1.1 Einführung und Vorgehensweise
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der ab dem 01. Januar 2008 geltenden Thesaurierungsbegünstigung für Personenunternehmen .Die Thesaurierungsbegünstigung ist im Rahmen der Unternehmensteuerre-form 2008 neu in das Einkommensteuergesetz eingefügt worden. Die Vorschrift beinhaltet ein Wahlrecht für bilanzierende Personenunter-nehmen, einbehaltene Gewinne einem ermäßigten Einkommensteuer-satz zu unterwerfen. Die Begünstigung wird schließlich bis zur Ent-nahmehandlung aufrechterhalten. Die spätere Entnahme der zunächst ermäßigt besteuerten Gewinne unterliegt einer Nachbelastung in Höhe von 25 Prozent.
Zunächst wird die Entstehung der Regelung beginnend mit dem Koali-tionsvertrag von CDU, CSU und SPD vom 11. November 2005 bis hin zur Gesetzesverkündung am 17. August 2007 im Bundesgesetzblatt vorgestellt und beschrieben.
Im nächsten Abschnitt wird die Vorschrift des § 34 a EStG skizziert und erörtert. Die Regelung enthält neun Absätze. Jeder Absatz wird im Einzelnen dargestellt und dessen Funktionsweise analysiert. Dabei wird auf die Intention des Gesetzgebers bezüglich der Unternehmens-teuerreform 2008 anhand der Gesetzesbegründung der Regierungsfrak-tionen und der Bundesregierung eingegangen.
Im weiteren Verlauf der Arbeit werden Kritik zur Thesaurierungsbe-günstigung, Probleme und Lösungsansätze aus der Literatur, sowie aus Stellungnahmen verschiedener Bundesverbände, Institute, Kammern, Gewerkschaften, sowie Professoren, Wirtschaftsprüfern und Steuerbe-ratern aufgezeigt und gegenübergestellt. Dabei wird untersucht, ob die Zielsetzungen des Gesetzgebers mit Hilfe der Thesaurierungsbegünsti-gung gem. § 34 a EStG erfüllt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1.1 Einführung und Vorgehensweise
- 1.2 Die Thesaurierungsbegünstigung in der Chronologie des Unternehmensteuerreformgesetzes 2008
- § 34 a EStG - Vorstellung und Grundgedanken der Vorschrift
- 2.1 Begünstigung nicht entnommener Gewinne
- 2.1.1 Kreis der Begünstigten, Höhe des Steuersatzes und Antragstellung
- 2.1.2 Definitionen des nicht entnommenen Gewinns und des Begünstigungsbetrags
- 2.2 Nachversteuerung
- 2.2.1 Ermittlung des nachversteuerungspflichtigen Betrags
- 2.2.2 Durchführung der Nachversteuerung
- 2.2.3 Übertragung von Wirtschaftsgütern
- 2.2.4 (Zwangs-) Nachversteuerung
- 2.2.5 Rechtsnachfolge
- 2.3 Verlustverrechnung
- 2.4 Zuständigkeit für das Wahlrecht
- § 34 a EStG als eine Maßnahme zur Erfüllung der im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 gesetzten Ziele
- 3.1 Der Dualismus der Unternehmensbesteuerung
- 3.2 Die Ermittlung des Begünstigungsbetrags
- 3.3 Die Verwendungsreihenfolge: „Last in, first out"
- 3.4 Die Ausnahmeregelungen der Nachversteuerung
- 3.5 Die Höhe des Nachsteuersatzes
- Fazit und Ausblick
- Anlagen
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Thesaurierungsbegünstigung bei Personenunternehmen im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008. Ziel ist es, die Funktionsweise und die Auswirkungen dieser Begünstigung auf die Besteuerung von Personenunternehmen zu analysieren. Dabei werden die rechtlichen Grundlagen, die praktische Anwendung und die ökonomischen Implikationen der Thesaurierungsbegünstigung im Detail beleuchtet.
- Die Thesaurierungsbegünstigung als Instrument der Unternehmensteuerreform 2008
- Die rechtlichen Grundlagen der Thesaurierungsbegünstigung im § 34a EStG
- Die Auswirkungen der Thesaurierungsbegünstigung auf die Besteuerung von Personenunternehmen
- Die ökonomischen Implikationen der Thesaurierungsbegünstigung
- Die Rolle der Thesaurierungsbegünstigung im Kontext des Dualismus der Unternehmensbesteuerung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Diplomarbeit ein und erläutert die Vorgehensweise. Sie stellt die Thesaurierungsbegünstigung im Kontext der Unternehmensteuerreform 2008 vor und beleuchtet die historische Entwicklung dieser Begünstigung.
Das zweite Kapitel widmet sich der detaillierten Analyse des § 34a EStG, der die Thesaurierungsbegünstigung regelt. Es werden die Begünstigung nicht entnommener Gewinne, die Nachversteuerung, die Verlustverrechnung und die Zuständigkeit für das Wahlrecht behandelt. Die Definitionen des nicht entnommenen Gewinns und des Begünstigungsbetrags werden erläutert, und die verschiedenen Aspekte der Nachversteuerung, wie die Ermittlung des nachversteuerungspflichtigen Betrags, die Durchführung der Nachversteuerung, die Übertragung von Wirtschaftsgütern und die (Zwangs-) Nachversteuerung, werden im Detail beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die Thesaurierungsbegünstigung als eine Maßnahme zur Erfüllung der im Rahmen der Unternehmensteuerreform 2008 gesetzten Ziele. Es wird der Dualismus der Unternehmensbesteuerung beleuchtet, und die Ermittlung des Begünstigungsbetrags, die Verwendungsreihenfolge und die Ausnahmeregelungen der Nachversteuerung werden analysiert. Abschließend wird die Höhe des Nachsteuersatzes betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Unternehmensteuerreform 2008, die Thesaurierungsbegünstigung, § 34a EStG, Personenunternehmen, nicht entnommene Gewinne, Nachversteuerung, Verlustverrechnung, Dualismus der Unternehmensbesteuerung, Steuerbelastung, ökonomische Implikationen und die Auswirkungen auf die Besteuerung von Personenunternehmen.
- Quote paper
- Diplom-Kauffrau Michaela Fischer (Author), 2008, Unternehmensteuerreform 2008 - Die Thesaurierungsbegünstigung bei Personenunternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112336