Der negative Einfluss mangelnder Bewegung auf die körperliche Gesundheit (u. a. Erhöhung des Risikos einer Herz-Kreislauf-Erkrankung) ist wissenschaftlich bereits eindeutig belegt. Gerade auch die Frage, ob sportliche Aktivitäten zu einem besseren Lebensgefühl führen oder sogar die emotionale Stabilität und psychische Gesundheit positiv beeinflussen können, stieß in der Wissenschaft auf immer mehr Interesse und wurde zur Folge vielschichtig untersucht . In den ersten Analysen war bereits aufgefallen, dass Sporttreibende stärkere Stimmungsverbesserungen als Nicht-Sportler erreichen. Untersuchungen stellen eine hormonelle Veränderung verschiedener Botenstoffe, welche für die Verarbeitung von Gefühlen verantwortlich sind, als Ursache dar. Unklar ist jedoch, ob es möglich sei, mit regelmäßigen Bewegungseinheiten depressive Verstimmungen überwinden zu können. Oder ist es möglich, mit einigen Laufeinheiten emotionale Tiefpunkte zu überwinden?
Es wurden spezifizierte Studien für die Beantwortung dieser Fragen durchgeführt, die in dieser Arbeit vorgestellt und im Kenntnisstand verglichen werden. Die Auswertung der Untersuchungsergebnisse soll unter dem Aspekt erfolgen, inwiefern und unter welchen Bedingungen körperliche Aktivitäten die psychische Gesundheit fördern können.
Um den aktuellen Forschungsstand zu diesem Thema adäquat darstellen zu können, ist zunächst eine Begriffsdefinition und inhaltliche Abgrenzung nötig. Das Feld der psychischen Krankheiten ist sehr weitläufig, so dass sich diese Arbeit auf Studien zur häufigsten psychischen Erkrankung, der Depression, konzentriert. Insbesondere ihre Beeinflussung durch gesundheitsfördernde körperliche Aktivität wird in den hier vorgestellten, 24 konzeptionell unterschiedlichen Studien untersucht. Im weiteren Verlauf werden ableitbare Handlungsmaßnahmen vorgestellt, eine kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen durchgeführt und mögliche Anregungen für weitere Forschungsansätze thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung und Problemstellung
- 2 Zielsetzung
- 3 Gegenwärtiger Kenntnisstand
- 3.1 Beschreibung der evolutionären Entwicklung des Menschen
- 3.1.1 Entwicklung der körperlichen Aktivität
- 3.1.2 Entwicklung des sozialen Verhaltens
- 3.2 Körperliche vs. Sportliche Aktivität
- 3.2.1 Begriffserklärung der körperlichen Aktivität
- 3.2.2 Begriffserklärung der sportlichen Aktivität
- 3.2.3 Das metabolische Äquivalent zur Messung von körperlicher Aktivität
- 3.3 Begriffserklärung Gesundheit
- 3.4 Gesundheitsmodelle
- 3.4.1 Salutogenese-Modell
- 3.4.2 Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell
- 3.5 Depressionen
- 3.5.1 Arten von Depressionen
- 3.5.2 Entstehung von Depressionen
- 3.5.3 Kognitives Modell der Depression nach Beck
- 3.5.4 Wirkungsweise von körperlicher Aktivität auf Depressionen
- 3.6 Gegenwärtige Situation in Deutschland
- 3.7 Gegenwärtige Situation in der Welt
- 3.8 Maßnahmen zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit
- 3.9 Kritische Auseinandersetzung mit der aktuellen Forschungslage
- 3.1 Beschreibung der evolutionären Entwicklung des Menschen
- 4 Methodik
- 5 Ergebnisse
- 6 Diskussion
- 7 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit zielt darauf ab, den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Körperliche Aktivität und psychische Gesundheit“, insbesondere im Bezug auf Depressionen, systematisch zu analysieren. Die Arbeit untersucht den Einfluss körperlicher Aktivität auf die Entstehung und den Verlauf von Depressionen und bewertet die Wirksamkeit von Bewegung als therapeutische Maßnahme. Die Ergebnisse sollen Handlungsempfehlungen für die Praxis ableiten und Anregungen für zukünftige Forschungsaktivitäten liefern.
- Der Einfluss körperlicher Aktivität auf die psychische Gesundheit, speziell Depressionen.
- Die Wirkungsmechanismen von Bewegung auf depressive Symptome.
- Die Bedeutung von Bewegung in präventiven und therapeutischen Ansätzen.
- Analyse des aktuellen Forschungsstandes und Lücken in der Forschung.
- Ableitung von Handlungsempfehlungen und zukünftigen Forschungsfragen.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung und Problemstellung: Die Einleitung präsentiert die hohe Prävalenz psychischer Erkrankungen, insbesondere Depressionen, und deren erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität und Lebenserwartung. Sie hebt die Bedeutung körperlicher Aktivität als potenziell wirksame Therapie hervor, verweist aber auch auf die niedrige Rate an ausreichender Bewegung in der Bevölkerung. Die Einleitung führt die Forschungslücke bezüglich des Zusammenhangs zwischen körperlicher Aktivität und der Überwindung depressiver Verstimmungen ein und begründet damit die Notwendigkeit der vorliegenden Arbeit.
