Bei der Untersuchung des (proletarischen) Oeuvres Bertolt Brechts, ist eine Betrachtung der Eislerschen Brecht-Vertonungen – sofern man in dieser musikalischen Partnerschaft überhaupt von Vertonung im klassischen Sinne sprechen kann – unabdingbar.
Die dahingehende Zusammenarbeit mit Eisler soll Gegenstand dieser Arbeit sein. Dafür soll das Hauptaugenmerk zunächst auf den ästhetischen Kunst- bzw. Musiktheorien von Bertolt Brecht und Hanns Eisler liegen. Danach soll durch die Betrachtung und Analyse zweier beispielhaft ausgewählter Lieder bzw. Songs Eislers aus unterschiedlichen Kontexten, nämlich der Bühnenmusik zum einen und der Filmmusik zum anderen, überprüft werden, inwieweit die literarisch-dramaturgische Theorie Brechts durch Eislers Kompositionen vertreten wird. Hierbei soll es lediglich um die Musikproduktion in den 1930er-Jahren der Weimarer Republik gehen. Zuletzt soll die Frage geklärt werden, inwieweit der proletarische Aktivist und Komponist Hanns Eisler Brecht in seinem eigenen proletarischen Arbeiten beeinflusst haben könnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zu Brechts Musikverständnis
- Von Gestus und Verfremdung
- einem Konzept (nicht nur) für ein episches Theater
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Hanns Eislers musikalischer Arbeit auf das Werk Bertolt Brechts. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung der ästhetischen Kunst- und Musiktheorien beider Künstler, sowie auf der Analyse zweier beispielhaft ausgewählter Lieder Eislers aus den Bereichen Bühnenmusik und Filmmusik. Die Arbeit zielt darauf ab, die Frage zu klären, inwieweit Brechts literarisch-dramaturgische Theorie durch Eislers Kompositionen repräsentiert wird. Darüber hinaus wird untersucht, inwiefern Eisler Brecht in seinen eigenen proletarischen Arbeiten beeinflusst haben könnte.
- Brechts Musikverständnis und seine Kritik an der bürgerlichen Musik
- Das Konzept des epischen Theaters und seine Verbindung zur Musik
- Die Bedeutung von Gestus und Verfremdung in der musikalischen Arbeit Brechts und Eislers
- Die Rolle der Musik in der Vermittlung von gesellschaftlichen und politischen Inhalten
- Der Einfluss von Eislers Musik auf Brechts Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der musikalischen Zusammenarbeit zwischen Bertolt Brecht und Hanns Eisler heraus und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie skizziert die Forschungsfrage und die einzelnen Kapitel der Arbeit.
Zu Brechts Musikverständnis
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Brechts Berührungspunkte mit Musik und beleuchtet seine Kritik an der bürgerlichen Musik und dem romantischen Genie-Kult. Es wird das Konzept der „Misuk“ vorgestellt, das Brechts Verständnis von Musik als Mittel zur Vermittlung von Vernunft und kritischer Reflexion widerspiegelt.
Von Gestus und Verfremdung
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen aus Brechts Theatertheorie zum epischen Theater: Gestus und Verfremdung. Es wird erläutert, wie diese Prinzipien in der Zusammenarbeit zwischen Brecht und Eisler zum Tragen kommen und welche Rolle die Musik in der Vermittlung von gesellschaftlichen und politischen Inhalten spielt.
Schlüsselwörter
Bertolt Brecht, Hanns Eisler, episches Theater, Gestus, Verfremdung, Musiktheorie, proletarische Kunst, Weimarer Republik, Bühnenmusik, Filmmusik.
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- Lara Vinciguerra (Author), 2021, Hanns Eisler vertont Brecht. Die Stimme der Arbeiterbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1119530