Linguistische Textanalyse des Rezepts der Frikadelle aus den Jahren 1952 und 2018


Hausarbeit (Hauptseminar), 2019

28 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Die Entstehung und Inhalte der Textlinguistik

3. Das Phänomen Text
3.1 Textdefinition
3.2 Textsorten
3.3 Textmuster
3.4 Bedeutung der bisherigen Erkenntnisse für die Textsorte Kochrezept

4. Bisherige Erkenntnisse der Sprachwissenschaft zur Sprache in Kochrezepten

5. Das Mehrebenenmodell zur Textanalyse nach Brinker

6. Eine Analyse der Rezepte „Bratklopse“ und „Frikadellen“
6.1 Bratklopse
6.1.1 Funktionsebene
6.1.2 Thematische Ebene
6.1.3 Grammatische Ebene
6.2 Frikadellen
6.2.1 Funktionsebene
6.2.2 Thematische Ebene
6.2.3 Grammatische Ebene

7. Vergleich der Analysen

8. Fazit

9. Literatur- und Quellenverzeichnis
9.1 Quellen aus dem Internet
9.2 Mediendokumente
9.3 Forschungsliteratur

10. Anhang

Anhang 1 : Mehrebenenmodell nach Brinker

Anhang 2 : Rezept Bratklopse

Anhang 3 : Rezept Frikadellen

Anhang 4 : Analyse der Rezepte im tabellarischen Vergleich

Anhang 5 : Bratklopse - Vorwort und Allgemeines

Anhang 6 : Bratklopse - Allgemeines

Anhang 7 : Bratklopse - Speisezettel

Anhang 8 : Bratklopse - Einleitung Fleisch

Anhang 9 : Frikadellen - Geling-Garantie und Inhaltsverzeichnis

Anhang 10: Frikadellen - Allgemeiner Ratgeber

Anhang 11 : Frikadellen - Einleitung Fleisch

1. Einleitung

„[...] daß Sprache nichts Starres und nichts unabhängig von uns Vorhandenes ist, sondern daß die Mitglieder einer Sprach- und Kulturgemeinschaft ihre Sprache im Gebrauch selbst ständig hervorbringen und erneuern, immer bezogen auf Gegebenheiten ihrer Lebenspraxis und immer auf diese zurückwirkend." (Fix 2011: 83)

Ulla Fix beschreibt hiermit pointiert die Dynamik von Sprache. Sie ist das Werkzeug der Menschen, um Gedanken zu formulieren, sich mitzuteilen und damit Teil der Gesellschaft zu sein. Dass die Welt in einem ständigen Wandel steht, liegt an der sich ständig wandelnden Mentalität der Menschen. Diese Mentalität ist, wie das obige Zitat verdeutlicht, über Sprache ersichtlich und durch Texte festgehalten. Um die Entwicklung der Gesellschaft mitsamt ihren Ansichten und Denkweisen untersuchen und nachvollziehen zu können, ist die Entwicklung der Sprache zu untersuchen. Diese Entwicklung ist in Texten der jeweiligen Zeit festgehalten.

Ein Kochrezept stellt beispielhaft einen solchen Text dar, der dieser Sprachdynamik unterliegt. Kochrezepte bilden einen festen Bestandteil des Alltags. Somit lassen sich Rückschlüsse auf eben diesen Alltag ziehen. Sie geben Einblicke in das Verhältnis zwischen Emittenten und Rezipienten, die Beziehung zu Essen, zur Verfügung stehende Lebensmittel, die ideale Ernährungsweise und vieles mehr. Die Linguistik enthält schon seit den 1960er Jahren die Untersuchung von Texten und Textsorten. Kochrezepte sind dabei vereinzelt vertreten, bilden jedoch eine Minderheit, vergleichende Analysen fehlen vollständig. Deshalb ist die folgende Arbeit von wissenschaftlicher Bedeutung. Die Analyse erfolgt nach Klaus Brinker, der ein umfangreiches Mehrebenenmodell ausgearbeitet hat, welches sich aufgrund seiner Tiefe ideal für diese Arbeit eignet.

In dieser Arbeit liegt der Fokus auf zwei Beispielen für Kochrezepte: Das Rezept „Bratklopse“ aus dem Jahr 1952 und das Rezept „Frikadellen“ aus dem Jahr 2018. Beide Rezepte entstammen allgemeinen Kochbüchern. Dadurch lassen sie sich sehr gut miteinander vergleichen. Die Analyse bezieht ansatzweise die Bildlichkeit mit ein. Der Umfang dieser Arbeit lässt nur zwei Beispiele und eine grundlegende Erläuterung des Mehrebenenmodells zu.