2 Zielsetzung: Dieses Kapitel beschreibt das Ziel der Arbeit: die systematische Analyse des aktuellen Forschungsstands zum Thema körperliche Aktivität und Depressionen. Es wird die Fokussierung auf die häufigste psychische Erkrankung, die Depression, sowie die Untersuchung von 24 konzeptionell unterschiedlichen Studien angekündigt. Die Arbeit will Handlungsempfehlungen ableiten, eine kritische Auseinandersetzung mit den Ergebnissen liefern und zukünftige Forschungsansätze thematisieren.
3 Gegenwärtiger Kenntnisstand: Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Kenntnisstand zum Thema. Es beleuchtet die evolutionäre Entwicklung des Menschen im Kontext körperlicher Aktivität und sozialen Verhaltens, erklärt die Begriffe körperliche und sportliche Aktivität sowie das Konzept des metabolischen Äquivalents. Es beschreibt verschiedene Gesundheitsmodelle, geht detailliert auf Depressionen – ihre Arten, Entstehung und das kognitive Modell nach Beck – ein und analysiert den aktuellen Stand in Deutschland und weltweit. Schließlich präsentiert es kritische Punkte der aktuellen Forschungslage.
Schlüsselwörter
Körperliche Aktivität, psychische Gesundheit, Depression, Bewegung, Prävention, Therapie, Forschungsstand, Salutogenese, Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell, kognitives Modell der Depression nach Beck, metabolische Äquivalente.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Körperliche Aktivität und psychische Gesundheit
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit analysiert systematisch den aktuellen Forschungsstand zum Thema „Körperliche Aktivität und psychische Gesundheit“, mit besonderem Fokus auf Depressionen. Sie untersucht den Einfluss von körperlicher Aktivität auf Entstehung und Verlauf von Depressionen und bewertet die Wirksamkeit von Bewegung als Therapie. Ziel ist die Ableitung von Handlungsempfehlungen und Anregungen für zukünftige Forschung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: den Einfluss körperlicher Aktivität auf die psychische Gesundheit (insbesondere Depressionen), die Wirkungsmechanismen von Bewegung auf depressive Symptome, die Bedeutung von Bewegung in präventiven und therapeutischen Ansätzen, die Analyse des aktuellen Forschungsstands und Forschungslücken, sowie die Ableitung von Handlungsempfehlungen und zukünftigen Forschungsfragen. Es werden 24 konzeptionell unterschiedliche Studien untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung und Problemstellung, Zielsetzung, Gegenwärtiger Kenntnisstand (inklusive evolutionärer Entwicklung des Menschen, Begriffserklärungen, Gesundheitsmodelle, Depressionen und aktuelle Situation in Deutschland und weltweit), Methodik, Ergebnisse, Diskussion und Zusammenfassung.
Was wird im Kapitel „Gegenwärtiger Kenntnisstand“ behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen umfassenden Überblick über den aktuellen Forschungsstand. Es beinhaltet die evolutionäre Entwicklung des Menschen im Hinblick auf körperliche Aktivität und soziales Verhalten, Begriffserklärungen zu körperlicher und sportlicher Aktivität (inklusive metabolischem Äquivalent), verschiedene Gesundheitsmodelle (z.B. Salutogenese-Modell), detaillierte Informationen zu Depressionen (Arten, Entstehung, kognitives Modell nach Beck), sowie die aktuelle Situation in Deutschland und weltweit. Kritische Punkte der aktuellen Forschungslage werden ebenfalls adressiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Körperliche Aktivität, psychische Gesundheit, Depression, Bewegung, Prävention, Therapie, Forschungsstand, Salutogenese, Systemisches Anforderungs-Ressourcen-Modell, kognitives Modell der Depression nach Beck, metabolische Äquivalente.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den aktuellen Forschungsstand zum Thema systematisch zu analysieren, den Einfluss körperlicher Aktivität auf Depressionen zu untersuchen, die Wirksamkeit von Bewegung als Therapie zu bewerten, Handlungsempfehlungen für die Praxis abzuleiten und Anregungen für zukünftige Forschungsaktivitäten zu liefern.
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung präsentiert die hohe Prävalenz psychischer Erkrankungen, insbesondere Depressionen, und deren Auswirkungen. Sie hebt die Bedeutung körperlicher Aktivität als potenziell wirksame Therapie hervor und verweist auf die niedrige Rate an ausreichender Bewegung in der Bevölkerung. Sie führt die Forschungslücke bezüglich des Zusammenhangs zwischen körperlicher Aktivität und der Überwindung depressiver Verstimmungen ein und begründet die Notwendigkeit der Arbeit.
Was wird in der Zusammenfassung der Kapitel beschrieben?
Die Zusammenfassung fasst die wichtigsten Inhalte jedes Kapitels prägnant zusammen, beginnend mit der Einleitung und Problemstellung über die Zielsetzung und den gegenwärtigen Kenntnisstand bis hin zur Methodik, den Ergebnissen, der Diskussion und der abschließenden Zusammenfassung der Arbeit.
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- Lennart Autschbach (Author), 2021, Körperliche Aktivität und psychische Gesundheit. Eine systematische Review, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1118977