Zu der Zeit des Spätmittelalters gab es viele wirtschaftliche und soziale Veränderungen, vor allem in den Städten, in Deutschland, aber ebenso in anderen europäischen Ländern. Handel und Handwerk waren prägend für die Städte, die einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebten, welcher die Menschen vom Land in die Stadt strömen ließ. Auch oder besonders die Stadt Köln spielte
eine wesentlich wirtschaftliche Rolle. Von ihr sind besonders viele historische Quellen erhalten geblieben und historisch erforscht worden. Für die Forschung wichtig und interessant geworden sind, spätestens seit Karl Büchers Arbeit „Die Frauenfrage im Mittelalter“ zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die Frauen und ihre wirtschaftliche, aber auch ihre rechtliche und soziale Stellung
im Mittelalter. Die Situation der Frau wurde bereits in der historischen Literatur anhand der vorhandenen Quellen untersucht.
In dieser Arbeit soll dargestellt werden, wie die soziale und rechtliche Lage der Kölner Frauen zur Zeit des Spätmittelalters ausgesehen hat. Auch hierzu wurden Untersuchungen, vor allem von Margret Wensky, bereits unternommen, die für diese Arbeit herangezogen werden. Zu Beginn wird ein kurzer Überblick über die historische, wirtschaftliche und politische Situation des
spätmittelalterlichen Kölns gegeben. Im Anschluss daran soll die Rolle der Frau im Spätmittelalter allgemein betrachtet werden, um die Stellung der Kölner Frau besser einordnen zu können.
Wie sahen ihre damaligen sozialen Rechte aus in der spätmittelalterlichen Stadt und inwiefern konnte sie wirtschaftlich tätig werden? Im darauf folgenden Schwerpunkt wird zunächst die rechtliche und soziale Situation der Kölnerin aufgezeigt. Welche Rechte hatte sie als Ehefrau, konnte sie Bürgerin der Stadt mit allen Rechten werden, wie war das Erb- und Testamentsrecht
in Köln geregelt, was hatte die Frau bei strafrechtlicher Verfolgung zu erwarten und besaß sie ein Recht auf Bildung? Die wirtschaftliche Stellung der Frau in Köln soll in einem nächsten Punkt betrachtet werden, wobei zunächst ein Überblick zu der Arbeit und dem Aufbau der Frauenzünfte, die in Deutschland nur in Köln vorhanden waren, gegeben wird. Danach wird die Situation der Kölnerinnen in den Zünften, in denen Männer und Frauen arbeiteten, dargestellt.
Der Handel spielte gerade für das spätmittelalterliche Köln eine entscheidende wirtschaftliche Rolle. Inwiefern waren Frauen direkt oder indirekt am Kölner Handelsgeschehen beteiligt?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die spätmittelalterliche Stadt Köln
- Die Rolle der Frau in der spätmittelalterlichen Stadt
- Die soziale und wirtschaftliche Situation der Frau im spätmittelalterlichen Köln
- Die soziale und rechtliche Stellung der Frau in Köln
- Zur wirtschaftlichen Lage der Frau in Köln
- Frauenzünfte
- Frauen in anderen Zünften
- Frauen und Handel
- Klosterfrauen und Beginen
- Die Verdrängung der Frau aus dem wirtschaftlichen Leben
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der sozialen und wirtschaftlichen Situation von Frauen im spätmittelalterlichen Köln. Sie analysiert die rechtliche und soziale Stellung der Kölner Frauen sowie ihre Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt. Die Arbeit untersucht die Frauenzünfte, die Rolle der Frauen in anderen Zünften, ihre Beteiligung am Handel und die Situation von Klosterfrauen und Beginen. Darüber hinaus wird die allmähliche Verdrängung der Frau aus dem wirtschaftlichen Leben im Spätmittelalter beleuchtet.
- Soziale und rechtliche Stellung der Frau in Köln
- Wirtschaftliche Lage der Frau in Köln
- Frauenzünfte und ihre Bedeutung
- Beteiligung von Frauen am Handel
- Verdrängung der Frau aus dem wirtschaftlichen Leben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der sozialen und wirtschaftlichen Situation von Frauen im spätmittelalterlichen Köln ein und stellt die Relevanz der Fragestellung sowie den Forschungsstand dar. Im Anschluss daran wird ein Überblick über die historische, wirtschaftliche und politische Situation des spätmittelalterlichen Kölns gegeben, um den Kontext der Untersuchung zu verdeutlichen.
Das Kapitel über die Rolle der Frau im Spätmittelalter betrachtet die allgemeine Situation von Frauen in dieser Zeit, um die Stellung der Kölner Frau besser einordnen zu können. Es werden die sozialen Rechte von Frauen in der spätmittelalterlichen Stadt beleuchtet, sowie ihre Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Tätigkeit.
Das Kapitel über die soziale und rechtliche Stellung der Kölner Frau im Spätmittelalter analysiert die Rechte von Frauen als Ehefrauen, ihre Möglichkeiten zur Bürgerin der Stadt zu werden, das Erb- und Testamentsrecht, die Situation bei strafrechtlicher Verfolgung und das Recht auf Bildung.
Das Kapitel über die wirtschaftliche Lage der Frau in Köln befasst sich mit der Arbeit und dem Aufbau der Frauenzünfte, die nur in Köln existierten. Es werden die Situation der Kölnerinnen in Zünften, in denen Männer und Frauen arbeiteten, sowie die Beteiligung von Frauen am Kölner Handelsgeschehen dargestellt.
Das Kapitel über die Verdrängung der Frau aus dem wirtschaftlichen Leben beleuchtet die allmähliche Verdrängung der Frau aus dem wirtschaftlichen Leben, die bereits im Spätmittelalter begann und sich in der Neuzeit noch verstärkte.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die soziale und wirtschaftliche Situation von Frauen im spätmittelalterlichen Köln, die rechtliche und soziale Stellung der Frau, Frauenzünfte, Frauen in anderen Zünften, Frauen und Handel, Klosterfrauen und Beginen, Verdrängung der Frau aus dem wirtschaftlichen Leben, Kölner Stadtgeschichte, Spätmittelalter, Geschlechtergeschichte.
- Arbeit zitieren
- M. A. Jamal Bouassiria (Autor:in), 2006, Zur sozialen und wirtschaftlichen Situation der Frauen im spätmittelalterlichen Köln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112302