Das folgende Kapitel bietet einen knappen Einblick in die Textlinguistik und ihre Entwicklung. Kapitel 3 erläutert die Begriffe Text, Textsorten sowie Textmuster und setzt sie zum Thema der Analyse in Beziehung. Kapitel 4 fasst sprachliche Auffälligkeiten von Kochrezepten zusammen. Kapitel 5 erläutert die Analyse nach Brinker, welche Kapitel 6 auf die beiden Beispiele anwendet. Kapitel 7 bietet einen Vergleich der Analysen. Abschließend fasst Kapitel 8 die wichtigsten Aspekte der Arbeit mit Blick auf das Thema abschließend zusammen und bietet einen Ausblick auf weitere zu untersuchende Themen.

2. Die Entstehung und Inhalte der Textlinguistik

Dieses Kapitel bietet einen knappen Überblick über die Entstehung der Textlinguistik und ihre zentralen Inhalte. Es ist wichtig für die Arbeit, da es die Analyse in den Kontext der Textlinguistik setzt, eine Grundlage für die Betrachtung von Texten bildet und diese Betrachtung beeinflusst.

Die Textlinguistik entstand durch einen Paradigmenwechsel der Sprachwissenschaft, der in den 1960er und zu Beginn der 1970er Jahre erfolgte (vgl. Fix 2008: 15). Er beinhaltete den Wechsel „[.] von der systemorientierten zur kommunikations- und funktionsbezogenen Sprachbetrachtung [.]“ (vgl. Fix 2008: 15). Dem Paradigmenwechsel liegt die bedeutende Erkenntnis zugrunde, dass ein „[.] Text erst im Zusammenhang des kommunikativen Handelns, in den er gehört, seinen Sinn erhält“ (Fix. 2011: 66) und folglich als eine komplexe sprachliche Handlung angesehen werden muss (vgl. Brinker 2014: 16). Nun existiert neben den bisher angenommenen sprachlichen Einheiten Phonem, Morphem und Satz die Einheit Text (vgl. Brinker 2014: 14).

Der Textlinguistik liegt eine Interdisziplinarität zugrunde (vgl. Fix 2008.: 16). Dabei stellt die Textlinguistik eine sehr junge Disziplin dar. Andere Disziplinen wie Psychologie, Rechtswissenschaften, Ökonomie, Politologie, Zeitungswissenschaft, Anthropologie, Geschichtswissenschaft und Theologie beschäftigen sich schon deutlich länger mit Texten (vgl. Fix 2011: 189). Ulla Fix unterscheidet dabei „[.] zwischen den Wissenschaften [...], die Texte, deren Eigenschaften, Merkmale, Strukturen, Inhalte, zu ihrem Erkenntnisziel gemacht haben und [.] Wissenschaften, für die Texte das Mittel der Erkenntnisfindung sind“ (Fix 2011: 189). Für die Textlinguistik handelt es sich bei Texten primär um das Erkenntnisziel, interessanterweise aber auch um das Mittel der Erkenntnisfindung. Die zentralen Fragen der Textlinguistik lauten: Was ist das Wesen eines Textes und wie ist dieser Text strukturiert (vgl. Fix 2008: 16f.)?

3. Das Phänomen Text

Dieses Kapitel erklärt das Phänomen Text. Dabei kommt es zur Einführung der Begriffe Textsorte und Textmuster. Der Textsortenanalyse vorangestellt ist das Verstehen des Mediums, welches einer Analyse unterliegt. In diesem Fall heißt das zu verstehen, was Text ist und nach welchen Bedingungen, wie zum Beispiel Textmustern, er entstanden ist. Es heißt, diese Textmuster zu kennen sowie die Bedeutung des Kontextes eines Textes zu verstehen.

3.1 Textdefinition

In der Literatur lassen sich die verschiedensten Definitionen von Text finden. Dass es aktuell immer noch keine allgemein akzeptierte und eindeutige Definition gibt, symbolisiert zugleich die Schwierigkeiten der Textlinguistik als auch die Wichtigkeit ihrer Arbeit. Zudem bewirken kulturelle, gesellschaftliche und technische Veränderungen einen ständigen Wandel des Textbegriffs (vgl. Brinker 2014: 22f.). Diese Arbeit verwendet aufgrund der Definitionstiefe die Textdefinition von Brinker: "Der Terminus ,Text‘ bezeichnet eine von einem Emittenten hervorgebrachte begrenzte Folge von sprachlichen Zeichen, die in sich kohärent ist und die als Ganzes eine erkennbare kommunikative Funktion signalisiert" (Brinker 2014: 17). Texte unterliegen Kohärenzbedingungen, die Brinker in die grammatischen und thematischen unterteilt (vgl. Brinker 2014: 18). Das Textualitätskriterium ist erfüllt, wenn sowohl die kommunikative Funktion als auch die Kohärenzbedingungen erfüllt sind. (vgl. Brinker 2014: 19). Schriftlichkeit und Mündlichkeit stellen kein Kriterium für oder gegen die Bezeichnung Text dar (vgl. Fix 2011: 138). Ein Text existiert immer im Kontext der Anwendung im Leben der Rezipienten (vgl. Brinker 2014: 20).

