland nicht minder schwierig als in den al- ten Bundesländern. In Leipzig etwa erfuhr die Idee der Bildung einer Ge- schichtswerkstatt außerhalb eines „Kreis(es) von Geschichts- und Kulturwis- senschaftlerInnen“[140] kaum Resonanz. Nichtsdestotrotz konnten sich neben der inzwischen in Berlin-Brandenburgische Geschichtswerkstatt e. V. umbenannten Ost-Berliner Geschichtswerkstatt e. V. diverse weitere Geschichtswerkstätten in den fünf neuen Bundesländern etablieren. DDR-spezifische Themen blieben wichtig, jedoch keineswegs allein bestimmend für die ostdeutsche Geschichts- werkstättenarbeit. In diesem Kontext sei auf die 1995 gegründete Geschichts- werkstatt Rostock e. V. verwiesen, die etwa Veranstaltungen „zur Revolution von 1848/49 in Norddeutschland, zur Geschichte der Zwangsarbeit im Ostsee- raum 1939-45, zur Geschichte der >>Wende<< in Mecklenburg-Vorpommern und zur Geschichte der Kröpeliner-Tor-Vorstadt in Rostock“[141] durchführte.

8. Methodisch-didaktische Spezifika der Geschichtswerkstättenarbeit

8.1 Erschließen neuer Quellentypen

Fundierte Erkenntnisse bezüglich alltagsgeschichtlicher Zusammenhänge lassen „sich nicht - oder nur sehr bedingt - aus dem Fundus der traditionellen Archi- ve“[142] schöpfen. So erfolgte die Annäherung der „neuen Geschichtsbewegung“ an historische Lebenswelten unter Einbeziehung von Quellen „visueller, münd- licher und schriftlicher“[143] Natur, wobei in allen drei Fällen das Moment der Subjektivität eine große Rolle spielte.

Als Textquellen von historischer Aussagekraft wurden nicht zuletzt schriftliche Überlieferungen eben jener „einfachen“ Leute entdeckt, deren Alltag zu erfor- schen Geschichtswerkstätten angetreten waren. Hierzu gehörten beispielsweise Feldpostbriefe, Tage- und Haushaltsbücher sowie „Zeugnisse einer unbotmäßi- gen Volksliteratur“[144].

Auf der mündlichen Ebene stieß die in England und den USA entwickelte Me- thode der Oral History auf regen Zuspruch. Hierbei handelt es sich um „Inter- views mit den Beteiligten und Betroffenen historischer Prozesse, in der Regel unter Zuhilfenahme eines Tonbandgeräts.“[145] Innerhalb der „neuen Geschichts- bewegung“ wurden solche biographischen Interviews geradezu als „Königs- weg“[146] demokratischer Forschungspraxis betrachtet, bänden sie doch Befragen- de wie Befragte in den Prozess der Aneignung von Geschichte ein. Als Rahmen für eine Verständigung über historische Hintergründe, Abläufe und Zusammen- hänge dienend, gestatte es Oral History, „Geschichtsarbeit als einen gemein- samen Arbeitsvorgang und gegenseitigen Lernprozeß[147] (Hervorhebungen im Original) zu gestalten. Zumindest ansatzweise erfüllten sich diese hohen Erwar-tungen durchaus, etwa im Zuge eines intergenerativen Austausches über frauen- spezifische sowie das „Dritte Reich“ betreffende Themen.[148] Andererseits setzte sich die recht ernüchternde Erkenntnis durch, dass lebensgeschichtliche Inter- views zwar aufschlussreiche Einblicke in Erfahrungshorizonte zu erschließen vermögen, letztlich aber wie alle subjektiven Quellen lediglich „perspektivge- bundene Konstruktionen“[149] darstellen. Als solche machen sie weder konventio- nelle Quellenarbeit noch eine profunde Beschäftigung mit jeweils vorherrschen- den makrogeschichtlichen Konstellationen überflüssig. Den Tücken biographi- scher Befragungen wurde durch kontinuierliche Fortschritte in Sachen Metho- denreflexion und Interviewtechnik entgegengewirkt, so dass die Oral History dennoch auch innerhalb der fachwissenschaftlichen Forschungspraxis zuneh- mende Verbreitung fand.[150]

Das Wissen um den „Wert alter Fotos als Geschichtsquelle“[151] war innerhalb der „neuen Geschichtsbewegung“ stets relativ stark ausgeprägt. Gerade Photo- graphien mit scheinbar banalen Motiven erwiesen sich in Ermangelung alterna- tiver Zeugnisse vergangener Lebenswelten schon häufig als wahrer „Bilder- schatz“[152]. Allerdings erschließt sich die historische Aussagekraft photographi- scher Hinterlassenschaften nicht von selbst, sondern erst im Zuge eines mehr- stufigen Analyse- und Sinndeutungsverfahrens. Daher lässt sich konstatieren, dass die Relevanz von Photographien für die alltagsgeschichtliche Forschungs- praxis in ihrer Nutzbarkeit als „Quelle zu anderen Quellen“[153] besteht.

8.2 Nebeneinander aus traditionellen und innovativen Formen der Präsentation und Vermittlung von Forschungsergebnissen

Mit den Erträgen ihrer historischen Untersuchungen trat die „neue Geschichts- bewegung“ einerseits auf herkömmlichen Wegen an die Öffentlichkeit. So wur- den Bücher publiziert, Zeitschriftenprojekte verwirklicht, als aktuelles Beispiel sei die von Angehörigen der Geschichtswerkstatt Oberhausen seit April 2006 zweimal jährlich in „einer Auflage von 2000 Exemplaren“[154] herausgegebene Zeitschrift „Schichtwechsel“ erwähnt, Vorträge angeboten und Ausstellungen, sei es nun eher konventionell oder als Prozesse selbstreflexiver Geschichtsan- eignung in Gang setzende „Orte rekonstruierter Sinnlichkeit“[155] konzipiert, durchgeführt. Parallel hierzu kamen kreative, experimentelle Methoden der Prä- sentation und Vermittlung historischer Inhalte zum Einsatz. Auf Grundlage von Recherchen der Frauengeschichtswerkstatt Memmingen e. V. entstand etwa ein im September 1999 uraufgeführtes, den „historischen Fall einer zum Tode ver- urteilten und mehrfach begnadigten Kindsmörderin im 18. Jahrhundert“[156] nach-zeichnendes Theaterstück. Beachtung verdienen ferner die in den Reihen der „neuen Geschichtsbewegung“ unternommenen Anstrengungen, mit dem Me- dium des Videofilms „Geschichte zu beschreiben, zu untersuchen und auf das, was aus ihr zu lernen sei, auszuhorchen.“[157] Ein Beispiel einer Art aufsuchen- den historischen Bildungsarbeit lieferte die Berliner Geschichtswerkstatt e. V., indem sie mit nachhaltiger Wirkung einen ausrangierten BVG-Doppeldeckerbus als mobiles Museum nutzte.[158] Eine Brücke zwischen historischem und gegen- wärtigem Alltag schlug die Geschichtswerkstatt der Hamburger Elbinsel Wil- helmsburg, als sie in zwölf Läden des Hauptstraßenzuges die Industrialisie- rungsgeschichte des flächenmäßig größten Hamburger Stadtteils rekonstruierte und dergestalt „die Straße selbst zum Ausstellungsraum“[159] erhob. Durch unmit- telbare Lebensweltbezogenheit zeichnet sich auch die „>>Rundgangskultur<< (aus), die die Geschichtswerkstätten erfunden haben und die heute von vielen anderen Institutionen aufgegriffen und kopiert wird.“[160] Gerade an ihr lässt sich exemplarisch belegen, dass die Geschichtswerkstättenbewegung als „Innova- tionsmotor für geschichtspädagogische Methodik“[161] wirkte.

9. Zukunftsperspektiven

Im Vorfeld der vorliegenden Arbeit wurden 50 Geschichtswerkstätten per E-Mail um eine Einschätzung bezüglich der ihre zukünftigen Aktivitäten voraus- sichtlich prägenden Themenfelder gebeten. Insgesamt gingen 25 Rückmeldun- gen ein, wobei eine Geschichtswerkstatt sogar mit Antworten zweier Angehöri- ger vertreten ist, eine andere hingegen erklärt, sich inzwischen aufgelöst zu ha- ben.

Die Reaktionen auf die nicht-repräsentative Befragung deuten auf eine themati- sche Kontinuität hin, kündigt doch ein knappes Drittel der antwortenden Initiati- ven an, sich in Zukunft (weiterhin) intensiv der NS-Zeit zu widmen.[162] In ver- schiedenen Stellungnahmen klingt ferner an, dass der Methode der Oral History im Hinblick auf die Geschichtswerkstättenarbeit noch immer ein hoher Stellen- wert eingeräumt wird.[163] Da jedoch die Anzahl derjenigen Menschen, die als Zeitzeugen und -zeuginnen über das „Dritte Reich“ Auskunft zu geben vermö- gen, stetig abnimmt, dürfte die lebensgeschichtlichen Interviews unverändert entgegengebrachte Wertschätzung in absehbarer Zeit einer Hinwendung zu zu- mindest innerhalb Westdeutschlands mancherorts „bisher etwas zurückgestell- t(en)“[164] Aspekten jüngerer Geschichte den Boden bereiten.

