Die Wissenschaft und die Forschung im Allgemeinen sind auf der Suche nach den Zusammenhängen, die unser Leben und unsere Umwelt erklären. Die Gesellschaft oder vielmehr die menschliche Beziehung zu ergründen und zu erforschen, das ist
die Aufgabe der Soziologie. Die Soziologie als Wissenschaft hat dabei viele verschiedene Ausprägungen. Gesellschaftliche Veränderungen und technische Errungenschaften haben den Blickwinkel und die soziologische Arbeitsweise immer wieder überholt und zum Teil auch verändert. Die Soziologie musste sich dabei stets hinterfragen, ihre Aufgabe neu definieren und zeitgemäße Fragen an die Gesellschaft formulieren.
Im Zuge dessen ist ein vielschichtiges soziologisches Wissens- und Datenkonvolut entstanden, was sich in Teilen widerspricht und zum anderen aufeinander aufbaut. Die Bandbreite reicht von kleinen empirischen Erkenntnissen bis hin zu hochkomplexen Gesellschaftstheorien, die dann eher einer Sozialphilosophie gleichen. Die Systemtheorie von Niklas Luhmann ergänzt diese Sammlung soziologischer Gesellschaftsauseinandersetzungen und versucht sich zugleich, durch seine spezielle Herangehensweise von den anderen Ansätzen zu distanzieren. Die Gesellschaft scheint bei Luhmann zu einem Apparat zu werden. Die Mechanismen des Apparates sind fest definierte Strukturen. Niklas Luhmann verhält sich zu diesem Apparat in Funktion eines Verwaltungsbeamten, der mit der Aufgabe vertraut ist, die strukturellen Zusammenhänge zu beschreiben und einzuordnen. Dieser Vergleich liegt nicht zuletzt nahe, da Luhmann selbst in seiner voruniversitären Zeit Verwaltungsbeamter war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Allgemeine Systemtheorien
- Systemtheorie nach Niklas Luhmann
- Zur Person
- Systemtheorie nach Luhmann
- Klärung einzelner Begriffe
- Autopoiesis und Selbstreferenz
- Beobachtung
- Kommunikation
- Fazit
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, einen Überblick über die Systemtheorie von Niklas Luhmann zu geben und einige zentrale Begriffe seiner Theorie zu erläutern. Dabei wird Luhmanns Theorie in den Kontext allgemeiner Systemtheorien eingeordnet und kritisch hinterfragt.
- Entwicklung des Systembegriffs in den Naturwissenschaften
- Luhmanns systemtheoretischer Ansatz und seine Abgrenzung zu anderen Soziologieansätzen
- Zentrale Begriffe der Systemtheorie: Autopoiesis, Selbstreferenz, Beobachtung und Kommunikation
- Kritik an Luhmanns Theorie
- Relevanz der Systemtheorie für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Systemtheorie und die Bedeutung der Soziologie als Wissenschaft ein. Sie stellt Niklas Luhmanns Systemtheorie vor und erläutert seine Intention, eine umfassende Gesellschaftstheorie zu entwickeln.
Das zweite Kapitel befasst sich mit allgemeinen Systemtheorien und deren Entwicklung in den Naturwissenschaften, insbesondere in der Biologie. Es wird die Bedeutung von Ludwig von Bertalanffy und dem Konzept der selbstorganisierten Systeme für Luhmanns Theorie hervorgehoben.
Im dritten Kapitel wird Luhmanns Systemtheorie im Detail vorgestellt. Es werden zentrale Begriffe wie Autopoiesis, Selbstreferenz, Beobachtung und Kommunikation erklärt und in den Kontext der gesamten Theorie eingebettet.
Schlüsselwörter
Systemtheorie, Niklas Luhmann, Autopoiesis, Selbstreferenz, Beobachtung, Kommunikation, Gesellschaft, Soziologie, Biologie, Wissenschaft
- Quote paper
- Ronny Fehler (Author), 2012, Systemtheorie nach Niklas Luhmann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1119234