Die grammatische Ebene enthält die thematische Struktur eines Textes. Sie ergibt sich aus der „[..] Beschreibung der logisch-semantischen Relationen, in denen die einzelnen Propositionen bzw. propositionalen Komplexe eines Textes zum Thema [.]“ (Brinker 2014: 25) stehen. Die explizite und implizite Wiederaufnahme kann solche Relationen erzeugen. Brinker definiert die explizite Wiederaufnahme über die „[.] Referenzidentität (Beziehungsgleichheit) bestimmter sprachlicher Ausdrücke in aufeinander folgenden Sätzen eines Textes“ (Brinker 2014: 29). Der impliziten Wiederaufnahme wohnt eine solche Referenzidentität nicht inne (vgl. Brinker 2014: 36). Neben dem Prinzip der Wiederaufnahme gibt es noch weitere Verknüpfungsmöglichkeiten wie Konjunktionen und Adverbien (vgl. Brinker 2014: 42).

Die thematische Ebene enthält unter anderem die thematische Entfaltung. Sie ist „[.] die gedankliche Ausführung des Themas [.]“ (Brinker 2014: 57). Situative und kommunikative Faktoren steuern die thematische Entfaltung fundamental, wodurch sie stark variieren kann (vgl. Brinker 2014: 57). Sie stellt die textinternen Beziehungen dar (vgl. Brinker 2014: 57). Die Grundformen der thematischen Entfaltung sind die deskriptive, die narrative, die explikative sowie die argumentative (vgl. Brinker 2014: 60). Detaillierte Erläuterungen erfolgen dazu in Kapitel 5.

Die Textstruktur ergibt sich aus den stark miteinander verbundenen Ebenen der Grammatik und Thematik (vgl. Brinker 2014: 24). Die grammatische Ebene gibt Auskunft über die syntaktisch-semantischen Beziehungen zwischen den Sätzen eines Textes, die einen Textzusammenhang ermöglichen (vgl. Brinker 2014: 24). Die thematische Ebene analysiert den kognitiven Zusammenhang, den ein Text durch seine über Sätze ausgedrückten Sachverhalte herstellt (vgl. Brinker 2014: 24).

Die Textfunktion stellt über kommunikationsgemeinschaftlich verbindlich festgelegte Mittel den Zweck des Textes in einer Kommunikationssituation dar (vgl. Brinker 2014: 87, 97). Dabei können Texte verschiedene kommunikative Funktionen aufweisen, wobei eine dominiert (vgl. Brinker 2014: 87f.). Die Funktion eines Textes ist von dessen Wirkung auf den Rezipienten zu unterscheiden (vgl. Brinker 2014: 98). Innertextliche und außertextliche Mittel stellen die Textfunktion dar (vgl. Brinker 99). Es bestehen enge Zusammenhänge zwischen der Funktion und der Struktur eines Textes, wobei die Textfunktion regelhaft die Textstruktur bestimmt (vgl. Brinker 2014: 125). Zudem ist die Textfunktion dafür verantwortlich, dass aufeinander folgende sprachliche Zeichen nach genannten Kriterien einen Text ergeben (Brinker 2014: 133).