Mehrfach Erwähnung findet im Rahmen der eingegangenen Antworten das The- menfeld der Migration.[165] Letzteres erachtete der Anfang 2007 verstorbene His- toriker Michael Zimmermann als potentiell zukunftsweisend für die Geschichts- werkstättenarbeit. So empfahl Zimmermann entsprechenden Initiativen, der In- volviertheit ihrer jeweiligen Städte und Regionen „in weltweite Migrationspro- zesse“[166] durch eine verstärkte „Beschäftigung mit dem Fluiden in Stadt und Stadtteil anstelle der Fixierung auf das Feste, das ja oft auch (scheinhafte) Si- cherheit vermitteln soll,“[167] Rechnung zu tragen. Eine diesbezügliche inhaltliche Schwerpunktsetzung wäre keineswegs mit einem Abrücken von den Grundprin- zipien der „neuen Geschichtsbewegung“ verbunden, wurde doch bereits inner- halb des „Selbstverständnispapiers“ der bundesweiten Geschichtswerkstatt e. V. erklärt, „das Erforschen und Vermitteln fremder Geschichte und die Überwin- dung des Eurozentrismus fördern und unterstützen“[168] zu wollen. Wie sich der gesellschaftlich höchst kontrovers diskutierte Themenbereich der Einwanderung zum Gegenstand historischer Bildungsarbeit erheben lässt, zeigten in Berlin und Hamburg-Wilhelmsburg realisierte Ausstellungsprojekte.[169] Die Geschichts- werkstatt Wilhelmsburg & Hafen begab sich zudem daran, unter aktiver Einbe- ziehung Wilhelmsburger Jugendlicher mit und ohne Migrationshintergrund „Eindrücke und Gefühlslagen wie >>Fremdheit<<, >>Ablehnung<<, >>Anpas- sung<<, >>Hass<< anhand von alten Mythen und Geschichten aus den jeweili- gen Kulturkreisen“[170] zu Theater- und Filmstoffen zu verdichten.

Nur eine der Rückmeldungen enthält einen ausdrücklichen Bezug auf den Um- weltbereich.[171] Der für das Selbstverständnis der Geschichtswerkstättenbewe- gung prägende Anspruch, sich in Prozesse gesellschaftlicher Entwicklung ein- zuschalten, scheint momentan also eher nicht mit intensiven Aktivitäten auf ei- nem der für die Zukunft der Menschheit existentiellsten Problemfelder, nament- lich jenem der Ökologie, einherzugehen. Wenn auch bestimmte Umweltfragen nach weltweiten Lösungsansätzen verlangen, könnten regionalhistorisch ausge- richtete Initiativen mit dem Aufgreifen entsprechender Thematiken sicherlich wichtige Denkanstöße geben, denn „Globalität als sozial-ökologische Kategorie setzt eine an die Bedingung der Region geknüpfte Entwicklung voraus, nicht Zentralismus, sondern Dezentralität und angepaßte Technologie sind gefor- dert.“[172]

Im Rahmen einiger Antworten werden Bestrebungen deutlich, den rasanten in- formations- und kommunikationstechnologischen Fortschritt für die eigene Ar- beit fruchtbar zu machen.[173] Über eine Internetpräsenz verfügen die ange- schriebenen Geschichtswerkstätten bereits allesamt. Die meisten der entspre- chenden Angebote dürften aber gerade von Angehörigen jüngerer Generationen als wenig attraktiv wahrgenommen werden. Diesbezügliche Abhilfe könnte die Integration interaktiver Elemente schaffen, beispielsweise in Gestalt virtueller Stadtrundgänge. Die Reaktionen auf die Befragung vermitteln jedoch ein Bild von der personellen und finanziellen Situation der Geschichtswerkstättenbewe- gung, das Perspektiven in Richtung der Erschließung neuer Unterstützerkreise und Zielgruppen im Zuge der Nutzung technologischer Innovationsschübe als derzeit fast schon illusionär erscheinen lässt.[174] Statt einer Art Aufbruchsstim- mung herrscht vermutlich in einer ganzen Reihe von Geschichtswerkstätten eher ein Gefühl der Stagnation respektive Sorge um den dauerhaften Fortbestand der jeweiligen Initiative vor. Zwar mangelt es gewiss nicht an interessanten Pro- jektideen, doch die Akquise der für die Umsetzung ambitionierter, langfristig angelegter Vorhaben unverzichtbaren Geldmittel stellt sich zunehmend schwie- riger dar. Ferner können Geschichtswerkstätten wohl überwiegend nur auf einen relativ kleinen Mitgliederstamm zurückgreifen, so dass es offenbar häufig der Selbstausbeutung bedarf, um anfallende Aufgaben adäquat zu bewältigen. Da solche die Rahmenbedingungen der historischen Arbeit betreffenden Ressour- cendefizite auf längere Sicht kaum ohne gravierende Substanzverluste kompen- sierbar sind, liegt in ihrer Überwindung mit Sicherheit ein wesentlicher Schlüs- sel im Hinblick auf eine erfolgreiche Zukunft der Geschichtswerkstättenbe- wegung.

10. Resümee

Der „neuen Geschichtsbewegung” gelang es nicht nur, ihren alltagshistorischen Ansatz unter Nutzung multiplikatorischer Effekte zu popularisieren, sondern auch innerhalb der fachwissenschaftlichen Forschung zu verankern. Zunächst massiven Vorbehalten etablierter Historiker(-innen) ausgesetzt, ist etwa die Me- thode der Oral History längst zu einem Standardinstrument geschichtswissen- schaftlicher Quellenarbeit herangereift. Allerdings zeitigte die zunehmende Ak- zeptanz des alltagsgeschichtlichen Zuganges für die lokalen Initiativen womög- lich nicht nur positive Folgen. So heißt es im Rahmen einer der eingegangenen Antworten auf die Frage nach voraussichtlichen Themenfeldern des zukünftigen Engagements, die Geschichtswerkstätten hätten „sich sozusagen totgesiegt“, seien doch die von ihnen eingeführten “Arbeitsweisen ... inzwischen ja besser bezahlt an jeder Uni und jedem Heimatmuseum“[175] praktizierbar.

Als sich die Geschichtswerkstättenbewegung zu formieren begann, bestand in der BRD offenbar nur ein „geringes Interesse der Erwachsenenbildung an Ge- schichte“[176]. Auch ein knappes Vierteljahrhundert später deutet der Anteil ent- sprechender Veranstaltungen an den Gesamtprogrammen andragogischer Ein- richtungen, so denn belastbare Zahlen angesichts der mitunter schwierig zu lö- senden „Frage der Abgrenzung der historischen Thematik von den übrigen Fachangeboten“[177] überhaupt verfügbar sind, durchaus noch auf diesbezügli- che Defizite hin. In NRW etwa vermeldete die „Landesstatistik für das Jahr 1999 im Sachbereich Politische Bildung ... eine Teilnahmequote von 4,5 Prozent.“[178] Innerhalb dieses Segmentes der Erwachsenenpädagogik wiederum ließen sich laut einer empirischen Studie gewiss ausbaufähige 6 Prozent der 2004 angebotenen Veranstaltungen dem Themenfeld „Deutsche Geschichte, Gedenkstättenarbeit“ zuordnen.[179] Ohnehin aber dürften die seitens der den An- satz einer „Geschichte von unten“ verfolgenden Initiativen im Hinblick auf das historische Lernen in der Erwachsenenbildung geleisteten Beiträge nicht primär quantitativer Natur gewesen sein.

Die Geschichtswerkstättenarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie aufeinander aufbauende Lernprozesse bei verschiedenen Personenkreisen auszulösen in der Lage ist. Gelernt wird einerseits innerhalb der Forschungsanstrengungen unter- nehmenden Gruppen, und zwar dem eigenen Anspruch nach auf eigenverant- wortliche, kooperative, keinerlei hierarchischen Strukturen unterworfene Weise. Die hierbei vollzogenen Aneignungsleistungen beschränken sich nicht auf histo- risches Wissen, sondern können eine Vielzahl im Zuge der Erschließung und Aufbereitung geschichtlicher Zusammenhänge beiläufig erwerbbarer Kenntnis- se und Fertigkeiten, beispielweise die Kompetenz, Internetseiten zu gestalten, umfassen. Erste Möglichkeiten der Einbeziehung externer Personen bietet die Quellenarbeit. In diesem Kontext verdient insbesondere die Methode der Oral History Erwähnung, die als Rahmen für wechselseitige, selbstreflexive, da das Hinterfragen historischer Deutungsmuster fördernde Lernvorgänge dient. Wei- tere Lernprozesse lassen sich schließlich durch die Präsentation erzielter For- schungsergebnisse in Gang setzen, beispielsweise bei Lesern und Leserinnen von Publikationen oder Besuchern und Besucherinnen von Ausstellungen.

