Psychisch kranken Menschen fällt es aus den unterschiedlichsten Gründen häufig schwer, sich auf Kontakte einzulassen und Beziehungen zuzulassen. Gleichzeitig gilt Beziehung als Grundvoraussetzung professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit. Wie lässt sich also in der professionellen Praxis die Anforderung bewältigen, mit KlientInnen zu arbeiten, die schwer erreichbar sind, die aufgrund ihrer Erkrankung und/oder krimineller Taten vermuten lassen, dass sie kaum in der Lage sind, Beziehungen zu führen?
In der Arbeit wird der Frage nachgegangen, welche spezifischen Anforderungen sich für die Soziale Arbeit in der herausfordernden Beziehungsgestaltung mit forensisch-psychiatrischen LangzeitpatientInnen im Rahmen des Resozialisierungsprozesses ergeben. Die Arbeit orientiert sich an Theorien, Methoden und Techniken, die zur Förderung der Beziehungsgestaltung beitragen sollen. Dabei sollen Chancen und Möglichkeiten, aber auch Schwierigkeiten aufgezeigt werden, die der Gestaltung professioneller Arbeitsbeziehung zugeordnet werden. Im Verlauf der Bachelorarbeit soll der Selbstreflexion, dem eigenen Erleben der Fachkräfte, eine besondere Bedeutung zukommen, da diese immer wieder im Zusammenhang mit dem Verstehen des/der KlientIn stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Resozialisierung forensisch psychiatrischer LangzeitpatientInnen als Aufgabe Klinischer Sozialarbeit
- 1.1 Charakteristika Klinischer Sozialarbeit
- 1.1.1 Gesundheit und Krankheit im bio-psycho-sozialen Modell
- 1.1.2 Aufgabenstellung klinisch-sozialarbeiterischer Tätigkeit
- 1.2 Zum Begriff „Resozialisierung“
- 1.3 Zum Begriff „forensisch-psychiatrische LangzeitpatientInnen“
- 1.4 Zur Bedeutung Klinischer Sozialarbeit im Resozialisierungsprozess
- 2. Von der forensischen Klinik in die Freiheit – den Übergang gestalten
- 2.1 Beendigung der Unterbringung und Übergangsmanagement
- 2.2 Klärung des individuellen Hilfebedarfs
- 2.3 Koordinierende Bezugsperson
- 2.4 Beziehungsgestaltung
- 3. Die Beziehungsgestaltung innerhalb des Resozialisierungsprozesses
- 3.1 Allgemeines zu zwischenmenschlichen und persönlichen Beziehungen
- 3.2 Helfende Beziehung
- 3.3 Theoretische Grundlagen professioneller Beziehungsgestaltung
- 3.3.1 Das Konzept „Nähe und Distanz“
- 3.3.2 Das Konzept „Arbeitsbündnis“
- 3.3.3 Das Konzept „Übertragung und Gegenübertragung“
- 4. Gesprächsführungsmethoden als Basiskompetenzen für die Beziehungsgestaltung
- 4.1 KlientInnenzentrierte Gesprächsführung
- 4.2 Motivierende Gesprächsführung
- 4.3 Vorteile und Grenzen des Einsatzes der Gesprächsführungsmethoden
- 5. Professionelle Beziehungsgestaltung in der praktischen Umsetzung
- 5.1 Kompetenzen der Fachkraft
- 5.2 Interpersonale Dimension professioneller Kompetenz
- 5.3 Gesprächstechniken
- 5.4 Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung und professionelle Muster der Bewältigung
- 5.5 Kollegiale Beratung als reflexives Instrument
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Resozialisierung forensisch-psychiatrischer LangzeitpatientInnen im Kontext der Klinischen Sozialarbeit. Ziel ist es, die Bedeutung professioneller Beziehungsgestaltung im Resozialisierungsprozess zu beleuchten und praktische Herausforderungen sowie erfolgreiche Strategien aufzuzeigen.
- Charakteristika Klinischer Sozialarbeit und ihre Bedeutung im Umgang mit forensisch-psychiatrischen LangzeitpatientInnen
- Analyse des Resozialisierungsprozesses und der Herausforderungen beim Übergang aus der forensischen Klinik in die Freiheit
- Theoretische Grundlagen professioneller Beziehungsgestaltung und die Rolle von Nähe, Distanz, Arbeitsbündnis und Übertragung/Gegenübertragung
- Die Bedeutung von Gesprächsführungsmethoden, wie der klientenzentrierten und motivierenden Gesprächsführung, im Resozialisierungsprozess
- Kompetenzen und Herausforderungen in der professionellen Beziehungsgestaltung mit forensisch-psychiatrischen LangzeitpatientInnen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in den Themenbereich und erläutert die Relevanz professioneller Beziehungsgestaltung in der Sozialen Arbeit. Kapitel 1 definiert die Aufgabe Klinischer Sozialarbeit im Kontext der Resozialisierung forensisch-psychiatrischer LangzeitpatientInnen. Hierbei werden wichtige theoretische Konzepte und die Bedeutung des bio-psycho-sozialen Modells beleuchtet.
Kapitel 2 konzentriert sich auf die besonderen Herausforderungen des Übergangs von der forensischen Klinik in die Freiheit. Das Kapitel analysiert die Bedeutung des Übergangsmanagements, der Klärung des individuellen Hilfebedarfs und der Rolle der koordinierenden Bezugsperson.
Kapitel 3 befasst sich mit der zentralen Bedeutung professioneller Beziehungsgestaltung innerhalb des Resozialisierungsprozesses. Es werden verschiedene theoretische Ansätze und Modelle vorgestellt, die den Aufbau und die Gestaltung von Beziehungen im Kontext der Sozialen Arbeit beleuchten.
Kapitel 4 widmet sich wichtigen Basiskompetenzen für die Beziehungsgestaltung: Gesprächsführungsmethoden. KlientInnenzentrierte und motivierende Gesprächsführung werden als zentrale Techniken vorgestellt. Die Vorteile und Grenzen dieser Methoden im Kontext der Resozialisierung werden diskutiert.
Kapitel 5 beleuchtet die praktische Umsetzung professioneller Beziehungsgestaltung. Kompetenzen der Fachkraft, interpersonale Dimension professioneller Kompetenz und Gesprächstechniken werden dargestellt. Darüber hinaus werden Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung und professionelle Muster der Bewältigung analysiert. Kollegiale Beratung wird als ein wichtiges reflexives Instrument in diesem Zusammenhang vorgestellt.
Schlüsselwörter
Resozialisierung, forensisch-psychiatrische LangzeitpatientInnen, Klinische Sozialarbeit, Beziehungsgestaltung, Übergangsmanagement, individuelle Hilfebedarfsanalyse, Nähe und Distanz, Arbeitsbündnis, Übertragung und Gegenübertragung, klientenzentrierte Gesprächsführung, motivierende Gesprächsführung, Kompetenzen der Fachkraft, Herausforderungen in der Beziehungsgestaltung.
- Quote paper
- Jessica Schäfer (Author), 2018, Resozialisierung forensisch-psychiatrischer LangzeitpatientInnen im Kontext Klinischer Sozialarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1126383