Es ist von großer Bedeutung, Texte in ihren Beziehungen und Verflechtungen zu betrachten und Texte als Textnetze und Textverbünde zu verstehen (vgl. Fix 2008: 16, 26). Dabei sind an Texten immer auch andere Zeichen wie Typographien, Bilder und Papiersorten beteiligt (vgl. Fix 2008: 31). Jegliche Zusammenhänge kann der Rezipient selbst durch Einbringung seines Weltwissens herstellen (vgl. Fix 2008: 22), was die Literatur Text-Textwelt-Beziehung bezeichnet (vgl. Fix 2011: 26, 43). Durch diese Ansicht ist „[a]lles [..] als sinntragendes Element zu betrachten und einzubeziehen“ (Fix 2008: 32). Grundlegend hierfür ist „[.] die wissenssoziologische Erkenntnis, daß der Mensch, indem er handelt, sich ordnend und gestaltend zur Wirklichkeit verhält“ (Fix 2011: 138). Der Rezipient greift für das Textverstehen auf sein thematisches sowie kulturelles Hintergrundwissen zurück (vgl. Brinker 2014: 43). Da der Gebrauch von Sprache eine Handlung darstellt, handelt es sich um etwas Soziales mit Voraussetzungen und Folgen und fordert die Wahrnehmung der Kulturbezogenheit dieser Handlung (vgl. Fix 2011: 83). Solch sprachliche Handlungen verlaufen nach den den Sprachteilhabern bekannten und durch den Sozialisationsprozess verinnerlichten Regeln, was die Grundlage für das Bilden und Verstehen von Texten ist (vgl. Brinker 2014: 89). Texte gehören mit ihrer Funktion zu Kultur und unterstützen das Zusammenleben sowie die Bewältigung des Alltags (vgl. Fix 2011: 88). Das Wissen über das kulturelle Prestige von Texten, ihre Tradition, ihre Funktion und den Wert des Mediums definiert Fix Kulturwissen (vgl. Fix 2011: 85). Sie ermöglichen entweder einen geistig-ordnenden Zugriff oder einen praktisch-ordnenden Zugriff auf die Welt (vgl. Fix 2011: 192), wobei zweites mit seiner Funktion der Bewältigung des Alltags auf das Kochrezept zutrifft. Bei der Untersuchung von Texten ist die Einbeziehung von Wissen, Erfahrungen und praktisch gewonnenen Erwartungen zentral notwendig (vgl. Fix 2008: 25).

3.2 Textsorten

Die Literatur bietet einheitlichere Definitionen von Textsorten. Fix definiert sie beispielsweise wie folgt: „Textsorten sind musterhafte, prototypische Phänomene und bieten so Orientierung sowohl für das Textherstellen als auch für das Textverstehen“ (Fix 2011: 112). Brinkers Definition ergänzt diese Definition um das Merkmal, dass sie „[.] innerhalb der Sprachgemeinschaft im Laufe der historisch-gesellschaftlichen Entwicklungen aufgrund kommunikativer Bedürfnisse entstanden sind“ (vgl. Brinker 2014: 133). Ein Text stellt immer ein Exemplar einer bestimmten Textsorte dar (vgl. Brinker 2014: 133). Sowohl die Produktion als auch die Rezeption von Texten erfolgt in Abhängigkeit zu Textsorten (vgl. Brinker 2014: 133). Wie auch beim Text ist der Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit Textsorten das Wissen über ihren kulturellen Status und bei der Betrachtung einer bestimmten Textsorte die Kenntnis um deren kulturelle Spezifik, was sich Textsortenwissen nennt (vgl. Fix 2011: 113). Es handelt sich bei Textsorten bereits aufgrund ihrer Existenz um ein Kulturphänomen (vgl. Fix 2011: 111). Dabei stellt das Verfügen über Textsorten und ihre Muster eine Routine dar (vgl. Fix 2011: 85). Mitglieder einer Kultur- und Kommunikationsgemeinschaft verinnerlichen Textsorten und -muster durch ihr sprachliches Handeln, aber auch durch die Schule: Hier erlernen sie diejenigen Elemente, die charakteristisch für eine bestimmte Textsorte sind, und dass sie durch diese Elemente ihre und fremde Texte einer bestimmten Textsorte zuordnen können. Zudem nutzen Rezipienten ihre Erfahrungen sowie ihr Orientierungswissen, um einen Text zu untersuchen und folglich einer Textsorte zuzuordnen, womit der Prozess des Verstehens bereits vollzogen ist (vgl. Fix 2011: 117). Textsorten sind jedoch nicht starr: „Textsorten innerhalb einer Kulturgemeinschaft werden sich ändern, wenn sich ihr Kontext wandelt und sich andere gesellschaftliche Funktionen4 herausbilden“ (Fix 2011: 88). Einen zentralen Aspekt des Textverstehens spielt der Zweck der Textsorte (vgl. Fix 2011: 110). Die Textsorte erfasst die Quantität des Phänomens Text: Es gibt Gruppen von Texten, denen bestimmte Muster zu eigen sind (vgl. Fix 2011: 71). Die Merkmale von Textsorten lassen sich in die Kommunikationssituation, die Textfunktion sowie den Textinhalt unterteilen (vgl. Brinker 2014: 136).