Die Nachhaltigkeit auf Geschichtswerkstättenarbeit zurückzuführender Lernpro- zesse erfährt Unterstützung durch die ausgeprägte Lebensweltbezogenheit ent- sprechender Projekte. Letztere kommt in der vorrangigen Behandlung solcher Themen zum Ausdruck, die das eigene Wohnumfeld betreffen sowie die Le- benswelten sogenannter einfacher Leute zu rekonstruieren helfen und somit ein höheres Identifikationspotential aufweisen als rein herrschaftsgeschichtlich ori- entierte Studien.

Die Wirkung der lebensweltbezogenen Ausrichtung wird noch auf methodisch-didaktischer Ebene verstärkt durch vielfältige Versuche, Geschichte sinnlich und möglichst an authentischen Orten erfahrbar zu machen. Es ist sicherlich auch ein Verdienst der „neuen Geschichtsbewegung“, wenn laut einer 2005 durchgeführten Fragebogenerhebung mittlerweile 29 Prozent der Anbieter poli- tischer Erwachsenenbildung in NRW „Exkursionen, Besichtigungen, Stadt(teil)- führungen, Studienfahrten und -seminare“ sowie 16 Prozent „Spurensuche, Geschichte vor Ort“ zu den „sehr oft“ in ihren Programmen vertretenen Veran- staltungsformen zählen.[180]

Die sich mittlerweile über mehr als ein Vierteljahrhundert erstreckende Ent- wicklung der Geschichtswerkstättenbewegung kann sicherlich durchaus als „Er- folgs-Geschichte“ bezeichnet werden. Zwar erwiesen sich manche der zum Kern des Selbstverständnisses der Geschichtswerkstätten gehörende Prinzipien in der Praxis als allenfalls ansatzweise umsetzbar, etwa die Überwindung des Gegensatzes zwischen Angehörigen der historischen Zunft sowie Laienfor- schern und -foscherinnen. Nichtsdestotrotz gingen von der Geschichtswerkstät- tenbewegung wichtige Impulse im Sinne einer eigenverantwortliche, selbstrefle- xive, kooperative Lernprozesse von nachhaltiger Wirksamkeit ermöglichenden Erwachsenenbildung aus. Die Zukunft der entsprechenden Initiativen dürfte in hohem Maße davon abhängen, inwieweit sich die Problematik der knapp be- messenen Ressourcen finanzieller und personeller Natur bewältigen lässt. Fer- ner besteht die Notwendigkeit der Bereitschaft, sich neuen Schwerpunktsetzun- gen auf inhaltlicher sowie methodisch-didaktischer Ebene gegenüber offen zu zeigen. So böte es sich im Hinblick auf die zukünftige Geschichtswerkstättenar- beit beispielsweise an, durch eine verstärkte Hinwendung zum Themenfeld der Migration Formen interkulturellen Lernens mehr Gewicht einzuräumen und das Medium des Internets intensiver zu nutzen.

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Anhang:

Wortlaut der 50 Geschichtswerkstätten im Vorfeld der vorliegenden Arbeit per E-Mail ge- stellten Frage: „Welche Themenfelder werden voraussichtlich in Zukunft die Arbeit Ihrer Ge- schichtswerkstatt prägen?“

Eingegangene Antworten:

Alte Bundesländer:

Antwort 1:

Hallo, Herr Pfeiffer,

gerne helfen wir Ihnen, aber geht`s nicht etwas konkreter? Ansonsten wäre die Antwort: Stadt- und Regionalgeschichte! (...)

Antwort 2:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

in der ...er Geschichtswerkstatt haben sich immer wieder neue Projektgruppen gebildet, die au- tonom bestimmte Themen gewählt und bearbeitet haben - da gibt es eigentlich keine Vor- stands-Richtlinien. In letzter Zeit ist hier freilich weniger Initiative zu spüren. Die GWen haben sich sozusagen totgesiegt: Ihre spezifischen Arbeitsweisen kann man inzwischen ja besser bezahlt an jeder Uni und jedem Heimatmuseum durchführen. Im Internet-Zeitalter ist vielleicht auch ein Verein mit Büro und regelmäßigen Treffen für jüngere Leute nicht mehr so attraktiv. Gleichwohl denke ich schon, dass die ...er Geschichtswerkstatt noch Zukunft hat. Einerseits hat sie ein spannendes, umfangreiches Archiv, das zu weiteren Projekten anregt. Andererseits wür- de ich persönlich gerne wieder Projekte zum Themenfeld Migration machen ... . Vielleicht fin- det sich da ja wieder ein Team zusammen. Das alles sind freilich nur meine persönlichen Gedanken; vielleicht kontaktieren Sie auch andere Vereinsmitglieder. (...)

Antwort 3 (Geschichtswerkstatt mit der von Antwort 2 identisch):

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

vielen Dank für Ihre Anfrage an die ...er Geschichtswerkstatt, welche Themenfelder voraus- sichtlich in Zukunft ihre Arbeit prägen werden. (...) Die ...er Geschichtswerkstatt befindet sich seit Jahren in einem Spagat zwischen dem Anspruch einer kieznahen und bürgerfreundlichen Beratungs- und Dienstleistungsarbeit in unserem Laden vor Ort, der täglich geöffnet ist, einerseits und längerfristigen Forschungsprojekten, die nur unter der Voraussetzung hoher professioneller Qualifikation Drittmittel für eine partielle finanzielle Honorierung der For- schungsergebnisse erwarten können andererseits. Letzteres gilt auch für die Archivierung, die von den vom Arbeitsamt für ein halbes Jahr zugewiesenen MAE-Kräften nicht kontinuierlich geleistet werden kann. Die alltägliche Arbeit, den Laden offen zu halten und die wenigen Pro- jekte weiterzuführen, absorbiert angesichts mangelnden personellen Zuwachses z. Z. alle un- sere Energien. Es gibt viele Ideen für neue Projekte, die aber mangels neuer MitarbeiterInnen und finanzieller Mittel nicht mehr zustande kommen. Ich persönlich habe in den letzten Jahren im Rahmen des Projekts Zwangsarbeit die Erstellung von lebensgeschichtlichen Interviews mit ehemaligen polnischen ZwangsarbeiterInnen aus Lodz betreut. Solche Zeugnisse für zukünfti- ge historische Forschungs- und Bildungsaufgaben zu bewahren und zu erschließen, erscheint mir persönlich auch eine wichtige Zukunftsaufgabe. In dem beschränkten Rahmen der Ge- schichtswerkstatt (mangelnde technische Ausrüstung und personelle Ausstattung) ist dies aber kaum mehr zu leisten. (...)

Antwort 4:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

(...) Da wir uns in erster Linie als Stadtteilarchiv sehen, besteht unsere Hauptaufgabe z. Z. da- rin, Text- und Fotomaterial über unseren Stadtteil zu sammeln und in geeigneter Form den Bürgern zugänglich zu machen. Diese Form sind derzeit Ausstellungen und Internetauftritt. Da wir rein ehrenamtlich arbeiten, steht uns leider die Manpower für größere Aufgaben noch nicht zur Verfügung. Wir wollen jedoch in der Zukunft - durch 400 Euro-Kräfte verstärkt - auch die digitale Aufbereitung des Materials angehen. Uns schwebt eine "Forschungsstation" vor, in der ...er Bürger ihren Stadtteil mittels des Text- und Bildmaterials entdecken können. Wenn Zeit und Geld es zulassen, würden wir auch gerne unsere Broschürenreihe fortsetzen bzw. sogar kleine Bücher über den Stadtteil herausbringen. (...)

Antwort 5:

Die Geschichtswerkstatt ... besteht seit Mai 1987 und befasst sich hauptsächlich mit der regionalen Geschichte ... in der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 45 und deren Aus- wirkungen. In der Anfangszeit standen Recherche und Dokumentation der Ereignisse von 1933 bis 1945 im Mittelpunkt sowie die Befragung von Zeitzeugen. Die Ergebnisse dieser Arbeiten wurden in Broschüren festgehalten und flossen ein in 2 Stadtführungen ..., die bis auf die Wintermonate regelmäßig durchgeführt werden. Außerdem wurden ehemalige ...er Juden ein- geladen sowie ehemalige ZwangsarbeiterInnen aus Russland, Polen, der Ukraine usw. Zusam- men mit dem Landeskrankenhaus ... haben wir an der Erstellung der Bildungs- und Ge- denkstätte „Opfer der NS-Psychiatrie“ mitgewirkt und sind einer ihrer Trägervereine. An Gedenktagen (z.B. 27. Januar, 8. Mai, 9. November usw.) sowie bei Anfragen unterstützen wir die Stadt ... durch Beiträge, Projekte, Veranstaltungen, Ausstellungen etc.

