Das manches im deutschen Bildungssystem im Argen lag, war weithin bekannt – ein markantes
Schlagwort für den pädagogischen Notstand zwischen Flensburg und Füssen fehlte allerdings
noch, bis im Jahr 2000 die Ergebnisse der ersten PISA-Studie in die Öffentlichkeit getragen
wurden. Seither steht die Abkürzung im Volksmund für die Schieflage der hiesigen
Schulen, das angebliche Versagen von Eltern, Lehrern und Pennälern sowie die Reformunfähigkeit
der politischen Entscheider. PISA musste für vieles herhalten, was sich durch das üppige
Zahlenmaterial scheinbar logisch beweisen ließ: Mal wurde die Gesamtschule verteufelt,
mal hoch gelobt, mal die frühe Trennung der Kinder nach ihren Fähigkeiten angeprangert und
mal die schlechte Integrationsleistung des deutschen Bildungssystems gerügt. Finnland wurde
bejubelt, die asiatischen Teilnehmerstaaten spielten in gänzlich der deutschen Schulrealität
entrückten Ligen. Gleichzeitig schossen die Kritiker aus allen Rohren, um den „Mythos PISA“
zu verunglimpfen und ihm die Glaubwürdigkeit zu entziehen.
Die vorliegende Arbeit soll die geäußerten Beanstandungen zusammentragen und so einen
Überblick über die Schwachpunkte der PISA-Untersuchungen liefern. Gleichzeitig fällt das
Schlaglicht auf die Frage, für welche Schlüsse das Zahlenmaterial festen Grund bietet und
welcher Korrelation die Kausalität fehlt. Das „Programme for International Student Assessment“ (PISA) ist eine internationale
Schulleistungsuntersuchung, die seit dem Jahr 2000 in dreijährigem Turnus in den meisten
der 30 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD) und einer zunehmenden Anzahl von Partnerstaaten durchgeführt wird. Die Studie
hat zum Ziel, die Leistungsfähigkeit verschiedener nationaler Bildungssysteme im internationalen
Vergleich durch die Messung von alltags- und berufsrelevanten Kompetenzen 15-
jähriger Schüler zu untersuchen. Das Alter der Probanden wurde so gewählt, um festzustellen,
wie gut junge Menschen gegen Ende ihrer obligatorischen Schulzeit auf die Herausforderungen
der heutigen Gesellschaft vorbereitet sind.
Das PISA-Konsortium verzichtet auf „transnationale curriculare Validität“. Stattdessen führt
es ein „didaktisches und bildungstheoretisches Konzept mit sich, das normativ ist“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodik der PISA-Studie
- Grundlagen
- Konstruktion des Tests
- Testaufgaben
- Reading Literacy
- Mathematical Literacy und Problemlösen
- Scientific Literacy
- Anmerkungen zur Methodik
- negativ
- Testkonzeption
- Auswertung
- Kompetenzstufenmodell
- positiv
- negativ
- Aussagekraft
- Auswertung der Daten
- Allgemeines
- Sozialer Status
- Innerdeutsches Nord-Süd-Gefälle
- Interpretation der Daten
- Öffentliche Debatte
- Wichtigste Einflussfaktoren
- Migrationshintergrund
- Schulform
- Veränderungen als Reaktion auf die PISA-Ergebnisse
- Fazit/Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Methodik und die Ergebnisse der PISA-Studie, um die Aussagekraft der Untersuchungen zu beurteilen. Ziel ist es, die Stärken und Schwächen der PISA-Methodik zu beleuchten und die Interpretation der Daten kritisch zu hinterfragen.
- Kritik an der Testkonzeption und Auswertungsmethodik
- Die Aussagekraft der PISA-Ergebnisse für die deutsche Bildungslandschaft
- Der Einfluss sozialer Faktoren auf die Schulleistung
- Die Debatte um die Schulform und die Rolle der PISA-Studie
- Die Auswirkungen der PISA-Ergebnisse auf die Bildungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der PISA-Studie für die deutsche Bildungslandschaft dar und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Das Kapitel „Methodik der PISA-Studie" beschreibt die Grundlagen, die Konstruktion des Tests und die verschiedenen Testaufgaben im Detail. Dabei werden die Bereiche „Reading Literacy", „Mathematical Literacy" und „Scientific Literacy" näher beleuchtet.
Das Kapitel „Anmerkungen zur Methodik" analysiert die Kritik an der PISA-Methodik. Es werden die negativen Aspekte der Testkonzeption, der Auswertung und des Kompetenzstufenmodells aufgezeigt, aber auch positive Aspekte der Studie hervorgehoben. Das Kapitel „Aussagekraft" diskutiert die Interpretation der PISA-Ergebnisse und die Frage, welche Schlüsse aus den Daten gezogen werden können.
Das Kapitel „Auswertung der Daten" präsentiert die Ergebnisse der PISA-Studie in Bezug auf die allgemeine Leistung, den sozialen Status, das innerdeutsche Nord-Süd-Gefälle und andere relevante Faktoren. Die „Interpretation der Daten" beleuchtet die öffentliche Debatte um die PISA-Ergebnisse, die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Schulleistung, die Rolle des Migrationshintergrunds und die Diskussion um die Schulform.
Schließlich werden im Kapitel „Veränderungen als Reaktion auf die PISA-Ergebnisse" die Auswirkungen der PISA-Studie auf die Bildungspolitik und die Frage nach der Notwendigkeit von Veränderungen im deutschen Bildungssystem diskutiert. Das Fazit fasst die zentralen Ergebnisse der Arbeit zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die PISA-Studie, die internationale Schulleistungsuntersuchung, die Methodik der PISA-Studie, die Kritik an der PISA-Methodik, die Aussagekraft der PISA-Ergebnisse, die Interpretation der PISA-Daten, der Einfluss sozialer Faktoren auf die Schulleistung, die Debatte um die Schulform, die Auswirkungen der PISA-Ergebnisse auf die Bildungspolitik und die Bildungslandschaft in Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Elke Hermeneit (Autor:in), 2008, Was testet PISA?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112198