3.3 Textmuster

Intertextualität von Texten lässt sich in der Feststellung finden, dass „[.] alle Textexemplare über das Muster der Textsorte, in der sie realisiert sind, miteinander verbunden [sind, ZVM]“ (Fix 2008: 26). Es gibt zwei Arten von Intertextualität: die Text­Text-Beziehung und die Text-Textmuster-Beziehung (vgl. Fix 2011: 75). Aufgrund ihres ordnenden Zugriffs lassen sich Textsorten durch die Art dieses Zugriffs und die damit in Verbindung stehenden Merkmale beschreiben (vgl. Fix 2011: 88f., 139). Muster stellen Möglichkeitsfelder dar, denn sie sind bezüglich der Funktionen, Inhalte und sprachlichen Formen einerseits normativ, lassen andererseits jedoch auch Freiräume zu, die es individuell zu füllen gilt (vgl. Fix 2011: 112). Damit stellen sie Handlungsanweisungen dar (vgl. Fix 2011: 85). Ein Textmuster bildet den Rahmen der Wissensbestände einer Textsorte (vgl. Fix 2011: 113). Ergänzend zum quantitativen Aspekt der Textsorten, erfassen Textmuster die Qualität eines Textes: „Es informiert [.] über gemeinsame thematisch-propositionale Grundelemente, gemeinsame handlungstypisch-illokutive Grundelemente und über die gemeinsamen stilistisch-formulativen Mittel“ (Fix 2011: 71). Textmuster eignen sich besonders zur Erfassung kulturell und sozial geprägter kommunikativer Kompetenzen, da sie die Schnittstelle zwischen unterschiedlichen Wissensbeständen bilden, die für sprachlich-kommunikatives Handeln von Bedeutung sind: Normwissen, Weltwissen, Sprachwissen, Situationswissen, Kulturwissen, Wissen über den Wert des Mediums, Wissen über zugrundeliegende Kultureme, Wissen über die Funktion einer Textsorte in der Gesellschaft sowie Wissen über das kulturelle Prestige und die Tradition von Texten. (vgl. Fix 2011: 85, 134f.). Textmuster sind prototypisch für ihre Textsorte und können deshalb so gut übernommen und wiedererkannt werden (vgl. Fix 2011: 67). Das prototypische Wissen bildet der Rezipient durch Erfahrung. Ohne das Wissen um die Textmuster ist ein vollständiges Textverständnis nicht möglich (vgl. Fix 2011: 117). Ein Textmuster ergibt sich sowohl aus den angewandten Formulierungen als auch aus der thematischen und funktionalen Ebene eines Textes (vgl. Fix 2011: 67f.). Textmuster grenzen sich durch die Art ihrer Beschreibung voneinander ab und ermöglichen so die Beschreibung von Textmustermischungen (vgl. Fix 2011: 69). Textmuster sind besonders interessant bei der Untersuchung von sprachlichen Entwicklungen: Ändern sich die Textmuster, ändern sich ebenfalls die Textexemplare (vgl. Fix 2011: 195). Durch eine solche Veränderung sind manche Texte nicht länger eindeutig bestimmten Textsorten zuzuordnen und manche Texte verlangen eine neue Zuordnung (vgl. Fix 2011: 195).

3.4 Bedeutung der bisherigen Erkenntnisse für die Textsorte Kochrezept

Zusammengefasst sind Textmuster für die Textklassifizierung und die Zuordnung zu bestimmten Textsorten verantwortlich. Mitglieder einer Kultur- und Kommunikationsgemeinschaft verfügen routinehaft über die Textmuster bestimmter Textsorten. Textmuster und damit auch Textsorten sind somit kulturelle Phänomene. Folglich unterliegen auch sie ständigen Wandlungen, abhängig von den kulturellen und kommunikativen Entwicklungen in einer Gesellschaft, und Texte verlieren ihre Textsortenzuordnung.

Aus Fix‘ Definition von Text geht hervor, dass ein Kochrezept nicht ohne Kontext und dem „[...] Einsatz von Wissen verschiedener Art [...]“ (Fix 2008: 15) auskommt. Die Betrachtung von Texten als Textnetze und -verbünde spielt besonders im Zusammenhang der Kochrezepte eine große Rolle, da sie sich in Kochbüchern befinden. Deshalb können und dürfen die einzelnen Rezepte nicht losgelöst von ihrem schriftlichen Kontext betrachtet werden. Trotzdem muss ihr nichtschriftlicher Kontext mitbedacht werden. Ein Kochrezept weist bestimmte formale und thematische Bausteine auf, die jeder einem Kochrezept zuordnen würde. Die Untersuchung der Entwicklung dieser Bausteine, des Textmusters der Textsorte Kochrezept, erfolgt in Kapitel 116 anhand eines Analysenvergleichs.