„Welche Themenfelder werden nun voraussichtlich in Zukunft die Arbeit unserer Ge- schichtswerkstatt prägen?“

- Erinnern an und Informieren über die Ereignisse von 1933 bis 45, die begangenen Kriegs- verbrechen, die betroffenen Orte und beteiligten Personen, d. h. Fortsetzen der oben genannten Stadtführungen
- Organisieren und Durchführen von Veranstaltungen wie Ausstellungen, Buchlesungen usw.
- Betreiben eines „Lesecafés“, in dem bei Kaffee und Kuchen Themen der Geschichts- werkstatt besprochen oder Bücher entliehen werden können
- Weitere Einladungen an und Kontakt halten zu ehemaligen ZwangsarbeiterInnen
- Aktualisierung und Ergänzung unserer Publikationen, wie z. B. Neuauflage der Dokumenta- tion ..., um an das KZ-Außenlager von Neuengamme zu erinnern
- Fortsetzung des Projektes „Eisenbahnwaggon“, d. h. Aufstellen eines Waggons im Innen- stadtbereich als Bildungs- und Gedenkstätte, der an Kriegsverbrechen vom April 1945 erinnern soll
- Aufgreifen weiterer, noch nicht bearbeiteter Themen wie „Die Kirchen und der National- sozialismus“, „Verfolgte Kinder im Nationalsozialismus“, „Psychiatrie im Nationalsozialismus in ... “

Zusätzlich werden spontan Themen aktuell, die durch Anfragen aus ... (der betreffenden Stadt, F. P.) von Studenten der ... Universität ... oder von außerhalb angestoßen werden. (...)

Antwort 6:

Lieber Frank Pfeiffer,

es gibt drei Themenfelder, die vor allem in unserem Stadtteil ... wichtig sind:

1. Migration in der Stadtteilgeschichte
2. Zusammenarbeit mit Schulen: Kultur- und Bildungsprojekte auf der Schnittstelle Geschich-te/Geografie/Umwelt, Natur mit künstlerischen und neuen Medien
3. Stadtteilentwicklung/Stadtteilzukunft - und was kann Geschichte dazu beitragen bzw. dem entgegensetzen?

Antwort 7:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer!

Die Geschichtswerkstatt ... wird sich, wie bisher, auch zukünftig mit der Erforschung der Ge- schichte der ...er Stadtteile ... befassen. Neben der Herausgabe unserer jährlich zwei Mal erscheinenden historischen Stadtteilzeitschrift, in der sich jeweils ein Schwerpunktthema, wie z. B. die Geschichte einer Straße im Stadtteil befindet, arbeiten wir z. Zt. an dem Projekt "Der Stadtteil in der Prinzregentenzeit von 1886-1914" (Arbeitstitel). Dazu wird im nächsten Jahr eine Ausstellung durchgeführt und ein Buch veröffentlicht. Da wir auf Zuschüsse der öffentli- chen Hand angewiesen sind und diese jährlich beantragen müssen, können wir im Moment noch keine weiteren Planungen für die Zeit ab 2009 durchführen. (...)

Antwort 8:

Hallo, Herr Pfeiffer,

wir sehen unser Hauptarbeitsfeld im Wesentlichen in der Dokumentation der "kleinen" Ge- schichte vor Ort ohne thematische Schwerpunkte. Wie wir das machen und wir uns und unsere Arbeit sehen, haben Sie sicher auf unserer Internet-Seite gelesen, wobei die Informationen un- ter "Das sind wir" und "Neuigkeiten" das am besten beschreiben. Wir erreichen damit, dass wir Besucher eigener Treffen oder auch von Auftritten auf regionalen Veranstaltungen, Stadtteil- festen, Gewerbemessen oder auch den Geschichtsfesten des hiesigen Kreisheimatvereins bzw. den jährlichen ...er Burgfesten für Ortsgeschichte sensibilisieren, was uns andererseits bei der Informationsbeschaffung hilft. (...)

Antwort 9:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

Sie hatten nach den Themenfeldern gefragt, mit denen wir uns künftig beschäftigen werden: - Geschichte der Juden in ... (damit haben wir uns auch bisher schon intensiv beschäftigt, seit der Gründung der Geschichtswerkstatt Anfang der 80er Jahre)

- Umgang mit Nationalsozialismus in ... nach 1945
- Rechtsradikalismus (...)

Antwort 10:

Hallo, Herr Pfeiffer,

momentan sind wir mit der Digitalisierung unserer Bestände beschäftigt. Diese Arbeit wird uns wohl noch über Jahre in Atem halten. Darüber hinaus werden wir verstärkt das The- ma "Nachkriegszeit" bearbeiten, das wir bisher etwas zurückgestellt haben. (...)

Antwort 11:

Lieber Frank Pfeiffer,

hier die Themenfelder, zu denen wir unserer Meinung nach in Zukunft verstärkt aufgesucht werden:

- Strukturwandel, Sanierung, Stadtplanung, Stadtgeografie, Gentrification
- 1960er und 1970er Jahre
- 1950er Jahre, Familiengeschichte/n 1950er Jahre
- Nationalsozialismus/Nachkriegszeit
- Geschichtsunterricht an den Schulen
- Demografischer Wandel in der Gesellschaft

Antwort 12:

Guten Tag, Herr Pfeiffer,

... . Unsere Arbeit konzentriert sich schon einige Jahre auf die Herausgabe eines Jahrbuches. Darin liegt unser vorrangiges Engagement. Zeitlich/thematisch deckt es die gesamte Bandbrei- te historischer Erkenntnis ab. Außerdem waren und sind wir wieder Mitveranstalter einer Vor- tragsreihe. (...) Eine intensivere Nutzung des Internets wird derzeit wieder einmal angedacht. (...)

Antwort 13:

Hallo, Herr Pfeiffer,

Ihre Frage ist nicht einfach zu beantworten, da die Arbeit sehr von der Quellenlage und äußeren Umständen abhängt. Geplant ist: Industrie- und Gewerbegeschichte; Glashütten im Mittelalter und beginnender Neuzeit; Familien-(Ahnen)Forschung; Geschichte der Burg ... . (...)

Antwort 14:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

da wir als Geschichtswerkstatt Zeitzeugenberichten einen sehr wichtigen Stellenwert einräu- men, wird sich unser Schwerpunkt (teilweise schon jetzt) und in den nächsten Jahren auf die Nachkriegszeit und die fünfziger und sechziger Jahre verlagern. Wir arbeiten mittlerweile auch mit anderen Medien (Radiosendungen, Hörbuch etc.). Die akustische oder auch visuelle Aufzeichnung von Zeitzeugeninterviews ist noch mehr in den Mittelpunkt gerückt. Die ...er Geschichtswerkstatt arbeitet gerade an einer Sendereihe im lokalen Radio zum Thema Nach- kriegszeit in ... . Dabei wollen wir auch die sozialen, politischen und kulturellen Umbrüche - und die damit verbundenen Konflikte - darstellen. Und vor allem - den Alltag in dieser Zeit. (...)

Antwort 15:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

die Themen, die die ...er Geschichtswerkstatt schon seit Jahrzehnten behandelt, werden auch in Zukunft Schwerpunkt unserer Arbeit sein:

- Die Zeit des Nationalsozialismus in ... und der Region, Widerstand und Verfolgung
- Die Zeit der Industrialisierung, die Veränderung der Stadtstruktur und die Auswirkung auf die Bewohner

Zu beiden Themenbereichen bieten wir Führungen, Veranstaltungen und Ausstellungen an. (...)

Antwort 16:

Der Freundeskreis Geschichtswerkstatt ... ist hervorgegangen aus einer Veranstaltungsreihe der VHS ... . Die Entwicklung war uneinheitlich und ist nicht identisch und vergleichbar mit den Geschichtswerkstätten, die in Bayern mit ihrer Zeitschrift "Geschichte quer" und landesweiten Treffen an die Öffentlichkeit gehen. Der Freundeskreis hat seine Arbeit dort auch vorgestellt und an anderen Stellen nachgefragt. In kurzen Worten kann man sagen, dass wir versuchen, zunehmend zu unserer Bildersuche, der Recherche dazu und den Ausstellungen mit Publika- tion der Bildkataloge auch Textbeiträge zu Themen ...er Geschichte einfließen zu lassen. Die Beschäftigung mit der Nazizeit ist derzeit bei der Aktionsgemeinschaft "Stolpersteine" in besten Händen. Und mit der ...er Geschichte insgesamt sind ebenfalls eine ganze Reihe von kompetenten Verbänden und ausgezeichneten Fachleuten am Werk. (...)

Antwort 17:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

leider hat sich unsere Geschichtswerkstatt vor ein paar Jahren aufgelöst. Das Interesse selbst der Mitglieder ließ sehr zu wünschen übrig, so war dies die letzte Konsequenz. Befasst haben wir uns mit der Alltagsgeschichte unserer Stadt, eigentlich quer durch die Jahrhunderte. Ein Schwerpunkt war für uns das Dritte Reich, da ... ja während dieser Zeit eine ganz besondere Rolle spielte. Ich hoffe Ihnen vielleicht doch ein bisschen mit meinen kurzen Antworten ge- holfen zu haben. (...)

