Immanuel Kant und die Aufklärung

Eine Analyse seines Aufsatzes: "Was ist Aufklärung?"


Hausarbeit (Hauptseminar), 2008

14 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhalt

I. Einleitung

II. Hauptteil
1. Kurze Biographie Kants
2. Überblick über die Epoche der Aufklärung
3. Ideen Kants über die Aufklärung
a. Die selbstverschuldete Unmündigkeit
b. Die Ursachen der Unmündigkeit
c. Die Befreiung aus der Unmündigkeit
d. Voraussetzung für die Aufklärung
e. Die Religion in der Aufklärung
f. Die Rolle des Monarchen

III. Schlussfolgerung

IV. Quellenangaben

I. Einleitung

In vielen Kulturen gibt es Epochen der Aufklärung. Es sind Epochen, in denen sich der Mensch selbst neu entdeckt. So entsteht ein neues Verhältnis, nicht nur des Menschen zu sich selbst, sondern auch zu Gott und der Welt. Der Mensch entdeckt, dass er eine Verantwortung trägt. Er ist nun selbst verantwortlich für Erkennen, Handeln und Politik.

Die Aufklärung bereitet sich schnell aus, erfasst nach und nach alle Bereiche der Kultur und ist im 18. Jahrhundert in ganz Europa verbreitet. Das Zeitalter der Aufklärung fand besonders in Frankreich, England und Deutschland statt.

Die Wurzeln der Aufklärung liegen im Zeitalter von Humanismus, Renaissance und Reformation. Philosophen wie Thomas Hobbes (1588-1679), René Descartes (1596-1650), Baruch de Spinoza (1632-1677) und John Locke (1632-1704) gelten als Vordenker der Aufklärung.[1]

Auch der Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) befasste sich mit der Philosophie der Aufklärung. Er tat dies besonders in seinem Aufsatz „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“, welcher in der Dezember Nummer der „Berlinischen Monatsschrift“ 1784 erschien.[2] Kant gilt als einer der wichtigsten Denker der Aufklärung in Deutschland. Er hatte starken Einfluss auf die Philosophie der Aufklärung. Er stellte fast alle Themen der Philosophie auf eine neue Grundlage und gab ihr eine weltbürgerliche, kosmopolitische Perspektive.[3]

Diese Arbeit soll die Auffassung Kants bezüglich der Aufklärung genauer analysieren. Was ist Aufklärung? Was verstand Kant unter der Aufklärung? Wie kommt die Aufklärung zustande? Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, befasst sich diese Arbeit besonders mit dem bereits erwähnten Aufsatz Kants „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“.

II. Hauptteil

1. Kurze Biographie Kants

Immanuel Kant wurde am 22. April 1724 als viertes Kind des pietistischen Riemermeisters Johann Georg Kant und seiner Ehefrau Anna Regina in der ostpreußischen Stadt Königsberg geboren, welche heute unter dem Namen Kaliningrad zu Russland gehört.[4]

Immanuel Kant genoss eine relativ strenge christlich-pietistische Erziehung. Sein Vater verdiente als Riemermeister zwar genug Geld, um die Familie zu ernähren, doch waren die Verhältnisse in denen Kant aufwuchs eher ärmlich.[5]

Er studierte von 1740 bis 1745 hauptsächlich Mathematik und Physik an der Universität Königsberg. Nach seiner Promotion in Philosophie und seiner Habilitation wurde er Privatdozent an der Universität von Königsberg. Es folgten Rufe nach Erlangen und Jena, denen Kant allerdings nicht nachging. Bis zum Jahr 1796 hielt Kant Vorlesungen über Philosophie, Naturwissenschaften und Geographie. Danach beendete er seine Lehrtätigkeit aufgrund seines hohen Alters.[6] Er starb 1804 in Königsberg.

Kant entwickelte seine eigentliche Philosophie erst im vorangeschrittenen Alter. Er war fast sechzig Jahre alt, als er im Jahr 1781 sein erkenntnistheoretisches Hauptwerk „Kritik der reinen Vernunft“ veröffentlichte.[7]

Kants philosophisches Schaffen wird unterteilt in eine vorkritische Periode (1746-1781) und eine kritische Periode (1781-1790). In der vorkritischen Periode ist die Position Kants gekennzeichnet durch die Rezeption und Fortentwicklung des philosophischen Rationalismus. In dieser Zeit publiziert er Schriften wie Versuch einer Betrachtung über den Optimismus (1759), Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und des Erhabenen (1764) oder Träume eines Geistessehers, erläutert durch Träume der Metaphysik (1766).[8]

In seiner kritischen Periode wendet Kant die Kritik auf zwei Leitideen dieser Epoche an, nämlich Vernunft und Freiheit. Er unterwirft damit die Aufklärung einer Selbstkritik. Diese Kritik betrifft vor allem den Rationalismus von Descartes, Spinoza, Leibniz und dessen Schüler Christian Wolff, sowie den Empirismus von Locke und Hume.[9] Während dieser Periode verfasste Kant vor allem Schriften, wie Kritik der reinen Vernunft (1781) sowie Die Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (1784).

Die streng religiöse Erziehung hinterließ tiefe Spuren in der Philosophie Kants. Kant stellt nicht Gott, sondern den Menschen in den Mittelpunkt seiner Philosophie. Kant versucht das Fundament des christlichen Glaubens zu retten, weshalb er ständig um die geistige Selbstbefreiung des Menschen bemüht ist.[10] Diese Bemühung drückt sich u.a. auch in seinem Aufsatz Die Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? aus.

[...]


[1] Höffe, Otfried : Kleine Geschichte der Philosophie, München: C.H. Beck 2001, S. 169.

[2] Kant, Immanuel: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? in: Bahr, Erhard (Hrsg.): Was ist Aufklärung? Thesen und Definitionen, Stuttgart: Philipp Reclam jun. 2006, S. 9-17.

[3] Höffe, Otfried : Kleine Geschichte der Philosophie, S. 189.

[4] Kühn, Manfred : Kant, Eine Biographie, aus dem Englischen von Martin Pfeiffer, München: C.H. Beck 2003, S. 43-48.

[5] Kühn, Manfred : Kant, Eine Biographie, S. 46.

[6] Kant, in : Der Brockhaus Philosophie : Ideen, Denker und Begriffe, Mannheim, Leipzig : F.A. Brockhaus 2004, S. 159-161, hier S. 159.

[7] Vinzent, Markus : Kant, Immanuel, in : Vinzent, Markus (Hrsg.) : Metzler Lexikon christlicher Denker, Stuttgart, Weimar: Verlag J.B. Metzler 2000, S. 394-398, hier S.396.

[8] Kant, in : Der Brockhaus Philosophie : Ideen, Denker und Begriffe, S. 159.

[9] Höffe, Otfried : Kleine Geschichte der Philosophie, S. 189.

[10] Vinzent, Markus : Kant, Immanuel, S. 395.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Immanuel Kant und die Aufklärung
Untertitel
Eine Analyse seines Aufsatzes: "Was ist Aufklärung?"
Hochschule
Université du Luxembourg
Veranstaltung
Alte Welt – neue Welt. Zur Globalgeschichte im 18. Jahrhundert
Note
1,5
Autor
Jahr
2008
Seiten
14
Katalognummer
V112347
ISBN (eBook)
9783640117482
ISBN (Buch)
9783640117918
Dateigröße
419 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Immanuel, Kant, Aufklärung, Alte, Welt, Globalgeschichte, Jahrhundert
Arbeit zitieren
Isabelle Schleich (Autor:in), 2008, Immanuel Kant und die Aufklärung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112347

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