Eine Entwicklung der gesellschaftlichen Funktion von Kochrezepten lässt sich bereits feststellen. Vor den technologischen Entwicklungen gab es Kochrezepte nur in Kochbüchern oder als handschriftlich angefertigte Rezepte. Die Rezepte sind aufgrund der Begrenztheit an Lebensmitteln simpler gestaltet. Ebenso von Bedeutung ist die Rolle der Hausfrau, die es heute nicht mehr so starr gibt. Die Aufgabe der Hausfrau war es, für die richtige Versorgung und Ernährung der Familie zu sorgen, und das Kochbuch war dabei ihr Arbeitsmittel. Heutzutage gibt es das Kochrezept zwar auch noch in Kochbüchern, diese sind jedoch oft auf bestimmte Lebensmittel oder Gegebenheiten ausgerichtet. Möglich ist dies aufgrund gesellschaftlicher und medialer Entwicklungen. Heute ist ein Kochbuch mit grundlegenden Informationen und Rezepten weniger nötig, da die Rezipienten Grundlegendes schnell im Internet nachschauen können. Heute hat das Kochen an sich eine völlig andere Bedeutung erlangt: Es muss sich Zeit zum Einkaufen, Kochen und Essen genommen werden. Steht diese Zeit scheinbar nicht zur Verfügung, wird auf den Lieferservice, Fertigprodukte oder lieferbare Essensboxen zurückgegriffen. Es hat demnach eine Entwicklung der Funktion von Kochrezepten in der Gesellschaft stattgefunden: Vom Mittel zur Bewältigung des Alltags weg und hin zum Kochen mithilfe von Rezepten als Luxus. Nur die grundlegende Funktion, nämlich das erfolgreiche Kochen eines Gerichts, ist geblieben. Besonders die in dieser Arbeit herangezogenen Beispiele enthalten Textmustermischungen. Deshalb sind Textmustermischungen relevant für diese Arbeit.

4. Bisherige Erkenntnisse der Sprachwissenschaft zur Sprache in Kochrezepten

Die bisherigen Erkenntnisse zur Sprache in Kochrezepten ermöglichen die Einordnung dieser Arbeit in den aktuellen Wissensstand. Die Rezeptanalysen in Kapitel 6 beziehen sich auf diese Einordnung, die somit auch eine Grundlage des Analysenvergleichs in Kapitel 7 darstellt.

Die heutzutage typische Handlungsanweisung in Kochrezepten, dargestellt durch den Infinitiv, entstand nachweislich erst nach der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert (vgl. Glaser 2002: 165f.). Zuvor galten „[.] der Imperativ, unbestimmt-persönliche Konstruktionen mit dem Pronomen man sowie Passivkonstruktionen [als, ZVM] die Haupttypen der Handlungsanweisungen [.]“ (Glaser 2002: 166) in Kochrezepten. Die Entwicklung von Kochrezepten drückt Glaser wie folgt aus:

„Die Gesamtentwicklung lässt sich also als eine immer stärkere Abwendung vom Adressaten der Aufforderung, der der Handlungsträger ist, beschreiben. Die Handlung als solche wird dafür im Laufe der Zeit immer mehr in den Mittelpunkt gerückt.“ (Glaser 2002: 168)

Glaser begründet diese Entwicklung mit dem aufkommenden Wunsch nach „[.] Wiederholbarkeit, Allgemeingültigkeit und Anonymität der Rezepthandlung [..]“ (Glaser 2002: 168). Dies ist auf die informative Funktion von Kochrezepten zurückzuführen (vgl. Glaser 2002: 168). Bei der Untersuchung des Zwecks von Kochrezepten fällt auf, dass sie „[.] zur eigenen Erinnerung, zur Information anderer oder zur Fixierung einer gemeinsamen Tradition“ (Donalies 2012: 25) dienen.

Donalies unterteilt Kochrezepte in anweisende und beschreibende (vgl. Donalies 2012: 26) . Den anweisenden Kochrezepten „[.] ist der auffordernde Ton, der einen Adressaten direkt zu einer Handlung veranlassen will“ (Donalies 2012: 26) zu eigen, wobei ihre Absichten gemeinhin freundlich-pädagogisch sind (vgl. Donalies 2012: 26). Dafür verwenden sie den adhortativen Konjunktiv („Man nehme.“), die Man -Konstruktion mit Modalverb („Man muss.“), den Imperativ Singular und Plural („Nimm.“), die 2. Person Singular Indikativ Aktiv („Du nimmst.“) oder die Sie -Distanzform („Nehmen Sie.“) (vgl. Donalies 2012: 26). Der Imperativ Singular und Plural galt, wie bereits festgestellt, als die dominierende Verbform in Kochbüchern, ist jedoch heutzutage selten (vgl. Donalies 2012: 27) . Die Sie -Distanzform gilt als neueres Phänomen und eignet sich besonders aufgrund ihrer Verwendung gegenüber unbekannten Personen, welches das Verhältnis zwischen Emittenten und Rezipienten von Kochrezepten beschreibt (vgl. Donalies 2012: 27). Der adhortative Konjunktiv stellt den Prototyp der für Kochrezepte charakteristischen Verbform dar, obwohl er sehr schwach vertreten ist (vgl. Donalies 2012: 26). Im Gegensatz dazu gilt die Man -Konstruktion mit Modalverb als kontinuierlich belegbar, ist jedoch gleichermaßen selten (vgl. Donalies 2012: 26). Die Verwendung der 2. Person Singular Indikativ ist in Kochrezepten zwar vorhanden, jedoch ebenso kaum belegbar (vgl. Donalies 2012: 27).