Antwort 18:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer, gern beantworte ich Ihre Frage.

Die Frauengeschichtswerkstatt ... gibt es seit 12 Jahren, wir haben 22 Mitglieder, von denen 8 bis 10 aktiv an unseren Projekten mitarbeiten. Unsere Projekte beschäftigen sich, wie sich auch aus unserem Namen ersehen lässt, mit Frauengeschichte, und zwar mit dem Schwerpunkt ...er Frauen. Wir befragen auch Zeitzeuginnen. Die Ergebnisse veröffentlichen wir in der Reihe "Forschungen zur ...er Stadtgeschichte" und in den "...er Geschichtsblättern". Wir haben zum Thema "Frauen zwischen Aufbruch und Anpassung" über die ersten ...er Frauen, die studierten oder sich als Künstlerinnen verwirklichten, geforscht. Dann haben wir jüdische Frauen aus ...en, die ins Ausland flüchten mussten und dort auch blieben, befragt und unter dem Titel "Ich wäre so gern in ... alt geworden" deren Lebensbilder veröffentlicht. Auch Quellenforschungen mit Veröffentlichungen haben wir gemacht. In nächster Zukunft sind wir noch mit dem Thema "Frauenwahlrecht" beschäftigt. Wir erstellen gerade eine Broschüre mit dem Titel "Den Frauen eine Stimme", in der wir das Leben und Wirken von Frauen im ...er Stadtrat von 1919 bis 2002 dokumentieren. Zum Thema "aktives Wahlrecht" gibt es dann im Januar eine Ausstellung"...um die Stimmen der Frauen... Das Frauenbild der Parteien im Spiegel ihrer Wahlplaka- te" (Wanderausstellung, zu der wir Ergänzungen machen, und unsere Broschüre vorstellen).

Unsere nächsten Themen werden sich aus unseren aktuellen Zeitzeuginnen-Befragungen erge- ben, wie das bei unserer Arbeit bisher immer der Fall war. Denkbar sind die Themen "Unter- nehmerinnen, Handwerksfrauen", oder "Mädchen- und Frauenbildung". Neben den Veröf- fentlichungen halten wir auch gelegentlich Vorträge über unsere Arbeit und erstellen Ausstel- lungen. (...)

Antwort 19:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

ich mache im Rahmen dieser FrauenGeschichtsWerkstatt Projekte, um die ...er Frauenge- schichte ans Licht der Öffentlichkeit zu holen und ...innen zu animieren und zu unterstützen, sich ihre eigene Geschichte bewusst zu machen. Somit kann ich ihre Frage:

WELCHE THEMENFELDER WERDEN VORAUSSICHTLICH IN ZUKUNFT DIE AR- BEIT IHRER GESCHICHTSWERKSTATT PRÄGEN?

dahingehend beantworten, dass es die Geschichte der ...er Frauen sein wird. Für das nächste Jahr sind Projekte in Planung, die die Themen der drei Werkstätten 2005-2007 für unterschied- liche Zielgruppen aufbereiten, es werden Konzepte für Schulen erarbeitet, wie auch für die touristische Vermarktung (Tagesbustour durch ... etc.). (...)

Antwort 20:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer!

Besten Dank für Ihre Anfrage. Ich helfe da gerne, so gut ich kann. (...) So manches haben wir schon "abgearbeitet", manches wollen wir nochmals aufgreifen (Zeit des Nationalsozialismus).

Es gibt gleichwohl immer noch viele Themen, denen wir uns zuwenden wollen:

Seit 1996 geben wir die Schriftenreihe "...er Hefte" heraus. (...) Wir wollen auch irgendwann eine zweite Chronik für die Jahre 1793-1974 herausgeben. Und da sind wir schon bei einem großen Problem: unsere Personaldecke bzw. personelle Zusammensetzung. Unser Hauptautor ... ist nicht mehr in der Lage, Texte zu schreiben. Ergo bleibt fast alles an mir "hängen" ... .

Und dieses Problem teilt unsere Geschichtswerkstatt wohl auch mit anderen in unserer Gegend ... . (...)

Antwort 21:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer, nach Rücksprache mit anderen Vereinsmitgliedern kann ich nun auf Ihre Frage eingehen:

"WELCHE THEMENFELDER WERDEN VORAUSSICHTLICH IN ZUKUNFT DIE AR- BEIT IHRER GESCHICHTSWERKSTATT PRÄGEN?"

Das THEMENFELD wird natürlich die Geschichte des Stadtteils ... sein. Folgende Einzelthe- men stehen an:

- Erstellen einer Ausstellung zur Entwicklung der ...er Str. (Hauptgeschäftsstraße von ...) von 1927 bis 2007
- Erstellen einer Ausstellung zum Thema: "Eisenbahn in ..."
- Entwickeln und Durchführen von thematisch orientierten Stadtteilführungen durch ...
- längerfristig: Reader zum Thema "Migration in ..."

Ich hoffe Ihnen damit weitergeholfen zu haben. (...)

Antwort 22:

Lieber Herr Pfeiffer,

unser Themenbereich seit 20 Jahren ist der Stadtteil ... . Wir versuchen, die Geschichte von unten zu erforschen, d. h. herauszufinden, wie die kleinen Leute jahrhundertelang Geschichte erlebt und erlitten haben. Unsere besondere Aufmerksamkeit galt dabei immer der Nazizeit. (...)

Neue Bundesländer:

Antwort 23:

Lieber Herr Pfeiffer,

ich unterstütze Sie gerne. Am besten Sie informieren sich über die Internet-Seite ... . (...) Ich bin beruflich Dozentin (Pol. Bildung, Geschichte, FH der Polizei des Landes ...) und auch Ortschronistin von ... . Seit Jahren arbeite ich auch auf Landesebene ... und bemühe mich um einen "anderen" Blick auf Heimatpflege und Ort- und Regionalgeschichte (z. B. Ortschronis- ten-Tag mit Archivaren oder über die ... Landeszentrale für pol. Bildung Referenten ... zur Erwachsenen-Weiter-Bildung geholt; kleine Broschüren erstellt, Ortsspaziergänge ins Leben gerufen etc. (...)

Antwort 24:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer,

... . Wie Sie vielleicht unserer Homepage entnommen haben ..., haben wir in den letzten 12 Jahren vor allem größere Forschungs- und Ausstellungsprojekte durchgeführt, die zeitge- schichtlichen Themen verpflichtet waren. Hierbei ging es neben der historischen Rekonstruk- tion einzelner Themen und Biografien vor allem auch um deren zeitgenössische Wahrneh- mung. Dies wird sich nicht ändern. Anlässlich des 20. Jahrestages der "friedlichen Revolution" in der DDR werden wir vermutlich hierzu vor Ort aktiv werden. Ein genaues Konzept haben wir noch nicht erarbeitet. Angesichts unseres Selbstverständnisses werden wir sicherlich unsere Themen in der Region, in Kooperation mit lokalen Institutionen und damaligen Akteuren, er- forschen und präsentieren. (...)

Antwort 25:

Sehr geehrter Herr Pfeiffer, vielen Dank für Ihre Anfrage. Aus zeitlichen und organisatorischen Gründen sind wir leider nicht in der Lage, Sie bei Ihrer Tätigkeit zu unterstützen. (...)

[...]


[1] Ullrich, Volker, Wie alles anfing. Die >>neue Geschichtsbewegung<< der achtziger Jahre. In: Forschungs- stelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichts- werkstätten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 24.

[2] DER SPIEGEL, >>Ein kräftiger Schub für die Vergangenheit<<, 23/1983, S. 36.

[3] Böger, Volker, Zur Einleitung. In: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichtswerkstätten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 13.

[4] Heer, Hannes/Ullrich, Volker, Die >>neue Geschichtsbewegung<< in der Bundesrepublik. Antriebskräfte, Selbstverständnis, Perspektiven. In: Dieselben (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 12.

[5] Ebenda, S. 32.

[6] Böger, Zur Einleitung, a. a. O., S. 9.

[7] Zimmermann, Michael, Haben Geschichtswerkstätten Zukunft? In: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichtswerkstätten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 79. In Bezug auf die Entstehung und Entwicklung von Geschichtsvereinen siehe auch Becher, Ursula A. J., Geschichtsvereine. In: Bergmann, Klaus/Fröhlich, Klaus/Kuhn, Annette/Rüsen, Jörg/Schneider, Gerhard (Hg.), Handbuch der Geschichtsdidaktik, 5. Auflage Seelze-Velber 1997, S. 732-735.

[8] Kunz, Georg, Verortete Geschichte. Regionales Geschichtsbewußtsein in den deutschen Historischen Vereinen des 19. Jahrhunderts, Göttingen 2000, S. 73.

