Die Autorin Johanna Dorer versucht experimentell mit Foucaults Machtanalytik die Perspektive von Öffentlichkeitsarbeit im öffentlichen Diskurs herauszuarbeiten und versucht zu klären, wie die Entstehung und Aufrechterhaltung von Diskursen mit der Wissensproduktion und ihren jeweiligen Machtstrukturen zusammenspielt.
Foucault blendet allerdings den Bereich der Medien aus. Diese spielen eine begrenzte Rolle in der Bewusstseinsbildung größerer Teilöffentlichkeiten und in der Beeinflussung, Veränderung oder Verfestigung, so Dorer. Begriffe wie Dispositive und Dispositiv erklären hier zum einen „gesagte wie ungesagte Einrichtungen, Lehrsätze, wissenschaftliche Aussagen, Gesetze, administrative Maßnahmen oder auch moralische Vorschriften“ (Dispositive) und zum anderen das öffentliche Kommunikationsnetz (Dispositiv), dass zwischen den Dispositiven geknüpft ist. Die Dispositive sind von strategischer Natur und werden als Prozeduren bezeichnet. Durch neue Kommunikationswege sind diese Prozeduren, Dispositive und Dispositiv, ständigen Veränderungen unterworfen. Das Ziel Foucaults ist es, Entstehungen und Veränderungen bestimmter Dispositive in Bezug auf Macht, Wissen und Wahrheit herauszufinden. Medien fungieren nur als Verbreitungs- und Beschränkungsmechanismus verschiedener Dispositive.
Warum verwendet die Autorin Foucaults Machtanalyse? Zur Annäherung an PR und ihre spezielle Rolle und der Darstellung ihrer Funktionen innerhalb der diskurssteuernden Prozeduren dient Foucaults Machtanalyse als Rahmen für die die Untersuchung. Dorer geht es um die Vielfältigkeit der Herrschaftsformen, die innerhalb einer Gesellschaft bestehen. Die Beziehungen zwischen einzelnen Organisationen, zwischen Organisation und Individuum und zwischen den Individuen untereinander sind für die öffentliche Kommunikation wesentlicher Bestandteil.
Nach Foucault unterliegt jegliche Kommunikation – öffentliche wie private – einem so genannten Machtnetz. Denn der Diskurs ist nach Foucault die Macht, derer „man sich zu bemächtigen sucht“
Die Macht der Dispositive
Die Autorin Johanna Dorer versucht experimentell mit Foucaults Machtanalytik die Perspektive von Öffentlichkeitsarbeit im öffentlichen Diskurs herauszuarbeiten und versucht zu klären, wie die Entstehung und Aufrechterhaltung von Diskursen mit der Wissensproduktion und ihren jeweiligen Machtstrukturen zusammenspielt.
Foucault blendet allerdings den Bereich der Medien aus. Diese spielen eine begrenzte Rolle in der Bewusstseinsbildung größerer Teilöffentlichkeiten und in der Beeinflussung, Veränderung oder Verfestigung, so Dorer. Begriffe wie Dispositive und Dispositiv erklären hier zum einen „gesagte wie ungesagte Einrichtungen, Lehrsätze, wissenschaftliche Aussagen, Gesetze, administrative Maßnahmen oder auch moralische Vorschriften“[1] (Dispositive) und zum anderen das öffentliche Kommunikationsnetz (Dispositiv), dass zwischen den Dispositiven geknüpft ist. Die Dispositive sind von strategischer Natur und werden als Prozeduren bezeichnet. Durch neue Kommunikationswege sind diese Prozeduren, Dispositive und Dispositiv, ständigen Veränderungen unterworfen. Das Ziel Foucaults ist es, Entstehungen und Veränderungen bestimmter Dispositive in Bezug auf Macht, Wissen und Wahrheit herauszufinden. Medien fungieren nur als Verbreitungs- und Beschränkungsmechanismus verschiedener Dispositive.
Warum verwendet die Autorin Foucaults Machtanalyse? Zur Annäherung an PR und ihre spezielle Rolle und der Darstellung ihrer Funktionen innerhalb der diskurssteuernden Prozeduren dient Foucaults Machtanalyse als Rahmen für die die Untersuchung. Dorer geht es um die Vielfältigkeit der Herrschaftsformen, die innerhalb einer Gesellschaft bestehen. Die Beziehungen zwischen einzelnen Organisationen, zwischen Organisation und Individuum und zwischen den Individuen untereinander sind für die öffentliche Kommunikation wesentlicher Bestandteil.
Nach Foucault unterliegt jegliche Kommunikation – öffentliche wie private – einem so genannten Machtnetz. Denn der Diskurs ist nach Foucault die Macht, derer „man sich zu bemächtigen sucht“.[2]
Wissenschaftliche Entwicklung – Forschungsstand
In Deutschland wurden zunächst aus der Makroperspektive erste wissenschaftliche Ansätze zu PR geliefert. 1977 wurde durch Ronneberger eine erste PR-Theorie basierend auf liberalem Gedankengut neopluralistischer Gesellschaftstheorien dargelegt („Legitimation durch Information“). Dieser Ansatz wurde von Knorr 1984 so weiter entwickelt, dass die optimistischen Erwartungen an Funktion der PR für demokratische Gesellschaftsordnung relativiert werden (Systemtheorie). Eine Weiterentwicklung von Ronneberger und Rühl 1992 beinhaltet eine Differenzierung der Funktion und Leistung der Einzelsysteme auf die Gesellschaft. PR dient als Einzelsystem. 1991 veröffentlicht Saxer die Innovations- und Systemtheorie, welche Funktionsstörungen für die Subsysteme Politik, Kultur und Medien durch PR-Praktiken aufdeckte. Die Sprechakttheorie von Habermas machten sich einige Wissenschaftler für strategisches Kommunikationsmanagement zwischen Organisationen und Teilöffentlichkeiten zu nutze, um die PR-Praxis für sich zu erschließen (Pearson, Cheney/Dionisopoulos, Burkart/Probst). In den USA hingegen bewegten sich die Forschung mehr in der Mikroperspektive. Zu erwähnen sind hier die Forschungen von Grunig und Hunt. Die Autorin stellte in den letzten Jahren eine allmähliche Annäherung beider Zugangsweisen fest. Zu einem aktuellen Statement will sie in ihrer Untersuchung gelangen.
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[1] Dorer/ Marschik: Kommunikation und Macht. Public Relations – eine Annäherung. Wien 1993. S. 12
[2] Vgl. Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt am Main 1991. S. 11
- Arbeit zitieren
- Kathleen Kuminowski, geb. Ecknigk (Autor:in), 2005, Dorer/Marschik: Kommunikation und Macht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/111753