Die andere Form der Kochrezepte, die beschreibende, weist dahingegen einen „[...] moderaten Ton [auf, ZVM], der einen Adressaten an der Kochhandlung teilhaben lässt“ (Donalies 2012: 28). Vertretene Formen sind der Infinitiv („Die Karotten dazugeben“), das Vorgangspassiv („Die Karotten werden dazugegeben“), die 3. Person Singular und Plural Indikativ Aktiv mit einem gegenständlichen Subjekt („Dazu kommt die Karotte“), Man - Konstruktionen ohne Modalverben („Man gibt die Karotte dazu“), die 1. Person Plural Indikativ Aktiv („Wir geben die Karotte dazu) sowie die 1. Person Singular Indikativ Aktiv („Ich gebe die Karotte dazu“) (vgl. Donalies 2012: 28). Der Infinitiv kommt vor allem ab den 1940er Jahren in Kochrezepten vor und hat sich bis heute zur meistgebrauchten und typischen Form von Kochrezepten entwickelt (vgl. Donalies 2012: 28). Das Vorgangspassiv findet seinen Ursprung in Kochrezepten im 17. Jahrhundert und ist bis heute in Kochrezepten einigermaßen häufig vertreten (vgl. Donalies 2012: 28). Die 3. Person Singular und Plural Indikativ Aktiv mit einem gegenständlichen Subjekt sind vereinzelt im 19. und frühen 20. Jahrhundert vertreten (vgl. Donalies 2012: 29). Die Man -Konstruktion ohne Modalverb ist vor allem im 19. und 20. Jahrhundert stark vertreten (vgl. Donalies 2012: 29). Historisch zwar nicht nachweisbar, jedoch aktuell stärker vertreten ist die Verwendung der 1. Person Plural Indikativ Aktiv (vgl. Donalies 2012: 29). Die 1. Person Singular Indikativ Aktiv stellt hingegen eine starke Ausnahme dar (vgl. Donalies 2012: 29). Mischformen genannter Verbformen kommen dabei in Kochrezepten häufig vor (vgl. Donalies 2012: 30).

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Kochrezepte eine Entwicklung vom anweisenden Imperativ und der Man -Konstruktion ohne Modalverben zum Infinitiv aufweisen.

5. Das Mehrebenenmodell zur Textanalyse nach Brinker

Das Mehrebenenmodell von Brinker (siehe Anhang 1) unterteilt sich in drei Analyseebenen: die Funktionsebenen, die thematische Ebene sowie die grammatische Ebene. Diese Arbeit nennt der Vollständigkeit halber alle Modellaspekte und erläutert die für die Analyse wichtigen.

Die Textfunktion beschreibt, wie in Kapitel 3.1 erläutert, den Zweck des Textes in einer Kommunikationssituation (vgl. Brinker 2014: 87). Die Funktion eines Textes steht in einem engen Zusammenhang zur Struktur des Textes (vgl. Brinker 2014: 125). Brinker klassifiziert die Textfunktion anhand der Art des kommunikativen Kontakts und erstellt folgende textuelle Grundfunktionen: Informationsfunktion, Appellfunktion, Obligationsfunktion, Kontaktfunktion, Deklarationsfunktion (vgl. Brinker 2014: 105f.). Diese Funktionen können direkt oder indirekt Signale geben. Die Signalisierung verläuft nach dieser Aufzählung von direkt zu indirekt. Ein Text kann mehrere dieser Funktionen aufweisen, wobei immer eine dominiert (vgl. Brinker 2014: 87f.). Die Textfunktion hat eine tragende Rolle bei der Bestimmung der Textsorte, da sie den Kommunikationsmodus festlegt (vgl. Brinker 2014: 138). Diese Informationsfunktion kann sowohl sachbetont als auch meinungsbetont sein (vgl. Brinker 2014: 108). Die Appellfunktion ist durch eine Meinungsbeeinflussung und/oder eine Verhaltensbeeinflussung charakterisiert (vgl. Brinker 2014: 109). Als grammatische Indikatoren fungieren hier meist der Imperativ, der Infinitiv sowie das für diese Arbeit irrelevante Interrogativ (vgl. Brinker 2014: 111f.). Neben den Textsorten Gebrauchsanweisung und Bedienungsanleitung liegt auch bei der Textsorte Kochrezept eine Variation der Appellfunktion vor: „Der Emittent will in Texten dieser Art den Rezipienten prinzipiell nicht zu einer unmittelbaren Handlung veranlassen, sondern ihn über bestimmte Handlungsschritte und -möglichkeiten informieren“ (Brinker 2014: 111). Die Literatur nennt diese besondere Art der Appellfunktion Instruktion, wobei die Kenntnisvermittlung und Handlungskompetenzerweiterung gegenüber dem Interesse des Emittenten an der Handlungsdurchführung in den Hintergrund gerät (vgl. Brinker 2014: 111).