[9] Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine, Startseite der Internetpräsenz. URL: www.gesamtverein.de (Stand: 2. November 2007)

[10] Siehe Zimmermann, Haben Geschichtswerkstätten Zukunft? A. a. O., S. 80.

[11] Kunz, Verortete Geschichte, S. 56.

[12] Hufer, Klaus-Peter, Die Geschichtswerkstatt: eine aktivierende Projektmethode in der Erwachsenenbildung. In: Mickel, Wolfgang W./Zitzlaff, Dietrich (Hg.), Methodenvielfalt im politischen Unterricht, Hannover 1993, S. 264.

[13] Ilgen, Volker, Dig where you stand: Zehn Jahre >>Geschichtswerkstatt<<. In: COMPARATIV. Leipziger Beiträge zur Universalgeschichte und vergleichenden Gesellschaftsforschung, 5/1993, S. 136.

[14] Haasis, Hellmut G., Spuren der Besiegten (Band 1: Freiheitsbewegungen von den Germanenkämpfen bis zu den Bauernaufständen im Dreißigjährigen Krieg, Band 2: Von den Erhebungen gegen den Absolutismus bis zu den republikanischen Freischärlern 1848/49, Band 3: Freiheitsbewegungen vom demokratischen Untergrund nach 1848 bis zu den Atomkraftgegnern), Reinbek bei Hamburg 1984.

[15] Zimmermann, Haben Geschichtswerkstätten Zukunft? A. a. O., S. 81.

[16] Heer/Ullrich, Die >>neue Geschichtsbewegung<< in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 17.

[17] Siehe Sabrow, Martin, Das Diktat des Konsenses, Geschichtswissenschaft in der DDR 1949-1969, München 2001 sowie Opelt, Karin, DDR-Erwachsenenbildung, Münster/New York/München/Berlin 2005.

[18] Heer/Ullrich, Die >>neue Geschichtsbewegung<< in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 17.

[19] Ebenda.

[20] Schulze, Winfried, Einführung in die Neuere Geschichte, 2. Auflage Stuttgart 1991, S. 274.

[21] Medick, Hans, >>Missionare im Ruderboot<<? Ethnologische Erkenntnisweisen als Herausforderung an die Sozialgeschichte. In: Lüdtke, Alf (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfahrungen und Lebensweisen, Frankfurt am Main/New York 1989, S. 50.

[22] Schöttler, Peter, Mentalitäten, Ideologien, Diskurse. Zur sozialgeschichtlichen Thematisierung der >>dritten Ebene<<. In: Lüdtke, Alf (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfahrungen und Lebens- weisen, Frankfurt am Main/New York 1989, S. 85.

[23] Schneider, Gerhard, Geschichtswerkstätten. In: Derselbe, Bergmann, Klaus/Fröhlich, Klaus/ Kuhn, Annette/Rüsen, Jörg (Hg.), Handbuch der Geschichtsdidaktik, 5. Auflage Seelze-Velber 1997, S. 737.

[24] Wehler, Hans-Ulrich, Alltagsgeschichte: Königsweg zu neuen Ufern oder Irrgarten der Illusionen ? In: Der- selbe, Aus der Geschichte lernen? Essays, München 1988, S. 130.

[25] Ebenda, S. 148.

[26] Ebenda, S. 141.

[27] Ullrich, Wie alles anfing, a. a. O., S. 27.

[28] Schildt, Axel, Zur Einleitung. In: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichtswerkstätten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 19f.

[29] Ciupke, Paul, Historische Entwicklungslinien: Politische Erwachsenenbildung von der Aufklärung bis zum Ende des Nationalsozialismus. In: Beer, Wolfgang/Cremer, Will/Massing, Peter (Hg.), Handbuch politische Erwachsenenbildung, Schwalbach 1999, S. 70f.

[30] Faulenbach, Bernd, Geschichte in der Erwachsenenbildung. In: Bergmann, Klaus/Fröhlich, Klaus/Kuhn, Annette/Rüsen, Jörg/Schneider, Gerhard (Hg.), Handbuch der Geschichtsdidaktik, 5. Auflage Seelze-Velber 1997, S. 583.

[31] Ciupke, Historische Entwicklungslinien, a. a. O., S. 71.

[32] Henneböhl, Susanne, 75 Jahre Volkshochschule Düsseldorf (1919-1994). Eine geschichtliche Dokumentation, Düsseldorf 1994, S. 8.

[33] Jahresbericht der GVV von 1895. Zitiert nach: Ciupke, Historische Entwicklungslinien, a. a. O., S. 71.

[34] Pöggeler, Franz, Demokratisierung durch Bildung: Ideen, Entwicklungen und Erträge der deutschen Er- wachsenenbildung im 20. Jahrhundert. In: Friedenthal-Haase, Martha (Hg.), Erwachsenenbildung im 20. Jahr- hundert. Was war wesentlich? München/Mering 2001, S. 34.

[35] Weinberg, Johannes, Perspektiven einer Institutionalgeschichte der Erwachsenenbildung. In: Tietgens, Hans (Hg.), Zugänge zur Geschichte der Erwachsenenbildung, Bad Heilbrunn 1985, S. 97.

[36] Siehe Faulenbach, Bernd, Erwachsenenbildung und Weimarer Demokratie. Zur Ambivalenz einer Beziehung. In: Ciupke, Paul/Jelich, Franz-Josef (Hg.), Experimentiersozietas Dreißigacker. Historische Konturen und ge- genwärtige Rezeption eines Erwachsenenbildungsprojektes der Weimarer Zeit, Essen 1997, S. 13.

[37] Hoffmann, Dieter, Gemeinschaft in der deutschen Erwachsenenbildung. Historische Analyse und Perspektiven für die Praxis, Frankfurt am Main/Berlin/Bern/New York/Paris/Wien 1995, S. 154.

[38] Siehe ebenda, S. 158-172.

[39] Ebenda, S. 153.

[40] Faulenbach, Erwachsenenbildung und Weimarer Demokratie, a. a. O., S. 21.

[41] Henneböhl, 75 Jahre Volkshochschule Düsseldorf, S. 22.

[42] Zitiert nach: Henningsen, Jürgen (Hg.), Die Neue Richtung in der Weimarer Zeit, Stuttgart 1960, S. 147.

[43] Siehe Tietgens, Hans, Ideen und Wirklichkeiten der Erwachsenenbildung in der Weimarer Republik. Ein anderer Blick, Essen 2001, S. 133-147.

[44] Siehe ebenda, S. 40.

[45] Ciupke, Historische Entwicklungslinien, a. a. O., S. 83.

[46] Fischer, Georg, Erwachsenenbildung im Faschismus. Eine historisch-kritische Untersuchung über die Stellung und Funktion der Erwachsenenbildung zwischen 1930 und 1945, Bensheim 1981, S. 227.

[47] Vollständiger Abdruck in: Keim, Helmut/Urbach, Dietrich (Hg.), Volksbildung in Deutschland 1933-1945. Einführung und Dokumente, Braunschweig 1976, S. 239-262.

[48] Keim, Helmut/Urbach, Dietrich (Hg.), Volksbildung in Deutschland 1933-1945. Einführung und Dokumente, Braunschweig 1976, S. 8 (Einleitung der Herausgeber).

[49] Ciupke, Paul, Zwischen Abendlandmythos und Vermassungsgefahr. Diskurse der Nachkriegsjahre, den Ar- beitsplänen der Volkshochschule abgelesen. In: Derselbe/Jelich, Franz-Josef (Hg.), Ein neuer Anfang. Politische Jugend- und Erwachsenenbildung in der westdeutschen Nachkriegsgesellschaft, Essen 1999, S. 17.

[50] Ebenda.

[51] Ebenda, S. 14.

[52] Ebenda, S. 16.

[53] Ebenda, S. 19.

[54] Peukert, Detlev, Der braune Alltag. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrun- gen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 217.

[55] Kappes, Helmuth, Geschichte und Erwachsenenbildung. In: Kröll, Ulrich (Hg.), Historisches Lernen in der Erwachsenenbildung, Münster/Regensberg 1984, S. 23.

[56] Ebenda.

[57] Faulenbach, Geschichte in der Erwachsenenbildung, a. a. O., S. 583. In überspitzter Form brachte 1981 die Zeitschrift „Volkshochschule im Westen“ hinsichtlich der Bedeutung historischer Lernformen im Rahmen der Programme bundesdeutscher Volkshochschulen bestehende Defizite auf den Punkt, indem sie einem Beitrag zu einer Tagung des bayerischen VHS-Verbandes die Überschrift „Die Historie ist ein Schmerzenskind der Erwachsenenbildung“ gab. Siehe Oppermann, Detlef, Geschichte in der Erwachsenenbildung - Ein hoffnungslo- ser Fall? In: Geschichtsdidaktik, Nr. 3/1983, S. 291.

[58] Siehe Schmid, Wilfried, Geschichte von unten? Holocaust - Ansatz für Lokal- und Individualgeschichte. In: Kröll, Ulrich (Hg.), Historisches Lernen in der Erwachsenenbildung, Münster/Regensberg 1984, S. 178-190.

