Welches Verständnis von Nacktheit konstruiert die künstlerische Darstellung nackter Körper vor dem Hintergrund der ostdeutschen FKK-Bewegung der 60er-Jahre und inwiefern grenzt sich dieses von der staatlich propagierten Sexualmoral ab?
Um dies zu beantworten, beginnt das zweite Kapitel mit einem Einblick in den wissenschaftlichen Diskurs rund um Nacktheit. Es wird deutlich, dass der menschliche Körper im Kontext gesellschaftlich und kulturell geformter Konventionen betrachtet und bewertet wird. Eng mit der Wahrnehmung von Nacktheit verbunden sind in der Geschichte Moral, Scham, Tabu und zahlreiche Dualismen, welche den Umgang mit ihr bestimmen. In Vorbereitung für ein umfassenderes Verständnis schließt daran eine Übersicht über die historischen Dimensionen der Deutungsebenen und der Inszenierung von Nacktheit an. Das dritte Kapitel widmet sich vertiefend den gesellschaftlichen Bedingungen der 60er-Jahre in der DDR. Im Fokus stehen dabei die propagierten Sexual- und Moralvorstellungen sowie die zensorischen Reglementierungen zur Durchsetzung der sozialistischen Linie. Ziel ist ein umfassendes Verständnis der DDR-Gesellschaft im Hinblick auf die beispielgebende Untersuchung von Covern der Unterhaltungszeitschrift DAS Magazin.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der nackte Körper
- Nacktheit im Diskurs
- Die Geschichte nackter Inszenierung bis 1960
- Die DDR Moral und Zensur
- Der sozialistische Körper in der Ulbricht Ära
- Zensur - Von Agitation bis zur Schere im Kopf
- DAS Magazin - Die Nackte unterm Ladentisch
- Einordnung in die DDR-Presselandschaft
- Coveranalyse
- Diskussion und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konstruktion von Nacktheit in künstlerischen Darstellungen vor dem Hintergrund der ostdeutschen FKK-Bewegung der 60er Jahre und beleuchtet, wie sich diese Darstellung von der staatlich propagierten Sexualmoral abgrenzt.
- Wissenschaftlicher Diskurs um Nacktheit
- Historische Dimensionen der Inszenierung von Nacktheit
- Sexual- und Moralvorstellungen in der DDR
- Zensurmechanismen in der DDR
- Analyse von Covern der Zeitschrift DAS Magazin
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet den wissenschaftlichen Diskurs rund um Nacktheit, wobei die Bedeutung von gesellschaftlichen Konventionen und der Einfluss von Moral, Scham und Tabu hervorgehoben werden. Des Weiteren wird ein Überblick über die historische Inszenierung von Nacktheit gegeben.
Das dritte Kapitel widmet sich den gesellschaftlichen Bedingungen der 60er Jahre in der DDR, mit besonderem Fokus auf die propagierten Sexual- und Moralvorstellungen sowie die zensorischen Reglementierungen.
Das vierte Kapitel analysiert die Zeitschrift DAS Magazin, insbesondere ihren Umgang mit den Themen Sexualität, Liebesangelegenheiten und Nacktheit in den 60er Jahren. Dabei werden ausgewählte Titelbilder mithilfe des Drei-Stufen-Interpretationsmodells von Panofsky untersucht, um Aufschluss über die Bedeutung und das Verständnis von Nacktheit in dieser Dekade zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Nacktheit, FKK-Bewegung, DDR, Sexualmoral, Zensur, DAS Magazin, Coveranalyse, Inszenierung, Kulturgeschichte, Kunst, Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Katharina Humenda (Autor:in), 2021, Die Wahrnehmung von Nacktheit in der DDR der 60er-Jahre, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1119774