Die Texte Christine Nöstlingers sind in den meisten Fällen der Kinder- und Jugendliteratur zuzuordnen . Die Autorin gehört sicherlich zu den bekanntesten und auch produktivsten Kinder- und Jugendbuchautoren des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.
Gerade letzterer Aspekt macht die Auseinandersetzung mit „ausgewählten Texten“ problematisch, begegnet dem Leser doch eine Fülle von über Einhundert Publikationen von Bilderbüchern und Romanen zwischen 1970 und 2001 . Daher erscheint es erforderlich, die Auswahl der Texte zu erörtern .
Die Untersuchung ihrer Texte hinsichtlich der Erziehung, mit einem besonderen Augenmerk auf generationsspezifische Ausprägungen, macht es zunächst jedoch notwendig, sich Gedanken über Erziehung im Allgemeinen zu machen. Was ist unter „Erziehung“ zu verstehen? Im Rahmen einer literaturwissenschaftlichen Betrachtung ist es sicherlich weder möglich noch notwendig, eine Fülle von Theorien und Ansichten pädagogischer Natur zu erörtern. Für die folgende Betrachtung sei daher die zwar sehr verallgemeinernde, jedoch akzeptable Definition Webers gewählt:
„Erziehung meint die in sozialer Interaktion erfolgende absichtliche Lernhilfe. Sie wird immer dann erforderlich, wenn ein Mensch eine Lernaufgabe nicht selbständig zu bewältigen vermag. Die Lernhilfen erstrecken sich nicht nur auf den Erwerb von instrumentellem Wissen und Können, sondern auch auf die Aneignung von Normen und Einstellungen. Da die kulturelle Lebensweise dem Menschen weder gebrauchsfertig angeboren ist noch sich von selbst biomechanisch entwickelt, ist er auf Lernen angewiesen.“
Der entscheidende und daher im Laufe der Untersuchung relevante Aspekt dieser Definition ist die Betrachtung von Erziehung als soziale Interaktion, also als interpersoneller Umgang von Erzieher und Kind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Untersuchungsgegenstand, Methodik und Zielstellung
- Definitionen: Erziehungsstile und Erziehungscharakteristika
- Zur Auswahl der Texte
- Untersuchung ausgewählter Texte von Christine Nöstlinger
- "Ilse Janda, 14 oder Die Ilse ist weg"
- Inhaltlicher Überblick
- Vier unterschiedliche Erziehungsauffassungen
- Die Mutter
- Kurt
- Oma Janda
- Die Amtsrätin
- Zusammenfassung
- "Andreas oder die unteren sieben Achtel des Eisbergs"
- Inhaltlicher Überblick
- Drei Erziehungspersonen
- Die Mutter
- Der Vater
- Der Großvater
- Zusammenfassung
- "Olfi Obermeier und der Ödipus"
- Inhaltlicher Überblick
- Das Leben im Generationenhaushalt
- Der Vater
- Zusammenfassung
- Maikäfer flieg!
- Inhaltlicher Überblick
- Eine andere Zeit - Eine andere Erziehung
- Zusammenfassung
- "Ilse Janda, 14 oder Die Ilse ist weg"
- Autobiografische Aspekte bei Christine Nöstlinger
- Vorwort zu den biografischen Angaben
- Christine Nöstlinger als Kind
- Christine Nöstlinger als Erwachsene
- Erziehung in Roman und Wirklichkeit
- Zusammenfassung und Schlussbetrachtungen
- Literaturangaben
- Primärtexte
- Sekundärliteratur
- Sonstige Hilfsmittel
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese schriftliche Hausarbeit befasst sich mit der Darstellung der Erziehungsproblematik in ausgewählten Texten Christine Nöstlingers, wobei der Fokus auf dem Generationenkonflikt liegt. Die Arbeit analysiert die verschiedenen Erziehungsstile und -auffassungen der Figuren in den Texten und untersucht, ob es Unterschiede zwischen den Generationen gibt. Ziel ist es, die unterschiedlichen Erziehungsperspektiven der Figuren zu beleuchten und die Einstellung der Autorin zum Thema Erziehung zu ergründen.
- Analyse der Erziehungsstile und -auffassungen in ausgewählten Texten Christine Nöstlingers
- Untersuchung des Generationenkonflikts in Bezug auf Erziehung
- Ergründung der unterschiedlichen Erziehungsperspektiven der Figuren
- Analyse der Einstellung der Autorin zum Thema Erziehung
- Vergleich der Erziehungskonzepte in den Texten mit der Realität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Untersuchungsgegenstand, die Methodik und die Zielstellung der Arbeit dar. Sie definiert den Begriff „Erziehung“ und erläutert die Auswahl der Texte. Im zweiten Kapitel werden die ausgewählten Texte von Christine Nöstlinger analysiert. Dabei werden die Figuren und ihre Erziehungsstile charakterisiert und die Interaktion zwischen den Erziehern und den Kindern untersucht. Die Kapitel 2.1 bis 2.4 befassen sich mit den Texten „Ilse Janda, 14 oder Die Ilse ist weg“, „Andreas oder die unteren sieben Achtel des Eisbergs“, „Olfi Obermeier und der Ödipus“ und „Maikäfer flieg!“. In jedem Kapitel wird ein Überblick über den Inhalt des Textes gegeben, die Erziehungspersonen werden vorgestellt und ihre Erziehungsstile analysiert. Abschließend wird eine Zusammenfassung der Ergebnisse jedes Kapitels gegeben.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den autobiografischen Aspekten bei Christine Nöstlinger. Es wird ein Überblick über die Biografie der Autorin gegeben und die Frage untersucht, wie sich ihre eigenen Erfahrungen in ihren Texten widerspiegeln. Das vierte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen. Es wird die Frage beantwortet, ob es Unterschiede zwischen den Generationen in Bezug auf Erziehung gibt und welche Auswirkungen diese Unterschiede auf die Kinder haben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Erziehungsproblematik, den Generationenkonflikt, die unterschiedlichen Erziehungsstile und -auffassungen, die Analyse von Texten Christine Nöstlingers, die Ergründung der Einstellung der Autorin zum Thema Erziehung und die Auswirkungen der Erziehung auf die Kinder. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Perspektiven auf Erziehung und zeigt die Komplexität des Themas auf.
- Arbeit zitieren
- Stefan Altschaffel (Autor:in), 2007, Zur Darstellung der Erziehungsproblematik unter besonderer Berücksichtigung des Generationenkonflikts in ausgesuchten Texten Christine Nöstlingers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112574