"Was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien" behauptet Luhmann (1996). Nicht nur viel von dem, was wir über unsere eigene Gesellschaft wissen, erfahren wir durch Medienberichte, sondern vor allem das, was wir über andere Länder und Kulturen wahrnehmen. Weil uns aufgrund der Distanz fast immer die Primärerfahrung über andere Völker, Länder und Kulturen fehlt, sind Stereotype in der Auslandsberichterstattung häufig. Wir nehmen verschiedene Länder auf eine ganz eigene, charakteristische Weise wahr. Es gibt zwar auf der einen Seite zahlreiche Erkenntnisse zum Thema `Medienimages´, auf der anderen Seite ist laut Hafez (2002, 178) bisher noch "keine homogene Theorie internationaler und interkultureller Darstellungsprozesse formuliert worden", obwohl wiederholt auf Mängel im Nachrichtenfluss zwischen Entwicklungsländern hingewiesen wurde.
Im Folgenden sollen Strukturen und Einflussfaktoren der Auslandsberichterstattung aufgezeigt werden, die zur Entstehung von Bildern über Länder beitragen. Die Arbeit steht unter der Fragestellung, wie Auslandsberichterstattung funktioniert und unter welchen Faktoren ein Bild vom `Anderen´ entstehen kann.
Zunächst werden die Begriffe der Einstellungsforschung definiert; danach wird die Meso- und die Mikroebene der Auslandsberichterstattung eingegangen, der Frage also, wer für die Stereotypisierung verantwortlich sein kann. Die Makroebene, also die gesellschaftlichen Normen, Werte und die Gesellschaft allgemein wird aufgrund der Themenspezialisierung nicht referiert. Abschließend wird auf das Problem der Verzerrung in der Berichterstattung eingegangen. Die Arbeit soll über die Art und Weise und die allgemeinen Faktoren der Stereotypisierung Aufschluss geben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sozialpsychologische Dimension: Terminologie der Einstellungsforschung
- Definition Image/ Bild
- Nationenimage bzw. Nationenbild
- Definition Stereotyp
- Definition Vorurteil
- Definition Feindbild
- Kommunikationswissenschaftliche Dimension: Auslandsberichterstattung
- Begriffliche Abgrenzungen: Auslands-; Reise-; Geo-Journalismus
- Einflussfaktoren der Auslandsberichterstattung
- Medieninstitutionen: Nachrichtenagenturen
- Medienakteure: Korrespondenten
- Zusammenarbeit von Korrespondenten und Gastland-Kollegen
- Nachrichtenwerte in den Medien
- Empirische Inhaltsanalyse
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der medialen Stereotypisierung in der inter- und transnationalen Berichterstattung. Sie analysiert die Entstehung von Bildern über Länder in der Auslandsberichterstattung und untersucht die Faktoren, die zur Stereotypisierung beitragen. Die Arbeit zielt darauf ab, die Strukturen und Einflussfaktoren der Auslandsberichterstattung aufzuzeigen, die zur Entstehung von Bildern vom 'Anderen' führen.
- Definition und Abgrenzung von Begriffen wie Image, Stereotyp und Vorurteil
- Analyse der Einflussfaktoren der Auslandsberichterstattung, insbesondere Medieninstitutionen, Medienakteure und Nachrichtenwerte
- Untersuchung der Rolle von Korrespondenten und ihrer Zusammenarbeit mit Gastland-Kollegen
- Bedeutung von Stereotypen in der Auslandsberichterstattung und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung anderer Kulturen
- Empirische Analyse von Medienberichten, um die Verbreitung von Stereotypen zu untersuchen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der medialen Stereotypisierung in der Auslandsberichterstattung ein und stellt die Forschungsfrage nach den Strukturen und Einflussfaktoren, die zur Entstehung von Bildern vom 'Anderen' beitragen. Sie beleuchtet die Bedeutung der Auslandsberichterstattung für die Wahrnehmung anderer Länder und Kulturen und zeigt die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit Stereotypen auf.
Das zweite Kapitel widmet sich der sozialpsychologischen Dimension der Stereotypisierung und definiert wichtige Begriffe wie Image, Stereotyp, Vorurteil und Feindbild. Es beleuchtet die Entstehung von Stereotypen im Kontext der Sozialisation und der Wahrnehmung von 'Eigenem' und 'Fremdem'.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der kommunikationswissenschaftlichen Dimension der Auslandsberichterstattung. Es analysiert die Einflussfaktoren der Auslandsberichterstattung, wie Medieninstitutionen, Medienakteure und Nachrichtenwerte, und untersucht die Rolle von Korrespondenten und ihrer Zusammenarbeit mit Gastland-Kollegen. Es beleuchtet die Bedeutung von Nachrichtenwerten für die Auswahl und Darstellung von Themen in der Auslandsberichterstattung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die mediale Stereotypisierung, die Auslandsberichterstattung, das Nationenbild, Stereotype, Vorurteile, Feindbilder, Medieninstitutionen, Medienakteure, Nachrichtenwerte, Korrespondenten, Gastland-Kollegen und die Wahrnehmung anderer Kulturen.
- Arbeit zitieren
- M.A. Sarah Lindner (Autor:in), 2005, Auslandsberichterstattung: "Das Eigene und das Fremde", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112642