In diesem Beitrag werden zunächst die Voraussetzungen des jüdisch-christlichen Dialogs in der Alten Kirche kurz dargestellt, die ihn zu keinem richtigen Dialog machen. Danach soll der Schwerpunkt des Dialogs erläutert werden, und zwar die Einstellung zur Person des Jesus von Nazareth. Zum Schluss wird auf die wichtigen Punkte eingegangen, die die sogenannten theologischen Schwierigkeiten des Gespräches ausmachen, sowohl aus christlicher als auch aus jüdischer Sicht.
Der jüdisch-christliche Dialog in der Alten Kirche scheint ungleiche Partner zu haben und unter ungleichen grundsätzlichen Bedingungen stattzufinden: Einerseits liegt die große jüdische Volksgemeinschaft mit ihrer langen Geschichte seit den Erzvätern und andererseits die kleine und junge christliche Glaubensgemeinschaft, die sich ohne das Judentum nicht verstehen kann. Aus dieser Asymmetrie ergibt sich die Schwierigkeit, die jüdisch-christlichen Beziehungen in der Antike als Dialog, im edelsten Sinne des Wortes, zu benennen.
Inhaltsverzeichnis
- Voraussetzungen des jüdisch-christlichen Dialogs in der Alten Kirche
- Ein asymmetrischer Dialog
- Die Einstellung zur Person des Jesus von Nazareth als Schwerpunkt des Dialogs
- Aus christlicher Sicht
- Die jüdische Verantwortung für den Mord Christi
- Die Gerechtigkeit durch den Glauben an Jesus
- Die Erwählung des neuen Volkes Gottes in Christus
- Die Judenmission
- Aus jüdischer Sicht
- Unannehmbarkeit der Messianität und Gottheit Jesu
- Unverlierbarkeit der Auserwählung Israels
- Jüdisches Verständnis der Tempelzerstörung
- Unaufhebbarkeit des jüdischen Gesetzes
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Beitrag¹ befasst sich mit den Voraussetzungen des jüdisch-christlichen Dialogs in der Alten Kirche, wobei festgestellt wird, dass dieser aufgrund der unterschiedlichen Ausgangspositionen und des Strebens nach Überzeugung und Bekehrung kaum als echter Dialog bezeichnet werden kann. Im Zentrum des Dialogs steht die Einstellung zur Person des Jesus von Nazareth, die zu grundlegenden Divergenzen zwischen beiden Glaubensgemeinschaften führt. Abschließend werden die wichtigsten theologischen Schwierigkeiten des Dialogs aus christlicher und jüdischer Perspektive beleuchtet.
- Die asymmetrische Beziehung zwischen Judentum und Christentum
- Die Bedeutung der Person Jesu von Nazareth im jüdisch-christlichen Dialog
- Theologische Herausforderungen des Dialogs aus christlicher Sicht
- Theologische Herausforderungen des Dialogs aus jüdischer Sicht
- Der Mangel an Respekt und Dialogbereitschaft in der frühen Kirche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Voraussetzungen des jüdisch-christlichen Dialogs in der Alten Kirche und analysiert die grundlegende Asymmetrie zwischen den beiden Glaubensgemeinschaften. Es wird deutlich, dass der Dialog eher von Streitigkeiten und dem Bestreben geprägt war, die andere Seite zu überzeugen, als von gegenseitigem Respekt und dem Willen zum Verständnis.
Das zweite Kapitel konzentriert sich auf die zentrale Frage des Dialogs: die Einstellung zur Person des Jesus von Nazareth. Es zeigt, dass der Glaube an Jesus als Gottessohn und Messias eine unüberbrückbare Kluft zwischen Juden und Christen schafft.
Das dritte Kapitel beleuchtet die theologischen Schwierigkeiten des Dialogs aus christlicher Sicht. Es werden die jüdische Verantwortung für den Tod Jesu, die Rechtfertigung durch den Glauben an Jesus, die Erwählung des neuen Volkes Gottes in Christus und die Judenmission als zentrale Punkte des christlichen Verständnisses dargestellt.
Schlüsselwörter
Jüdisch-christlicher Dialog, Alte Kirche, Asymmetrie, Jesus von Nazareth, Gottessohn, Messias, christliche Sicht, jüdische Sicht, theologische Schwierigkeiten, Streitigkeiten, Bekehrung, Judenmission, Auserwählung, Tempelzerstörung, jüdisches Gesetz.
- Arbeit zitieren
- Samson Takpe (Autor:in), 2019, Theologische Schwierigkeiten des jüdisch-christlichen Dialogs in der Alten Kirche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1118726