[59] Lindqvist, Sven, Grabe wo du stehst. Handbuch zur Erforschung der eigenen Geschichte, Bonn 1989, S. 9.

[60] Ebenda, S. 213.

[61] Lindqvist, Sven, Grabe, wo du stehst. In: Ehalt, Hubert Christian (Hg.), Geschichte von unten: Fragestel- lungen, Methoden und Projekte einer Geschichte des Alltags, Wien/Köln/Graz 1984, S. 304.

[62] Lindqvist, Grabe wo du stehst. Handbuch zur Erforschung der eigenen Geschichte, S. 287.

[63] Lindqvist, Sven, >> Grabe wo du stehst<<. Das schwedische Beispiel. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 73.

[64] Siehe Wenzel, Gisela, Die Berliner Geschichtswerkstatt - ein Erfahrungsbericht. In: Kröll, Ulrich (Hg.),

Historisches Lernen in der Erwachsenenbildung, Münster/Regensberg 1984, S. 200f.

[65] Ebenda, S. 201.

[66] Evans, Richard J., Die >>History Workshop<<-Bewegung in England. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 38.

[67] Ebenda.

[68] Der Titel der 1987 in Frankfurt am Main erschienenen deutschsprachigen Fassung lautet Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse.

[69] Evans, Die >>History Workshop<<-Bewegung in England, a. a. O., S. 39.

[70] Ebenda.

[71] Ebenda.

[72] Ebenda, S. 41.

[73] Ebenda.

[74] Siehe Schöttler, Peter, Von den >>Annales<< zum >>Forum-Histoire<<. Hinweise zur >>neuen Ge- schichte<< in Frankreich. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 58-71, Lüdtke, Alf, Einleitung: Was ist und wer treibt Alltagsgeschichte? In: Derselbe (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfah- rungen und Lebensweisen, Frankfurt am Main/New York 1989, S. 28ff. sowie Rosenzweig, Roy, >>People´s History<< in den Vereinigten Staaten. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfah- rungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 46-57.

[75] Hufer, Klaus-Peter, Historische Entwicklungslinien: Politische Erwachsenenbildung in Deutschland von 1945 bis zum Ende der 90er Jahre. In: Beer, Wolfgang/Cremer, Will/Massing, Peter (Hg.), Handbuch politische Er- wachsenenbildung, Schwalbach 1999, S. 98.

[76] Ebenda, S. 99.

[77] Paul, Gerhard/Schoßig, Bernhard, Geschichte und Heimat. In: Dieselben (Hg.), Die andere Geschichte: Ge- schichte von unten, Spurensicherung, ökologische Geschichte, Geschichtswerkstätten, Köln 1986, S. 16.

[78] Siehe Frei, Alfred Georg, Alltag - Region - Politik. Anmerkungen zur >>neuen Geschichtsbewegung <<. In: Geschichtsdidaktik, 2/1984, S. 111.

[79] Heer/Ullrich, Die >>neue Geschichtsbewegung<< in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 13.

[80] Ebenda.

[81] Heer/Ullrich, Die >>neue Geschichtsbewegung<< in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 15.

[82] Ebenda, S. 33.

[83] Frei, Alfred Georg, Geschichtswerkstätten als Zukunftswerkstätten. Ein Plädoyer für eine aufklärerische Ge- schichtsarbeit. In: Paul, Gerhard/Schoßig, Bernhard (Hg.), Die andere Geschichte: Geschichte von unten, Spu- rensicherung, ökologische Geschichte, Geschichtswerkstätten, Köln 1986, S. 269.

[84] Schneider, Geschichtswerkstätten, a. a. O., S. 738.

[85] Frei, Geschichtswerkstätten als Zukunftswerkstätten, a. a. O., S. 269.

[86] Frei, Alltag - Region - Politik, a. a. O., S. 117.

[87] Geschichtswerkstatt e. V., „Selbstverständnispapier“ vom 28. Mai 1983. In: Geschichtsdidaktik, 2/1984, S. 193.

[88] Ebenda.

[89] Ebenda.

[90] Ebenda.

[91] Ebenda.

[92] Frei, Geschichtswerkstätten als Zukunftswerkstätten, a. a. O., S. 268.

[93] Schöttler, Peter, Die Geschichtswerkstatt e. V. Zu einem Versuch, basisdemokratische Geschichtsinitiativen und -forschungen zu >>vernetzen<<. In: Geschichte und Gesellschaft 10 (1984), S. 423.

[94] Ebenda.

[95] Schildt, Zur Einleitung, a. a. O., S. 18.

[96] Ilgen, Dig where you stand, a. a. O., S. 138.

[97] Siehe Ullrich, Wie alles anfing, S. 24f.

[98] Wildt, Michael, WerkstattGeschichte - ein Zeitschriftenprojekt. In: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichtswerkstätten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 32.

[99] Frei, Alfred Georg, Die Geschichtswerkstätten in der Krise. In: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.), Alltagskul-tur, Subjektivität und Geschichte, Münster 1994, S. 317.

[100] Wildt, WerkstattGeschichte - ein Zeitschriftenprojekt, a. a. O., S. 33.

[101] Ebenda.

[102] Ebenda, S. 37.

[103] Frei, Die Geschichtswerkstätten in der Krise, a. a. O., S. 318.

[104] Wildt, WerkstattGeschichte - ein Zeitschriftenprojekt, a. a. O., S. 31.

[105] Siehe Brüggemeier, Franz-Josef, Von Kumpeln und Kostgängern. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 126 und Lüdtke, Alf, Einleitung: Was ist und wer treibt Alltagsgeschichte? A. a. O., S. 32ff.

[106] Festenberg, Nikolaus von, Die Wahrheit der Fotoalben. In: DER SPIEGEL, 46/2007, S. 73.

[107] Siehe Scharrer, Manfred, Macht Geschichte von unten: Handbuch für gewerkschaftliche Geschichte vor Ort, Köln 1988 sowie Schmidt, Horst, SPD-Ortsvereine entdecken ihre Vergangenheit. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 386-390.

[108] Hufer, Die Geschichtswerkstatt, a. a. O., S. 266. Siehe auch Goldmann, Margarethe/Zimmermann, Michael, >>Kohle war nicht alles<<. Das >>Hochlarmarker Lesebuch<<. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Ge- schichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 345-351.

[109] Siehe ebenda, S. 266-272.

[110] Wildt, WerkstattGeschichte - ein Zeitschriftenprojekt, a. a. O., S. 37.

[111] Wenzel, Gisela, >>Grabe, wo du stehst.<< Zwei Jahrzehnte Berliner Geschichtswerkstatt. In: Forschungs- stelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichts- werkstätten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 56.

[112] Hamburger Geschichtswerkstätten und Stadtteilarchive, Erklärung vom 2. Dezember 2003. In: Internetarchiv der Hamburger Illustrierte. URL: http://archiv.hamburger-illustrierte.de/arc2003/hamburg/kultur/200312032120 (Stand: 1. Dezember 2007).

[113] Frei, Die Geschichtswerkstätten in der Krise, a. a. O., S. 317.

[114] Schildt, Zur Einleitung, a. a. O., S. 19.

[115] Heer/Ullrich, Die >>neue Geschichtsbewegung<< in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 16.

[116] Wenzel, >>Grabe, wo du stehst.<< A. a. O., S. 55.

[117] Hofmann, Klaus, >>Initiative gegen das Vergessen<< - Zwangsarbeit in Schweinfurt. In: Geschichte quer. Zeitschrift der bayerischen Geschichtswerkstätten, 10/2002, S. 57.

[118] Wierling, Dorothee, Alltagsgeschichte und Geschichte der Geschlechterbeziehungen. Über historische und historiographische Verhältnisse. In: Lüdtke, Alf (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Er- fahrungen und Lebensweisen, Frankfurt am Main/New York 1989, S. 174.

[119] Strauß, Eva, Editorial. In: Geschichte quer. Zeitschrift der bayerischen Geschichtswerkstätten, 6/1998, S. 1.

[120] Geschichtswerkstatt zur Hexenverfolgung in Franken 16.-18. Jahrhundert, Hexenprozesse, Forschung. URL: www.hexen-franken.de/html/forschung-hexenprozesse (Stand: 3. Dezember 2007).

[121] Kontos, Silvia, Zur Geschichte der Hausarbeit. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entde- cken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 180.

[122] Schmittner, Monika, >>Politisch auf einer Stufe mit Unmündigen<<. Emanzipationsbewegung unter dem Bayerischen Vereinsgesetz. In: Geschichte quer. Zeitschrift der bayerischen Geschichtswerkstätten, 6/1998, S. 28.

[123] Saldern, Adelheid von, Arbeiterbewegung und Arbeiteralltag. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Ge- schichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 197.

[124] Ruppert, Wolfgang, Die Fabrik. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 117.