Die thematische Ebene unterteilt sich in Thema und thematische Entfaltung. Das Textthema und die Form der Themenentfaltung bilden die Grundlage der Textsortendifferenzierung (vgl. Brinker 2014: 144). Zur Analysekategorie Thema gehört die Art des Themas und die zeitliche Fixierung sowie die Relation zwischen Emittenten, Rezipienten und Thema durch Angabe der lokalen Orientierung (vgl. Brinker 2014: 144f.). Die zeitliche Fixierung kann vorzeitig, gleichzeitig, nachzeitig oder zeitlos sein. Die Grundformen der thematischen Entfaltung sind die deskriptive, die narrative, die explikative sowie die argumentative (vgl. Brinker 2014: 60). Bei der deskriptiven Themenentfaltung stellt der Emittent ein Thema mit seinen Teilthemen dar (vgl. Brinker 2014: 60). Diese Art der Themenentfaltung ist primär für informative Texte charakteristisch, kommt jedoch auch in instruktiven sowie normativen Texten vor und verbindet sich in appellativen Texten des Öfteren mit der argumentativen Themenentfaltung (vgl. Brinker 2014: 64). Die deskriptive Themenentfaltung kann einen Gegenstand oder ein Lebewesen bezeichnen, oder sich auf einen einmaligen Vorgang oder auf einen wiederholbar dargestellten Vorgang beziehen (vgl. Brinker 2014: 62f.). Dabei tut der Emittent Folgendes: „[Er, ZVM] gliedert den Gesamtvorgang [...] in seine wesentlichen Teilvorgänge, die er in ihrem zeitlichen Nacheinander übersichtlich (signalisiert durch die Nummerierung) und knapp beschreibt“ (Brinker 2014: 62). Zur Analysekategorie Themenentfaltung gehört neben den genannten Grundformen auch die Realisationsform, die sich besonders eignet, um „[.] die strukturellen und kommunikativ-pragmatischen Aspekte der linguistischen Textanalyse zu verbinden“ (Brinker 2014: 146).

Das Ende der Textanalyse nach Brinker bildet die grammatische Ebene, welche die grammatische Kohärenz enthält, also die Beschreibung der verwendeten sprachlichen und nicht-sprachlichen Mittel zum Ausdruck des Themas (vgl. Brinker 2014: 157). Zu dieser Ebene gehört die in Kapitel 3.1 erläuterte Wiederaufnahme.

In einer Textanalyse sind diese Analysekategorien mit ihren Beschreibungsaspekten zwar klar voneinander zu trennen, jedoch nicht isoliert voneinander zu betrachten: „Zwischen situativem bzw. medialem Kontext, kommunikativer Funktion (Textfunktion), thematischem Aufbau und sprachlich-grammatischer Struktur von Texten bestehen komplexe Beziehungen [.]" (Brinker 2014: 157). Aus diesem Grund unterteilt sich die Analyse der Arbeit im folgenden Kapitel zwar in die verschiedenen Ebenen, stellt jedoch immer wieder Bezüge zwischen den Ebenen her.

6. Eine Analyse der Rezepte „Bratklopse“ und „Frikadellen“

Dieses Kapitel führt die Analyse des Rezepts „Bratklopse“ von 1952 (Anhang 2) und des Rezepts „Frikadellen“ von 2018 (Anhang 3) durch. Dabei nimmt es die Erkenntnisse aus den vorherigen Kapiteln als Grundlage. Die Analyse erfolgt nach dem in Kapitel 5 beschriebenen Mehrebenenmodell von Brinker. Der Funktionsebene vorangestellt ist die Situationalität und Kontextualität.

[...]

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Linguistische Textanalyse des Rezepts der Frikadelle aus den Jahren 1952 und 2018
Hochschule
Philipps-Universität Marburg
Veranstaltung
Vom Protest-Flugblatt bis zum Wahlkampftweet. Textsorten früher und heute.
Note
2,0
Autor
Jahr
2019
Seiten
28
Katalognummer
V1119767
ISBN (eBook)
9783346485403
ISBN (Buch)
9783346485410
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Textlinguistik
Arbeit zitieren
Zoë Vinga Martins (Autor:in), 2019, Linguistische Textanalyse des Rezepts der Frikadelle aus den Jahren 1952 und 2018, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1119767

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