Quintili Vare, legiones redde! Diesen Ausspruch soll Kaiser Augustus gemacht haben, als er von der katastrophalen Niederlage des Publius Quinctilius Varus hörte, die dieser im Jahre 9 n. Chr. in Germanien erlitten hatte. Die Ereignisse, die sich im Jahre 9 n. Chr. in Germanien abspielten, sind uns bis heute nicht in allen Einzelheiten bekannt. Die Frage, die bis heute an erster Stelle steht, wenn man sich mit der clades Variana beschäftigt, ist die Frage nach dem Wo. In dieser Frage – aber auch in allen anderen, die die Schlacht betreffen – sind es die literarischen Hinterlassenschaften der antiken Autoren, die unsere wichtigsten Quellen darstellen. Somit stehen im Zentrum dieser Arbeit die antiken Textquellen, die näher betrachtet und analysiert werden sollen. Die Quellen, die in dieser Arbeit näher betrachtet werden, sind Auszüge aus den Werken folgender Autoren: Velleius Paterculus, Tacitus, Florus und Cassius Dio.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Die antiken Quellen
- Velleius Paterculus
- Tacitus
- Florus
- Cassius Dio
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Darstellung der Varusschlacht in antiken Quellen, um zu verstehen, wie diese Ereignisse in der römischen Geschichtsschreibung verarbeitet wurden. Die Arbeit betrachtet die Werke von Velleius Paterculus, Tacitus, Florus und Cassius Dio und untersucht, wie diese Autoren die Schlacht, ihre Beteiligten und insbesondere den Feldherrn Varus schildern.
- Die Rolle der antiken Quellen in der Rekonstruktion der Varusschlacht
- Die Darstellung des Feldherrn Varus in den antiken Quellen
- Die Charakterisierung des Arminius in den antiken Quellen
- Die literarischen und politischen Absichten der antiken Autoren
- Die Frage nach der Glaubwürdigkeit der antiken Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
- Velleius Paterculus: Die Textstelle in den Historia Romana zeichnet ein negatives Bild von Varus, der als geldgierig und untauglich für den Kriegsdienst dargestellt wird. Velleius legt den Schwerpunkt auf Varus' vermeintliche Unfähigkeit, die Germanen mit dem Recht zu zivilisieren, und betont dessen Blindheit gegenüber Arminius' wahren Absichten.
- Tacitus: Tacitus schildert die Ereignisse des Jahres 15 n. Chr., als Germanicus die Schlachtstätte besucht, um die gefallenen Römer zu bestatten. Im Gegensatz zu Velleius zeichnet Tacitus ein positives Bild von Arminius, den er als Freiheitskämpfer darstellt. Der Bericht bietet eine einzigartige Beschreibung des Schlachtortes, die jedoch ungenau bleibt.
- Florus: Florus' Werk Epitome bellorum omnium annorum DCC libri duo ist eine stilisierte Darstellung der römischen Geschichte. Florus zeichnet ein negatives Bild von Varus, der durch seine Grausamkeit und seinen Stolz die Germanen gegen Rom aufbrachte. Der Bericht ist stark emotional gefärbt und bietet nur wenige Informationen zur Schlacht selbst.
- Cassius Dio: Cassius Dio liefert die detaillierteste und umfangreichste Darstellung der Varusschlacht. Er beschreibt den Marsch der römischen Truppen, den Angriff der Germanen und die katastrophalen Ereignisse der Schlacht. Sein Bericht ist jedoch nicht unumstritten, da einige Forscher seine Glaubwürdigkeit in Frage stellen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Varusschlacht, die antiken Quellen, die Darstellung von Varus und Arminius, die Glaubwürdigkeit der Quellen und die literarischen und politischen Absichten der Autoren. Die Arbeit beleuchtet die historischen Ereignisse, die literarischen Strategien der antiken Autoren und die Herausforderungen der Rekonstruktion der Varusschlacht anhand der verfügbaren Quellen.
- Arbeit zitieren
- Aljoscha Riehn (Autor:in), 2008, Die Schilderung der Varusschlacht in den antiken Quellen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112172