[125] Radkau, Joachim, Industriearchäologie. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Er- fahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 299.

[126] Ebenda, S. 300.

[127] Haspel, Jörg/Schneider, Ursula, Hinterhäuser. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 142.

[128] Ullrich, Wie alles anfing, a. a. O., S. 26.

[129] Fichtl, Franz, Ostjuden in Bamberg. Die Heranziehung dieser >>Elemente<< ist in keiner Weise wünschens- wert... In: Geschichte quer. Zeitschrift der bayerischen Geschichtswerkstätten, 9/2001, S. 26.

[130] Krausnick, Michail, Eine Sinti-Familie erzählt. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 244.

[131] Bergmann, Klaus, Randgruppen, Vagabunden, Aussteiger. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschich- te entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 261.

[132] Ullrich, Wie alles anfing, a. a. O., S. 23.

[133] Siemann, Wolfram/Freytag, Nils, Umwelt - eine geschichtswissenschaftliche Grundkategorie. In: Siemann, Wolfram (Hg.), Umweltgeschichte. Themen und Perspektiven, München 2003, S. 12.

[134] Winiwarter, Verena/Knoll, Martin, Umweltgeschichte. Eine Einführung, Köln/Weimar/Wien 2007, S. 15.

[135] smög TU Berlin, >>Der Müll muß doch heraus aus Berlin<<. In: WerkstattGeschichte, 3/1992, S. 16.

[136] Dehne, Harald, Dem Alltag ein Stück näher? In: Lüdtke, Alf (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfahrungen und Lebensweisen, Frankfurt am Main/New York 1989, S. 162.

[137] DER SPIEGEL, >>Ein kräftiger Schub für die Vergangenheit<<, S. 38.

[138] Niethammer, Lutz, Annäherung an den Wandel. Auf der Suche nach der volkseigenen Erfahrung in der Industrieprovinz der DDR. In: Lüdtke, Alf (Hg.), Alltagsgeschichte. Zur Rekonstruktion historischer Erfah- rungen und Lebensweisen, Frankfurt am Main/New York 1989, S. 283. In Bezug auf die Erträge dieser biogra- phischen Interviews siehe auch Niethammer, Lutz/Plato, Alexander von/Wierling, Dorothee, Die volkseigene Erfahrung. Eine Archäologie des Lebens in der Industrieprovinz der DDR. 30 biographische Eröffnungen, Ber- lin 1991.

[139] Doßmann, Axel, Geschichtswerkstatt-Initiativen im Osten - ein ernüchterndes Fazit. In: Berliner Geschichts- werkstatt (Hg.), Alltagskultur, Subjektivität und Geschichte, Münster 1994, S. 332.

[140] Doßmann, Axel/Lehmann, Pit, Produktive Verunsicherung. In: WerkstattGeschichte, 1/1992, herausgegeben von der Ost-Berliner Geschichtswerkstatt e. V., S. 48.

[141] Geschichtswerkstatt Rostock e. V., Geschichtswerkstatt. URL: www.geschichtswerkstatt-rostock.de/seiten/g_werkstatt_1_0.php (Stand: 8. Dezember 2007)

[142] Paul/Schoßig, Geschichte und Heimat, a. a. O., S. 25.

[143] Ruppert, Die Fabrik, a. a. O., S. 119.

[144] Ullrich, Wie alles anfing, a. a. O., S. 25.

[145] Niethammer, Lutz, Einführung. In. Derselbe (Hg.), Lebenserfahrung und kollektives Gedächtnis. Die Praxis der >>Oral History<<, Frankfurt am Main 1980, S. 8.

[146] Lüdtke, Einleitung: Was ist und wer treibt Alltagsgeschichte? A. a. O., S. 33.

[147] Heer/Ullrich, Die >>neue Geschichtsbewegung<< in der Bundesrepublik, a. a. O., S. 27.

[148] Siehe Kuhn, Annette, Oral history - feministisch. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entde- cken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 171 sowie He- nicz, Barbara/Hirschfeld, Margrit, >>Ich muß jetzt mitwirken<< - Frauen 1945. In: Heer, Hannes/Ullrich, Vol- ker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 195f.

[149] Meyer, Beate, Methodische Mühsal: Oral History in Geschichtswerkstätten und andernorts. In: Forschungs- stelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichts- werkstätten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 69.

[150] Siehe ebenda, S. 76f. sowie Breckner, Roswitha, Von den >>Zeitzeugen<< zu den >>Biographen<<. Me- thoden der Erhebung und Auswertung lebensgeschichtlicher Interviews. In: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.), Alltagskultur, Subjektivität und Geschichte, Münster 1994, S. 199-222.

[151] Kerbs, Diethart, Mit Fotos arbeiten. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrun- gen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 323.

[152] Ebenda, S. 327.

[153] Berg, Ronald, Die Photographie als alltagshistorische Quelle. In: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.), All- tagskultur, Subjektivität und Geschichte, Münster 1994, S. 198.

[154] Geschichtswerkstatt Oberhausen, Endlich eine Zeitung für Geschichte in Oberhausen! URL:

www.geschichtswerkstatt-oberhausen.de/default.asp?nc=5697&id=32 (Stand: 12. Dezember 2007).

[155] Gößwald, Udo, Ausstellungen - Orte rekonstruierter Sinnlichkeit. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Ge- schichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 309.

[156] Hinske-Gengnagel, Ursula, Frauengeschichtswerkstatt Memmingen e. V. In: Geschichte quer. Zeitschrift der bayerischen Geschichtswerkstätten, 8/2000, S. 17.

[157] Uka, Walter, Video. In: Heer, Hannes/Ullrich, Volker (Hg.), Geschichte entdecken. Erfahrungen und Projekte der neuen Geschichtsbewegung, Reinbek bei Hamburg 1985, S. 315.

[158] Siehe Wenzel, >>Grabe, wo du stehst.<< A. a. O., S. 51.

[159] Markert, Margret, Werkstattbericht aus der Praxis: Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg. In: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg/Galerie Morgenland - Geschichtswerkstatt Eimsbüttel (Hg.), Geschichtswerkstät-ten gestern - heute - morgen. Bewegung! Stillstand. Aufbruch? Hamburg 2004, S. 63f.

[160] Ebenda, S. 66f.

[161] Ebenda, S. 66.

[162] Siehe Anhang, Antworten 3, 5, 9, 11, 15, 18, 20 und 22.

[163] Siehe Anhang, Antworten 3, 14, 18 und 24.

[164] Anhang, Antwort 10.

[165] Siehe Anhang, Antworten 2, 6 und 21.

[166] Zimmermann, Haben Geschichtswerkstätten Zukunft? A. a. O., S. 89.

[167] Ebenda.

[168] Geschichtswerkstatt e. V., „Selbstverständnispapier“ vom 28. Mai 1983, a. a. O., S. 193.

[169] Siehe Wenzel, >>Grabe, wo du stehst.<< A. a. O., S. 53 sowie Markert, Werkstattbericht aus der Praxis, a. a. O., S. 62f.

[170] Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg & Hafen, Auswandern - Einwandern. URL: www.geschichtswerkstatt-wilhelmsburg.de/data/geschichtswerkstatt/index.php?useSpr=&IDD=1077805675&IDDParent=1070456092

(Stand: 19. Dezember 2007)

[171] Siehe Anhang, Antwort 6.

[172] Andersen, Arne, Zum Heft Umweltgeschichte. In: WerkstattGeschichte, 3/1992, S. 7.

[173] Siehe Anhang, Antworten 4, 10 und 12.

[174] Siehe Anhang, Antworten 3, 4, 7, 17, 20 und 25.

[175] Anhang, Antwort 2.

[176] Kappes, Geschichte und Erwachsenenbildung, a. a. O., S. 21.

[177] Ebenda, S. 20.

[178] Ahlheim, Klaus/Heger, Bardo, Wirklichkeit und Wirkung politischer Erwachsenenbildung. Eine empirische Untersuchung in Nordrhein-Westfalen, Schwalbach 2006, S. 17.

[179] Siehe ebenda, S. 22ff.

[180] Siehe Ahlheim/Heger, Wirklichkeit und Wirkung politischer Erwachsenenbildung, S. 41ff.

Ende der Leseprobe aus 58 Seiten

Details

Titel
Das Modell Geschichtswerkstatt - Genese, Leitgedanken, Entwicklungslinien und Zukunftsperspektiven einer Erwachsenenbildungsbewegung
Hochschule
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
58
Katalognummer
V111417
ISBN (eBook)
9783640094820
ISBN (Buch)
9783640115945
Dateigröße
985 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Modell, Geschichtswerkstatt, Genese, Leitgedanken, Entwicklungslinien, Zukunftsperspektiven, Erwachsenenbildungsbewegung
Arbeit zitieren
Magister Artium Frank Pfeiffer (Autor:in), 2008, Das Modell Geschichtswerkstatt - Genese, Leitgedanken, Entwicklungslinien und Zukunftsperspektiven einer Erwachsenenbildungsbewegung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111417

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