Migration hat sich in Deutschland in den letzten Jahrzehnten von reinen Arbeitsaufenthalten männlicher Gastarbeiter hin zum Aufbau neuer Existenzen ganzer Familien stark verändert. Es gibt vielfältige Motive für Menschen ihr Heimatland zu verlassen. Viele werden dazu durch Kriege, politische oder religiöse Verfolgung gezwungen, viele andere erwägen diesen Schritt aus wirtschaftlichen Gründen; manche wollen in einem fremden Land ein neues Leben beginnen, manche streben eine Rückkehr in die Heimat an. Eines verbindet die Menschen, die fortan als Migranten in einer fremden Kultur leben: Die Migration ist für die Betroffenen eine mehrfache Belastung. Einerseits ergeben sich Probleme, die ursächlich in der Haltung der Aufnahmegesellschaft zu den Migranten liegen, andererseits resultieren die Belastungen aus dem Migrationsvorgang selbst. Migration ist als ein komplexer Prozess zu betrachten, der sich in mehreren Phasen vollzieht. Von der Emigration bis zur Integration im Aufnahmeland kommt es zu Konflikten, Krisen und Verstrickungen, die sich auf die Befindlichkeit der in der Migration lebenden Menschen auswirken. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der psychosozialen Situation der Migranten in Deutschland und untersucht dabei die ausschlaggebenden Faktoren, die zu psychischen Belastungen führen. Die Konzentration liegt dabei auf den Problemen die sich aus dem Prozess der Migration ergeben. Mit einem kurzen Blick auf die Stellung von Migranten im deutschen Gesundheitssystem wird deutlich, dass es einige Zugangsbarrieren für Migranten zu psychologischer und gesundheitlicher Beratung gibt. In diesem Zusammenhang werden Verbesserungsmöglichkeiten und Faktoren, die den Zugang zu diesen Angeboten erleichtern können kurz skizziert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Probleme durch Migration
- Probleme, die durch die Aufnahmegesellschaft verursacht werden
- Krank durch Migration? Zum Modell der Salutogenese
- Drei Einflussfaktoren auf die Gesundheit von Migranten
- Ethnie und kulturelle Identität
- Migrationsprozesse
- Soziale Lage
- Biographische Gründe für migrationsbedingte Belastungen
- Die vorwärtsgewandte Familie
- Die sklerotistisch orientierte Familie
- Die rückwärtsgewandte Familie
- Migranten im deutschen Gesundheitssystem
- Interkulturelle Kompetenz von Beratern
- Sprachbarrieren als zugangshemmende Faktoren
- Eigenschaften des Beraters
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der psychosozialen Situation von Migranten in Deutschland und untersucht die Faktoren, die zu psychischen Belastungen führen. Der Fokus liegt dabei auf den Problemen, die sich aus dem Prozess der Migration ergeben. Die Arbeit beleuchtet auch die Stellung von Migranten im deutschen Gesundheitssystem und skizziert Zugangsbarrieren sowie Verbesserungsmöglichkeiten für psychologische und gesundheitliche Beratung.
- Die psychosoziale Lage von Migranten in Deutschland
- Belastungen durch den Migrationsprozess
- Zugangsbarrieren zu sozialen und psychologischen Beratungsstellen
- Das Modell der Salutogenese im Kontext von Migration
- Interkulturelle Kompetenz in der Beratung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Migration und ihre Auswirkungen auf die psychosoziale Situation von Migranten ein. Sie beleuchtet die vielfältigen Motive für Migration und die damit verbundenen Belastungen. Kapitel 2 analysiert die Probleme, die durch die Aufnahmegesellschaft verursacht werden, sowie die Belastungen, die aus dem Migrationsprozess selbst resultieren. Es wird das Modell der Salutogenese vorgestellt und die Bedeutung von Widerstandsressourcen für die Bewältigung von Stressoren hervorgehoben. Kapitel 3 befasst sich mit der Stellung von Migranten im deutschen Gesundheitssystem und untersucht die Zugangsbarrieren zu psychologischer und gesundheitlicher Beratung. Es werden Sprachbarrieren, interkulturelle Kompetenz von Beratern und weitere Faktoren, die den Zugang erschweren, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Migration, psychosoziale Lage, Belastungen, Aufnahmegesellschaft, Salutogenese, Widerstandsressourcen, Gesundheitssystem, Zugangsbarrieren, interkulturelle Kompetenz, Beratung.
- Quote paper
- Vanessa Specht (Author), 2007, Die psychosoziale Lage von Migranten in Deutschland unter Berücksichtigung der Zugangsmöglichkeiten zu sozialen und psychologischen Beratungsstellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112544