Einleitung
Der amerikanische Arbeitsmarkt zeigte unter der Regierung Clintons eine derart positive Entwicklung, daß immer mehr Ökonomen in diesem Modell ein Jobwunder sehen. Die Arbeitslosenquote sank nahezu unter das einstige Vollbeschäftigungsniveau. Kennzeichnend für das Jobwunder war der Rückzug staatlicher Aktivitäten vom Arbeitsmarkt. Wichtige Begleiterscheinung war die Schwäche der Gewerkschaften. Beides führte dazu, daß der Faktor Arbeit immer billiger wurde und die Position der Arbeitnehmer sich zugunsten der Unternehmen verschlechterte. Rezepte zur Verbilligung der Arbeit waren drastische Einschnitte in die soziale Sicherung, Lohnzurückhaltung und ein vergleichsweise geringer Kündigungsschutz. Die Menschen wurden zur Aufnahme einer Beschäftigung gezwungen, weil die staatliche Sicherung allein nicht mehr genügte. Da eine große Zahl von Sozialhilfeempfängern von den Kürzungen betroffen war, drängten immer mehr Arbeitskräfte auf den Arbeitsmarkt. Die Folge waren sinkende Reallohnsätze und ein großer Arbeitsmarkt für Geringqualifizierte.
Bei der Betrachtung der Arbeitsmarktdaten stechen auf dem ersten Blick die niedrige Arbeitslosenquote und die anhaltend hohe Zahl an geschaffenen Arbeitsplätzen hervor. Beachtenswert ist, daß dieses keineswegs nur für den Niedriglohnsektor gilt. Es entstand in der achtjährigen Amtzeit von Clinton seit 1992 eine hohe Zahl an Jobs für qualifizierte Arbeitnehmer, die gut entlohnt wurden. Mit dem Begriff Jobs soll zum Ausdruck gebracht werden, daß es sich um keine mit dem deutschen Arbeitsplatz vergleichbare Arbeitsstelle handelt.
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Inhaltsverzeichnis
- Arbeitsmarktprobleme in den USA
- Einleitung
- Struktur des US-Arbeitsmarktes
- Entwicklung des Arbeitsmarktes
- Primär- und Sekundärmarkt
- Aufteilung nach Branchen
- Lohnentwicklung
- Einordnung des US-Arbeitsmarktes zwischen: Markt und staatlicher Regulierung
- Ausmaß staatlicher Regulierung auf den Arbeitsmarkt
- Arbeitsmarktprogramme der Regierung
- Konzepte zur Charakterisierung des Arbeitsmarktes
- EPL (Employment Protection Legislation)
- Abwanderung und Widerspruch
- Gründe für das Jobwunder
- Geringe soziale Sicherung
- Staatliche Leistungen
- Betriebliche Leistungen
- Hohe Mobilität der US-Arbeitnehmer
- Kooperationsbereitschaft und schwindender Einfluß der Gewerkschaften
- Der Dienstleistungssektor als Jobmotor
- Venture Capital
- Problembereiche des US-Arbeitmarktes
- Phänomen „working poor“
- Zerfall der Familienstruktur
- Große Lohnspreizung
- Geringer Bildungsstand in großen Bevölkerungsteilen
- Probleme der US-Statistiken
- Ausblick
- Entwicklung des US-Arbeitsmarktes und seine Struktur
- Einordnung des US-Arbeitsmarktes zwischen Markt und staatlicher Regulierung
- Gründe für das Jobwunder und seine Auswirkungen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen
- Problembereiche des US-Arbeitsmarktes, wie z.B. „working poor“ und ungleiche Verteilung von Bildung und Einkommen
- Bewertung des Jobwunders im Hinblick auf seine sozialen Konsequenzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Ursachen und Folgen des „Jobwunders“ im amerikanischen Arbeitsmarkt der 1990er Jahre unter der Regierung Clintons. Die Studie betrachtet die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, den Rückzug des Staates vom Arbeitsmarkt, die Bedeutung von staatlichen Regulierungen und die Rolle von Gewerkschaften und dem Dienstleistungssektor.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beschreibt die Struktur des US-Arbeitsmarktes mit Fokus auf seine Entwicklung seit den 1970er Jahren, die Bedeutung von Zuwanderung und die Rolle von Frauen im Arbeitsmarkt. Kapitel 3 analysiert die Einordnung des amerikanischen Arbeitsmarktes zwischen Markt und staatlicher Regulierung. Es werden die Auswirkungen staatlicher Arbeitsmarktprogramme und Theorien zur Charakterisierung des US-Arbeitsmarktes beleuchtet. Kapitel 4 untersucht die Hauptgründe für das Jobwunder. Hierbei werden die geringe soziale Sicherung, die Kooperationsbereitschaft der Gewerkschaften, der Dienstleistungssektor und das Wagniskapital als wichtige Faktoren analysiert. Kapitel 5 widmet sich den Problembereichen des US-Arbeitsmarktes und beleuchtet dabei kritisch die sozialen Folgen des Jobwunders, wie z.B. die Situation von Geringqualifizierten, den Zerfall der Familienstruktur und die zunehmende Lohnspreizung.
Schlüsselwörter
US-Arbeitsmarkt, Jobwunder, staatliche Regulierung, Arbeitsmarktprogramme, Gewerkschaften, Dienstleistungssektor, „working poor“, Lohnspreizung, Bildungsstand, Sozialhilfe, Arbeitslosigkeit.
- Quote paper
- Bino Mathew (Author), 2001, Arbeitsmarktprobleme in den USA, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1123