Was versteht man in der Ethik unter gut, böse, gerecht, aggressiv?
Es gibt mittlerweile unterschiedliche ethische Ansatzpunkte, doch im Grunde genommen ist Ethik nicht wirklich aussprechbar. Ethik sollte nicht nur als reine Wissenschaft des moralischen Handelns verstanden werden, sondern es geht um eine Erkenntnis des Handelns und deren Wertschätzung, die moralisch oder unmoralisch, die als logisch oder unlogisch, als wahr oder unwahr bezeichnet werden kann. „Die Gegenstände kann ich nur nennen. Zeichen vertreten sie. Ich kann nur von ihnen sprechen, sie aussprechen kann ich nicht. Ein Satz kann nur sagen, wie ein Ding ist, nicht was es ist.“ (Wittgenstein 1989 b, 3.2221 Hervorhebung im Original)
Aus diesem Kontext heraus ist es verständlich, dass Ethik, in welcher Form auch immer sie vorliegt, ob deskriptiv oder normativ, ob utilitaristisch oder tugendhaft, ob materialistisch oder werthaltig, immer auch missverstanden, aber auch gar nicht verstanden werden kann; da jeder subjektiv eine andere Erkenntnis, Überzeugung, Einstellung, systemisch betrachtet anderes Konstrukt, aber auch Glaube daraus gewinnen kann. Dadurch ergeben sich unterschiedliche ethische Konsequenzen, die lebensgestaltend, lebenserhaltend aber auch tödlich sein können. Aus einer intersubjektiven Betrachtungsweise wird dann geschlussfolgert und entschieden; es werden Gesetze geschmiedet und Handlungsanweisungen gegeben, was das Leben ausmacht, ab wann der Mensch ein Mensch ist, ab wann er lebenswert ist und ab wann er ausgedient hat?
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine ethische Gedanken
- Biografie von Peter Singer
- Ähnlichkeiten zum 3. Reich
- Im Vergleich Peter Singer aus „Die Ethik der Embryonenforschung“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert Peter Singers „Praktische Ethik“ und beleuchtet die ethischen Aspekte des menschlichen Wertes. Er untersucht die Grenzen der Sprache in Bezug auf ethische Fragen und die unterschiedlichen ethischen Ansätze, die zu verschiedenen Konsequenzen führen können. Der Essay beleuchtet auch die Biografie von Peter Singer und seine Positionen in Bezug auf Embryonenforschung und Euthanasie, wobei er die historischen und gesellschaftlichen Implikationen dieser Themen diskutiert.
- Die Grenzen der Sprache in der Ethik
- Unterschiedliche ethische Ansätze und Konsequenzen
- Peter Singers Biografie und seine ethischen Positionen
- Ethische Aspekte der Embryonenforschung
- Die historische und gesellschaftliche Bedeutung von Euthanasie
Zusammenfassung der Kapitel
Allgemeine ethische Gedanken
Der Essay beginnt mit einer Analyse von Wittgensteins Gedanken über die Grenzen der Sprache in der Ethik. Wittgenstein argumentiert, dass Wörter nur das Gefäß, das Ding an sich, darstellen können, aber niemals den damit verbundenen ethischen Inhalt erfassen können. Dies führt zu der Unmöglichkeit, ein Buch über Ethik zu schreiben, da Wörter nicht wie in der Naturwissenschaft nomothetisch und konkret zugeordnet werden können. Der Essay stellt fest, dass Ethik, in welcher Form auch immer sie vorliegt, immer auch missverstanden werden kann, da jeder subjektiv eine andere Erkenntnis, Überzeugung, Einstellung und Glaube daraus gewinnen kann.
Biografie von Peter Singer
Dieser Abschnitt beleuchtet die Biografie von Peter Singer, einem australischen Philosophen, der für seine ethischen Positionen bekannt ist. Der Essay beschreibt Singers jüdische Herkunft und die Flucht seiner Familie vor dem Nationalsozialismus. Er betont Singers unerschütterlichen Glauben an den Menschen, an Fortschritt und die Vernunft, aber auch seine Sensibilität in Bezug auf Begriffe wie Euthanasie, die in Deutschland aufgrund der Geschichte des Dritten Reiches eine besondere Bedeutung haben.
Ähnlichkeiten zum 3. Reich
Der Essay analysiert die Kritik an Singers Thesen, insbesondere in Deutschland, aufgrund der in der Zeit des Dritten Reiches durchgeführten Aktion T4 zur „Euthanasie lebenswertes Leben“. Er beschreibt die Aktion „Gnadentod“, die durch einen Brief Adolf Hitlers gestartet wurde und die Tötung von Menschen mit Behinderungen erlaubte. Der Essay beleuchtet die medizinischen Experimente und die Tötung von Menschen, die unter dem Deckmantel „Behandeln“ versteckt wurden. Er betont die Tragödie dieser Ereignisse und die Notwendigkeit, aus der Geschichte zu lernen.
Im Vergleich Peter Singer aus „Die Ethik der Embryonenforschung“
Dieser Abschnitt untersucht Singers Positionen zur Embryonenforschung. Der Essay argumentiert, dass die Verwendung von Embryonen eine Alternative zu Tierversuchen bieten könnte und die Heilung von Krankheiten ermöglichen könnte. Er diskutiert die ethischen Aspekte der Embryonenforschung und die Notwendigkeit, die Rechte von Embryonen zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die praktische Ethik, den Wert des Menschen, die Grenzen der Sprache, ethische Ansätze, Peter Singer, Embryonenforschung, Euthanasie, das Dritte Reich und die Geschichte der Euthanasie in Deutschland. Der Essay beleuchtet die ethischen Herausforderungen unserer Zeit und die Notwendigkeit, über die Grenzen der Sprache hinaus zu denken, um zu einer gerechteren und menschlicheren Welt zu gelangen.
- Arbeit zitieren
- Theresia Friesinger (Autor:in), 2004, Zu Singer's "Praktische Ethik" - und Gedanken über den Wert des Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111479